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Freitag, 29. August 2008

Zur Namensherkunft des Paschbergs

Warum der Paschberg heißt, wie er heißt, ist wohl ein ähnliches Rätsel, wie der Name von Tantegert - wobei sich für Tantegert noch relativ leicht einfach Erklärungen finden lassen (sieheTanzen und Wandern).

Ob am Paschberg einst "gepascht" (Würfelspiel) wurde - und wozu man dass explizit in einem Waldgebiet machen sollte, erschließt sich mir nicht. Da schon eher, dass einst eine Tante Gert (auch wenn es erwiesenermaßen nicht stimmt) mit ihrer Zwergenschar im Walde ihr (Un)wesen trieb.

Was bietet Google als mögliche Erklärungen an? Es gibt jedenfalls einen gleichnamigen Bereich in Deutschland - und man findet dementsprechend zu Paschberg mittlerweile recht viele Links (2002, bei der Gründung von www.paschberg.gmxhome.de war das noch nicht der Fall)

Einen (vorläufigen) Durchbruch bei der Suche nach Namensherkunft ergab der Atlas Tirolensis

Hier taucht der Name Pastberg auf. Und zu Pastberg finden sich nun in gewisser Weise tirolnahe Bezüge.

Nicht Parsberg in der Pfalz, aber Pastberg oder Parsberg* (Miesbach, Bayern) als alter Ortsname in Miesbach alsauch Titel Derer von Pastberg, einem edlen Geschlecht, das in der Gegend seinen Ansitz (Burg Altenwaldeck, offenbar auch Sitz der Familie Pastberg) hatte.

*) Parsberg, pars pro toto ....vielleicht gibt es auch lateinische Ursprünge?

Alle Tiroler, die noch Erinnerung an Sachunterricht der Volksschule aber auch nachfolgenden Geschichtsstunden haben, wissen, dass enge Beziehungen zwischen Tirol und Bayern seit dem Mittelalter bestehen (Ortsnamen, wie Hatting = Hattos Ort, Haiming = Haimos Ort; oder die Grafen Andechs als wichtige Gestalter des Raums um Innsbruck).

Diese Beziehungen beruhen vor allem auf der zweiten Christianisierung Tirols, die nicht mehr von Süden, sondern von Norden her erfolgte und aus der sich z.T. noch heutige Besitzstrukturen (aus Klöstern heraus) ableiten lassen.

So wäre es möglich durchaus Bezüge zum Bayrischen in solchen Namen zu finden.

Da manches Mal dank der freizügigen Orthographie (ich meine hier nicht diesen Blog, auch wenn der geschätzte Leser das vermuten könnte) der Neuzeit aus P auch B werden konnte, wurde sicherheitshalber auch nach Bastberg gesucht. Man wird hier bei einer Elsässischen Gemeinde fündig. Der Vollständigkeit halbe wird daher der Bastberg erwähnt, zumal auf diesem noch eine anlässlich eine Besuchs von Goethe gepflanzte Eiche steht. Ob das folgende (hier nun geringfügig modifizierte) Gedicht zu diesem Anlasse entstand entzieht sich der Kenntnis des Schreibers:

Sprach die Wassermaus zur Kröte,
warum gehst Du dieses Abends spöte,
diesen steilen Berg hinan.

Sprach zur Wassermaus die Kröte,
zum Genuss der Abendröte,
geh´ich dieses Abends spöte,
diesen steilen Berg hinan.

Dies ist ein Gedicht von Goethe,
das er eines Abends spöte,
auf dem Baschberg noch ersann.

(Quelle ausgen. „Baschberg" der „auf dem Sofa" hier ersetzt: Finster war´s der Mond schien helle, Deutsche Buchgemeinschaft auf Basis Ernst Heitermann Verlag München, 1969)

***

Und wenn aus „P" „B" werden kann, sind auch weitere Verhunzungen möglich; es könnte nämlich auch aus „B" „W" oder „V" werden, was (den Spaniern unter den Lesern bekannt) auch wieder eine Rückführung zu „B" möglich macht (ich sage nur „Un vaso de vino, por favor"). Und nach dem der „Waschtl" oder der „Boascht" – das werden die Tiroler wieder wissen – der verballhornte „Sebastian" ist könnt´s ja auch einfach so sein, das der Paschberg einst einem Sebastian gehört hat und man nur stets sagte „Dös isch da Bearg vom Boascht". Irgendwann hat dann ein hochdeutscher Kartograph (nun ja – der Anich aus Oberperfuß) diese Landschaft Pastberg genannt, um sie der Kehl- und Knacklaute zu entledigen. Worte sind nur Schall und Rauch.

Damit möcht ich die nicht ausreichend seriöse ethymologische Abhandlung für heute schließen. Bis zur Ermittlung gesicherte Erkenntnisse zur Namensherkunft die ich vielleicht noch finden werde?