Samstag, 1. März 2008

Waldarbeiten

Einige Hintergrundinformationen…..


Wie man sieht, kann man nun schon ungestört aus dem fahrenden Triebwagen der Igler auf Innsbruck blicken.



Der Wald am Abhang des Paschbergs ist charakterisiert durch vorwiegenden Nadelholzbewuchs, wobei eine stärker Durchmischung mit Laubbäumen zur Aldranserstraße und zu Autobahn hin Platz greift paschberg-hp
Das Waldeigentum ist stark verteilt. D.h. der Paschberg ist in viele in Nord-Südrichtung verlaufende schmale Parzellen geteilt. Der Breite variiert zwischen 50 und 5 (!) m.
Besonders der Steilhangbereich unterhalb des Tummelplatzweges ist nur schwer zugänglich bzw. erschweren die dort verlaufenden Verkehrsachsen eine Bewirtschaftung des Waldes im Anlassfall bzw. nach Bedarf.
Faktisch wurde in diesem Wald in den letzten Jahrzehnten kaum eine Pflegemaßnahme gesetzt. Ein Urwald entstand dadurch aber nicht; lediglich ein hoher Schadholzanteil.
Im Bild sieht man eine Impression von der Strecke während der laufenden Schlägerungsarbeiten im Bereich der Philippine Welser Quelle:
paschberg-hp



Bezirksförster Ing. Ephräm Unterberger plant und beaufsichtigt die Maßnahmen, die von einer Forstarbeitergruppe der Bundesforste durchgeführt werden.
Der gesamte Streifen zwischen der westlichen Grenze der Katastralgemeinde Amras und dem Tummelplatzweg wird nun in einem Gemeinschaftsprojekt durchgezogen. Vorerst kommt der Waldbereich unterhalb der Igler dran – weshalb auch nur die Sperre der Aldranserstraße erforderlich ist.
Noch schwieriger wird die Schlägerung unterhalb der Aldranserstraße sowie oberhalb der Igler. Erstere ist durch die Nähe zur Autobahn (die kaum gesperrt werden kann?) technisch anspruchsvoll. Zweitere ist es aufgrund der Notwendigkeit hier nur vereinzelt schadhafte Bäume aus dem Wald zu holen und die Bahnstrecke dabei nicht zu gefährden. Diese Maßnahme wird wahrscheinlich im Sommer durchgeführt.
Da derartige Maßnahmen u.U. hohe Kosten für die Eigentümer hervorrufen, ist geschickte Kalkulation der Arbeiten im Vorfeld notwendig, um mit gleichzeitig herausgeschlagenem gutem Holz sowie allfälliger Förderungen (da diese Wälder auch dem Schutz von Flächen der Allgemeinheit dienen (Bahn und Straße), eine annähernde Finanzierung der Arbeiten durch diese Erlöse zu erreichen.
Siehe auch: tirol.com



Für die Arbeiten hat man bestehende alte Forstwege bzw. Karrenspuren wieder befahrbar gemacht und setzt nun zwei Seilkräne mit Harvester ein, um die geschlagenen Bäume von West nach Ost aus dem schmalen Streifen zwischen Iglerbahn und Aldranserstraße heraus zu holen. Ein Seilkran steht dabei unterhalb des Tummelplatzes. Der Zweite ist auf einem alten Forstweg, der 400m westlich zum Tummelplatzweg führt, aufgestellt - ungefähr unterhalb dieser Stelle: paschberg-hp
Die Maschinen bestehen aus zwei Teilen: Einem Mast über den das Tragseil für den Kran gespannt wird und das (umlaufende) Zugseil für die Laufkatze läuft sowie einem Kran, der für das Entasten, Zersägung und Ablage der Stämme verwendet wird.
Das Tragseil des Seilkranes wird an starken Baumstrünken im Wald verankert. Es ist auch möglich einzelne Bäume unterwegs als Stützen zu verwenden, indem dort ein Seilschuh in er gewünschte Höhe an den Baum gehängt wird. Für das Zugseil sind weiter Umlenkrollen notwendig, die ebenfalls an Bäume gehängt werden. Man kann sich vorstellen, welche Kräfte hier durch die Abspannungen des Tragseiles oder der Umlenkrollen entstehen können. Wenn man das Schauspiel der Arbeit beobachten möchte empfiehlt es sich daher Abstand (besser hinter Baumreihen bleiben) zu halten, da solche Seile u.U. hervorschnellen könnten.



Die Bäume werden am Ort ihres Falls an die Laufkatze gehängt und dann zu dem Masten des Seilkrans gezogen. Hier sieht man einen solchen Vorgang. Im Hintergrund der schon merklich freiere Blick auf Amras.



Der Kran für die „Behandlung“ der Stämme ist tatsächlich mit einer riesigen Hand zu vergleichen, die einen Grashalm zwischen den Fingern durchzieht und dabei die Rispen des Grases abzieht. Zugleich hat diese „Hand“ aber noch ein Motorsägenschwert, welches die Stämme in transportgerechte Teile ablängt.



Und so sieht´s im Walde aus. Hier noch ein Bereich in etwas besserem Zustand. Nur zwei Stämme, mit Kernfäule. Nach westen hin wird es immer schlimmer.
Künftig wird man den Wald hier vorwiegend als Laubwald aufkommen lassen, denn Laubbäume bilden einen besseren Windschutz im Randbereich des Waldes. Auch sind sie im Herbst schöner anzusehen. Ein angenehmer Nebeneffekt – auch wenn der Wald einmal nachgewachsen ist, wird man künftig von der Bahnstrecke aus im Wintere weiterhin einen besseren Ausblick haben.
Dieser neune Wald sollte ohnehin ständig verjüngt werden, sodass künftig eine derart große Schlägerung wie sie nun statt findet nicht mehr notwendig sein wird.

Zuletzt einige Impressionen von der Iglerstrecke, die nun hier nicht mehr im Waldesdunkel dahin gleitet.





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