Samstag, 23. Juni 2018

Kann Architektur den falschen Ort und das z.T. falsche Raumprogramm ausbügeln?

Anlässlich der AUT-vor-Ort Veranstaltung am 22.6.2018 trägt Herr Architekt Markus Innauer über die entwerferische und bauliche Umsetzung des Projekts vor (im Hintergrund der schöne Sichtbeton, der die Farbe des Quarzphyllits am Kofel aufnimmt). Der Architekt hat hier die Aufgabe aus einem vorgegeben Raumprogramm am von vornherein zum Teil falsch gewählten Ort etwas architektonisch so umzusetzen, dass alle Mängel der Vorentscheidungen durch die Architekur ausgebügelt werden. Eine Herkulesaufgabe aber kein Einzelschicksal. Für ihn hoffe ich, dass es eine Erfolgsstory wird. Denn die Architektur ist unstrittig gut und gibt eine angemessene Antwort auf den Ort.


Nun, wenige Tage vor der Fertigstellung der Anlagen am Kofel ist es Zeit, Revue passieren zu lassen, was sich dort seit 2014 zutrug. 

Am Kofel weiß man nicht so recht was mit der touristische Infrastruktur geschehen soll. Die Sommereinrichtungen darben, da der Bahnfahrplan auf die Hochsaison limitiert ist. Lans wagt immerhin den Alleingang, die Lanser Alm zu sanieren. Etwas später folgte noch die Aldranseralm. Dass alles aber nicht auf einen Publikum ab Seilbahn sondern auf die Wanderer vom Tal maßgeschneidert. Ein Seilbahn braucht es dafür nicht.


Etwas lief schon falsch im Mai 2014. Da hatte sich die Stadt ohne Not unter Druck setzen lassen. Rückblickend: Eine zwei oder drei Jahre stehende Bahn hätte uns ca. 80 Mio € erspart und zugleich einen möglicherweise bankrotten Vorbesitzer beschert. Den hätte man in einer Sozialwohnung unterbringen können, wäre es wirklich so schlimm gekommen. 

Die Bahn fuhr in eine ungwisse Zukunft. Dabei darf nicht vergessen werden, dass der Kofel immer schon Problemberg war. Ca. 10 Jahre früher fand des gleiche Spiel statt, damals verkaufte die Stadt an Privat. Nicht vergessen werden darf auch, dass die alte Bahn ein Finanzfiasko war - für die Stadt Schwaz, die das mitfinanzierte und bis 1982 abstotterte.

Wichtig scheint mir weiters, dass das einerseits überzogene und andererseits falsch angeordnete Projekt auf einer Trassenfindung und einem Raumprogramm einer Wettbewerbsausschreibung fußt, die vor dem 18.11.2015 zusammengestellt wurde. Natürlich sieht man die Katze, die allmählich in weitere Folge nach diesem 18.11.2015 aus dem Sack geholt wird. Dennoch, die Weichen dafür wurden davor gestellt. Den Architekten die es geplant haben und die die Aufgabenstellung meiner Meinung nach gut gelöst haben, ist nichts vorzuwerfen. 

Alles was nach dem 6.5.2014, längstens jedoch seit dem 18.11.2015 folgt ist ganz gut mit Depeche Modes Songtext „Everything counts“ (http://www.metrolyrics.com/everything-counts-lyrics-depeche-mode.html ) umschrieben. „….The holiday was fun packed, the contract still intact….“ 

Ich beschreibe Vorgänge in Form einer Photoserie um alte und neue Bahn untermalt mit  meinem Kommentar zu den Gemeinderatsprotokollen (wer mehr nachlesen will hier), gemischt mit sonstigen wichtigen Daten in chronologischer Reihenfolge (wer meinen Arbeitsbehelf haben will; es gibt diesen auf Anfrage als pdf). 

Ich maße mir nicht an einen Schuldspruch zu fällen, doch vielleicht ist die Wahrheit irgendwo da drin. So gehen wird denn zurück in das Jahr 2014: 

Langsam kommt Bewegung in dies Sache Patscherkofel. Den Sommerbetrieb hatte der Vorbesitzer systematisch ausgehöhlt. Es reichte. Und im Winter weiß jeder gelernte Innsbrucker, dass der Föhn den Schnee verbläst oder die Piste vereist. 

Im Jahr 2014 fährt die Patscherkofelbahn - allerdings nicht in diesem Coprorate Identity nach dem Rückkauf, sondern in verschiedenen Fabrtönen angemalt

K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 2 4 . 0 4 . 2 0 1 4 Schlussendlich beschließt der GR die Patscherkofelbahn zurückzukaufen – oder anders gesagt, dem Voreigentümer ca. 11 Mio für seinen nächstes Abenteuer, die Schnalstaler Gletscherbahnen , zuzuschießen. Wieso man sich auf den Winterbetrieb so kapriziert – ich verstehe es nicht. Aber ich kenne schon auch Menschen, die nur diesen gelten lassen und Sommerverkehr auf Seilbahnen grundsätzlich ablehnen. Kurzprotokoll Sonder-GR-Sitzung 06.05.2014 Bald darauf beginnen die Überlegungen, was man mit dem Kauf überhaupt anstellen soll. 

Natürlich benutze ich die Kofelbahn auch im Winter, doch lieber und häufiger am Berg bin ich im Sommer. Den zu dieser Zeit ist die Landschaft facettenreicher (und es gibt mehr Blaubeeren).


K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 1 0 . 0 7 . 2 0 1 4 Manchen wird das noch in Erinnerung sein. Die Flutlichtanlage stand nicht im Kaufvertrag und wurde vom Voreigentümer demontiert. Nun hecheln manche in der Stadt nach. Die Rahmenvereinbarungen waren also etwas löchrig. Kurzprotokoll Sonder-GR-Sitzung 15.07.2014 Leider sind die Budgetsitzungen in Innsbruck nicht als Kurzprotokolle vorhanden, da stehen demnach viel Text und wenig Inhalt drin. Wird wohl Methode sein. 13. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am 01. Dezember 2014 zur Behandlung des Voranschlages der Landeshauptstadt Innsbruck für das Rechnungsjahr 2015 Derweil muss die alte Bahn noch fahren. Schrecklich was das kostet ;-) 

Ein Vogriff auf die Bauarbeiten. Frisch gebrochenere Quarzphyllit, dahinter Sichtbeton. Die Farbe des Steines ist im verwitterten Zustand leicht bläulich, nicht wie hier herkömmliches Betongrau.


K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 1 9 . 0 3 . 2 0 1 5 Tief in die Gemeindeschatulle muss gegriffen werden. Nicht für den Betrieb, wohl aber für das Recht dazu Geld zuschießen zu müssen. Antrag des Ausschusses für Finanzen, Subventionen und Beteiligungen vom 10.03.2015: Hier wurde wohl vielen der Mund wässrig. Wer will an diesem denkwürdigen Tag heute noch dabei gewesen sein? Kurzprotokoll Sonder-GR-Sitzung 30.10.2015 Am 18.11.2015 konstituierte sich die Wettbewerbsjury für den Geladenen Realisierungswettbewerb zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für den Neubau EUB Patscherkofelbahn in Innsbruck Auszug aus  Der Kassasturz Ende 2015 zeigt nochmals, was die Bahn bis jetzt kostete, ohne dass etwas nachhaltiges passiert wäre. 

K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 0 3 . 1 2 . 2 0 1 5 Hier wird geklärt, dass der Grund der Patscherkofelbahn nicht so versilbert werden darf, wie man es gern gehabt hätte, um die anstehenden Kosten unterm Strich niedrig zu halten. Der hochverdichtete Wohnbau am Standort der Talstation ist damit vorerst (?) gestorben. 

 
Memento Mori als Vorgriff: Der letzte Betriebstag der alten Bahn am 22.10.2017

K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 1 7 . 0 3 . 2 0 1 6 Zugleich wurde am selben Tag der Geladene Realisierungswettbewerb zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für den Neubau EUB Patscherkofelbahn in Innsbruck entschieden und das Projekt des Büros „Innauer-Matt Architekten ZT-GmbH, Bezau MitarbeiterInnen: DI Tobias Franz, BSc Nina Beck Konsulenten: Landschaftsarchitektur: Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG, Zürich – Andreas Geser, Michael Mosch, David Berli Tragwerk: Mader & Flatz Ziviltechniker GmbH, Bregenz - Markus Flatz, Visualisierung: Chronic Pictures, Wien“ zum Gewinner gekürt. Nun fühlt man dem Seilbahnutnernehmen auf den Zahn. Mangels Daten kommt dabei aber nichts Sinnvolles heraus. 

K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 1 9 . 0 5 . 2 0 1 6 Es erfolgt das muntere Unternehmensgründen. Die öffentliche Hand tut so als würde sie Wirtschaft treiben. Geld ist ja da. Die Europäische Investitionsbank gab Kredit, wie hier steht . Allerdings für die Regionalbahn Innsbruck. Nicht für das Freizeitvergnügen. 


K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 1 6 . 0 6 . 2 0 1 6 Und manche wollen nichts zahlen….(Seniorensonderregelung erwünscht)

K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 1 4 . 0 7 . 2 0 1 6 Patscherkofelbahn, kostenloser Transport für SeniorInnen (GRin Dr.in Molling) Beschluss (einstimmig): Der von GRin Dr.in Molling und Mitunterzeichnern in der Sitzung des Gemeinderates am 14.07.2016 eingebrachte Antrag wird dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung zugewiesen. 

Das Erste Geld aus dem Kredit war aber erst Ende Juli 2016 sicher 28/07/2016: EIB-Kredit gewährt EUR 50.000.000  Warum sollte es hier anders als in anderen Materien sein. Der Gemeinderat beschloss, bekam aber nichts alles vorgelegt was er gebraucht hätte. Knappe 30000€ machen sich angesichts der noch folgenden Kosten wie Peanuts aus. Schwamm drüber. 

Juni 2017, Bergstation

 K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 1 7 . 1 1 . 2 0 1 6 Die kommenden Jahre werde teuer – und dabei ist der Patscherkofel noch gar nicht berücksichtigt. 12. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am 01. Dezember 2016 zur Behandlung des Voranschlages der Landeshauptstadt Innsbruck für die Rechnungsjahre 2017 und 2018 Bericht des Finanzdirektors zum Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck für die Rechnungsjahre 2017 und 2018 Ende 2017 gewinnt man Einblick in die Entscheidungsgrundlagen des Gemeinderats. Es gibt als Schriftstücke zur Projektumsetzung, Finanzierung und Bedeckung bzw. wurde diese damals beauftragt. Wieder einmal wird man damals vom mangelhafte Kaufvertrag eingeholt. 

Juli 2017, Bergstation

 K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 1 5 . 0 2 . 2 0 1 7 K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 2 3 . 0 3 . 2 0 1 7 Hier schlägt sich der Einspruch des Alpenvereins nieder. Ich gestehe, ich habe damals auch diesen Einspruch unterstützt, aber nicht so sehr wegen der verminderten Schutzhüttenaussicht als aufgrund meiner Meinung, dass der Standort der Talstation der falsche ist. 

Juli 2017, neue Talstation (links), alte Seilbahn, Golfplatz, der vielleicht auch ein Grund ist, dass die neue Bahn nicht näher an Igls rücken durfte. Immerhin kann man im Winter die Direttissima durchgehen.
 K u r z p r o t o k o l l S o n d e r - G R - S i t z u n g 0 3 . 0 5 . 2 0 1 7 Jetzt gilt es Geld bereit zu legen. Was der Begiff „Abstatter“ soll, konnte ich nicht herausfinden. 

Juli 2017, Bergstation
 
K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 1 3 . 0 7 . 2 0 1 7 Nachdem die Verträge mit der EIB unter Dach und Fach sind und das Geld für die TRAM-REG-BAHN INNSBRUCK fließen kann, kommen die Nachtragskredite weil man meint, man schwimmt im Geld. 

Juli 2017, alte Seilbahn bei der Stütze unterhalb des Perlstainsteigs. Die Stütze hätte ein netter Aussichtsturm am Steig zu Lanseralm werden können. Sie wurde vorsorglich knapp vor Bergsonnwend 2018 abgebrochen.

K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 0 9 . 1 1 . 2 0 1 7 Erst Ende des Jahres 2017 war die volle Kreditsumme der EIB für Innsbruck verfügbar. 18/12/2017: EIB-Kredit EUR 100.000.000 gewährt

 
September 2017, Mittelstation

 
September 2017, Bergstation


September 2017, Talstation
 
K u r z p r o t o k o l l G R - S i t z u n g 2 5 . 0 1 . 2 0 1 8  8.3 GfGR/3/2018 Ehemalige Talstation der Patscherkofelbahn, Erhalt der Parkflächen Antrag des Stadtteilausschusses Igls vom 10.01.2018: Die bestehenden Parkflächen im Besitz der Patscherkofelbahn Betriebs GmbH westlich des Heiligwasserweges sind zu erhalten und dauerhaft der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Beschluss (einstimmig): Der Antrag des Stadtteilausschusses Igls vom 10.01.2018 wird dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung zugewiesen. 

Um Weihnachten nahm die neue Bahn den Betrieb auf. Hier ein Photo der Mittelstation vom 22.6.2018 , an der bei Föhn temporär Bergstation ist dem Berg nun Spitznamen wie Patscherter Kofel, Katastrofel (Copyright IVB?) bescherte


 Am 13.6.2018 berichtet die TT nun über di e Kosten für Kofelbahn: Minus höher als erwartet, EIB als Retter? „…. Demnach sollen die (Mehr-)Kosten des Patscherkofelbahnprojektes durch die Europäische Investitionsbank (EIB) getragen werden. Dort hat die Stadt 2016 einen Kredit in der Höhe von 150 Mio. € genehmigt bekommen. Auch das Land gab damals seinen Segen. Dieses Geld – genauer gesagt an die 120 Mio. € – sollte für die Ausfinanzierung des Straßen- und Regionalbahnprojektes hergenommen werden. Zu äußerst guten Zinskonditionen. Der Rest sollte für anderweitige Finanzierungen verwendet werden – so zumindest der stadtinterne Plan……“ 

Bestellt, aber nicht abgeholt.  Der Vorplatz zur neuen Talstation im Nirgendwo. Um das Ortszentrum zu ersetzen fährt nun der Bus J 10 minütlich. Geld das bei z.B. der Igler Bahn fehlt.

Mal sehen bis wann wir abstottern.

Sonntag, 20. Mai 2018

IBM: Villingen


Szene aus den Anfängen der Datenverarbeitung in der Verwaltung um 1967. Damals noch eher elektromechanisch als elektronisch. Ich nehme an ein IBM Fachmann bei detektivischer Fehlersuche in den in Villingen (Schwarzwald) in Heimarbeit gefertigten 64 bit Speichern (Kann aber auch etwas völlig anderes sein, diese Geschichte fällt mir dazu nur ein)

Die Meinungen darüber, ob das, was die Datenschutzgrundverordnung regelt, tatsächlich auch den "kleinen" Blogger betrifft, gehen ziemlich weit auseinander.

5 Tage vor Inkrafttreten der DSGVO habe ich mittels Datenschutzerklärungsgenerator das zum Impressum gehängt, dessen Inkaufnehmen mit der Inanspruchnahme der Googleschen Dienste sich für mich und meine Leser ergibt. Sollte es noch weitere Bitten geben, so bitte ich diese direkt an die von mir angegebene E-mail Adresse zu richten. 

Insbesondere wichtig scheint mir an dem nun dem Impressum hinzugefügten Wortsalat das Recht auf Löschung ihrer Kommentare -oder aber deren Anonymisierung in meinem Blog. 

Sollten sie den Wunsch haben ihre Kommentare zu löschen, bitte ich sie mir, dies über die angegeben E-Mailadresse mit Angabe des Postingdatums meines Blogbeitrags sowie  Screenshot des dazu abgegebenen Kommentars. 

Die Kündigung eines allffälligen Blog-Abonnements ist jedoch nur über meinen Provider möglich.

Wa das Ganze gewissermaßen seinen Anfang nahm, auch wenn die IBM Niederlassung in Villingen (s. Link oben) ausgerechnet 2013 geschlossen wurde.
 Nachtrag/Korrektur!!
Korrektur: 288, nicht 64 bit. Die Permanentmagnete durch die die Kupferdrähte durch oder herum geführt werden speichern dauerhaft jeweils eine ja/nein Postition eines Programms.

Dienstag, 15. Mai 2018

Bugazi? Nein. Angerer.

In einem kühlen Grunde....das kurz vor 1816 verfasste und vertonte Lied passt wohl hier nicht ganz

 Östlich von Tulfes, am Weg nach Volders, ist der Tulferbach zwischen dem Heißangererplateau und der sogenannten Geschleinsburg schluchtartig eingeschnitten. 

An der lauschigsten Stelle, unweit der Stelle wo sich die Wege von Hall und Volders nach Tulfes treffen steht die Bugazikapelle. Sie erinnert an das, was sich am 23.3.1816 dort zugetragen hat. Ein gewisser Bugazi lauerte dort Frau Gertraud Angerer auf. Sie war vom Markt in Hall nach Hause unterwegs. 

Er wurde zudringlich, sie wehrte sich. Er schlug sie mit einem Beil nieder. Die Frau wurde schwer verletzt aufgefunden und verstarb einen Tag später, nicht ohne dem bereits am Vortag gefassten Täter zu verzeihen. Das mag auch mit ein Grund ein, dass nun in der Schlucht dem Täter, 100m Höhenmeter weiter oben in der Hauskapelle des Angererhofes dem Opfer und seinem Tod gedacht wird. Die ganze Geschichte kann hier (Chronik Tulfes) nachgelesen werden. 

Erstmals hat mir die Geschichte meinen Vater auf einer Wanderung in der Gegend vor gut 40 Jahren erzählt. Kürzlich habe ich mich auf einem Ortsplan von Tulfes über die Bugazikapelle gewundert, da es doch wohl eher um das Opfer gehen sollte. Die hier kurzgefasste Geschichte mag erklären, warum es zwei Gedenkorte gibt, die zudem mit einem kleinen Kreuzweg (neuere Datums) verbunden sind. Trotzdem machen die Überbleibsel eher den Eindruck, als würden die Geschehnisse des Jahres 1816 dem Vergessen anheim fallen. Erschreckend ist auch, wie der sich der (Heiß)Angererhof gewandelt hat. Das historische denkmalgeschützte Gebäude ist nur mehr ein Schatten seiner selbst. 

Bugazikapelle am Tulferbach 
Die Bugazikapelle ist vielmehr ein Bildstock mit einem  kurzen Text zum Moritat.

Darin findet man eine stark verfallen Darstellung der Vorfälle am 23.3.1816

Das hier dürfte die Auffindung der Schwerverletzten darstellen, links unten eilt Bugazi mit dem Beil davon.

Zur Rechten möglicherweise Katharina von Gonzaga

Mittig die Muttergottes im beliebten Cranach-Motiv

Links schaut  das selige Anderl von Rinn auf die Szenerie herab


Kreuzweg 

Über einen Kreuzweg käme man fast bis zum Angererhof, doch kurz davor ist die Wiese abgezäunt und man muss einen Umweg von ca. einem Kilometer machen

Hofkapelle am Heißangerer und Bauernhof
Auch in der Hofkapelle ist eine Cranachmadonnen-Motiv zu finden

Auch die Hofkapelle ist beschriftet.

Wanderer gehe nicht vorüber,.... zum Nachlesen

Links vom Eingang ist dieses Votivbild zur Todesstunde der Frau Angerer aufgehängt.
Der geschichtsträchtige Hof hingegen verfällt. Ein neuer Stall wurde errichtet; das Wohnhaus steht nun nur mehr ohne Tennen da und neue Wohnhäsuer wurde drum herum errichtet. Symptomatisch für die Umlandgemeinden: So vergißt man die Wurzeln und kompensiert den Mangel an Tradition mit Flachdachverboten und ähnlichem.

Und dann, wenn alles Orignale hin ist, möchte man Barock nachahmen, der hier noch an der Fassade prangt. Nun gut - Barock ist es auch nicht, sondern der umgangssprachliche Bauernbarock, der sich authentisch wohl stellenweise bis 1900 gehalten hat.


Gschleinsburg
Über allem  steht ungerührt das Plateau der Geschleinsburg, das möglicherweise prähistorische Sieldungsreste birgt.

Montag, 30. April 2018

Walpurgisnacht. Etwas anders als man es ihr nachsagt.

Reger Betrieb. Meine After-Work Ausflüge verschieben sich örtlich etwas. 

Doch auch hier darf man nicht alles Offizielle ernst nehmen. Im alpinen Freigelände ist man ja sowieso.
Da sich das Gros der Spaziergänger hier nicht mehr hintraut, schafft Raum für Neues* (genau schauen)...
...während oben die S - Bahn drüberdonnert.

Da kommen schon die Musikanten....


......und dreißig Sekunden später der Zug.....

.....während die Brücke mit zusätzlichen Auflasten  belastet wird (die Kräfte, die dort wirken, dürften bei ca. 1,5 Tonnen Zugkraft liegen - also kein Klacks).......
......Auch dynamisch. Biologischer Wöhlerfestigkeitsnachweis.....
.....und total entschleunigt: Schwindelfreie Faultiere

*) Was sich da mitunter auftut, kennen manche meiner Leser ja schon vom letzten Jahr am Paschberg ;-) Bei solchen aktionen, wie hier oben, werde ich jedoch immer nur zusehen (hier gibt es tolle Photos von anderen sogenanten Highlines)

Sonntag, 15. April 2018

Ommm

Om. Gelassenheit ist momentan auch bei der Igler-Bahn nötig.

Am 13.8.2017, als wir von unserem Urlaub zurückkamen, entdeckten wird diesen Zuwanderer in unserem Garten.

Trotz umfangreicher Recherche im Freundeskreis und in unserer Nachbarschaft konnte wird den Urheber nicht enttarnen. 

Wir hatten vielleicht auch etwas schräg gefragt:
"Wer hat in unserem Garten den Kopf verloren?  Mitunter stehen in unserem Garten nach Rückkehr aus dem Urlaub Kühe. Diesmal ist es ein Kopf.Wer vermisst den seinen oder kennt die Person auf diesen Photos? Sachdienliche Hinweise bitte an uns.Der Besitzer oder jemand anderer kann den Kopf jederzeit abholen."

Reaktionen darauf :


"Oh Gott ... der Kitschteufel hat euch heimgesucht ..." 
"Ich habe einen Buddha-Kopf gesehen und dachte mir, der gehört aber nicht am Boden in die Botanik.

Dachte mir auch gleich, dass der sicher nicht Eurer Vorstellung von einer Gartengestaltung entspricht.

Aber er ist nicht von mir (da kommen dann im Frühjahr die Schlüsselblumen-Ableger).
Sollte ihn keiner mitnehmen bzw. abholen dann stell ihn bitte ganz hinten unterm „Apfelbäumchen“ auf unsere gemeinsame Mauer mit Blick nach Westen,- das würde mich schon freuen."
"Mein Kopf sitzt noch auf meinen Schultern. Wart ihr auf Bali radeln?"
"ich glaub, da möchte Euch jemand zum Buddhismus konvertieren oohm!"

Buddha verblieb in der Botanik. Sozusagen im Dschungel, wie Angkor Vat. Die belehrende Wirkung, die Zweck dieser Bildwerks ist, sei dahingestellt, ich habe in jeden morgen auf dem Weg zu Arbeit passiert, nicht immer war ich im Büro gelassen.

Bis gestern Abend. Nun hat er eine neue Bleibe bei den verkehrsplanerischen Gartenzwergen der Abfahrt Innsbruck Mitte, und blickt, völlig unbeabsichtigt, nach Westen. Vielleicht trägt er zu gelassenerem Verkehrsfluss bei. 
Wir werden sehen ob er weiterzieht.


Und das das klar ist, am selben 13.8.2017 haben wir in Emmersdorf diese zwei Anhalter nicht mitgenommen.

Donnerstag, 29. März 2018

Regierungsprogramm 2018-2023. Was bringts am Paschberg?

Zum Regierungsprogramm 2018-2023 
https://cdn.dolomitenstadt.at/wp-content/uploads/2018/03/Regierungsprogramm-2018-2023.pdf 

Grundsätzlich stehen im Regierungsprogramm vor allem unter dem Punkt Mobilität nicht wenige sehr vernüftige Maßnahmen. Teilweise sind diese jedoch weitaus wolkiger formuliert als die konkreten Straßenbauprojekte unter dem Punkt Verkehr.  

Für den Paschberg relevante  Anliegen und Projekte werde hier auszugsweise  (Reihenfolge tlw. verändert) wiedergegeben; das grauslige zum Anfang:

Unter dem Punkt Verkehr:
Was den Straßenbau betrifft, werden folgende Infrastrukturprojekte umzusetzen sein:
Umfahrungen Sillian, Kitzbühel, Hopfgarten II, Fügen, Haller - Haldensee, Sölden (unter Berücksichtigung des Ruhegebietes) und Aldrans. Die Umsetzung Autobahnanschlussstelle Wiesing und Innbrücke, Unterflurtrasse Bahnhof Mayrhofen, Verbindungsstraße Hall - Ost (hier wird ein integriertes Gesamtkonzept angestrebt), Umfahrung Leithen, Lawinenschutz Lehnenbach, Unterführung Prutz sowie die Umgestaltung Anschlussstelle Innsbruck Süd, Loferer Straße Scheffau und Ellmau II sowie die Ertüchtigung des Abschnitts Schlitters. Zudem werden Lärmschutzmaßnahmen im Unterinntal und im Zentralraum (z.B. Seefeld, Zirl, Innsbruck) verstärkt.
Die Straßenprojekte in Aldrans und Hall sowie der Autobahnanschluss Innsbruck Süd haben Einfluss auf die Verkehrsströme im südöstlichen Mittelgbirge. Neben einer Entlastung der Anrainer wird dadurch der Autoverkehr erleichtert und beschleunigt. Dies steht diametral den im Folgenden darglegten Absichten zur Gestaltung der Mobilität.
 
Unter dem Punkt Mobilität:
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Regionalbahn Völs – Rum und allenfalls eine Erweiterung bis Hall, wenn diese regional gewünscht wird, sowie die Erstellung eines langfristigen Schienenkonzepts für den Tiroler Zentralraum.
Im langfristigen Schienenkonzept hat auch der Ausbau der Igler als Regionalbahn "Platz".
Den Ausbau des Tiroler Rad-und Radwandernetzes(z.B. Wipptal)sowie der dazu notwendigen Infrastruktur (überdachte Abstellplätze, Beschilderungen, Beleuchtungen, Verleihsystem, Ladestationen und Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr)mit Priorität voranzutreiben und zu fördern.
Die Igler als Fahrradshuttle passt zur Fahrrradmitnahme im ÖV
 
Unter dem Punkt Städte und Gemeinde:
Die Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten.
Kann sowohl nach vorne (Schienenkonzept für Zentralraum) als auch nach hinten (div. Straßenprojekte) losgehen.

Unter dem Punkt Raumordnung:
Bei Widmungen Rücksicht auf das bestehende Angebot des öffentlichen Verkehrs zu nehmen.
Wird für die Iglerbahn zweierlei bedeuten: 1. Umtrassierung zu den Siedlungsflächen 2.Schaffung von Siedlungsflächen an der Bahntrasse.

Unter dem Punkt Tourismus:
Die Förderung von nachhaltigen Investitionen in touristische Qualitätsverbesserungen, Sicherung der Lebensqualität und des Landschaftsbildes, raumverträgliche Tourismusentwicklung und vernetzte Mobilitätslösungen (weitere Umsetzung der Strategie Tiroler Weg 2021).
Die Iglerbahn ist unter anderem eine Mobilitätslösung zur Sicherung der Lebensqualität für die Bevölkerung und für den Tourismus.

Unter dem Punkt Sicherheit:
Die Sicherstellung eines effektiven Hochwasserschutzes gemeinsam mit den Tiroler Gemeinden und die Bereitstellung der notwendigen Mittel für Investitionen in den präventiven Schutz vor Naturgefahren
Bahnstrecken in Schotterbett oder mit Rasengleis sind Verkehrswege mit minmalster Bodenversiegelung. Pro Fahrspur benötigt die Bahn lediglich ca. 10-20% der Versiegelungsfläche einer Straße. Damit wir der Oberflächenwasserabfluss durch den hohen Sickeranteil erheblich reudziert. Da unser Hochwasserproblem im Siedlungsbgebiet vor allem aus der Bodenversiegelung resultiert, ist dieser Punkt relvant.

Unter dem Punkt Umwelt- und Naturschutz:
Eine weitere Verbesserung der Luftqualität durch Die Förderung des Umstiegs auf fortschrittliche Emissionstechnologien, vor allem bei Verkehr und Hausbrand und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
Dass bei unserm Strommix elektrische Bahnen selbst beim C02 nicht schlecht abschneiden, ist selbstredend.

Unter dem Punkt Sport:
Die Nutzung von Sportangeboten mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu erleichtern. Deshalb stellt der Ausbau und die Leistbarkeit des öffentlichen Verkehrs gerade auch für SportlerInnen ein wichtiges Anliegen dar.
Vielleicht schafft man doch den Downhillparcours am Paschberg.

Unter dem Punkt Energie:
Ein klares Bekenntnis zur E-Mobilität.
Die Iglerbahn ist schon seit 80 Jahren e-mobil!

Unter dem Punkt Kultur:
Ein grundsätzliches Bekenntnis zur Verbindung von Kunst und Kultur mit umweltfreundlicher Mobilität.
Tanzen und Wandern :-); Und natürlich ist die Iglerbahn an sich Kulturgut.
Den begonnenen Forschungsschwerpunkt für Erinnerungskultur fortzusetzen und selbst zur kritischen Aufarbeitung insbesondere der NS-Zeit und ihrer Folgen und Rezeption beizutragen.
Kann den Paschberg mit seinern Erschießungsstätte im Steinbruch betreffen.

Alles in allem ist der ÖV in dem Papier sehr vernetzt enthalten. Somit ergeben sich viele Anhaltspunkte für den Erhalt und Ausbau der Iglerbahn und zudem einzelne Entwicklungsimpulse für den Raum um den Paschberg.  

Die Fragen die sich mir dabei aber noch stellen:
  • Was ist der Unterschied zwischen den Punkten Verkehr und Mobilität?
  • Was bedeutet der Passus "wenn diese regional gewünscht wird" und müsste so ein Passus nicht bei jedem Straßenbauprojekt auch dabei stehen?
  • Wer sind diese "Regionalen"? Sind das die Planungsverbände? Oder ist das die Bevölkerung der Planungsverbände?  

Sonntag, 18. März 2018

Frühlingsimpressionen

Frühling

Impressionen vom nun selten besuchten Paschberg

Die Igler mal wieder als Fahradshuttle genutzt

Das erneuerte Wetterkreuz in Lans
 
Vorletzter Igler Kurs am Sonntag. Man sieht: Die Igler geht früher schlafen, als die Menschen im Altersheim.


beim Tummelplatz


Blumenkontrolle - der eigentliche Zweck des Ausflugs