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Mittwoch, 25. September 2024

Trappschlössl

Das Trappschlössl verschwindet. Aber es wird ein neues Bauwerk errichtet, sodass die dörfliche Torsituation zu Amras zusammen mit dem Hoferbauern rechts erhalten bleibt. Einige Zeit aber wird man von hier nun mehr vom Amraser Kirchturm sehen. 
 
Das Trappschlössl war dem Ursprung nach ein Pachthof (auf Gründen der Familie Trapp). Bis ca. 1860/70 scheint das Areal nur als landwirtschaftliches Gebäude auf (z.B. im Franziszeischen Kataster). Die spätere bauliche Veredelung, die man z.B. hier gut sieht, deutet somit nicht auf einen älteren Standort hin. 
 
Aufgewachsen bin ich noch mit dem Sparmarkt, der im Erdgeschoß dieses Wohnhauses war. Vor dem Markt stand häufig der Straßenkehrer* mittags mit einem Bier. Auf dem Weg von der Straßenbahnstation (die damals ca. 400m weiter westlich endete, deren Verlängerung aber bereits um 1970 versprochen war) ins Dorf war er sozusagen der Portier. Man grüßte sich (er kanne jeden mit Namen, was mir damals ziemlich peinlich war) und wusste, nun ist man wieder im Dorf.

*) Straßenkehrer Hans und Briefträger Walter waren übrigens die zwei, die sich stets um die Pflege des Tummelplatzes kümmerten, lange bevor der Erhaltungsverein auf professionelle Füße gestellt wurde.

Sonntag, 11. Juni 2023

Es gibt sie noch!

Also so gehts wirklich nicht! Daher zwei Tage später mit der Bahn zum Kofel.

Freitag, 18. Dezember 2020

 
Und wieder einmal zitiere ich mich selbst
 
Am 2.11. zeigte mir Karl Klotz vom Tummelplatzverein das Gedenkkreuz, das sich nun für Maridl Steixner in die Kreuze der anderen Gefallenen einreiht. 
 
Als ich nach dem Tode meines Vaters den Grabstein unserer Familiengrabstätte erneuern ließ meinte meine Mutter, ich sollte die Inschrift des alten Grabsteines nicht unverändert übernehmen. So stehen heute dort nicht mehr "durch Bombenangriff" sondern nur mehr ihre Lebensdaten. Für meine Mutter war das ein wenig der Versuch, das Geschehene ruhen zu lassen und auch ich fand den Zusatz auf einem normalen Friedhof etwas unpassend.
 
Umsomehr hat es mich berührt und würde es wohl auch meine Mutter, dass Maridl nun als eine Stellvertreterin der zivilen Opfer dieses Krieges am Tummelplatz Erwähnung findet. Normalerweise ist das Türchen am Kreuz geschlossen, so sieht man dann nur das Portraitphoto einer jungen Frau, die so gar nicht in das Ambiente drumherum zu passen scheint.

Maridl war ein aufgeweckete, humorvolle und intelligente junge Frau. Meine Mutter hat ihre ältere "quasi"- Schwester (d.h. Cousine) immer geliebt (auch wenn sie sich manchmal über sie ordentlich geärgert hat, da sie in allem meist geschickter war); aus den Erzählungen, die mittlerweile leider auch in meinem Gedächtnis verblassen, schien sie mir die Hoffnung der ganzen Familie auf bessere Zeiten zu sein. 
 
Maridl half meiner Mutter in der Schule, denn sie konnte gut Rechnen und war sprachlich talentiert, was es ihr schließlich auch ermöglichte, in Bozen zu arbeiten. Im Herbst 1943 kehrte sie jedoch zurück, da die dort bereits einsetzenden Bombenangriffe nichts Gutes erwarten liesen. Schließlich erwies sich das jedoch nur als Umweg.

Ihr Tod, 5 Tage nach ihrem 18 Geburtstag,  machte mit ihrer Familie das, was sich millionenfach zutrug und zuträgt. Er vernichtete Hoffnungen, vernichtete junges Leben und überschattete Nachkriegsjahre, in dem selbst offensichtliche Freuden mit schlechtem Gewissen genossen wurden. 
 
Auch ich habe noch unscharfe kindliche Erinnerungen an die vier Schwestern meiner Großmutter die unter dieser "Amputation" litten und die stark irrtiert waren, als meine Mutter es trotzdem 24 Jahre später wagte, in diese Situation hinein (sic) neues Leben zu setzen. 
 
Ich persönlich kann mich nur daran erinnern, dass mich alle herzlich mochten - ich merkte aber auch die psychische Belastung für meine Mutter, die wohl die Zwischentöne, da während 50% ihrer Lebenszeit  eingelernt, mehr mitbekam. 
 
Es mag das auch mit ein Grund sein, 
dass ich auf dem Sterbbildchen meiner Mutter "Du brauchst dich nicht mehr zu fürchten und bist fern von Schrecken; er kommt an dich nicht heran" (aus Jesaia 54,14) schreiben lies, denn mir schien, dass in nicht ganz zwei Jahren damals eine Angst fürs ganze Leben eingeimpft wurde.
 
 

Manchmal frage ich mich, ob die Erbsünde nicht auch eine Erbangst ist. Wer, weiß wieviel Angst in dieser Kriegsgeneration gespeichert war. Nur mehr wenige aus dieser Zeit leben. Die Angst scheint aber nicht weniger zu werden. Immerhin bewog die Angst von damals keinen neuen Krieg zu beginnen; was wir mit der Angst von heute machen, wird sich weisen.

Sonntag, 5. November 2017

Kann man am Paschberg bouldern?

 
Könnte zwar am Paschberg auch sein - aber dieser Quarzphyllitfelsen hier ist unterhalb des Himmelreichs zwischen Wattens und Volders. Dort befinden sich tatsächlich Boulderplätze die bereits gut genutzt werden.

C_ hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Felswände im Bereich des Paschbergs im Klettersport ein wenig bekannt sind. Einerseits gibt es einen Kletterführer des http://www.am-berg-verlag.de in dem auf Seite 32/33 die Quarzphyllitfelsen am Goldbichl (südlich von Igls) und am Lanser- und Villerkopf gezeigt werden, andererseits betreibt http://www.klettern-in-innsbruck.at/ eine Homepage auf der sämtliche Kletterreviere um Innsbruck gesammelt werden sollen. 

Auf letzterem finden sich nun konkrete Standorte am eigentlichen Paschberg http://www.klettern-in-innsbruck.at/wp-content/uploads/2017/08/Paschberg.pdf. Ich klettere persönlich nicht. Allen falls kraxle ich ein wenig am Paschberg herum und wo es sich nicht vermeiden lässt überwinde schon ab und zu mich und damit kleine Felsstufen. Doch richtig schwindelfrei bin ich nicht und auch Spinnen mag ich nicht, daher waren Felswände bisher nur Gegenstand allgemeiner Betrachtungen, weil ich finde, dass sie schon an sich schön anzusehen sind. 

Die Hinweise und Fragen von C_ haben mich nun aber neugierig gemacht und so habe ich heute Vormittag die Steinbrüche am Paschberg soweit möglich besucht und werde hier einen Quasikletterführer für den Streifen entlang des Tummelplatzwegs aus dem Handgelenk schütteln – mit folgenden Warnhinweisen: 

  • Der Verfasser klettert selbst nicht und zeigt nur Felswände, die das Potential vielleicht hätten. 
  • Augenscheinlich sind die Kronen der Felswände durch Baumwuchs erodiert und außerdem neigt der Quarzphyllit zu plattigen Brechen – ob der Fels wirklich das Zeug zum Klettern hat ist von Kletterfachkundigen zu untersuchen

Schönruh

Rechts neben dem Tunnel ist die auch im Winter oft sonnige Felswand am Rande des Waltherhofplateaus zu sehen.

Ich beginne meine Wanderung im Osten, am Schlossbach bei Schönruh. Entlang des Weges beginnend von der alten Kehre der Landesstraße nach Aldrans treten hier die ersten Felsen zu Tage. Markantestes Objekt ist der Felsrand des Waltherhofplateaus um den die Iglerbahn herumfährt. Gerade bei Tunnel gibt es an der Südseite eine Felswand, die vor einigen Jahren auch von Kletterern gepflegt wurde. Heute sieht man noch einzelnen Bohrhaken in der Wand. Die Felsformatione in dieser Gegen dürften geologisch und auch hydrologisch (hinsichtlich der ursprünglichen Bachläufe) mit dem den Felswänden im Schlosspark Ambras (Ostseite Hochschloss und Ostseite Ferdinandshügel) zusammenhängen. Östlich des Ferdinandshügels gab es wohl auch den einen oder anderen Canyoningversuch in der Schlucht des Sistranserbaches (auch dort konnte man vor gut 15 Jahren Bohrhaken sehen). 
Überblick über den Raum um Schloss Ambras - TIRIS-Laserscan Abb 1: 1) Schönruh/Waltherhof, 2) Schloss Ambras, 3) Ferdinandshügel, 4) Sistranserbach
 

Tummelplatzweg

Überblick über die Steinbrüche am Tummelplatzweg - TIRIS-Laserscan, Abb 2: 1) östlichster Steinbruch, 2)Felswändchen oberhalb des Tummelplatzweges, 3) Philippine Welser Quelle, 4) Steinbruch am Bederlungerweg, 3)Felswände an der Verwerfungsfuge, 5)alter Steinbruch, 6+7 großer Steinbruch,  8 westlichster Steinbruch
Ein Dickicht von Brombeeren füllt den Steibruchboden aus, die Wände kann man sich vom Tummelplatzweg aus gut ansehen. Vorsicht Absturzgefahr!

Der erste größere Steinbruch findet sich 250m westlich des Tummelplatzfriedhofs an der höchsten Stelle des Tummelplatzwegs. Dieser Steinbruch war bis ca. 1963 durch einen in der Verlängerung des Bichlwegs nach westen ansteigenden Weg erschlossen, der die Schlossstraße und die Iglerbahn kreuzte. Seit dem Brennerautobahnbau geriet dieser Weg in Vergessenheit. Zeuge der Vergangenheit ist hier die aufwendig gearbeitete Stützmauer der Iglerbahn im Bereich der ehemaligen Eisenbahnkreuzung. Sei zeigt, dass dieser Wege einmal wichtig war. Zwar existieren die Wege noch – doch sind sie derzeit so vom Brombeergestrüpp verwachsen, dass ein fortkommen dort erst mit dem Nachwachsen des Waldes wieder möglich sein wird. Der Steinbruch ist damit ohne Klettern oder Machete kaum zu erreichen. 

 
Auch wenn kein Bonsai zu sehen ist, sieht es aus wie japanische Gartenkunst.

200m weiter am Tummelplatzweg zweigt bergseits ein steiler Hohlweg ab. Er führt zu einer kleinen Felswand, die natürlichen Ursprungs sein dürfte. Vor der Felswand erstreckt sich ein ebener laubbedeckter Bereich, der dem ganzen Arrangement eine liebliche Note gibt – als hätte jemand einen kleinen Steingarten gestaltet. 


Pilippine Welser Quelle
 700m westlich des Tummelplatzes tritt eine Verwerfungsfuge zu Tage, die sich mit tlw. natürlichen Felsabbrüchen bis zum Lanserkopf hinauf zieht. Hier am Tummelplatzweg sind es moosbedeckte Felsstufen, die teilweise wohl künstlich nachbearbeitet wurden (Talseite) und am Bederlungerweg mehrere Felswände; die an der Talseite des Bederlungerwegs wohl auch ein alter Steinbruch. Entlang der Verwerfungsfuge gibt es auch einige Quelle, die dann Feuchtfläche, wie z.B. das Moor bei Tantegert speisen. Für Kletterer interessant könnte der die beinahe versiegte Philippine Welser Quelle sein. Sie entspringt im Quarzphyllit aus einem dort liegen geblieben Kalkfelsen. Solch ein Kuriosum (Kalkfelsen in anderem Gestein) findet man im ganzen östlichen Mittelgebirge – z.B. auch in Ampass oder im Hasental). Geologisch schreibt sich das dann so: „Die kompetenten Gesteine, wie Prasinite, Kalk- und Dolomitmarmore sowie quarzitische Lagen, sind sehr oft als B-Tektonite in die stark teilbeweglichen phyllitischen Gesteine eingewickelt (Quelle: Zeitliche und stoffliche Gliederung der Erzvorkommen im Innsbrucker Quarzphyllit von J.G. Haditsch und H. Mostler, Ceol .Paläont.Mitt. Innsbruck Bd. 12 S.1-40, Innsbruck, April 1982, download hier: http://www.zobodat.at/pdf/GeolPalaeMitt_012_0001-0040.pdf; dieser Text gibt im Übrigen Aufschluss über jene Gebiete im südöstlichen Mittelgebirge, in denen Fels zu Tage tritt)“. 


Westlich der Verwerfungsfuge folgen die drei großen Steinbrüche. 
Die höchste Felswand im östlichsten Steinbruch

Durch den östlichsten führt der Verbindungsweg vom Tummelplatz um Abfahrt Innsbruck Mitte. Der Steinbruch ist teilweise wohl verbrochen, da die Felswände von bewachsenen Schuttflächen abgedeckt sind. Dieser Steinbruch dürfte am längsten außer Betreib sein. Am nordöstlichen Ecken findet man mitten im Wald ein Scheibensignal der Vermessung, das für den Autobahnbau errichtet wurde, nun aber nicht mehr sichtbar ist. Der Steinbruch ist schon seit Jahren „besiedelt“. Auch heute habe ich dort ein Zelt stehen gesehen. 


Im westlichen Teil des großen Steinbruches finden sich weniger einschüchterende Felswände

Der große Steinbruch wurde vor dem Autobahnbau direkt vom Paschbergweg aus erschlossen. Es dürfte eine Ost und Westzufahrt gegeben haben. Die Ostzufahrt ist derzeit gerade komplett frei zugänglich da sie durch Schlägerungsarbeiten freigelegt wurde, Heute sind zwei Abbauebenen erkennbar; die westliche liegt ca. 10m tiefer als die östliche. Die östliche dürfte schon vor dem Autobahnbau aufgelassen worden sein; das wäre ein Hinweis, dass die Erschießungen (vgl. https://paschberg.blogspot.co.at/2012/07/aber-doch-stelle-ich-diesen-aufruf-von.html), die dort stattfanden im westlichen Teil des Steinbruchs erfolgten. Zu diesem Fall dürfte es neu Erkenntnisse geben, wie Stichwortsuche eben erst ergab: http://www.spoe-tirol.at/artikel/freiheitskaempferinnen-die-vergessenen-vom-paschberg „Die bisherigen Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden kürzlich von Christina Müller in Innsbruck präsentiert. Die genaue Zahl der am Paschberg Hingerichteten ist auf Grund der dürftigen Aktenlage nicht bekannt, nachgewiesen sind 15 Hinrichtungen, berichtete Christina Müller. „Wir haben auch mit 16 ZeitzeugInnen ausführliche Interviews geführt, die die Vorgänge am Steinbuch wahrnahmen bzw. aus der Ferne beobachten konnten“, so Christina Müller. (Quelle: http://www.spoe-tirol.at/artikel/freiheitskaempferinnen-fordern-denkmal-fuer-die-opfer-der-ns-militaerjustiz-innsbruck )"

 
Seit die illegalen Parkplätze an der Iglerstraße mit Steinen gesperrt wurden klettert niemand mehr. Warum geht Sport ohne Auto nicht?

Der westlichste Steinbruch war ursprünglich (vor dem Autobahnbau) über den Villerweg und einen Stichweg der Kehre der alten Iglerstraße (die beim Bretterkeller zwischen WC und Gasthaus durchging – ja da fuhren früher Postautos durch, allerdings war die Terrasse des Gasthauses weniger weit in die Straße ragend) erschlossen. Der Steinbruch dürfte am längsten in Betrieb gewesen sein, da er auf alten Luftbildern deutlicher als die anderen erkennbar ist. Auch dieser Steinbruch ist heute besiedetl. Es steht ein kleine Hütte dort.



Zur Geschichte der Steinbrüche:

Schon auf der Landkarte des Hauptmann Urban, Inntal Zirl-Volders, um 1840,  sind Felswände in diesen bereichen des Paschbergs eingetragen. Im Franziszeischen Kataster (1856) sind die drei Steinbrüche westlich der Verwerfungsfuge als eigene Parzellen kenntlich gemacht. Reste dieser Unterteilung leben auch im aktuellen Kataster fort. Dort ist auch der östlichste Steinbruch parzelliert.

Anzunehmen ist, dass bis zur Gemeindreform 1849 die Steinbrüche Gebieten einzelner Grundherrschaften zugeordnet werden sei es ärarisch oder klerikal. Mittlerweile ist der ganze Paschberg fragmentiert in oft sehr schmale Teilwaldparzellen. Diese Streifenteilung geht durch die vormaligen Steinbrüche durch, sodass diese Fläche verschiedenen Besitzern gehören können.

Die Steinbrüche entstanden wohl zwischen 1800 und 1840. In der Innkarte, die zwischen 1800 und 1828 entstand finden sihc die Brüche noch nicht. Vielleicht hänge sie auch ursächlich mit der Innregulierung zusammen und man hat dort Material zum Bau von Buhnen u.ä. gebrochen. Quarzphyllit taucht jedenfalls bei historischen Tiefbauten immer wieder auf. Auch auf der Brennerbahn wurde das örtliche Gestein verwendet.
Möglich ist auch, dass die Steinbrüche neben dieser Verwendung zum Bau der Igler Bahn verstärkt genutzt wurden (Ing. Riehl war nicht zuletzt auch Steinbruchunternehmer), zumal die Steinstützmauern und manche kleine Kunstbauten der Strecke ebenfalls aus Quarzphyllit gefertigt wurden.

Die unrühmliche Verwendung am Ende der Nutzungsdauer passt in gewisser Weise zum heutigen 5 November. Erst am Rückweg, als mir ein Kaiserjägerbatallion auf dem Weg zum Tummelplatz begegnete, wurde mir bewusst, dass mit dem heutigen Seeelensonntag (nicht etwa  Guy Fakes Day) das übliche Heldengedenken einhergeht. Insofern hat der Besuch auf dem großen Steinbruch auch ganz gut zum Tag gepasst.

Freitag, 1. September 2017

Wasser

Ein Bach entsteht! Ursprünglich weiter westlich als sumpfige Senke bereits existent, bahnt sich das Wasser nun seinen Weg entlang vorhandener Forstwege.... morgen ist der Spuk wahrscheinlich schon vorbei - aber bei der nächsten Schneeschmelze wiederholt sich das Schauspiel. In Film und Photo:






da ist es schon am falschen Weg - es hätte eigentlich diesen Weg nach rechts queren müssen

Der Lech des Paschbergs: Es entstehen neue Schotterebenen



ein neuer Wasserfall :-)
 
und dann landet das Bächlein im Entwässerungsgraben der Igler, obwohl ca. 70m weiter westlich links hinter der Kurve ein eigener Durchlass für diesen Bach wäre.

Dienstag, 11. Februar 2014

Windwurf

Die Igler fährt heute nicht. Wegen Windwurf. 
Oder stand Baumwurf auf dem handgeschriebenen Zettel an der Station Bergisel ?  
Ja, auf der IVB Homepage steht es auch - und ob jetzt Schotten oder der Föhn die Bäume werfen ist ja ansich egal ;-)
So gibt es hier einige Vorfrühlings-abend-impressionen vom (teilweise sanierten) Tummelplatzweg.

Sonntag, 15. September 2013

Waldfest Amras

Um 8h50 wird in der Heiligkreuzkapelle z´samm geläutet
  Pfarrer Patrick Busskamp hat zum Patrozinium der Heiligkreuzkapelle statt einer Predigt die Geschichte „Der Traum der drei Bäume“ vorgelesen. 

Diese Geschichte, deren Autorin, wenn man es googelt, Angela Elwel Hunt ist, scheint mir einen ältere zu sein. Zumindest ist die Geschichte im Aufbau ähnlich, wie die Raumplanungsnovelle* „Wie viel Erde braucht der Mensch“ die von Leo Tolstoi nach altem russischem Volksgut nacherzählt wurde. Wer auch immer der Autor/in ist. Gut, dass solche Geschichten dann und wann ausgegraben und nacherzählt werden. *) passt jedenfalls gut zum Thema Flächennutzung.

By the mass celebrated by Father Patrick Busskamp in solemnity for the Holy Cross Chapel, he read, in place of a sermon, the story "The Dream of the Three Trees". A Google search brings up Angela Elwel Hunt as the author, although it seems to me to be older than that. At least it's similar in composition to Leo Tolstoy's "urban planning" novella (in any case it fits to the theme of land use), "How Much Land Does a Man Require?", itself taken after an old Russian tale. Whoever the original author is. It's good that such stories are pulled out and read every so often.
Detail eines Gedenkkreuzes am Tummelplatz. Auch wenn ich den Verdacht habe, dass es sich dieser Schlange nicht um den eherne aus Numeri 21,4-9 handelt hatte ich es doch kurz vor der Lesung entdeckt und es scheint mir dazu zu passen.
Detail of a memorial cross at the Tummelplatz. I noticed it shortly before the reading from Numbers 21:4-9 and found it fitting, even though I suspect it was not fashioned with that particular scripture in mind.


Ein recht anschaulicher Kreuzstamm auf einer anderen Heiligkreuzkirche: in Norcia
 In diesem Falle konnte mit der Geschichte gut der Bogen von der Heiligkreuzkapelle zum Wald bzw. umgekehrt hergestellt werden. Die Innsbrucker Forstverwaltung hat, wenn auch nicht die Träume, so doch den Lebensweg der Bäume anschaulich dargestellt. 

Es ging auf einem Parkour, durchaus eher weglos, von Tantegert aus in einer Schleife bergab ostwärts in Richtung Forstmeile, wo am Pfad die natürliche „Geburt“, sowie die Aufforstung von Schlagflächen anhand realer Beispiele gezeigt wurden. Dann folgten Stationen der Waldpädagogik (z.B. die Bestimmung von schwarzen und roten Holunder), Barfußweg, Schädlingsbekämpfung und zuletzt am nahe des Oberen-Gang-Wegs Schlägerung und Bringung. 

The story successfully created a connecting arc from the Holy Cross chapel to the forest and back. The Innsbruck Forestry Service offered visual display of the lives of trees, if not of their dreams.
This consisted of a circuit, mostly off-path, from Tantegert heading downhill and east in the direction of Forstmeile, from “birth” to afforestation of clearings, with actual examples on hand. The tour included educational stations (showing for instance the identification of black and red elder trees), a barefoot path,  information on pest control and,  lastly, the logging and transport of trees.
 


Ave Linde morituri te salutant. Eigentlich ist der Paschberg lt Forstamt ein Linden/Eichen Mischwald und keine Fichtenmonokultur.  Im Hintergrund das Schadholz von morgen; vorne das, was von selbst aufkommt, mit Mulchplatte hervorgehoben.
Ave Linde morituri te salutant. The Paschberg is, according to the forestry office, not a monoculture of spruce but actually a mixed forest of lindens and oaks. In the background,  future firewood; in the foreground, new life springing up on its own.

Gruppensetzen ist in. Nicht nur in. Es ist eine alte Weisheit, dass man junge Bäume in Gruppen setzen muss.  Bei Laubholzaufforstungen für Nutzholz beginnt man das vermehrt zu machen, um auch wirklich geraden Wuchs (durch Konkurrenz der eng stehen Bäumchen) zu erreichen. Group planting is in. Not just in — it is an old piece of wisdom, that young trees be planted in groups. Where clearings are reforested with deciduous trees for lumber, the seedlings are planted close together in order that they grow straight.



Waldpädagogik. Ein wenig sah die Auswahl nach Animismus und Schamanismus aus - tatsächlich ging es aber darum, was im Wald zu finden ist. Wobei.... der Schamanismus baut ja auch darauf auf?
Forest pedagogy. While some of it looked like animism (or shamanism),  it mainly showed what one finds in the forest. However... that would be, after all, on what shamanism is based.

Ein Sachverständiger des Forstamtes erklärt, was man aus den Jahresringen abseits des Alters lesen kann. Z.B. zeigen die die dunklen Ringe die Spätwuchsphase des Baumes. Sind diese in einem Sektor stärker,  so zeigen sie dprt gegen die Hauptwindrichtung. Mehr weiß der Dendrologe (allerdings nicht die Wikipedia).
A Forestry Office expert explains, what can be learned from a tree’s rings aside from its age. For example, the dark rings show a late growth phase. The side on which they grow shows the primary direction of the wind. A dendrologist could tell us even more (although Wikipedia can’t).

Forstbringung CO2 neutral...... “Carbon neutral” logging transport...

...und mit maximalem Aufwand aber dank unserer Ökonomie günstiger: Der Harvester
...and at higher cost, but (paradoxically) cheaper in this economy: The Harvester.
 
Sozusagen als Begleitmelodie konnte man sich die Nutzung des geschlagenen Holzes ansehen z.B. als Schwellen der Iglerbahn, am Tummelplatz als Kreuze und zuletzt beim Frühschoppenzelt für Bänke und Musikinstrumente.  

Using the Paschberg as a counterpoint to the main theme (so to speak),  one can see the fallen wood being utilized for the Igler Railway’s ties, for crosses at the Tummelplatz, or for benches and music instruments for the traditional after-church social.

Holz I: Das Holz muss allerdings am Paschbeerg erst noch wachsen. das für Bahnschwellen bevorzugten eichen und Buchenholz kommt erst auf. Vielleicht zum 250´er der Igler?
Wood I: Trees on the Paschberg would need to grow larger in order to be used for ties, and the preferred wood is oak and beech. Perhaps by the railroad’s 250th anniversary?



Holz II: Die Kreuze am Tummelplatz, die nun nach und nach renoviert werden.
Wood II: The crosses at the Tummelplatz, which will be little by little renovated over time.
Holz III: Auch dieses wird am Paschberg vielleicht erst wachsen müssen. Denn Musikholz, wie Linde oder Ahorn ist erst im Kommen. Anderserseits wusste ich nicht, dass auch dei Fichte ein Klangholz ist.  Das Schneiderhäusl Trio spielt aber bereits jetzt auf!
Wood III:  This would have to wait, as the wood used for musical instruments — linden or maple, for example, is just beginning to get a foothold on the Paschberg. On the other hand, I hadn’t known that spruce is a tonewood. But the Schneiderhäusl Trio has begun to play!

 
Das Waldfest in Amras war gut besucht – doch haben ungleich mehr Menschen den Weg ins Landestheater gefunden. Es wird wohl nicht an der Werbung auf dem paschberg-blog gelegen haben;-)  

The Forest Party at Amras was well attended — but many more found their way to the Landestheater’s Theaterfest. Probably not because it was advertised here on this blog....


Hier gab es neben echten handverlesenen Amraser Kartoffeln u.a. den Tummeplatzburger.
Delicacies included genuine hand-harvested Amras potatoes as well as the “Tummelplatzburger”.

Das ist die Grenze, wo ich Platzangst bekomme. Dort, wo diese (und uns) überwunden haben war es aber beeindruckend:
Here is the limit beyond which I feel claustrophobic. But that was overpowered — as we were — by the impressive performances.
Aus: Madam Butterfly
From the TLT dance production “Madam Butterfly”.

Sonntag, 1. September 2013

Der Paschberg hatte nun einige Zeit seine Ruhe vor mir. Bloggend, weil ich an anderer (wichtigerer) Stelle genug zu tun hatte und habe, um erstaunlicherwiese auch zuhause genug vom Computer zu habe. Und sonst, weil das Interesse an der Gegend mangels Bahnverkehr, der das Mitnehmen nach Arbeit bequem erlaubte (der Ersatzbus fährt für diesen Zweck leider irgendwo, und nicht genau dort, wo es praktisch wär), etwas erlahmte.

Hier die aus meiner Sicht wesentlichen Geschehnisse des Sommers:

The Paschberg had a rest from me for some time. Blogging, as I had a pile of things to do  elsewhere; being therefore, astonishingly, too tired of work to be on the computer at home. Apart from that, my interest in the area halted a bit due to the railway being down;  I would use it to visit the area on the way home from work (the replacement shuttle bus doesn´t stop at the right places).

Now the most important summer news from my point of view:

Derzeit liegt das Streckenende der Igler Bahn unterhalb von Tantegert.
 Die Iglerbahn wird noch bis in den Oktober hinein gesperrt bleiben. Die nicht mehr aufschiebbaren Gleissanierungen in Bogenstrecken (fast die gesamte Strecke besteht aus Bögen!) bestehten aus der Neuverlegung von Schwellen, Schienenstühlen und v.a. an den Bogenaußenseiten dem Tausch von Schienen.

Die Igler railway will remain closed till October.  The undeferrable rehabilitation of track in curves (most of the line runs on curves) includes laying new sleepers, rail-chairs, and  laying new rails mainly at the outer radii of curves.


Eines der noch wenigen renovierten Gedenkkreuze am Tummelplatz.

Wie bereits berichtet, verfällt auch der Tummelplatz zusehends, wie so vieles andere. Der Tummelplatz hängt natürlich durch seinen Lage eng mit der forstlichen Plfege zusammen. Aus diesem Grund wird am 15. September zum Amraser Waldfest geladen.
Der Vollständigkeit halber hier noch ein Link auf die Amras-Homepage mit einem informativen Folder (Seite zwei mit Lageplan!)

As already writen, the Tummelplatz, like many other of its kind, is in a state of  permanent decay. There is of course a close relationship between its upkeep and taht of the surrounding forest. For that reason all are invited  to the Amras Forest Party on September 15th.
For completion this link to Amras-Homepage with informative Folder (page 2: map)


Oberhalb von Schönruh

Der Paschberg liegt indessen in stiller Kontemplation und harrt der Dinge.

Meanwhile the Paschberg bides its time in peaceful contemplation, abiding things to come. 

Und natürlich mache ich auch gerne Werbung für die "Konkurrenz": Am gleichen Tag startet um 14h00 das Theaterfest im Tiroler Landestheater.

(update: 12.6.2013)
 

Freitag, 17. Mai 2013

Tummelplatz

Gedenkkreuze. Vieler der Traurenden leben auch schon nicht mehr. Allerdings wird mir bei genauer Kontrolle der Inschriften bewusst, dass am Grabkreuz links des Bruders eines guten Freundes meines Vaters gedacht wird. Meine Mutter wusste nach Rückfrage davon Bescheid, allerdings nicht, wo genau das Kreuz zu finde wäre. Nun ist es sozusagen wiederentdeckt.
Der Tummelplatz gerät etwas in Vergessenheit. Wahrscheinlich nennt man Orte, die dazu neigen, in Vergessenheit zu geraten, gerne Gedächtnisstätten. Es ist auch gar nicht so einfach, den Spagat zwischen Erhalt und Verfall zu schaffen, der notwendig ist, um den Geist dieser Orte zu erhalten. Die Pflege hier wird vom Tummelplatzverein durchgeführt.

Ein kleines Update zum alten Homepageartikel.  

Die Zahl der namenlosen Begrabenen (den die heutigen Kreuze sind Gedenkkreuze) dürfte um einen Zehnerpotenz übertrieben sein.


Seit November 1897 besteht die Kreuzkapelle am Tummelplatz. Sie steht also drei Jahre länger als die Iglerbahn. Die Fresken an der Fassade wurde von Toni Kirchmeyr 1917 gemalt. Im Inneren ist ein neueres kriegskritisches Fresko von Anton Plattner an der Apsis angebracht. Das Gedicht von Bruder Willram darunter ist erstaunlich zahm formuliert. 
 

 Das unten gezeigte Fresko von Toni Kirchmeyr, der tirolweit sehr produktiv war, befindet sich am Gemeindeamt Wildschönau, dort wo es die Besucher nicht gleich sehen. Gut gemalt, sieht aber doch einen wenig wie eine Vierzigerjahre Instrumentalisierung von Andreas Hofer aus. Aber solche Sachen unterstellte man z.B. auch Ernst Nepo beim Jesukind in der Hungerburger Theresienkriche ;-)
Gemeindeamt Wildschönau (irgendwann in den Vierzigerjahren) zum Vergleich verschiedener Schaffensphasen von Toni Kirchmeyr, der nach dem zweiten Weltkrieg eine gute Malschule in Innsbruck betrieb.
Die Sokopfkapelle erinnert an das 1799 vom Amraser Gemeindevorsteher Johann Georg Sokopf am Tummelplatz zum Totengedenken aufgestellte Kreuz.

Die Kaiserschützenkapelle (Kriegerkapelle), ein Prachensky-Entwurf , der stilistisch gut zum Krematorium am Zentralfriedhof (dort ein Holzmeister-Entwurf) passen würde. Im Kunstkataster wird etwas kryptisch ein Gedenktafel aus dem Jahr 1934 erwähnt.
Der Brunnen bei der Kriegerkapelle dürfte noch richtiges weiches Amraser Wasser führen.

Die kürzlich renovierte Lourdeskapelle mit dem neuen Gittertor. Nun kann man nicht mehr bei einem Unwetter Schutz suchen, aber dafür funktioniert das Aufstellen der Kerzen besser, das in der Vergangenheit immer für Verrußungen gesorgt hat. Nebenbei bemerkt ist es wahrscheinlich so, dass man Kapellen an solchen stadtnahen Orten leider nicht mehr unbewacht offen stehen lassen kann, ohne das Vandalismusgefahr besteht.

Detail der Sokopfkapelle.