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Mittwoch, 7. August 2024

Nacktradeln

Dass es auch anders gehen kann, wie im Ybbstal, beweist vorläufig die Traisenstalstrecke. Diese wurde zwar gekürzt um den touristisch interessanteren Teil (der einst eine Zahnradbahn nach Mariazell hätte werden sollen). Der Rest wird aber noch genutzt. Unter anderem für Holztransporte und Fernehizrohre. Nach St. Ägyd am Neuwalde fährt allerdinds, wie eine junge Frau dort im Cafehaus bemerkte, leider kein Personenzug mehr. Die enden in Schrambach bei Lilienfeld. 
 
Der Titel dieses Posts bezieht sich etwas irreführend auf ein Erlebnis just in diesem Abschnitt des Traisentalweges. Ich meinte, gerade eher konzentriert auf mögliche kommende Züge, dass die Dame, die eben vorbeifuhr eine hautfarbenes T-shirt anhatte; meine Frau präzisierte: "Die war splitternackt. Das ist extrem unangnehm zum radeln". Meine zugegebenermaßen hinkende Theorie dazu: "So hat man eine unverschwitzte Radlhose für die Rückfahrt."

Samstag, 3. August 2024

Ybbstalradweg

Schön ist die Radfahrt durchs Ybbstal. 
Doch schmerzt es, dass der so angenehme Radweg, der aufgrund der Flachheit des Tales auch straßenparallel verlaufen könnte, teilweise Vorwand für die Einstellung der Bahnstrecke war. Oder war es vielmehr so, dass die Höfe Steinbachmauer 8, 7, 5 (ÖAMTC Fahrtechnikzentrum), 4 (Hotel Waldesruh) uund evt. auch Großau 2a, die Bahn nicht mehr haben wollten?
 
Jedenfalls scheint es so, dass der "Grund" der Bahneinstellung, wie Ende der 80´er Jahre vorgeschützt, nämlich die Erweiterung der Produktionsanlagen der Firma Bene in Waidhofen a.d. Ybbs noch immer nicht erfolgt ist (vgl. https://planung-richtig-herum.blogspot.com/2010/10/mai-1986-kurz-vor-der-einstellung-der.html).

Montag, 15. Juli 2024

Die alte Buslinie K

Ein gewichtiger Grund, warum ich die Innsbrucker Straßenbahn lieben lernte, war die alte Linie K. 
 
Noch heute stellen sich instinktiv meine Nackenhaare auf, wenn ich einen Bus der nun wiedererstandenen aber anders verlaufenden Linien sehe. Gelegentlich nehme ich sie dann aber doch, da sie in der Helblingstraße, nahe an der Hst. Bretterkeller der Waldbahn hält.
 
Damals: Wozu auf einen Bus warten, der überfüllt ist, Innen nach Abgasen riecht, der wegen Staus in der Stadt im mehrfachen seines Intervalls ausfällt und noch dazu: 
Wenn man zu Fuß bis zur nächsten oder übernächsten Station geht (mein Rekord war Innenstadt bis Amraserstraße), bis der Bus vielleicht kommt, man teilweise weiter vom Ziel entfernt ist als zuvor. Dann steht man irgendwann drin, es ist heiß und stickig und es wird einem so schlecht, dass man zwei Stationen vor dem Ziel doch wieder aussteigen muss.
 
Die Linienführung von der Trogerstraße zum Amraser Schloßcafe, die ich hier hoffentlich aus der Erinnerung halbwegs korrekt wiedergegeben habe, nahm jeden damals übliche Stau mit: Innsbruck Ost, Südring, Grassmayrkreuzung, Leopoldstraße, Bahnhof, Boznerplatz, Maria Thersien Straße, Burggraben, Innbrücke.
Blau: Amras - St. Nikolaus, Rot: St. Nikolaus Amras, Grün: exemplarische Alternativroute (je nach Fahrer und Stau)

Obwohl der Bus unweit des Wohnhauses des damaligen Bürgermeisters Lugger endete, glaube ich nicht, dass er den Bus je benutzt hat; sonst hätte sich da wohl was geändert.
 
So sah auch mich der Bus kaum. Wenn ich die Namen der Fahrer tlw. noch weiß, dann wohl eher aus den Erzählungen meines Vaters, der dem Bus im Gegensatz zu mir bis zum Ende treu blieb.
 
Legendeumwobene Fahrer (persönlicher Eindruck):
Schorsch (übergewichtig, mitunter cholerisch, trotzdem eher ruhige konstante Fahrweise, fuhr im Sommer im traditionelle Hausmeisteroutfit in Feinrippunterhemd und kurzer Hose mit Schlapfen und blauen knielangen halboffenen Arbeitsmantel). 
Max (phlegmatisch und freundlich den Fahrgästen gegenüber, mit kaltblütigem Gleichmut Vorang immer selbstverständlich annehmend, daher sehr fahrplantreu, wenn abgefertigt war, kam man nicht mehr rein; unsereins sowieso nicht, aber auch die feschesten Damen).
Heli (freundlich, sportliche Fahrweise, nach Abfertigung noch eher gnädig beim Fahrgästeeinlassen, unabhängig von der Schönheit, zudem immer ein paar fröhliche Sprüche auf Lager).

Mein Vater pflegte (was heute den Compliancerichtlinien der ÖV-Unternehmen wiedersprechen würde) zu Jahreswechsel jenen Fahrern ein Trinkgeld zu geben, die den Fahrplan ohne Rücksicht auf Verluste im motorisierten Individualverkehr einhielten. Also jenen die auch mal bei Rot in die Grasmayrkreuzung einfuhren oder Alternativrouten zur Stauumgehung fuhren, auch wenn dabei in Nebenstraßen <5 m in die Kreuzung Parker mitunter durch den Bus "spanabhebend abgefast" wurden. So waren die späten Siebzigerjahre. Die Verkehrsplanung setzte auf Auto. Nicht aber wir Fahrgäste.
 
Um den Fahrplan einzuhalten fuhr einmal ein Bus der Linie K so schnell durch die Maximliianstraße, dass er im Eckeingang der Tyrolia bei der Templstraße landete. Leider war das der Platz, wo auch die Fahrgäste üblicherweise warteten, da man dort sehen konnte, wenn der Bus aus dem Bahnhof ausfährt. Ich glaube es waren damals Opfer zu beklagen.
Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich, dass die Route über die Tempelstraße bereits eine "Verbesserung" war, ursprünglich fuhr der Bus  (so bis 1980) nach Süden über Leopold und Gaismairstraße, detto dürfte es weiter nördlich gewesen sein (siehe IVB Chronik  Kreutz, Haymon 2017, Seite 294)

Als der K verschwand und die Linie T aus der Taufe gehoben wurde, hatte mein Vater keinen Trennungsschmerz. Insgeheim glaube ich, er fuhr nur mit dem K, weil dieser zwischen DEZ und Grasmayrkreuzung jene Tangentiallinie war, die er sich bereits 1970 gewünscht hätte. Denn die Linie T  kenne ich gewissermaßen als Gedanken durch meinen Vater ungefähr gleich lange wie die Hallerbahn.

Samstag, 15. Juni 2024

Von der Stadt in den Wald und retour

Untrüglichsten Zeichen der wieder in die Stadt durchgängigen Iglerbahn, nein, Waldbahn, ist das Linienlaufschild, das talwärts seit 14.6.2024 Claudiaplatz anzeigt. Auf http://www.strassenbahn.tk/inntram/index.html ist ein Artikel, der alles gut zusammenfasst. Auch ich danke allen (hier muss man zudem erstaunlicherweise wirklich fast alle Parteien des Gemeinderats einschließen), die halfen, dass die Bahn nichts aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwindet.
 
Jetzt bitte auch fleißig nutzen; man kann nun direkt in der Stadt "reinstolpern".
 
Einfach auf dieses Zeichen achten. Mit Ausnahme der aufgrund der Baustelle im Saggen provisorischen Endhaltestelle Claudiaplatz findet man diese Zeichen jetzt auf allen Haltestellen, die von der Waldbahn bedient werden:


Sonntag, 19. Mai 2024

Waldbahn

Nun konkretisiert sich, wie die Iglerbahn künftig betrieben wird.
Die nächsten Schritte sind auf strassenbahn.tk beschrieben und zeugen von einem selten einmütigen Schulterschluss zwischen damaligen Bürgermeister und damaligen Gemeinderat. Natürlich durfte die Eröffnung des Vorhabens nicht in die letzte GR-Periode fallen. So harmonisch war es dann doch nicht.
Da war schon hilfreich, dass für die Weichensteuerung noch ein paar Teile fehlten, die eine Betriebsaufnahme des Stadtbetriebs mit Dezember 2023 vereitelten. Das gönnte man dem "Alt"bürgermeister doch nicht.* Aber nachdem er jetzt Vizebürgermeister ist, wird er die verdienten Lorbeeren trotzdem mit einheimsen können. Erfolge haben ohnehin viele Väter.

Vormerken! 
Die erster Igler Bahn durchgehend von der Stadt fährt um Freitag 14.6.2024, 6:11 ab Claudiaplatz (Bsp. VVT-Auskunft Claudiaplatz-Tantegert).

Am 15.6.2024 findet ein Eröffnungsfest statt. Mehr darüb wird demnächst bei der IVB und bei der TMB zu erfahren sein.

Ans gelungene
farblich naheliegende Branding werde ich mich allerdings erst gewöhnen müssen:

Die Iglerbahn ist tot.
Es lebe die Waldbahn!

Ich schließe nicht aus, dass ich weiterhin Igler zu ihr sagen werde.

Aber der Name "Waldbahn" hat schon mehr Potential. So könnte die Strecke auch heißen, wenn sie weiter über Igls und den Ullwald zur Patscherkofelbahn führt. 
 
Damit hat nun Tirol neben drei eingestellten forstlichen Bringungsanlagen (Bächental, Klammwald, Michlbach - Quelle: Manfred Hohn: Waldbahnen in Österreich, Verlg. Slezak 1989) zwei aktive "Waldbahnen" (Igler Bahn und....Waldbahn Fiss)

*)Die o.a. dem * voranstehenden drei Sätze geben meinen subjektiven Eindruck wieder.

Dienstag, 28. November 2023

Doch einmal wieder etwas bald Tagesaktuelles: 
 
Hier kann die Iglerbahn ihren Vorteil voll ausspielen, wie die Fahrplanabfrage in der Relation Lansersee-Tummelplatz für den 10.12.2023 zeigt.
 
 Iglerbahn:
Busverbindung:
Was der Fahrplan sonst so alles hergibt, zeigt diese Analyse

Dienstag, 19. September 2023

Linie 6: Wiederauferstehung in Raten.....

Es tut sich was auf der Linie 6. 
Ab Dezember sollte sie in einem dichteren Fahrplan fahren und es wird nun auch begonnen, die Weichenanlage am Bergisel umzubauen. 
 
Der Maßstab des Umbaus ist etwas erstaunlich, da es nur darum gegangen wäre
1) eine Haltstelleninsel für die Hst. Bergisel der Linie 6 stadteinwärts zu schaffen (deren Notwendigkeit mangels künftigem Umsteigebdarf aber fraglich ist, wenn man ohnehin Direktkurse in die Stadt wieder einführen will)
2) die zwei Weichen stadteinwärts mit einer Rückfallautomatik auszustatten.

Der Umbau erfolgt wohl etwas vor der üblichen Tauschzeit für derartige Anlagen; die Vorgängeranlagen wurde nämlich 2005 eingebaut. Wie die Kosten nach Frequentierung zwischen Linie 1 und Linie 6 buchhalterisch aufgeteilt werden wäre interessant. Normalerweise sollten ca. 90% der Kosten für Kreuzung und Schleife, sowie ca. 50% der Kosten der Einschleifungsweiche in die Linie 1 auch auf die Linie 1 kalkuliert werden.

Ob der Umbau der Weiche stadtauswärts, die einen elektrischen Antrieb benötigt, da man hier im Betrieb ständig zwischen Linie 6 und Linie 1 Schleifenfahrt wechseln muss, ähnlich aufwendig ist? 
Diese Weiche hatte zwar bereits einen solchen Antrieb, dieser wurde aber "vorsorglich", 2004, beim Hauptbahnhofsumbau ausgebaut, als man mit der Linie 6 nicht mehr in die Stadt fahren konnte und später nicht mehr wollte.

Die Lichtsignalanlage, die heute sicherstellt, dass die Tram bei der Einfahrt in den Fließverkehr freie Fahrt hat, funktioniert lt. Stadtmagistrat einwandfrei.
Da der Sensor allerdings nicht nur auf Straßenbahnen reagiert, sondern auf alles was sich auf dem Gleiskörper der Endschleife legal (Vögel, Marder etc.) oder illegal (Fußgänger; es ist der kürzeste Weg vom Bierstindl zur Endhst. der Linie 1) bewegt, schaltet die Ampel sehr häufig grundlos (also ohne Trameinfahrt) auf Rot, sodass bei Rot genaugenommen niemand Ortskundiger mehr stehen bleibt. Sehr fatal. 
 
Mal sehen, wie das alles nach dem Umbau funktioniert. Rechtsabiegende Straßenbahnen haben ohnehin Vorrang (das wäre evt der Fall für die Igler, sofern das dort nicht als eigener Geliskörper zu werten ist). 
Die Straßenbahn aus der Endschleife herauskommend benötigt jedenfalls eine Regelung, wenn sie bevorzugt werden soll. Vorrang-Gebenzeichen für den Fließverkehr mit Tramhinweis würden hier reichen. 
Wenn man sich die Endschleife Baumgarten der Linie 52 in Wien ansieht, dann braucht es u.U. nicht einmal das, wobei dann die Straßenbahn warten müsste.Wenn die durchschnittliche Wartezeit an einer Ampel länger ist, als auf die Lücke im Fließverkehr ist der Nutzen der Ampel fraglich, bis dato müssten die Straßenmbahn ca. 30m nach abfahrt ind er anstation abbrem,sen und warten; das sollte mit einer eigenen Ampel genau nicht passieren. Gespannt sein darf man, ob am Ende sogar noch eine  Reglung der Linie 6 und 1 mittels eigenen Signalen zur Vermeidung von Flankenfahrten überlagert wird; diese anfällige Steuerung dann aber stillscheigend wieder daktiviert wird. Es wäre nicht das erste Mal in Innsbruck. Es sind ja Straßenbahnen die hier an der Halstelle mit allenfalls 20km/h (bei den Weichen sogar langsamer) unterwegs sind und keine Hochgeschwidigkeitszüge.

Sonntag, 20. August 2023

Vertane Chancen

Noch eine hohe Säule zeugt von verschwundner Pracht....(Sängers Fluch, Uhland).
In diesem Fall sind es wohl noch alle Oberleitungsmasten, die samt langsam überwuchert werdendem Gleis von der Wachtlbahn zeugen. Ob die Wiederaufnahme des touristischen Verkehrs erwartbar ist, steht in den Sternen.
Dazu müsste die 6,1 km lange Bahn wohl bis ins Wandergebiet am Ursprungpass, gut 14 km taleinwärts fahren und bis zum Bahnhof Kiefersefelden verlängert werden. Aber wozu sich über so etwas Gedanken machen, wenn man am Ursrpungpass beinahe Hektargroße Wanderparkplätze bekommt?

Mittwoch, 2. August 2023

Baustellensommer

Die Baustellen dieses Sommers sind bzw. waren (denn ich trage diesen rückdatierten Blogeintrag erst heute, 2 Monate später, am 2.10.2023 ein) der Aufreger. Sie brachten nicht nur für den Autoverkehr, sonderen auch für Radler und Fußgänger manche Umwege, hier im Stadtzentrum und auf der Unibrücke. Hätte mans besser machen können? Ich radelte dort nur gelegentlich aus Interesse an den Baustellen, sonst machte ich großzügige Bogen darum herum. Irgendwann dann waren die Baustellen wieder weg und nun im Oktober 2023 kräht kein Hahn mehr danach. Der Straßenbelag ist nun wieder fein zu fahren. Die Versiegelungsflächen wurden aber nicht kleiner....

Mittwoch, 26. Juli 2023

Sie fährt!

Und tatsächlich! Sie fährt wieder. Nur leider das Rad mitnehmen geht am Abend nicht, den Werktags (die Igler fährt ja nur an schulfreien Tagen) kann man das Rad nur bis 15 Uhr transportieren: 
 
Ich werde mir das wohl nie merken. Den Fahrplan der Igler mit den Beförderungsbedingungen zusammenzuführen ist beinahe wie Tarockspielen. 
Der Stolperstein hier ist: Die Igler fährt tagsüber nur an Wochenenden, schulfreien Tagen und Feiertagen, nicht aber an allen Tagen an denen Schulen freie Tage haben. Die Igler wird von der IVB  bis dato als reine Freizeitbahn behandelt. Trotzdem gelten die Beförderungsbedingungen als hätte sie eine Stoßzeit in der üblichen Stoßzeit. Überdies endet der Fahrplan der Freizeitbahn "rechtzeitig", bevor Räder abends in der Freizeit transportiert werden könnten. Immerhin kann man aber das Rad abends im letzten Kurs von Igls mit runter in die Stadt nehmen, da die Bahn in Igls um 18:30 losfährt. Ob man dann aber erst am Lansersee einsteigen darf, da erst 18:31 u.U. Zeit des Mitnahmeverbots vollendet, ist unklar, ich habs auch nicht gefragt, wollte den Fahrer nicht unnötig nerven, da es ihm selbst unangenehm war....alles in allem sehr praktisch.
Die Beförderungsbestimmungen stehen übrigens nicht mehr an der Station angeschlagen sondern erst im Fahrzeug - dort allerdings an einer logischen Stelle - beim Radabstellplatz, wo man es als Fahrgast am wenigsten vermuten würde.
                                                                                          

Zu Frage, wie man die Igler attraktivieren und bewerben könnte, vielleicht demnächst. Genaugenommen steht das alles in diesem Blog verstreut...und eigentlich bin ich es leid, mich zu wiederholen.
 
Ich bin schon gespannt, was den Gegnern der Bahn noch einfällt, damit der Probebetrieb ein Schlag ins Wasser wird.
 
In diesem Fall hatte der gescheiterte Radtransport seinen Vorteil: Bei der Heimfahrt brach die Sattelfeder. Und als ich mich dann zufuß Iglerwärts aufmachte, begann es zu regnen.
 
(Ein seltener tagesaktueller Beitrag - jetzt wird es wieder länger ruhig auf diesem Blog sein)

Freitag, 21. Juli 2023

Iglerbahn Attraktivierung

Nun soll also die Iglerbahn ab 10.12.2023 wieder einen Ganzjahres und Ganztagesfahrplan bekommen (Z.B. hier beschrieben). Derweil putzen aber die Sommerstürme den Wald durch und sie steht einmal wieder (voraussichtlich offen ab 25.7...aber bei dem Wetterbericht?). Den Bock kümmerts nicht. Und ich selbst habe eine Säge dabei.

Dienstag, 18. April 2023

Mikro ÖV

Ländlicher Mikro-ÖV am Wattenberg beim Aigenhof. 
 
Diesen Kleinbus gibt es jetzt bald das zweite Jahr. Es funktioniert gut. 
 
Man muss aber anrufen oder mailen um eine Kurs zu reservieren: 
 
Das Regiotax 525T fährt nach Fahrplan, hat aber nur sehr beschränkten Platz. 
 
Die Adresse für die Anmeldung ist etwas seltsam: "Nur für angemeldete Personen. Anmeldung und Informationen bei Salzburger Mietwagen und Reiseservice GmbH unter +43 664 1605952 oder sms@flughafentransfer.at". Aber man arbeitet im VVt daran das zu vereinheitlichen. 
 
Der Busfahrer wunderte sich übrigens, dass ich mich für die Fahrt angemeldet hatte.

Donnerstag, 30. März 2023

Wo die Energie verpufft

Public Domain, Wikipedia
(Ich gebe zu: böser bildlicher Kommentar zum unten dargelegten; vermutlich mit ähnlichem Wirkungsgrad; )
 
Ich poste hier, datierend auf den 30.3.2023, als dieses Mailkorrespondenz geführt wurde, im Nachhinein (aus gegebenem  Anlass am 30.6.2023) diesen Inhalt 
 
Anfrage eine Kollegen
"Hallo Martin 
Da du mir als Experte bzgl. innerstädtischer öffentlicher Verkehr in Erinnerung bist, wollte ich aus privatem Interesse an Technik bzw. Energie nur wissen, ob du dir vorstellen kannst, dass die IVB ihre Trams mit Wasserstoff betreibt… LG XXX"
 
Meine Antwort darauf:
"Hallo XXX 
Energieexperte bin ich keiner. Ich kann nur das wiedergeben, was mir Maschinenbau- und Elektrotechniker u.a. erklärt haben und was ich persönlich daraus schließe: 
 
 Von dem Strom, den du brauchst um eine bestimmte Distanz zu fahren, gehen 
bei direktem Netzanschluss (also über Oberleitung) 5% 
bei Batterie ca. 10% 
Wasserstoff über Brennstoffzelle ca. 70% 
und bei E-fuels ca. 85% 
im Umwandlungsprozess, Transport, Lagerung und Anwendung verloren. 
(alles immer vom Primärenergieeinsatz gerechnet) 
 
Anders herum: 
Für 1km Fortbewegung im Fahrzeug musst du (oder jemand anderer; z.B. ein Sklave?) 
mit Strom aus der Leitung für eine Wegdistanz von 1,05km 
mit Batterie 1,1km 
mit Brennstoffzelle 1,7km und 
mit E-fuel 1,85km „fahren“ 
 
Daher müsste man den Strom möglichst direkt*
einspeisen und darf nicht als „Zwischenhändler“ Stoffe verwenden, die zur Herstellung elektrische Energie benötigen und bei erneute Umwandlung in Bewegung weitere Verluste erleiden. 
 
Es mag betriebswirtschaftliche Gründe geben, die die Verwendung von solchen Zwischenstoffen interessant machen. Ich reime mir das so zusammen: 
 
Wenn der Stromanbieter Kleinverbrauchern (Haushalten) entsprechend höherer Tarife anbietet und der Wasserstoffproduktion ordentliche Nachlässe (um die 85%) gewährt, kann er das Marktgefüge so verzerren, dass die immanenten Verluste der Energieumwandlung einfach an Privatpersonen ausgelagert werden, die zudem dann auch noch das produzierte E-Fuel kaufen. So kann also dadurch ein Geschäft generiert werden. Ob das allerdings im öffentlichen Interesse ist, möchte ich bezweifeln ;-) 
 
Vorstellen kann ich mir auch, dass eine Einzelperson, die ein Kraftwerk betreibt und keinen guten Einspeisetarif ins öffentliche Stromnetz bekommt, bevor der Strom verpufft, diesen für so etwas „verheizt“. Soll ja Fälle geben wo ein Kleinkraftwerk Überstrom in einem Tauchsieder verpuffen lässt; da ist allemal diese Alternative sinnvoller. Fragen müsste man sich aber dann auch, ob der ** Einspeisetarif ins Netz dem öffentlichen Interesse widerspricht. 
 
 lg Martin 
Soweit die Meinung, die ich mir gebildet habe; genauer können es sicher die Kollegen von der XXX erklären" 
 
*)ab Produzent = Kraftwerk
**) ungünstige

Samstag, 4. März 2023

Was soll man mehr schreiben, als "Gratuliere!" ? Wenn ich natürlich daran denke, wann wir in der Steuerungsgruppe erstmals zusammensaßen.....darüber vielleicht beim 20 Jahrjubiläum (was nicht mal so lange hin ist)

Mittwoch, 11. Januar 2023

Regionalbahn Testfahrten in Rum

Endlich: Die Eröffnung der Regionalbahn nach Rum naht. Doch zuvor wird ausgiebig getstete, damit man Probleme bei den Ampelschaltungen vor regulärer Betriebsaufnahme beheben kann.

Freitag, 2. Dezember 2022

Ein unscheinbares Baudenkmal

Was ist das? Straßenbahnfreunde aus der Gegend wissen es gleich: Die Remise der ehemaligen Hallerbahn am unteren Stadtplatz in Hall.
 
Bei der Verleihung des Bahnkulturpreises 2022 sprach auch Bürgermeister Margreiter, dass man aus der Remise etwas mit historischem Bezug machen sollte. Wie auch immer, ich würde es bevorzugen, wenn die Regionalbahn bis zum Haller Krankenhaus und weiter nach Mils führe. 
 
Aber immerhin scheint es ein gewisses Wohlwollen gegenüber der Bahn, wenngleich noch nostalgisch gefärbt, zu geben. 
 
Vielleicht ist diese Remise auch ein Tschechowsches Gewehr?

Samstag, 19. November 2022

...also Zukunft

"...also Zukunft..." steht im Hintergrund auf der PHT und kommentiert den Vordergrund, wo gerade der originalgetreu renovierte Triebwagen 4 der Tiroler Museumsbahn in der neuen Regionalbahnremise der IVB rangiert wird.
 
Ich möchte hier zum Beitrag Tschechows Gewehr, 2011 verweisen und greife zudem einen Text aus dem Jahr 2005 auf der alten offline gmx-Homepage auf (Selbstzitat): 
 
 100 Jahre Innsbrucker Straßenbahn....105 Jahre Igler Bahn 
Als am Samstag, den 16.7.2005 anläßlich der 100 - Jahrfeier der Innsbrucker Straßenbahn der Triebwagen 1 mit den Ehrengästen eine kleine Rundfahrt unternahm, drängte sich der reguläre Triebwagen der Linie 6 ins Bild - So als wollte die Igler sagen: 
 

"Und vergeßt auch mich nicht! 
 
Linie 6 - vorwitzig beim 100 Jahrjubiläum Bürgermeisterin Hilde Zach
 

 
- hier am Fahrschalter des Wagens - Buergermeisterin Hilde Zach am Fahrschalter scheint recht viel an der Igler gelegen (obwohl auf diesem Triebwagen "4" steht) zu sein. 
 
Sie hat jedenfalls recht lange über die Adaptierung der Iglerbahn als Nostalgieroute und / oder für touristische Zwecke gesprochen. Machen könnte man ja viel. Und auch wenn man wohl angesichts des kommenden Wahlkampfes nicht jedes Wort in die Goldschale legen sollte, wird diese Aussage hier trotzdem dokumentiert. 
 
Nicht daß es dann jeder vergessen hat, wenn man erneut über eine Einstellung der Bahn sprechen sollte. Ich denke es wäre viel geholfen, wenn die Bahn sommers, wie winters bis in die Innenstadt fährt.... wenn Sommer und Winterfahrplan die gleiche Bedienzeit (ca. 6 - 20h00) haben.... wenn man aufhört, den "Sightseer" als Konkurrenzparallelverkehr zum Schloß Ambras zu führen und den ca. 200m langen Fußweg bis zum Park so verbessert, daß er auch bei schlechtem Wetter mit leichten Schuhwerk begangen werden kann (oder aber die Station Schöhnruh entsprechend adaptiert).

Dienstag, 25. Oktober 2022

1 Jahr Klimaticket

Heute ist der letzte Tag der Gültigkeit des ersten Klimatickets. 
Zeit Bilanz zu ziehen. 
 
Ein Bilanz, die ich tatsächlich erst im Jänner 2023 abgeschlossen habe. Was hats gebracht? Für mich selbst hat sich die Investition jedenfalls rentiert. Ca. vier Monate nach dem Kauf (Gültigkeit ab 26.10.2021), genau gesagt am 9.2.2022, habe ich bereits in Einzelfahrscheinen gerechnet den Kaufpreis herinnen gehabt.
 
Kritische Stimmen in meinem Umfeld haben gesagt, dass das Klimaticket das falsche Signal wäre, da damit mehr gefahren wird. 
Stimmt das? 
 
Ich habe  übers ganze Jahr mitgerechnet, ob ich außerhalb Tirol (zuvor hatte ich ja bereits das Tirol Ticket) mehr gefahren bin. 
Das ist der Fall. 
Normalerweise bin ich im Jahr einmal nach Wien und habe im Schnitt vier "Rausgraser" in Nachbarbundesländer (je einen großen Urlaub nicht eingerechnet). Nun wuchs das auf insgesamt 8 Ausflüge an. Dafür hätte ich in Einzelfahrscheinen gerechnet knapp das ausgegeben, was das Tirolticket plus selbige Einzelfahrscheine gekostet hätte.
 
In Kilometer gerechnet habe ich ca.10000km in Tirol und nochmals 3000km in Österreich mit Öffis zurückgelegt. Die PKW - Kilometer bewegen sich bei mir schon seit mehren Jahren max. um die 1000km (zu ca. 70% dienstlich veranlasst). Die Fahrradkilometer bei ca. 4000km, Gehkilometer bei ca. 1000. Dabei hielt sich der Aufenthalt in überfüllten Öffis sehr in Grenzen.

Für mich hat das Klimaticket den Effekt gehabt, dass ich mich in meiner innerösterreichischen Mobilität den Möglichkeiten von Autofahrern angenähert, ein wenig überschritten habe - zumindest wenn die Statistk stimmt, dass im Durchschnitt jeder PKW in Österreich 13900km lt. Imas-Umfrage zurücklegt.
Zum Kaffee nach Wien fuhr ich nie. Aber ich fuhr einige Ziele an, die ich schon längst sehen wollte (einfach Label "Klimaticket" rechts antippen; unter dem Link findet man aber nur die größeren Ausflüge; genaugenommen könnte man fast alle Blogeinträge hier mit dem Klimaticket verlinken)
 
Man könnte daraus nun tatsächlich diese etwas seltsame Kritik formen: 
Das Klimaticket erleichtert eine dem PKW gleichwertige Mobilität für Menschen, die kein Auto haben oder es wenig nutzen (wollen).
 
Das erscheint mir ungefähr vergleichbar mit der Kritik die bei sozialen Wohnbauten aufkommt, wenn diese womöglich höherer Qualitäten als frei finanzierter Wohnbau aufweisen. Quasi sozialer Wohnbau muss deprimieren, sonst ist er nicht sozial.

Das ist aber eine sehr zynische und grundfalsche Interpretation des Spruchs im Matthäusevangelium "Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.", der sich nicht auf etwas Materielles bezieht.

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Ein neuer Radweg

Es muss wohl so um 1983 gewesen sein, als ich hier in etwa auf Achse des Zauns zum ersten Mal mit dem Rad "durchfuhr".
 
Ein schmaler Trampelpfad führte damals zwischen Bahn (links) und Autobahnabfahrt (Böschung rechts) vom als Sackgasse endenden Feldweg im Osten bis zur Landesstraße entlang der Melach. Der Abstieg dorthin war nicht fahrbar; man musste das Rad über eine ca. 1,5m Hohe Stützmauer auf die Landesstraße herablassen, sparte sich aber den Umweg durch die meist unter Wasser stehende Kriechunterführung westlich des Bahnhofes Kematen (die außerdem n.m.E. damals noch vergittert oder mit Gerümpel verstellt war). 
 
Lange Jahre bin ich (und wohl auch niemand anderer) diese Route nicht mehr gefahren: Radlen und Kraxeln (oder sollte ich sagen "cycle & scramble") tritt nur ungern in Kombination auf (mag es auch Menschen geben, die ihr Rad auf die Hohe Munde tragen).
 
Zuletzt wollte ich vor ca.5 Jahren dort durch, Brennessel und Brombeeren standen im Weg, der Trampelpfad aus meiner Jugendzeit war nun wohl Geschichte. Aber nicht tot.
 
Seit diesem Sommer ist hier und hier nun einiges passiert: 
Die vormalige Kriechunterführung ist in eine Radwegunterführung ziemlich exakt nach RVS gewandelt (m.M. nach nicht steiler als 6%). Der vormalige Trampelpfad schwingt sich nun auf einer Holzbrücke über die Landesstraße und dort in einen Verbindungsweg zum Innuferradweg im Norden. Im nächsten Jahr soll dann noch ein Melachuferradweg am rechten Ufer folgen.
 
Manche Dinge brauchen Zeit, obwohl sie auf der Hand lägen?
Manchmal ist Geld doch auch für sinnvolle Investitionen da?
 
 
Sachlich betrachtet sind diese Maßnahmen im Nachhall der Erschließung der Marsonergründe "geschehen". Ein Projekt, das für sich eine Vorlaufzeit von ca. 15 Jahren hatte.
 
Bei neuen Baulandwidmungen fordert die Raumordnung auch eine verbesserte Erschließung - vor allem für Fußgänger und Radfahrer (fürs Auto wird sie ja ohnehin fast immer exzessiv mitgedacht). Meist bleiben solche Forderungen dennoch auf den St. Nimmerleinstag vertagt. Früher oft gehörter Gemeindespruch: "Bei ins geaht niemand z´Fuß". Die Menschen werden aber - allen Unkenrufen zum Trotz - klüger.
 
Hier wirkte dazu noch bescheunigend, dass Gemeinden für Radwege Fördergelder abholen können und dass in diesem Gewerbegebeit nicht alles Gewerbe, sondern auch ein Hotel angesiedelt wurde. Selbst wenn die Gäste vornehmlich mit dem Auto kämen, erwarten sich diese dann vor Ort dennoch taugliche Fußwege, die das Hotel in der Pampa mit dem dörflichen Umfeld verbinden.
So hatte das Hotel, das hier an einem Unort zwischen Autobahn und Bahn angesiedelt wurde, den Nutzen, dass die alte Kriechunterführung barrierefrei ausgebaut wurde. Was nun auch den Öffi-Pendlern und Arbeitskräften, die direkt in Kematen wohnen, Wege verkürzt.
 

Dienstag, 20. September 2022

Neuer Radweg nach Natters und Mutters

Sehr geehrte Damen / Herren,

Zum neuen Radweg Innsbruck nach Mutters/Burgstall gibt es sehr divergierende Wahrnehmungen. Bei der Fahrt auf der Strecke fällt mir folgendes auf: Die längeren Steigungen von ca. 10% bei Gärberbach und beim Wein/Lärchenweg in Natters und kurze Steilrampen um ca. 13% am Ende des Reinischwegs und bei der Stubaitalbahnquerung unterm Tanzbödele werden Alltagsradler ohne Motorunterstützung abschrecken. Die Schiebestrecke am Sonnenburgerhof und der Schranken bei der Einfahrt in den Weinweg wiederum sind für manch sperrige älter E-Bikes, Räder mit Packtaschen und v.a. mit Fahrradanhängern unpassierbar (wenn man keinen Feuerwehrschlüssel dabeihat).

Was ich mich daher frage:
Die Brennerstraße und die Natterer Auffahrt weisen Steigungen von maximal 6% auf – sind also für Radler leicht befahrbar und mit sparsamen Bremsen nahezu gleich schnell wie der Autoverkehr herunter zu radeln. Was soll nun dafür sprechen, den steileren und hindernisreicheren Radweg zu nutzen?

Wäre eine längere Parallelführung mit der Stubaitalbahn bei der Stützmauerorgie zwischen Sonnenburgerhof und Gärberbach nicht billiger gekommen als die hinaufgestaffelten Stützmauern? Oder soll der stellenweise großzügige Radweg hier ein Platzhalter für einen Spurausbau der Bundesstraße werden?

Ein Radweg hat für Radler funktionell die gleiche Bedeutung wie eine Autobahn für Autofahrer. Wieso werden dann immer noch Radwege mit Schiebestrecken und mit deutlich mehr als 6% Dauersteigung gebaut? Auf Autobahnen gibt es so etwas m.W. nicht.

Sollen Rad- und auch nicht wenige Fußwege nur ein Lehrinstrument sein, um Menschen, die mit Muskelkraft unterwegs sind, davon zu überzeugen, dass es ohne Motor nicht geht und das wirklich hindernisfreies Fortkommen nur mit dem Auto möglich ist? Dieses Eindrucks kann ich mich nicht verwehren.

Liegt es daran, dass Entscheidungsträger entweder zu sportlich oder kaum einmal ohne Auto unterwegs sind? 
 
Nachtrag am 26.9.2022: Der Leserbrief fand anscheinend dann doch, am 25.9., den Weg in die TT. Natürlich sind die Radwege in Italien fragmentierter und unbrauchbarer. Aber müssen wir uns daran ein Beispiel nehmen?