Montag, 16. Januar 2017

Als Vorhut für einen kleinen Winterbericht: 
Vom Waldhang westlich der Philippine Welserquelle hat man noch ein wenig Blick auf die Igler. Schon wächst der Wald höher.

Samstag, 31. Dezember 2016

Neujahrsschweine

...einen guten Rutsch.... 

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Blogpause

Kürzlich fragte mich Kristina, warum ich nicht mehr blogge: 

1) Ich photographiere noch immer recht viel. Leider mehr als ich verarbeiten kann. Dadurch bleiben Ideen liegen, bis sie schon gar nicht mehr aktuell sind. Nun ist zwar dieser Blog nicht in erster Linie als reißerische Dokumentation am Pulse des Paschbergs gedacht, sollte ein gewisser aktueller Bezug zumindest ab und zu drin sein. Ein Tagebuch eben das zumindest aktuelle Befindlichkeiten des Bloggers zeigt. Auch wenn vielleicht nur jeder zwanzigste Tag besprochen wird oder manchmal etwas aus der Mottenkiste kommt. 

2) Es ist bei weitem nicht so, das es meinerseits zu aktuellen Entwicklungen am Paschberg nichts zu sagen gäbe, doch angesichts der Nachrichten im globalen Umfeld stellte sich die Frage der Relevanz. Andererseits – sind diese anderen Nachrichten so relevant, dass sie anderes in die Bedeutungslosigkeit abdrängen? Oder kann man nicht mit gleichem Gewicht z.B. vom Moos an den Bäumen des Paschbergs berichten? 

3) Ich werde das Gefühl nicht los, dass das Internet insgesamt eine gesellschaftliche Resonanzkatastrophe hervorruft. Sachlicherweise, muss man sagen, dass das eine Wesenzugs jedes Mediums ist. Ideen werden mit diesem Werkzeug vermittelt, verstärkt und tradiert und irgendwann zu Trends. Bin ich mit meinem Input Spielball größerer Mächte, die mich manipulieren? Trage ich mit meinem Input dazu bei das dinge von der Sachlichen eben weg eskalieren? Es gibt ein Sprichwort, dessen Wortlaut ich leider nicht mehr exakt rekonstruieren kann und es daher bis jetzt im Internet nicht gefunden habe: „Der Zorn eines Kindes erschüttert das ganze Universum“. Wenn also schon ein Kind mit ungerichtetem Zorn so etwas vermag, was vermag dann ein zorniges Wort von jemandem der erwachsener ist aber manchmal das Freudsche „es“ raus lässt? Wir leben zwar noch immer in einem Land, das Redefreiheit garantiert. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob es vernünftig ist diese Freiheit ohne wenn und aber auszukosten. 

4) Wie stellenweise in meinen Beträgen erkennbar haben sich manche persönliche Schwerpunkte bei mir verändert. Einher geht das mit einem reduzierten Zeitbudget fürs bloggen. Jaja….ich gebe es zu: und manchmal versumpfe ich beim Surfen. Auch ich schaue mir Katzenfilme an.


Nichts desto trotz blogge ich hier nun eine Bildgeschichte vom heutigen Ausflug quer über den Paschberg zum Patscherkofel: 

Föhnwolken (vielmehr Kondensstreifen) über Neuner- und Vikarspitze

Rauhreiflandschaft in der Ulle

Auf der Direttissima vom Lansersee zur Heiligwasserwiese

Die Auslastung der Patscherkofelbahn: Mau. Aber dem Olex gehts auch nicht besser.

Und drüben auf der Muttereralm sieht man, wie das Ganze aussieht. Nur was für Schifahrjunkies. Mich als Wanderer freut es natürlich dass ich die Patscherkofelbahn, die leider in der Herbstzeit nicht mehr fuhr, nun auch noch in der Übergangszeit nutzen kann, aber das Personal tut mir schon leid. Alle Anlagen laufen ununterbrochen mit nur wenigen Schifahrern

Bei den Vögeln im Wald hingegen ist die Stimmung bestens.  Hier nahe der Hochmahdalm klopft der Specht eifrig; und auch sonst riss das Vogelkonzert beim Aufstieg nicht ab.

Früher stand bei solchen Veduten ein Marterl im Vordergrund. Un der Schöne Kunstschnee schmilzt schon stellenweise dahin und bildet auf den Forstwegenunmittelbar an der Piste Eisgallen.

Immerhin gibt es aber auch natürliches Eis - und das nicht wenig (Aufpassen beim Wandern!)

Blick ins Tal I: Brennertunelbaustelle Patsch, vorne  in den Wiesen der Lüftungsschacht Patsch am Zufahrtstunnel Ahrental, dahinter die Ausbhubdeponie und der Schotterbbau bei Unterberg.

Blick ins Tal II: Die Peergründe "fingert" in die Wiesen westlich der Höttingerau hinaus. Bis dorthin ist die Straßenbahn nun schon gebaut und unter Fahrdraht (die Masten sieht man ganz links an der Auffahrt zur Siedlung); in Betrieb wird sie aber erst Ende nächste Jahres gehen.

Ca. 13h: Erste Schifahrer fahren mit der Pendelbahn zu Tal. Kommentar "Wir sind bereits alle verfügbaren Pisten gefahren". Hätte man sich in der Vergangenheit mehr um die Wanderer in den Übergangszeiten gekümmert, hätte man wohl am Patscherkofel auch eine höhere Grundauslastung.  Immerhin ist die Südseite des Kofels ähnlich sonnig wie die Seegrube und wäre daher für ganzjähriges Wandern in schneearmen Wintern (was am Patscherkofel ohnehin eher die Regel ist) gut geeignet

Beinahe unten im Tal: Der Paschberg in gewohnter Qualität. Über das Moos an den Bäumen lasse ich mich nicht weiter aus....

Das neueröffnete Biotop sieht etwas mickrig aus. Allerdings besteht offenbar kein Grund zur Sorge, da die Wasserstände im Winter absinken.

Es könnte natürlich auch sein, dass man bei Iglerbahn mit gutem Grund an einer möglichst gut entwässerten Trasse interessiert ist (hier putzt gerade der Gleisbautrupp einen Entwässerungsgraben).  Das würde bedeuten, dass  der eine Wasser einfüllt, der andere schaut, dass es mögslichst schnell wieder weg ist.....

Das Forstamt schreibt jedoch dazu (siehe linke beim vorgien Bild):
"Die Teiche werden von einem "überspannten" Grundwasser bzw. einem unterirdischen Hangwasserdruck dotiert, der jahreszeitlich, wie sie schon richtig ausführen, derzeit niedrig ist. Aus diesem Grund ist die Annahme dass die, bereits vor der Renaturierung nicht mehr intakte Drainage für diesen Wasserstand verantwortlich ist aus unserer Sicht unwahrscheinlich und die Schwankungen sind ganz natürlich. Bezüglich der Ableitung im Bereich der Igler Bahn haben wir um eine Anhebung des Grundwasserspiegels zu erreichen eine kleine Holzsperre eingezogen, welche derzeit aber auch trocken ist."

Die Igler fährt übrigens, auch wenn sie diesen Jogger nicht mehr überholen konnte (da sie in der Station Tantegert stehen blieb) mittlerweile wesentlich ruhiger und es scheint so, als wäre es technisch leicht möglich, die Streckenhöchstgeschwindigkeit um 1/5 bis 1/4 anzuheben. Man wird sehen, wie ernst es mit den Ambitionen zur Attraktivierung der Bahn ist. 

Februar bis Juli gibt es einen Nachdenkpause (bei dem Begriff stellt sich immer die Frage: zum oder vom Nachdenken) da die Bahn in dieser Zeit nicht fährt,
wie DI Walter Zimmeter (Tiefbauamt) ausführt: "Die Trientinerbrücke verläuft auf einer baulich getrennten Trasse mit der Straßenbahn Linie 6. Das Brückentragwerk im Gleisbereich wird zeitgleich ebenso neu abgedichtet und der Gleisoberbau neu aufgebaut. Für die Straßenbahn wird während der Bauzeit ein Schienenersatzverkehr eingerichtet"

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Italienische Reise

Abgesehen von einer Lungenentzündung (langsam genese ich), die den wirkungsvollen Kimaanlagen der Ferrovie del Stato geschuldet ist (leider trug ich im Zug keine Daunenjacke, wie es sonst viele Italiener es tun, wenn die Außentemperaturen unter 15 Grad sinken), nahm ich natürlich auch andere Urlaubseindrücke mit. Die (überwiegend) schönen poste ich nun hier nicht; eher solche, die nachdenklich stimmen. 

Zwischen Ortona und der Mündung des Fiume Sangro, dort, wo die Adriaküste beinahe wie in Cinque Terre aussieht, erstreckte sich seit ca. 1912 im Hinterland ein fast 200km langes, großteils elektrifiziertes schmalspuriges Privatbahnnetz, dass Anfang der Sechzigerjahre auf Normalspur umgebaut und Anfang der Siebziger Jahre nach und nach eingestellt wurde. Ihre wirtschaftliche Amortisierung haben die Investitionen also nicht erlebt, aber die damals beteiligten Baufirmen werden wohl gut daran verdient haben. 

Mittlerweile sind für den Personenverkehr ca. 10km Neubaustrecke von San Vito an den Rand von Lanciano wieder errichtet worden und weitere ca. 10km des alten Netzes werden für den Güterverkehr genutzt. Der Rest steht noch großteils in der Gegend herum und rostet vor sich hin. Nun traue ich zwar den Italienern bautechnisch und organisationstechnisch sehr viel zu, denn die Geschichte beweist einerseits, dass sie an Projekten Jahrzehnte herumbasteln und irgendwann, wenn keiner mehr daran glaubt eröffnen (Bsp. Paoloa-Cosenza, 15km, 1966-1987,  Bsp. Male - Marilleva, 7km, 1997-2003), andererseits ist die Zeit dazwischen ziemlich entmutigend. 

Und so stehen den Aussagen auf der Homepage diese Eindrücke vor Ort gegenüber, bei denen der Unterscheid ziwschen eingestellter und umgebauter Strecke nicht erkennbar ist, deren Hoffnungslosigkeit zwar durch den südlichen Himmel, die positiv eingestellten Menschen und das gute Essen, gemildert wird, aber doch diesen Urlaub stellenweise melancholisch  begleitete. 

Lt. HP FV Sangritana: Tracciato in trasformazione Tramviaria


Lt. HP FV Sangritana:Tracciato Storico sospeso all´esercizio


Auch der Italienischen Transsib von Sulmona nach Isernia (die in Castel die Sangro mit der Foorvia Sangritana Verküpft ist) ist ein ähnliches Schikcsal zuteil geworden. Zwar ist laut Homepage der Fondazione FS der erhalt der Bahn als Touristenstrecke geplant; vor Ort merkt man aber nicht viel davon, außer das die Betreten-Verboten- Schilder für den Gleiskörper recht frisch sind. Mit etwas Glück entdeckt man Plakate, die auf Sonderfahrten hinweisen, die irgendwann einmal möglicherweise in diesem Jahr stattfanden. Offenbar kursieren die Informationen wann wo was fährt nur mehr auf Facebook  ; am 18.9.2016 wäre z.B. ein Zug gefahren, da waren wir aber schon längst wieder über alle Berge. 


Sulmona Intordacqua: Linea non ufficialmente soppressa, utilizzata per la circolazione di treni turistici.

Stato attuale: Linea armata ed efficiente.


Man stelle sich einmal vor, man möchte mit dem Auto von Innsbruck nach Kühtai und müsste sich vorher auf Facebook erkundigen ob die Straße frei geräumt ist und ob z.B. eine gemeinschaftlich als Kolonne organisierte Bier-Sonderfahrt im nächsten Monat stattfindet. Wahrscheinlich wird das jeder für absurd halten; da ich aber im Urlaub auch eine größere Straße (SP 63 in den Monti Sumbruini, Zustand hier: ) gesehen habe, die in einer ähnlichen Situation ist (uns als Radler war zwar egal, da kommt man trotzdem durch), erscheint mir der Vergleich angemessen.

Freitag, 5. August 2016

Paschbergphotos anderswo

Eben gerade auf diesem Blog von Herrn Trojer drei schöne Paschbergphotos entdeckt :-):

Sonntag, 3. Juli 2016

Hochwasser


Paschberg und Amraser Kirchturm spiegeln sich in einer Art Amraser See.

Am 2.7. Spätnachmittags zog ein Hagelunwetter in etwa in der Achse Eisstadion-Ampass durch. Die Wässer, die sich im südöstlichen Mittelgebirge sammelten, flossen entlang der Bäche aber auch über Straßen und Wiesen talwärts und verwüsteten u.A. Teile des Schlossparks Ambras und Tiefgaragen im Gewerbegebiet. Die Wassermassen bahnte sich den Weg ähnlich, wie in den Achzigerjahren. 


Tiefgarage deren Ausfahrt sich wie einen Tülle zum "Amraser See" im Bereich des vormaligen Tiergartens öffnete. Die Linie an der Wand hinter ist der höchste Wasserstand.

Auskolkung am Schntertalbach bei der Haltestelle Schönruh (Die Wasserräder sind nun alle zerstört). Ein Wasserleitung wurde dabei freigelegt.
Fazit: Die Gefahrenzonen stimmen.

Sonntag, 26. Juni 2016

Wald und Moormärchen & Museum der Träume

Ein Ereignisreicher Samstag ging zu Ende. Vormittags Wald und Moormärchen bei der Eröffnung des Moors in Tantegert, Abends Museum der Träume in Schloss Ambras. Untertags einen zum Bersten volle Iglerbahn – ein Anblick der leider sehr selten geworden ist. 
P.S. der Platz, auf dem die Edelkastanien standen, ist nun dem keltischen Baumhoroskop gewimdet.

Bereits am Vortag (Freitag) gab es offenbar für Schulen ein "Moorpreview". Die Igler fuhr vorrmittags im Halbstundentakt.
Die Wald und Moormärchen ahtten ein durchaus Pädagogische Aspket.  Hier erklärt die Waldpolizei das Stop-Look-Listen prinzip an Bahnübergängen. Über die Gefahren des Radfahrens für die Bäume im Wald (auch einen Aufführungsstation, gedacht war dabei wohl an Jungbaumpflanzungen, aber das kam so für mich nicht ganz raus) lasse ich mich lieber detaillierter nicht aus - vor allem, wenn man sieht was manche Forstarbeiten im Wald anrichten. Heute Sonntags finden noch dieses Aufführungen zwischen 10 und 16 Uhr statt.
Idylle mit Moosbeersammlern und Iglerbahn

....und Abends die Aufführungen des sehr  sehenswerten Musems der Träume - Ausklang bei Videoinstallation in der Bacchusgrotte. Schwer eigene Präferenzen der einzelen Aufführungen zu reihen. Ich greife drei heraus: "Die Farbe Rot" - berührend im wahrsten Sinne des Wortes; "Nackt!" - einschüchternd bis befreiend,  "Neuland" - einbeziehend und fordernd.

Montag, 30. Mai 2016

Museum der Träume

Ich bin mir nicht sicher, ob die Dame* mit der scheinbaren Habsburgerlippe mit geschlossenen (wie im betr. Werbeplakat), oder im Original, offenen Augen träumender aussieht. Der Scrolldowneffekt auf der Homepage der Veranstaltung ist jedenfalls gut gelungen :-). 
 
Es gibt einen neuen Vorstoß für Theater am Paschberg. Diesmal nicht Tanzen und Wandern sondern ein Wandeln durch verschiedene Räume des Schloss Ambras, in denen kleine Stücke, u.a. von Johanna von Doderer, in Bezug zur jeweiligen Örtlichkeit aufgeführt werden


Leider erfolgt der Zubringer mit dem Bus. Die Igler findet keine Erwähnung - wohl auch wegen der unzumutbaren (?) Weglänge zum Schloss. Schade, wäre doch die Straßenbahn prädestiniert für einen Traumsequenz: wie z.B. in Bunuels La ilusión viaja en tranvía (bzw, der ganze Film auf Youtube)


*)Carlo Dolci: Vittoria della Rovere

Lt. Wikipedia war Vittoria bigott und streitsüchtig; das mit dem träumerischen Blick ist also u.U. in Frage zu stellen.  Andererseits könnte auch ein Zeitgenosse die Geschichte etwas gefälscht haben, um die Dame in schlechtem Lichte da stehen zu lassen; wer weiß welche Intrigen damals gesponnen wurden. Getrennte Flügel eines Palastes (so stehts dort) zu bewohnen, muss noch nicht bedeuten, mit dem Ehemann in Streit zu leben. Vielleicht hat nur einer oder beide geschnarcht ;-).

Der portraitierende Künstler hat, wie die Recherche im Netz zeigt, bevorzugt  Heiligenbilder gemalt, in denen er den Augenaufschlag sehr an die "Haltung" El Grecos anlehnt (was wohl damals Mode wurde). Das Bild oben mit frontalem Blick ist dabei eher untypisch und dürfte wohl auf einen der beiden Lehrer, Agnolo Bronzino, zurückzuführen sein.

Donnerstag, 26. Mai 2016

Edelkastanien


2013, Beim Amraser Waldfest hat ich zwei der Edelkastanien fotographiert. Two of the chestnut trees, photographed during the Amraser Waldfest in 2013.

Vor einigen Jahren hat mir der Förster einmal auf einen Rundgang durch den Paschberg im Dickicht auf einen Grundstück der Stadt Innsbruck westlich von Tantegert ein forstliches Experiment gezeigt: Dort wurde einige Edelkastanien gesetzt.

Ich bin dann immer mal wieder dort vorbei um zu sehen, wie sich die Bäumchen entwickeln.  Sie wuchsen gut und waren gerade dabei sich zu richtigen Bäumen auszuwachsen. Man hat sie in einen Art Hain recht dicht gesetzt, damit sie sich gegenseitig schützen. Bald wäre es wohl Zeit für einen Auslichtungsschnitt gewesen, nach dem wohl von den ca. zehn Bäuchen zwei oder drei gut gewachsene übrig geblieben wären. Vielleicht hätte ich es noch erlebt, dass sie auch Kastanien tragen.

On a tour of the Paschberg a few year ago, the forester showed me, in a thicket on a patch of Innsbruck city land west of Tantegert, a sylvan experiment: a planting of several chestnut seedlings.
I stopped by every so often to see how the trees were coming along. They were doing well and had just about grown into real trees. They had been planted densely in a kind of grove, so that they offered each other protection. Soon it would have been time to thin them out: from the ten or so trees, two or three healthy specimens would be left. Perhaps they would have born chestnuts in my lifetime.

 



Nun, nach der Gestaltung des Biotops Tantegert war es aber offenbar notwendig, noch irgendetwas zu dem an sich sehr naturnah gestalteten dazuzudichten. Wüsste ich die Vorgeschichte  nicht, würde ich den Hinkelstein im Kreisrunden von einer Art Palisade gesäumten Platz  als nettes Landmark betrachten; zwar vielleicht als etwas tollpatschige Geschichtssimulation angesichts des ohnehin vorhandenen Schalensteins am Weg zum Spielplatz.


Allerdings wurde der Platz an der Stelle geschaffen an der etwas wuchs, das ebenso geeignet gewesen wäre einen Ort zu definieren.

Die Edelkastanien wurden allesamt gefällt.

Eine Rückfrage beim Förster zeigte, dass er bei dieser Tat nicht involviert war, sondern das Ganze von übergeordneter Stelle im Zuge der Baumaßnahmen eingeleitet wurde.

Ich bin sicher keiner jener aus meiner Sicht überspannten Zeitgenossen, die sich an 80 Jahre alte Bäume ketten, weil sie vielleicht noch 120 Jahre alte werden könnten. Wenn mir ein Forstfachmann sagt, dass es mit dem Baum zu Ende geht und man jetzt gerade noch aus dem alten Baum gutes Holz gewinnen kann, dann soll einer neuer junger Baum gesetzt werden.

Was mich aber stört, ist, dass man ohne Notwendigkeit (denn Niemand wir mir erklären könne, dass der Hinkelstein notwendig war) Bäume fällt, die gerade im Begriff sind eine Größe zu erreichen, an der man sich an der bloßen Existenz des Baumes erfreuen kann – ganz abgesehen davon, dass es dem Baum selbst kaum gefallen dürfte, kurz vor Erreichen der Volljährigkeit (im übertragen Sinne) gestorben zu werden.

Well, after the creation of the biotope at Tantegert, it was apparently necessary to conjure up something with a near-natural design. If I didn’t know the backstory, I could see the standing stone in the palisade-lined circle as a nice little landmark; indeed, perhaps as a clumsy historical companion piece to the Schalenstein (cupstone markings) in the direction of the playground.

However this was built on a place where something grew, something which would have just as suitably defined the space.

The chestnuts had been felled, every last one.

A query to the forester revealed that he hadn’t been involved; rather, the whole thing was initiated by higher-up authorities in the course of the construction work.

I certainly don’t see myself as one of those eccentric types who chains himself to 80-year-old trees just to help them make it to 120. When a forestry specialist says that a tree is at its end, and that good wood can be gotten from it, then a new one should be planted.

What bothers me is that, without it being necessary (because no one can explain to me why the standing stone was necessary), trees were taken down which were just about to reach a size where one could be happy for their very existence. Aside from that, it can hardly have made the trees happy, to have to die just before reaching adulthood, figuratively speaking
.

 
 

Der Hinkelstein. The standing stone.

die sterblichen Überreste der Edelkastanien. The chestnut trees’ mortal remains.

Einen Edelkastanienast hab ich nochmals zum Platz rübergetragen.
I carried a chestnut branch over to the scene of the crime.




Und wie geht’s weiter? Im Herbst wird man vielleicht wieder ein paar neue Edelkastanien setzen. Bis zum nächsten „Trampel“, der meint mit einer gestalterischen Intervention den Ort aufwerten zu können.
Bis man einmal kapiert hat, dass sich Bauplanungen gerade für Gestlatungen natürlicher Umgebungen auch an vegetativ gewachsenen Strukturen ausrichten sollten wird noch viel Zeit vergehen. 

Die nächsten Konflikte sind vorprogrammiert. 
Z.B. hat man die Straßenböschungen der Landesstraße von Kranebitten nach Völs sehr liebevoll mit allerlei Baumarten bepflanzt, obwohl man weiß, dass das Ganze in wenigen Jahren beim Bau der Regionalbahn wieder entfernt werden muss. Wenn diese fallen, werde ich mich nicht aufregen, da ich die Vorgeschichte weiß - aber das ändert nichts an der Idiotie ansich.

And what now? Perhaps in the fall a couple of new chestnuts will be planted. Until the next oaf comes along and decides that the area needs an upgrade in the form of an artistic intervention.

It will still be a while until it’s understood that building plans, especially those for projects in natural environments, should also be oriented to the vegetative structures at hand. The next conflicts are predestined. For example, the embankments of the road from Kranebitten to Völs have been lovingly planted with all sorts of trees, although they will all have to be removed in a few years when the regional rail line is built. I won’t be upset when they go, as I know the background story - but that doesn’t change the stupidity of it.

 




Sonntag, 22. Mai 2016

Parsberg

Wegen Verspätung des Eurocity und voreiligen Umstiegs in München in den nächstbesten Zug fuhren wir kürzlich auf einem Wochenendausflug nach Zirndorf* bei Fürth nicht gerade den direkten Weg, sondern auf verschlungenen Pfaden (insgesamt 7 Stunden Zugfahrt, da bekommt man was für sein Geld). Regioexpress München-Landshut-Regensburg-Nürnberg. Und was sprang da ins Auge? 
 
Ostansicht, die Kamera ob des Erkennens gerade noch gezückt.


Die Windkraftnutzung ist schon so omnipräsent, dass sie fehlt, wo man sie nicht sieht. Also auch hier. Dann ist ja alles in Ordnung (immer besser als weiter östlich das Atomkraftwerk bei Landshut)
Und noch eins Schuss hintennach, von der charakteristischen Seite.



Wer sich den Nachsatz zu "Tantegert erwacht aus seinem Dornröschenschlaf" angesehen hat, wird es vielleicht erkennen: Es ist allerdings nicht Parsberg in der Oberpfalz, ein möglicher Namesgeber des Paschbergs. Ich dachte es wäre so, zumal wir kurz darauf durch den Bahnhof Parsberg fuhren. Tatsächlich ist es Lupburg; die Ähnlichkeit ist frappant - aber nur beim schnellen Blick. 


*) vielleicht noch was für einen späteren Blogeintrag; der Stadtwald von Fürth hat nämlich ein wenig Paschbergartiges.

Samstag, 14. Mai 2016

Straßfried


(zwei Blogeinträge an einem Tag, das war nicht geplant ;-)

Wandert man den Tschurtschentalerweg von Vill nach Nordwesten, kommt man zu einem mittlerweile abgeholzten Plateau mit guter Sicht auf den Bergisel und Innsbruck. Dort stand einmal ein Burg. Heute findet man nur mehr Mauerreste und verdächtige Bodenformen. Ähnlihc wie ihr Gegenüber, die Sonnenburg, verschwand Straßfried fast spurlos. Freliechtuschen die Namen beider Burgen heute noch auf. Sonnenburg durch Straßen und Ortsbezeichnungen, Straßfried im Kunstkataster beim Haus der Glockgießerei Graßmayr am Südring; dieses war nämlich ehemals der Ansitz Straßfried.
Die Burg wurde Mitte des 13 Jahrhunderts errichtet und brannte bereits hundert Jahre später nieder; das Adelsgeschlecht Helbling (nicht mit Helblinghaus verwechseln), dem die Burg gehörte, starb im 15 Jahrhundert  aus.


Hauptmann C. Urban u. Mitarbeiter, Inntal von Zirl bis zur Brücke in Volders, um 1840, Maßstab 1:14.400: Die beiden Burghügel sind erkennbar, doch nichts deutet mehr auf die Existenz der Burgen hin.
Warmund Ygl, Neue Karte der sehr ausgedehnten Grafschaft Tirol und ihrer Nachbargebiete, 1604/05: Damals war bei Sunenburg und Vill immerhin eine burgähnliches Symbol eingezeichnet. Später verwendet auch Anich noch Burgsymbole in seinem Atlas Tyrolensis für Vill und Sonnenburg.
Und so sieht es heute aus:

Das Plateau von Straßfried. Bis vor Kurzem stand dort noch ein Wohnhaus.

Hier graben wohl die Archäologen.

und hier dürfte das "Apre Creuser" stattfinden

Das Glacis der Burg ist mittlerweile durch die Abholzung wieder wehrhaft, wie wohl in Zeiten des Burgbestandes. Ob der Wall unten früher Teil eines äußeren Mauerrings war? Wenn, dann war dieses Anlage doch ziemlich groß. Die Archäolgen werdens noch rausfinden....

Die Interpretatiton der Funden dürfte Detektivarbeit erfordern. Freilich traute ich mich nicht unter die Planen zu schauen, nicht dass das verfallene noch kaputter wird.

Einen sauberer Bodenschnitt. Brandspuren sehe ich da aber keine.

Biotop in Tantegert

Die Umgestaltung von Tantegert schreitet voran. Westlich der Station wurde nun ein Hinkelstein mit Palisadenkreis im Wald errichtet. Wahrscheinlich sind die Schalensteine für "Eventtouristen" zu unspekatkulär und ohne Infotafel nicht erkennbar. Bevor aber jemand angesichts dieser sarkastischen Bemekrung meint, man wäre mit dort dem Holzhammer vorgegangen - das ist nicht der Fall. Die Veränderungen sind bis dato recht gut ins Umfeld eingepasst.

Bald ist es soweit, dass man mit der Igler Innsbrucks ersten barrierefreien Wanderweg (was ein bißchen wie ein Widerspruch in sich klingt) erreichen kann. Tatsächlich ist der Zugang bereits jetzt barrierefrei bis zum Waldspielplatz möglich.
Zwar ist der Weg dadurch etwas wenig romatisch, da der Waldboden weg ist; das wird sich aber mit der Zeit geben.

Die Lichtung beim Teich, der sich mittlerweile schon in eine Richtige "Krotnlacke" gewandelt hat.
Ein Wegfragemnt an der Südseite des Moors, hier ist noch nicht alles fertiggestellt.
Bei aller Barrierefreiheit bleiben die widlen Winkel des Paschbergs, wie etwa 500m östlich von Tantegert, erhalten.....

.....dort, wo wilde Tiere um Unterholz lauern....
und man stellenweise meint, der Wald lässt einen nicht mehr aus,....

.....obwohl die Stadt so nah ist.