Am Tag des Denkmals gab es ein dichtes Programm. Wir haben ein Radausflug nach Tulfes gemacht um die Alte Schmiede als lebendiges Denkmal im Einsatz zu bestaunen. Außens ist ganz beschaulich. Drinnen klingen die Hämmer. Es tut gut so ein Kleinod, versteckt in einem Graben am Westrand von Tulfes, unter Anleitung zu entdecken. Es ist ja nicht so, dass ich ich Tulfes nicht kenne; doch wandelt man oft auf von einem selbst ausgetretenen Pfaden und verfehlt so manches, was ganz nahe wäre.
.
Heimatkundlicher Blog (nicht kommerziell!)
Infos unter anderem zu: Amras, Iglerbahn, Aldrans, Lans, Igls, Wilten, Autobahn, Dez, Wald
Posts mit dem Label Tulfes werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Tulfes werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Sonntag, 29. September 2024
Donnerstag, 4. Mai 2023
Am Weg zum Arnethhof
Solange hats gebraucht, dass ich (zufällig) wieder exakt auf dem gleichen Weg unterwegs war, wie einst auf einer Wanderung mit meinem Vater von Tulfes nach Volders.
Die Gegend hat sich schon etwas verändert. Einzelne Höfe, wie der Angerer Hof sind teilweise schön renoviert. Der Arnethhof selbst sieht beinahe wie vor 50 Jahre aus. Der Weg dazwischen hingegen ist verwachsen aber noch gelegentlich begangen.
Zwei ältere Herren (noch hälter als ich), vor dem Arnethhof sitzend, lachten, als sie erfuhren das ich den Weg benutzt hatte, den man seit Ende der Achtzigerjahre nach einem Unwetter nicht mehr gerichtet hat.
Warum? Er führt ohnehin nur über die "Grenze" nach Tulfes. Soviel zu Frage, wo in Tirol die Fremde beginnt.
Samstag, 17. Oktober 2020
Dieser Schlüssellochblick* zum Turm Pfarrkirche Mils tut sich auf, wenn man am Eingang der Borgiaskapelle in Tulfes / Volderwald nordwärts schaut. Eine „Ley-line“, bei der man vielleicht in Mils, aber ziemlich sicher nicht am Standort der Borgiaskapelle Schalensteine finden wird.
Die Borgiaskapelle wurde nicht im Gedenken an den gleichnamigen Renaissancepapst sondern an einen wesentlich asketischer lebenden Verwandten, dem Hl. Franz von Borgia (bzw. Borja; Biographie hier noch etwas detaillierter) errichtet.
Dieser wird u.a. auch als Patron gegen Erdbeben verehrt:
Ob die Errichtung der Kapelle auch mit der Heimsuchung von Hall durch ein Erdbeben wenige Jahre zuvor zu tun hat ist unklar.
*)Den Begriff Schlüssellochblick kannte ich in diesem Kontext noch nicht. Unserer Pfarrer hat diesen Vergleich gezogen: buco della serratura
Übrigens findet sich auf Youtube ein Film über die frisch renovierte Kapelle (und auch einige andere kirchliche Bauten, wie z.B. Amras) auf dem Youtube-Kanal des Stiftes Wilten. Das war auch der ursrprüngliche Anlass, meine Aufzeichnungen darüber zu sichten.
Labels:
Architektur,
Kirche,
Kirchturm,
Schalenstein,
Tulfes
Dienstag, 15. Mai 2018
Bugazi? Nein. Angerer.
In einem kühlen Grunde....das kurz vor 1816 verfasste und vertonte Lied passt wohl hier nicht ganz |
Östlich von Tulfes, am Weg nach Volders, ist der Tulferbach zwischen dem Heißangererplateau und der sogenannten Geschleinsburg schluchtartig eingeschnitten.
An der lauschigsten Stelle, unweit der Stelle wo sich die Wege von Hall und Volders nach Tulfes treffen steht die Bugazikapelle. Sie erinnert an das, was sich am 23.3.1816 dort zugetragen hat. Ein gewisser Bugazi lauerte dort Frau Gertraud Angerer auf. Sie war vom Markt in Hall nach Hause unterwegs.
Er wurde zudringlich, sie wehrte sich. Er schlug sie mit einem Beil nieder. Die Frau wurde schwer verletzt aufgefunden und verstarb einen Tag später, nicht ohne dem bereits am Vortag gefassten Täter zu verzeihen. Das mag auch mit ein Grund ein, dass nun in der Schlucht dem Täter, 100m Höhenmeter weiter oben in der Hauskapelle des Angererhofes dem Opfer und seinem Tod gedacht wird. Die ganze Geschichte kann hier (Chronik Tulfes) nachgelesen werden.
Erstmals hat mir die Geschichte meinen Vater auf einer Wanderung in der Gegend vor gut 40 Jahren erzählt. Kürzlich habe ich mich auf einem Ortsplan von Tulfes über die Bugazikapelle gewundert, da es doch wohl eher um das Opfer gehen sollte. Die hier kurzgefasste Geschichte mag erklären, warum es zwei Gedenkorte gibt, die zudem mit einem kleinen Kreuzweg (neuere Datums) verbunden sind. Trotzdem machen die Überbleibsel eher den Eindruck, als würden die Geschehnisse des Jahres 1816 dem Vergessen anheim fallen. Erschreckend ist auch, wie der sich der (Heiß)Angererhof gewandelt hat. Das historische denkmalgeschützte Gebäude ist nur mehr ein Schatten seiner selbst.
Bugazikapelle am Tulferbach
Die Bugazikapelle ist vielmehr ein Bildstock mit einem kurzen Text zum Moritat. |
Darin findet man eine stark verfallen Darstellung der Vorfälle am 23.3.1816 |
Das hier dürfte die Auffindung der Schwerverletzten darstellen, links unten eilt Bugazi mit dem Beil davon. |
Zur Rechten möglicherweise Katharina von Gonzaga |
Mittig die Muttergottes im beliebten Cranach-Motiv |
Links schaut das selige Anderl von Rinn auf die Szenerie herab |
Kreuzweg
Über einen Kreuzweg käme man fast bis zum Angererhof, doch kurz davor ist die Wiese abgezäunt und man muss einen Umweg von ca. einem Kilometer machen |
Hofkapelle am Heißangerer und Bauernhof
Auch in der Hofkapelle ist eine Cranachmadonnen-Motiv zu finden |
Auch die Hofkapelle ist beschriftet. |
Wanderer gehe nicht vorüber,.... zum Nachlesen |
Links vom Eingang ist dieses Votivbild zur Todesstunde der Frau Angerer aufgehängt. |
Gschleinsburg
Über allem steht ungerührt das Plateau der Geschleinsburg, das möglicherweise prähistorische Sieldungsreste birgt. |
Labels:
Abseits des Paschbergs,
Architektur,
Geschichte,
Moritat,
Tulfes
Abonnieren
Posts (Atom)