Sonntag, 26. Juni 2016

Wald und Moormärchen & Museum der Träume

Ein Ereignisreicher Samstag ging zu Ende. Vormittags Wald und Moormärchen bei der Eröffnung des Moors in Tantegert, Abends Museum der Träume in Schloss Ambras. Untertags einen zum Bersten volle Iglerbahn – ein Anblick der leider sehr selten geworden ist. 
P.S. der Platz, auf dem die Edelkastanien standen, ist nun dem keltischen Baumhoroskop gewimdet.

Bereits am Vortag (Freitag) gab es offenbar für Schulen ein "Moorpreview". Die Igler fuhr vorrmittags im Halbstundentakt.
Die Wald und Moormärchen ahtten ein durchaus Pädagogische Aspket.  Hier erklärt die Waldpolizei das Stop-Look-Listen prinzip an Bahnübergängen. Über die Gefahren des Radfahrens für die Bäume im Wald (auch einen Aufführungsstation, gedacht war dabei wohl an Jungbaumpflanzungen, aber das kam so für mich nicht ganz raus) lasse ich mich lieber detaillierter nicht aus - vor allem, wenn man sieht was manche Forstarbeiten im Wald anrichten. Heute Sonntags finden noch dieses Aufführungen zwischen 10 und 16 Uhr statt.
Idylle mit Moosbeersammlern und Iglerbahn

....und Abends die Aufführungen des sehr  sehenswerten Musems der Träume - Ausklang bei Videoinstallation in der Bacchusgrotte. Schwer eigene Präferenzen der einzelen Aufführungen zu reihen. Ich greife drei heraus: "Die Farbe Rot" - berührend im wahrsten Sinne des Wortes; "Nackt!" - einschüchternd bis befreiend,  "Neuland" - einbeziehend und fordernd.

Montag, 30. Mai 2016

Museum der Träume

Ich bin mir nicht sicher, ob die Dame* mit der scheinbaren Habsburgerlippe mit geschlossenen (wie im betr. Werbeplakat), oder im Original, offenen Augen träumender aussieht. Der Scrolldowneffekt auf der Homepage der Veranstaltung ist jedenfalls gut gelungen :-). 
 
Es gibt einen neuen Vorstoß für Theater am Paschberg. Diesmal nicht Tanzen und Wandern sondern ein Wandeln durch verschiedene Räume des Schloss Ambras, in denen kleine Stücke, u.a. von Johanna von Doderer, in Bezug zur jeweiligen Örtlichkeit aufgeführt werden


Leider erfolgt der Zubringer mit dem Bus. Die Igler findet keine Erwähnung - wohl auch wegen der unzumutbaren (?) Weglänge zum Schloss. Schade, wäre doch die Straßenbahn prädestiniert für einen Traumsequenz: wie z.B. in Bunuels La ilusión viaja en tranvía (bzw, der ganze Film auf Youtube)


*)Carlo Dolci: Vittoria della Rovere

Lt. Wikipedia war Vittoria bigott und streitsüchtig; das mit dem träumerischen Blick ist also u.U. in Frage zu stellen.  Andererseits könnte auch ein Zeitgenosse die Geschichte etwas gefälscht haben, um die Dame in schlechtem Lichte da stehen zu lassen; wer weiß welche Intrigen damals gesponnen wurden. Getrennte Flügel eines Palastes (so stehts dort) zu bewohnen, muss noch nicht bedeuten, mit dem Ehemann in Streit zu leben. Vielleicht hat nur einer oder beide geschnarcht ;-).

Der portraitierende Künstler hat, wie die Recherche im Netz zeigt, bevorzugt  Heiligenbilder gemalt, in denen er den Augenaufschlag sehr an die "Haltung" El Grecos anlehnt (was wohl damals Mode wurde). Das Bild oben mit frontalem Blick ist dabei eher untypisch und dürfte wohl auf einen der beiden Lehrer, Agnolo Bronzino, zurückzuführen sein.

Donnerstag, 26. Mai 2016

Edelkastanien


2013, Beim Amraser Waldfest hat ich zwei der Edelkastanien fotographiert. Two of the chestnut trees, photographed during the Amraser Waldfest in 2013.

Vor einigen Jahren hat mir der Förster einmal auf einen Rundgang durch den Paschberg im Dickicht auf einen Grundstück der Stadt Innsbruck westlich von Tantegert ein forstliches Experiment gezeigt: Dort wurde einige Edelkastanien gesetzt.

Ich bin dann immer mal wieder dort vorbei um zu sehen, wie sich die Bäumchen entwickeln.  Sie wuchsen gut und waren gerade dabei sich zu richtigen Bäumen auszuwachsen. Man hat sie in einen Art Hain recht dicht gesetzt, damit sie sich gegenseitig schützen. Bald wäre es wohl Zeit für einen Auslichtungsschnitt gewesen, nach dem wohl von den ca. zehn Bäuchen zwei oder drei gut gewachsene übrig geblieben wären. Vielleicht hätte ich es noch erlebt, dass sie auch Kastanien tragen.

On a tour of the Paschberg a few year ago, the forester showed me, in a thicket on a patch of Innsbruck city land west of Tantegert, a sylvan experiment: a planting of several chestnut seedlings.
I stopped by every so often to see how the trees were coming along. They were doing well and had just about grown into real trees. They had been planted densely in a kind of grove, so that they offered each other protection. Soon it would have been time to thin them out: from the ten or so trees, two or three healthy specimens would be left. Perhaps they would have born chestnuts in my lifetime.

 



Nun, nach der Gestaltung des Biotops Tantegert war es aber offenbar notwendig, noch irgendetwas zu dem an sich sehr naturnah gestalteten dazuzudichten. Wüsste ich die Vorgeschichte  nicht, würde ich den Hinkelstein im Kreisrunden von einer Art Palisade gesäumten Platz  als nettes Landmark betrachten; zwar vielleicht als etwas tollpatschige Geschichtssimulation angesichts des ohnehin vorhandenen Schalensteins am Weg zum Spielplatz.


Allerdings wurde der Platz an der Stelle geschaffen an der etwas wuchs, das ebenso geeignet gewesen wäre einen Ort zu definieren.

Die Edelkastanien wurden allesamt gefällt.

Eine Rückfrage beim Förster zeigte, dass er bei dieser Tat nicht involviert war, sondern das Ganze von übergeordneter Stelle im Zuge der Baumaßnahmen eingeleitet wurde.

Ich bin sicher keiner jener aus meiner Sicht überspannten Zeitgenossen, die sich an 80 Jahre alte Bäume ketten, weil sie vielleicht noch 120 Jahre alte werden könnten. Wenn mir ein Forstfachmann sagt, dass es mit dem Baum zu Ende geht und man jetzt gerade noch aus dem alten Baum gutes Holz gewinnen kann, dann soll einer neuer junger Baum gesetzt werden.

Was mich aber stört, ist, dass man ohne Notwendigkeit (denn Niemand wir mir erklären könne, dass der Hinkelstein notwendig war) Bäume fällt, die gerade im Begriff sind eine Größe zu erreichen, an der man sich an der bloßen Existenz des Baumes erfreuen kann – ganz abgesehen davon, dass es dem Baum selbst kaum gefallen dürfte, kurz vor Erreichen der Volljährigkeit (im übertragen Sinne) gestorben zu werden.

Well, after the creation of the biotope at Tantegert, it was apparently necessary to conjure up something with a near-natural design. If I didn’t know the backstory, I could see the standing stone in the palisade-lined circle as a nice little landmark; indeed, perhaps as a clumsy historical companion piece to the Schalenstein (cupstone markings) in the direction of the playground.

However this was built on a place where something grew, something which would have just as suitably defined the space.

The chestnuts had been felled, every last one.

A query to the forester revealed that he hadn’t been involved; rather, the whole thing was initiated by higher-up authorities in the course of the construction work.

I certainly don’t see myself as one of those eccentric types who chains himself to 80-year-old trees just to help them make it to 120. When a forestry specialist says that a tree is at its end, and that good wood can be gotten from it, then a new one should be planted.

What bothers me is that, without it being necessary (because no one can explain to me why the standing stone was necessary), trees were taken down which were just about to reach a size where one could be happy for their very existence. Aside from that, it can hardly have made the trees happy, to have to die just before reaching adulthood, figuratively speaking
.

 
 

Der Hinkelstein. The standing stone.

die sterblichen Überreste der Edelkastanien. The chestnut trees’ mortal remains.

Einen Edelkastanienast hab ich nochmals zum Platz rübergetragen.
I carried a chestnut branch over to the scene of the crime.




Und wie geht’s weiter? Im Herbst wird man vielleicht wieder ein paar neue Edelkastanien setzen. Bis zum nächsten „Trampel“, der meint mit einer gestalterischen Intervention den Ort aufwerten zu können.
Bis man einmal kapiert hat, dass sich Bauplanungen gerade für Gestlatungen natürlicher Umgebungen auch an vegetativ gewachsenen Strukturen ausrichten sollten wird noch viel Zeit vergehen. 

Die nächsten Konflikte sind vorprogrammiert. 
Z.B. hat man die Straßenböschungen der Landesstraße von Kranebitten nach Völs sehr liebevoll mit allerlei Baumarten bepflanzt, obwohl man weiß, dass das Ganze in wenigen Jahren beim Bau der Regionalbahn wieder entfernt werden muss. Wenn diese fallen, werde ich mich nicht aufregen, da ich die Vorgeschichte weiß - aber das ändert nichts an der Idiotie ansich.

And what now? Perhaps in the fall a couple of new chestnuts will be planted. Until the next oaf comes along and decides that the area needs an upgrade in the form of an artistic intervention.

It will still be a while until it’s understood that building plans, especially those for projects in natural environments, should also be oriented to the vegetative structures at hand. The next conflicts are predestined. For example, the embankments of the road from Kranebitten to Völs have been lovingly planted with all sorts of trees, although they will all have to be removed in a few years when the regional rail line is built. I won’t be upset when they go, as I know the background story - but that doesn’t change the stupidity of it.

 




Sonntag, 22. Mai 2016

Parsberg

Wegen Verspätung des Eurocity und voreiligen Umstiegs in München in den nächstbesten Zug fuhren wir kürzlich auf einem Wochenendausflug nach Zirndorf* bei Fürth nicht gerade den direkten Weg, sondern auf verschlungenen Pfaden (insgesamt 7 Stunden Zugfahrt, da bekommt man was für sein Geld). Regioexpress München-Landshut-Regensburg-Nürnberg. Und was sprang da ins Auge? 
 
Ostansicht, die Kamera ob des Erkennens gerade noch gezückt.


Die Windkraftnutzung ist schon so omnipräsent, dass sie fehlt, wo man sie nicht sieht. Also auch hier. Dann ist ja alles in Ordnung (immer besser als weiter östlich das Atomkraftwerk bei Landshut)
Und noch eins Schuss hintennach, von der charakteristischen Seite.



Wer sich den Nachsatz zu "Tantegert erwacht aus seinem Dornröschenschlaf" angesehen hat, wird es vielleicht erkennen: Es ist allerdings nicht Parsberg in der Oberpfalz, ein möglicher Namesgeber des Paschbergs. Ich dachte es wäre so, zumal wir kurz darauf durch den Bahnhof Parsberg fuhren. Tatsächlich ist es Lupburg; die Ähnlichkeit ist frappant - aber nur beim schnellen Blick. 


*) vielleicht noch was für einen späteren Blogeintrag; der Stadtwald von Fürth hat nämlich ein wenig Paschbergartiges.

Samstag, 14. Mai 2016

Straßfried


(zwei Blogeinträge an einem Tag, das war nicht geplant ;-)

Wandert man den Tschurtschentalerweg von Vill nach Nordwesten, kommt man zu einem mittlerweile abgeholzten Plateau mit guter Sicht auf den Bergisel und Innsbruck. Dort stand einmal ein Burg. Heute findet man nur mehr Mauerreste und verdächtige Bodenformen. Ähnlihc wie ihr Gegenüber, die Sonnenburg, verschwand Straßfried fast spurlos. Freliechtuschen die Namen beider Burgen heute noch auf. Sonnenburg durch Straßen und Ortsbezeichnungen, Straßfried im Kunstkataster beim Haus der Glockgießerei Graßmayr am Südring; dieses war nämlich ehemals der Ansitz Straßfried.
Die Burg wurde Mitte des 13 Jahrhunderts errichtet und brannte bereits hundert Jahre später nieder; das Adelsgeschlecht Helbling (nicht mit Helblinghaus verwechseln), dem die Burg gehörte, starb im 15 Jahrhundert  aus.


Hauptmann C. Urban u. Mitarbeiter, Inntal von Zirl bis zur Brücke in Volders, um 1840, Maßstab 1:14.400: Die beiden Burghügel sind erkennbar, doch nichts deutet mehr auf die Existenz der Burgen hin.
Warmund Ygl, Neue Karte der sehr ausgedehnten Grafschaft Tirol und ihrer Nachbargebiete, 1604/05: Damals war bei Sunenburg und Vill immerhin eine burgähnliches Symbol eingezeichnet. Später verwendet auch Anich noch Burgsymbole in seinem Atlas Tyrolensis für Vill und Sonnenburg.
Und so sieht es heute aus:

Das Plateau von Straßfried. Bis vor Kurzem stand dort noch ein Wohnhaus.

Hier graben wohl die Archäologen.

und hier dürfte das "Apre Creuser" stattfinden

Das Glacis der Burg ist mittlerweile durch die Abholzung wieder wehrhaft, wie wohl in Zeiten des Burgbestandes. Ob der Wall unten früher Teil eines äußeren Mauerrings war? Wenn, dann war dieses Anlage doch ziemlich groß. Die Archäolgen werdens noch rausfinden....

Die Interpretatiton der Funden dürfte Detektivarbeit erfordern. Freilich traute ich mich nicht unter die Planen zu schauen, nicht dass das verfallene noch kaputter wird.

Einen sauberer Bodenschnitt. Brandspuren sehe ich da aber keine.

Biotop in Tantegert

Die Umgestaltung von Tantegert schreitet voran. Westlich der Station wurde nun ein Hinkelstein mit Palisadenkreis im Wald errichtet. Wahrscheinlich sind die Schalensteine für "Eventtouristen" zu unspekatkulär und ohne Infotafel nicht erkennbar. Bevor aber jemand angesichts dieser sarkastischen Bemekrung meint, man wäre mit dort dem Holzhammer vorgegangen - das ist nicht der Fall. Die Veränderungen sind bis dato recht gut ins Umfeld eingepasst.

Bald ist es soweit, dass man mit der Igler Innsbrucks ersten barrierefreien Wanderweg (was ein bißchen wie ein Widerspruch in sich klingt) erreichen kann. Tatsächlich ist der Zugang bereits jetzt barrierefrei bis zum Waldspielplatz möglich.
Zwar ist der Weg dadurch etwas wenig romatisch, da der Waldboden weg ist; das wird sich aber mit der Zeit geben.

Die Lichtung beim Teich, der sich mittlerweile schon in eine Richtige "Krotnlacke" gewandelt hat.
Ein Wegfragemnt an der Südseite des Moors, hier ist noch nicht alles fertiggestellt.
Bei aller Barrierefreiheit bleiben die widlen Winkel des Paschbergs, wie etwa 500m östlich von Tantegert, erhalten.....

.....dort, wo wilde Tiere um Unterholz lauern....
und man stellenweise meint, der Wald lässt einen nicht mehr aus,....

.....obwohl die Stadt so nah ist.

Donnerstag, 5. Mai 2016

Amraser See

Wieder einmal ein Photorückblick. 
Den Amraser See habe ich mir zwar schon einmal vorgenommen, nun folgt neues (altes) Material.
Bis 1553 * möchte ich bein meinem Vorher/Nachher-Vergleich nicht zurückgehen.
Ich beschränke mich auf den Zeitraum 1960 und 2000:

Der Amraser See in den Sechzigerjahren, mit Seedammweg (beim Baum); sofern die Aufnahme wirklich mein Großvater gemacht hat, müsste sie 1962 entstanden sein, da mein Großvater 1963 starb. Ob 1962 allerdings die O-Dorfhochhäuser so weit fertig gestellt waren ist mir nicht klar. Möglich wäre es, da ein Luftbild vom 7.4.1963 bereits die fertigen Hochhäsuer ohne Kräne zeigt. In Bildmitte sieht man übrigens den Turm der Piuskirche, die bereits um 1960 stand.

1984 kehrte der Amraser See zurück. Damals führten starke Niederschläge im Raum Aldrans zur Überflutung des DEZ

1999 Stand auf Teilen des Amraser Sees bereits die Halle des Wedl C&C-Marktes

Und 2000 kehrte der Amraser See im übertragenem Sinne als blaue (mittlerweile erneut in Richtung Amras nähergerückte) Wellblechfassade zurück, verdeckt aber zugleich nahezu den gesamten Talblick von einst. In gewisser Weise ist mit dieser klaren Fassade aber auch die Leere der weiten Felder, die um 1960 bis zum Bergfuß reichten, wieder zurückgekehrt, da für den Betrachter von Amras aus,  fast das gesamte Baugeschehen dazwischen ausgeblendet wird.

*)  Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums


vgl. auch Bruegel’s “Hunters In The Snow” in the film “Melancholia”

Dienstag, 19. April 2016

Fred Mayer

Fred Mayer ist tot. Was haben wir im zu verdanken? Dass das Ende des zweiten Weltkrieges in Tirol (v.a. in Innsbruck) nicht noch weitere Zerstörungen nach sich zog. 

Am 7. April 2015 stand in der TT „Jahrzehntelang wurde die „Operation Greenup“ in Tirol kaum diskutiert – doch heuer, 70 Jahre nach der spektakulären Geheimdienstmission, ist das Interesse spürbar gewachsen.“ 

Das stimmt so nicht ganz – zumindest aus meiner Sicht, den mir „staubte die Operation Greenup“ förmlich aus den Ohre raus. 1989 als mein Vater für einen Artikel über diese Operation recherchierte. Wahrscheinlich ist es unter anderem dieser Artikel, auf den auch in der TT Bezug genommen wird, da dort in weiterer Folge Wolfgang Pfaundler erwähnt wird, der Herrn Jakob Mayer veranlasste über das Schicksal von Fred Mayer nachzuforschen. 

Mein Vater hat sich in seiner Recherche, die im Fenster Nr. 46, Herbst 1989, Seite 4495, erschien, möglichst strikt an OSS Protokolle gehalten. Trotzdem liest sich die Handlung selbst von diesem amtlichen Standpunkt aus, wie heute an verschiedensten Stellen kolportiert, wie ein Drehbuch zu einer „Räuberpistole“. 

In der Wikipedia ist zu den Vorgängen eine recht ausführliche Zusammenfassung enthalten – interessant auch die weiteren zwei Mitglieder der Operation. Vom Tiroler Franz Weber wird dort bemerkt, dass seine Teilnahme weitgehend unbekannt blieb, obwohl er in den Folgejahren durchaus politisch Karriere machte. 

Nachdem ich 1989 die Recherche über Erzählungen meines Vaters recht hautnah erlebte, gewann ich den Eindruck (damals lebten alle Mitglieder der Operation Greenup noch), dass ihnen das Interesse eher unangenehm war. Mein Vater deutete solches jedenfalls über seine Nachfrage bei Herrn Weber an. Die Gründe blieben damals wie heute im Dunkeln. Dass man über wirkliche Heldentaten nicht gern spricht ist aber hinlänglich bekannt. Auch lebten wohl damals noch ebenso viele von der Gegenseite und die Protagonisten des zweiten Weltkrieges werden wohl vor allem die Befriedung des Landes und das Nichtwiederaufreißen alter Wunden im Auge gehabt und diese auch fast ein halbes Jahrhundert danach so gesehen haben. 

Heute sind die Erinnerungen an diese Zeit wohl schon so abstrakt geworden, dass es nun leichter fällt, die sieben Dekaden früheren Geschehnisse näher zu betrachten. Doch die Gespenster jener Zeit erwachen leider auch allmählich wieder.

Schauplatz 1: Die "Sülze"oberhalb der Amberger Hütte, wo im Spätwinter 1945 die Mitglieder der Operation Greenup ihre Ausrüstung durch den Tiefschnee schleppten.

Schauplatz 2: Blick von Gasteig ostwärts, in Bildmitte hinten der Lachhof, die "Sommerfrische" des Gauleiters Hofer. Den Protokollen kann man entnehmen, dass Fred Mayer dort die friedliche Übergabe Innsbrucks verhandelte - mit der aus heutiger Sicht kritisch betrachteten "Nebenwirkung", dass man Hofer zusicherte, diesen als Kriegsgefangenen und nicht als Kriegsverbrecher zu behandeln. Fakt ist aber wohl, dass damit ein Mehr an sinnlosem Leid vermieden wurde.

Rechts: Beseelter Rechercheur der (auch eigenen) Zeitgeschichte; Links: darob (damals) etwas entnervter Sohn

Freitag, 8. April 2016

Zur derzeitigen Situation der Iglerbahn

 
Wie lange noch?


Zur derzeitigen Situation der Iglerbahn (IVB Linie 6) einige Fakten und Kommentare

in Glossarform.

A


Aktivierenden Vitalregion
Ein großer Wurf scheint der Markenbildungsprozess bisher nicht zu sein - allerdings kommen die konkreten Vorgaben erst nun - nach der Präsentation vom 7.4.2015.  Die Stimmung ist jedenfalls unter den Akteuren gut und einzelne Referate z.B. zu den Wanderwegen und zur Kultur lassen Entwicklungen erwarten, die man immerhin freudig zur Kenntis nehmen und nutzen wird, wenn sie denn eintreten. 


Daher möchte ich die Veranstaltung nicht sarkastisch kommentieren - obwohl die Frage  zur Rolle der Iglerbahn in dieser Region wieder einmal bewusst nicht beantwortet wurde. Dass die Bahn kein Publikumsmagent ist, wie Baltes darlegte - scheint mir auch so. Dennoch ist sie da und wurde für einige Millionen saniert. Und es fehlt nicht an realtiv einfach umsetzbaren Verbesserungsvorschlägen.



Ausbau der Iglerbahn zur Regionalbahn
Ein entsprechnde Petition wurde von mir im Jahre 2013 verfasst. Ob sie etwas in der Sache der Iglerbahn bewirken wird, ist noch nicht klar. Allerdings bemerke ich im beruflichen Umfeld eine sich verstärkende Vernetzung zwischen Raum und Verkehrsplanung, die auch in dieser Petition thematisiert wurde. 

Zwar necken mich meine Verkehrsplanerkollegen stets damit, dass die Tage der Igler gezählt sind - aber das wird wohl auch an deren Verzweiflung liegen, dass das liebste Verkehrsmittel selbst der Grünen mittlerweile leider auch der PKW ist.

B


Betriebsbeeinträchtigung in Bauphasen des Brennerbasistunnels
Für den Bau des Brennerbasistunnels ist gemäß Maßnahmenbericht „Galleria die Base del Brennero/Brenner Basistunnel“ 4/2013, Seite 14 nur eine kurzzeitige Unterbrechung der Iglerbahn notwendig.  Sie erfolgt, wenn die Schalungen für die Verbreiterung der Eisenbahnbrücke über die Klostergasse vorbereitet und später wieder entfernt werden.
 

Die erwarteten Betriebsbeeinträchtigen hängen eher mit der noch nicht offiziell Bekanntgegben sanierung der  Trienter Brücke zusammen. Hier möcht man es sich möglicherweise einfach machen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen indem man die Igler währden des Brückenneubaues ein Jahr sperrt und so mögliche Fahrgäste "sanft" von diesem Verkehrsmittel wegführt. Ich hoffe, dass das ein Verschwörungstheorie ist.

D
 

Downhillradler
Bis jetzt konnte keine Einigung mit maßgeblichen Waldeigentümern erzielt werden. Die Downhillerszene abseits des Nordpark hat sich an andere Orte verlagert. Z.B. ist nun n der Wald zwischen Halsmarter und Tulfes und Höttingerbild / Sadrach von solche Spuren durchschnitten. Die Nutzung hat dabei aber meiner Meinung nach keine dem Wald schädlichen Ausmaße angenommen. Mehr Schaden wird beim Holzen selbst angerichtet.


Im Zuge des Markenbildungsprozesses für das südöstliche Mittelgebirge scheint man zum Schluss gekommen zu sein, dass Downhillradler nicht erwünscht sind und man mehr auf Beschaulichkeit setzen will. Hoffentlich sind die Beschaulichkeitsfreunde keine Individualisten in der Art, wie sie Gerhard Polt persiflierte.

E


Einstellungsgerüchte
Derartige Gerüchte tauchen immer wieder auf. Zwei mal bin ich schon mit einem Zettel Unterschriften gegen die Einstellung sammeln gegangen.* Grundsätzlich scheint mir, dass ein Hochkochen im Dekadenrhytmus üblich ist; derzeit ist es politisch glücklicherweise nicht opportun, die Igler einzustellen
, ebenso ist es aber nicht opportun in deren konkreten Attraktivierung zu investieren. Laufende Erhaltungsmaßnahmen, auch wenn sie sehr aufwendig sind, werden jedoch gerne getätigt. Man kann sich dabei aber des Eindrucks nicht erwehren, das die getätigten Maßnahmen so gewählt wurden, dass sie jedenfalls nicht mehr Fahrgäste anziehen. Ob da die Strategie dahinter steckt Entscheidungsträger "sanft" zum Point of no return, der unumgänglichen Einstellung, hinzuführen weist ins Reich der Verschwörungstheorien. Auch die Vermutung, hier läge eine besonders banale Banalität des Bösen vor, ist wohl nicht haltbar.


*) das nächste Mal werde ich hingegen mein Landesstraßeneinstellungskonzept vorlegen, denn, wenn man bei der Schiene sparen kann, wird man das auch sehr gut bei der Straße machen können - immerhin haben wird ca. 700km Landesstraßen zuviel und ca. 300km Schienstrekce zuwenig in Tirol.

F

Fahrgastzahlen
Die Straßenbahnlinie 6 beförderte:
Fahrgäste    Jahr
78104    2015
106115    2014
145816    2013
140538    2012
125695    2011
128323    2010
127926    2009
131417    2008

Keine Auskünfte gibt diese Statistik, die aus den Quartalsblättern der Stadt Innsbruck zusammengestellt wurde, über die Betriebszeiten der Bahn, die sich in den letzten Jahren erheblich unterschieden. So war z.B. die Iglerbahn in den Jahren 2015/16 mehrere Sommermonate nicht in Betrieb.
Vor 2008 ist die Iglerbahn in den Statistiken nicht eigens ausgeführt.
Die Statistiken erwecken den Eindruck, dass Fahrgäste in allen Fahrzeugen genau gezählt werden.  Eine Nachfrage während einer Fahrt ergab, dass das auch die Fahrer der Fahrzeuge das glauben. Einer, der mir die Zählapparatur zeigen wollte, musste jedoch feststellen, dass sein Fahrzeug nicht damit ausgestattet war. Insofern ist also nicht klar, woher  die Zahlen, die eine Genauigkeit bis auf den einzelnen Fahrgast vorgeben, kommen.

Finanzieller Rahmen des Straßenbahnausbaus
Innsbruck hat am 14.7.2015 von der europäischen Investionsbank ein Kredit über 145 Mio € für den Straßenbahnausbau beantragt (Reference: 20150444). Das sind ca. 40% der Projektkosten für die Regionalbahn Völs-Rum.

G
 

Geologische Unsicherheit der Villerstraße
Vor einigen Jahren wurde der Hang zwischen Poltenweg und Villerstraße großzügig abgeholzt. Die Unwetter die damals auch die Iglerbahn in Schönruh beeinträchtigten hatten den Hang oberhalb der Straße destabilisiert und auch talwärts kam es zu Setzungen. In weiterer Folge musste die Straße aufwendig saniert werden- wer den Lasersan kennt, sieht auch,  dass die Sanierung nicht von Dauer sein wird: Der Hang sieht nämlich ohne den alles abdeckenden Wald, wie ein zusammenhängendes Erdrutschgebiet aus. Das ist wohl auch der Grund, warum Riehl die Bahn damals nicht über Vill (eine der Trassenvarianten) trassierte, sondern diesen Bereich großräumigst umging. Man kann also zu Annahme kommen, dass Iglerbahn ebenso wie die Aldranserstraße langfristig die Verbindungen sein sollten, deren Erhaltung für das östliche Mittelgebirge vordringlich ist.

Alte geplante Iglertrasse über den westlichen Paschberg nach Vill und Igls, aus einer Innsbruck-Karte des Jahres 1899 (!) von J, Redlich



 

Altes Marketing auf neuen Schienen....


 
K



Kosten / Nutzen der Iglerbahn

Ausgehend von den Quartalsblättern der Stadt Innsbruck

befördert die Igler absolut ca. 1% der Fahrgäste im Quartal. Wenn man es aber auf die tatsächlich gefahrenen Kurse bezieht sind es fast 10% der Fahrgäste die pro IVB Fahrt transportiert werden*.  Dem gegenüber steht ein Betriebsaufwand von ca. 10%-15%  (das ist meine grobe Schätzung, wenn man die Kosten für die Fahrzeugfehlbeschaffung und den dadurch erforderlichen Schienentausch nicht in Betracht zieht, sondern nur Streckenlänge, Kurszahl und Weichenwartung).

Im Übrigen sind die stark gesunkenen Fahrgastzahlen der letzten 2 Jahre wohl den langen Schließzeiten wg. Baustellen geschuldet. Wenn nichts fährt, kommen auch keine Fahrgäste.

Sonst lag die Fahrgastzahl immer bei ca. 30000/Quartal.

Es stellt sich folgenden Frage: 
 Können die Kosten der Igler pro Jahr (2008-Heute) nach Stromkosten, Wartungskosten Fahrzeug, Wartungskosten Strecke (auf Amortisationszeit umgelegt, gesonderte Ausweisung des Schienentauschs), Personalkosten offen gelegt werden?  Wenn man darüber nur solala Auskünfte kriegt, kann man auch keine vernünftigen Vorschläge machen. 

*) Diese 10% sind allerdings in absoluten Zahlen 8 Fahrgäste, was tatsächlich nicht mal die Etablierung eines normalen Busbetriebs rechtfertigt (wenn es die Infrastruktur noch nicht gäbe)
R

Radtransport
Die IVB als auch die Linzer Verkehrsbetriebe (Pöstlingbergbahn) interessierten sich für einen Vorsatz-Radtransportwagen für die Bahn. Allerdings hätte ein solcher Wagen angeblich um die 500000€ gekostet (mündliche Auskunft).  Auch hätte es erfordert, die Wendeschleife in Igls wieder in Regelbetrieb zu nehmen. Diese Wendeschleife ist noch vorhanden und befahrbar. 


Wie Bürgermeister Kofler in seinem Impulsreferat am 7.4.2016 anmerkte, würde er die Linie 6 als Radshuttle für die Mittelgebirgspendler betrachten.

Radweg auf der Igler Trasse
Dieses Projekt geisterte neulich im Zuge des Gemeinderatswahlkapfes im östlichen Mittelgebirge durch die Presse. Prinzipiell ist es schon recht alt.  Architekt Glaser, der frühere Raumplaner von Aldrans zeigte mir mehrere seine Projekte für Umfahrungsstraßen. Darunter war auch eine Straßentrasse auf der einzustellenden Igler und eine Straße vom Ortszentrum den Viehweidbach entlang vorbei am Waldspielplatz nach Sistrans zu sehen. Ich hatte diese Projekte bisher als Hirngespinste der späten 70´er eingeordnet, die  nun wieder zutage treten. Es kann sein, dass die Betonierer von einst Morgenluft wittern und jemanden gefunden zu haben meinen, der ihre damaligen Projekte als Radwege verpackt (späterer Ausbau nicht ausgeschlossen) nun durchsetzt – denn der Gedanke mit dem Radwegumbau kam von Grünmandataren.
Bei allem frage ich mich, wer eine solchen „Sicheren“ Radweg dann in finstrer Nacht nutzten will. Diesen müsste man beleuchten und darüber würden sich die Jäger sicher sehr freuen. Man wird also nachts mit dem Rad weiterhin die besser beleuchteten und in den Siedlungsgebieten verlaufenden bestehenden Landesstraßen verwenden;  was wiederum den Verdacht nahe legt, dass die Mandatare, die dieses Projekt verfolgen, die Problematik nur aus der Windschutzscheibenperspektive kennen.


Derzeit läuft unter der Leitung von Thomas Pupp die Entwicklung eines Radwegekonzepts für das südsötliche Mittelgebirge.

T


Tantegert, Rundwanderweg
Gemäß Innsbruck informiert, soll in Tantegert der erste barrierefreie Rundwanderweg entstehen.  Entsprechende Infotafeln sind vor Ort montiert und zeigen das der Zugang zum Weg von der Haltestelle Tantegert aus geplant ist - somit also der barrierefreie Zugang nur über die Iglerbahn möglich sein wird.  Das Projekt ist ein Teil des Ausgleichsflächenmanagements der Brenner Basistunnel Gesellschaft. In naturschutzrechtliche Genehmigung werden i.d.R. dem Projektanten Ausgleichsflächen für in verlustgehenden Naturflächen am Projektstandort vorgeschrieben. Eine solche Ausgleichsfläche kann eine Rekonstruktion eines zerstörten Biotops sein. Die Eröffnung der Anlage ist im Sommer 2016 geplant. 


Derzeit laufen die Fertigstellungsarbeiten.

Das neue Biotop im März 2016


V

Veräußerung des Wendeschleifengrundes in Igls
Bis zur Umstellung der Igler auf Düwag-Einrichtungsfahrzeuge in den 80érn befand sich westlich des Bahnhofes eine Remise. Auf diesem Grund wurde dann die Wendeschleife errichtet.  In den 90ér Jahren bestand im Flächenwidmungsplan Igls noch eine Flächenvorhaltung „Eisenbahn“ für die Trassenverlängerung der Igler bis ins Ortszentrum. Diese wurde dann in einen Grüngürtel umgewidmet. Nur als Gerücht ist ab und zu von einer geplanten Veräußerung des Wendeschleifengrundes zur Bebauung mit einem Wohnhaus zu hören – damit wäre aber dann auch der dahinterliegen Grüngürtel, in dem sich die Kneippanlage befindet, zerschnitten.

Verlängerung der Iglerbahn zum Badhaus
Dass die Patscherkofelbahn eine für eine Seilbahn nicht wesensgerechte Trasse hat, ist seit ihrem Bau bekannt.  Fragen muss man sich ob der Patscherkofel überhaupt ein geeigneter Seilbahnberg ist und nicht die bereits um die Jahrhundertwende konzessionierte Zahnradbahn die bessere Lösung gewesen wäre.
Fakt ist aber auch, dass wohl seit Errichtung der Bahn über eine kürzere Trasse gesprochen wird, die erst in etwa beim Badhaus beginnt und damit wesensgerechter wäre. Diesem Umstand Rechnung tragend wurden Studien zur Verlängerung der Igler an der UNI Innsbruck erstellt. Sie beruhen aber auf der Siedlungsstruktur der früheren 80ér Jahre.
Seither hat sich einiges getan und die die damaligen Korridore  sind verändert. Ich habe aus diesem Grunde eine Petition an Stadt und Land gerichtet, Planungsarbeiten zur Neutrassierung der Iglerbahn zu beginne, die zum Zeile einen Nutzung der Bahn als Nahverkehrsmittel und als Freizeitverkehrsmittel haben.  Die Folge einer solchen Planung wird vermutlich sein, dass Tantegert einst nicht mehr an der Bahn liegen wird. Es wird aber grundsätzlich möglich sein auf einem ebnen Waldweg dorthin zu kommen – ebenso, wie es weiterhin möglich sein wird den Paschberg zwischen reiner großräumigeren Bahntrasse, die diesen höchstwahrscheinlich nur tangiert zu erwandern.  Ob diese Petition allerdings irgendeine Wirkung erzielte kann ich noch nicht sagen. Das wird sich erst zeigen, wenn man in Planungsarbeiten eingebunden wird, jedenfalls aber wenn die neuen Schienen z.b. näher bei Aldrans oder Lans  verlegt werden und man aus der Tram direkt in die neue Patscherkofelbahn steigen kann. Freilich könnte es auch sein dass zwischenzeitlich die Igler 15 Jahre nicht fährt und diese Zukunftsvision damit überhaupt nie eintreten wird.
Ich bin nicht wie weiland Vranitzky der Meinung, dass wer Visionen hat, zum Arzt gehen sollte, sondern vielmehr, dass wer kein Vision hat, den Mund halten sollte.
Bei der Ausschreibung für die neue Patscherkofelbahn wurden jedenfalls die Parkplätze beibehalten - auch eine verkehrspolitsche Aussage.
Das prämierte Projekt vom Büro Innauer und Matt ist nach meiner Einschätzung tatsächlich das beste der eingelangten Beiträge.  Interessant finde ich, dass man sich mit der zugegebenermaßen etwas sakralen Kompostion vom Image Sportberg ohnehin eindeutig verabschiedet hat - und somit die eigentlich Qualitäten des Berges und des Umfelds bereits weitaus besser zur Kenntnis genommen hat, als man das aufgrund der herumschwirrenden Meldungen vermeinen könnte.


Verschleißproblematik
Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass für den Einsatz der Niederflurfahrzeuge bestimmte Mindestanforderung an die Trassenqualität und die Ober- und Unterbaugestaltung gestellt wurden. Deutliches Zeugnis davon sind die Kanalumlegungen im bebauten Gebiet,  die mit der erhöhten Achslast der Fahrzeuge begründet wurden. Darüber hinaus gibt es aber auch Anforderungen an die Kurvenradienfolge (gerade Zwischenstücke sind erforderlich, wenn Gegenkurven folgen),  die Kurveneinfahrten (Übergangsbögen erforderlich) und an die Schienenkopfneigung. All diese Kriterien wurden von den Überlandstrecken nicht erfüllt und es zeigte sich in den Jahr 2012/13, dass die Schienen der Igler, die z.T. seit 60 oder mehr Jahren an Ort und Stelle lagen von den neunen Fahrzeugen in 2-3 Jahr zerstört wurden. Die Schienenköpfe sahen am Beginn der Bogeneinfahrten teilweise wie splitteriges Holz aus, teilweise lagen zwischen den Geleisen bis zu einem halben Meter lange Metallspäne, die von den Köpfen in einer bogenfahrt abgefräst wurden. (eigen Beobachtung)
Als Folge dieser Entwicklung wurde Fahrzeuge und Schienen nachgebessert, der Oberbau, so wie zuvor bei der Stubaier, die dasselbe Problem hatte, komplett getauscht (etwas fehlt bei der Igler noch), die mangelhaften Kreisböge blieben freilich, denn dafür hätte man die Strecke neutrassieren müssen. Diese Sommer begann man außerdem mit einen Schienenkopfgleitpaste (Erklärung eines Fahrers)  zu experimentieren, die anscheinend gute Erfolge zeitigt.  Wie sich das alles auf die Betriebskosten auswirkt und ob diese Probleme auch im städtischen Netz existieren,  konnte ich bisher nicht verbindlich klären.
Die Antworten, die man auf konkrete Fragen erhält, lauten i.d.R. so: „Es gab da ein Problem, aber wir haben es im Griff.“ Ob dieser Griff eine Sehnenscheidenentzündung zeitigt, ist allerdings offen.


1km Gleis in Schotterbett kosten lt. Aussage eines Eisenbahnfachmannses (und Vergleich mit einen Anbot für die Streckensanierung der Bahnstrecke in Wasserburg durch die Baufirma Zierl im Jahr 2010) ca.  0,5  Mio €.
1km Gemeindestraße (5,5,m breit, ohnen gehsteige beluchtung u.ä.) kosten ca. 0,4 Mio €  (Vortag von Herrn DI Dallhammer zum Thema Erschließungskosten). Insofern erscheint dieser Wert plausibel. Auszugehen ist daher davon, dass für die Sanierung der Iglerbahn bisher 3-4 Mio € ausgegeben wurden.

W


Weiterführung der Linie 6 in die Stadt
Die Führung der Igler als eingeschobener Kurs in den Stadtlinien fand mit dem Beginn der Umbauarbeiten im Straßenbahnliniennetz der Innenstadt sein Ende. Mittlerweile wären diese Arbeiten abgeschlossen und eine Durchbindung in die Stadt wieder möglich. Für die Aufrechterhaltung eines Stundentaktes würden aber zwei Fahrzeuge benötigt, statt bisher eines einzigen.  Verschiedene Möglichkeiten der Linienführung sind denkbar: u.a. eine kleinen Stadtrunde über Terminal Museumsstraße-Bahnhof-Anichstraße  - wie sie auch die Stubaier derzeit macht.


 
Iglertrasse unterhalb des Tummelplatzes im Abendlicht.

Update am 11.4.2016