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Donnerstag, 5. Mai 2016

Amraser See

Wieder einmal ein Photorückblick. 
Den Amraser See habe ich mir zwar schon einmal vorgenommen, nun folgt neues (altes) Material.
Bis 1553 * möchte ich bein meinem Vorher/Nachher-Vergleich nicht zurückgehen.
Ich beschränke mich auf den Zeitraum 1960 und 2000:

Der Amraser See in den Sechzigerjahren, mit Seedammweg (beim Baum); sofern die Aufnahme wirklich mein Großvater gemacht hat, müsste sie 1962 entstanden sein, da mein Großvater 1963 starb. Ob 1962 allerdings die O-Dorfhochhäuser so weit fertig gestellt waren ist mir nicht klar. Möglich wäre es, da ein Luftbild vom 7.4.1963 bereits die fertigen Hochhäsuer ohne Kräne zeigt. In Bildmitte sieht man übrigens den Turm der Piuskirche, die bereits um 1960 stand.

1984 kehrte der Amraser See zurück. Damals führten starke Niederschläge im Raum Aldrans zur Überflutung des DEZ

1999 Stand auf Teilen des Amraser Sees bereits die Halle des Wedl C&C-Marktes

Und 2000 kehrte der Amraser See im übertragenem Sinne als blaue (mittlerweile erneut in Richtung Amras nähergerückte) Wellblechfassade zurück, verdeckt aber zugleich nahezu den gesamten Talblick von einst. In gewisser Weise ist mit dieser klaren Fassade aber auch die Leere der weiten Felder, die um 1960 bis zum Bergfuß reichten, wieder zurückgekehrt, da für den Betrachter von Amras aus,  fast das gesamte Baugeschehen dazwischen ausgeblendet wird.

*)  Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums


vgl. auch Bruegel’s “Hunters In The Snow” in the film “Melancholia”

Montag, 25. Mai 2015

Die Zeit, die Zeit....


In letzter Zeit habe ich immer wieder einmal meinen alten Photoalben geschmöckert. 
Meist handelt es sich um mehr oder weniger pflichtgemäß erledigte Personenaufnahmen, die den Lauf der Zeit dokumentieren. Doch gar nicht so selten drängt sich dann  irgendwo ein Hintergrund - und seien es nur Andeutungen von Silhouetten - ins Bewusstseind es Betrachters und man schweift ab vom eigentlichen Erinnerungsmotiv.
Schon im Zuge meiner Arbeit frage ich mich dann und wann, wann sich ein Ort wirklich verändert, bzw. worin nun der Wiedererkennungswert von Orten liegt, wenn sich erstaunlich viel ändert und doch manches gleich bleibt, sodass der Genius Loci erhalten bleibt.

Ich werde in nächster Zeit gelegentlich solche Beiträge einstreuen - sie haben zwar weniger mit dem Paschberg, aber doch mit dessen unmittlbaren Umgebung zu tun:

Um 1930 auf den Feldern zwischen Amras und der Rossau (Brennweite ca. 50mm); im Vordergurnd meine Mutter, ihrer Cousine und eine Tante, im Hintergrund thront das Brandjoch, rechts am Hang Nebengebäude des Treichlofs und einer Schmiede, dahinter der Nazhof und im Dunst die Gehöfte jenseits der Amraser-Seestraße (= heutiger Südring)
Auf diesem Orthophoto aus den Vierzigerjahren in etwa hier wurde die Aufnahme gemacht.
 
25.5.2014 auf dem verbleibenden Feld zwischen Amras und ..... (Brennweite ca. 35mm). Die Bäume wurden dichter. Vor dem Bereich wo man 1930 im Dunst Bauernhöfe erahnen konnte hat sich an der Ferdinand Kogler Straße ein großer Wohnebau hineingesetzt. Kaum sichtbar ist der Dez-Parkplatz, der jedoch im Luftbild 1940 eine wesentlichen Teil der Felder abdecken würde. Das Brandjoch hat heute ein Haube - aber es ist da.
 
wenn man den Blick jedoch weiter fasst, hat sich doch etwas geändert. Rechts im Bild ist das Ikea gerade im Begriff weiter zu wachsen: Es verbleiben kaum 80m.

Was man an diesen Bildern erkennt: Warum man in der Raumplanung versucht  Freibereiche zu erhalten. Sie geben Blicke frei und diese ändern sich dann über die Jahre kaum. Es entsteht so ein verbindendes Element über die Zeiten. Erst dadurch wird einen Identifikation mit der Ort möglich. 

Es sind also nicht in erster Linie Häuschen mit Satteldächern oder, wie im Bild oben um besondere Menschen (die auf Bild 1 gibts nur mehr auf dem Photo), an denen unsere Heimatwahrnehmung hängt, sondern die vebindenden übergeordneten Elemente vor dessen Hintergrund sich die gelebt haben, an die wir uns erinnern. 
Vielleicht wird in 10 oder 20 Jahren an Stelle dieses Trampelpfades nur mehr ein 10 bis 20m breiter Grasstreifen mit einem Radweg zwischen Bäumen (links) und einem erneut angewachsenen Ikea (rechts) entlang führen. Wenn jedoch dieser Streifen so beschaffen ist, dass er den Blick des Bildes aus dem Jahre 1930 in etwa einfängt - also man dort das Brandjoch sieht, so wird es gelungen sein, einen  Ausblick gerettet zu haben, der durch den Raum und zugleich durch ein ganzens Jahrhundert reicht.

Vielleicht wirkt das dann so ähnlich, wie in dieser Geschichte:

1988 war ich einige Tage in London. In der Jugenherberge Highgate. Täglich bin ich damals am späteren Nachmittag vorbei am Whittington Stone die Straße von Archway (U-Bahn) in den Ort hinauf gegangen. Im Ortszentrum von Highgate (irgendwo hier) blickte man auf der gegenüberliegenden nördlichen Straßenseite der B519 mitunter zwischen den Häusern auf Dahinterliegendes. Highgate, war, wie viele Londoner Stadteile auch einmal ein Bauerndorf. Wenn man nun durch diese Zwischenräume der gegenwärtigen Bebauung  blickt, sieht man im günstigsten Fall auf Grünanlagen, im schlechtsten Fall auf irgendwelche Hinterhöfe. In einzelnen Fällen jedoch sieht man weitaus in die Landschaft und es springt einen die Erinnerung an etwas an, das man selbst gar nicht gesehen hat (allenfalls kennt man irgendwelche Archetypen aus Constable- und Gainsborough-Gemälden),  das aber doch ziemlich sicher an dieser Stelle einst zu sehen war; Nämlich der Blick über weite sanft gewellte Felder im nachmittäglichen Licht. Mitunter hauchte einem aus diesen Zwischenräumen dann noch ein warmer Windstoß an, der eine Ahnung von Heugeruch mitbrachte, den sich die Sinne jedoch nur so einfach dazudachten, da er hier längst nicht mehr existierte.
Tatsächlich gibt es dort in der weiteren Umgebung nur mehr endlose Felder der altbekannten englischen Reihenhäuser - trotzdem hat man es geschafft, den Geist der Landschaft zu bewahren. Nicht zuletzt daran liegt es wohl, dass man Highgate noch immer als besonders dörflichen Londoner Ortsteil ansieht.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Gemütlicher Platz

Die Bank wurde lt. Inschrift von Frau Gemeindrätin Brigitte Hüttenberger gestiftet. Ob sie sich tatsächlich diesen Platz ausgesucht hat?
 Welch seltsamer Platz für einen Bank...
Sie steht da, wie ein "Trotzdem"oder ein "Obwohl"
Denn der Ausblick von dort sieht (in etwa) so aus:


Diese Aufnahme wurde nahe der Bank, aber stehend aufgenommen, sonst sähe man nur die Seitenfronten der Autos.

Veilleicht wird es ja dadurch mit der Zeit gemütlicher....

Mittwoch, 14. April 2010

40 Jahre DEZ

Das* DEZ bat um Übermittlung von Photos zur Geschichte des Einkaufszentrums. www. paschberg.blogspot.com hat auch etwas geliefert. Unter anderem die folgenden Bilder von meinem Vater Luis Schönherr und die Schwarzweißimpressionen aus jüngster Vergangenheit. Ich habe die Photos für die Ausstellung allerdings mit einem Text kombiniert; ob der genehm ist, weiß ich noch nicht. Wie dem auch sei - hier einige der Photos....





Vor Vierzig Jahren......






Impressionen in S/W

Ab 19.4. im DEZ

*) Es gibt seltsame strittige Fragen: Was bedeutet DEZ? Es gibt zwei Deutungen:

Das EinkaufsZentrum

oder

Deutsches EinkaufsZentrum

Beides trifft wohl zu. Ersteres grammatikalisch. Zweiteres, weil der Gründer Deutscher ist.