Heimatkundlicher Blog (nicht kommerziell!)
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Freitag, 29. März 2024
Dienstag, 19. März 2024
Von Wattens nach Aldrans
Kurz bevor es steil hinab zum Wiessteg über den Voldertalbach geht, blickt man auf die rauhe Seite der Burg Friedberg die hier direkt am Einhang der Schlucht steht.
Es lohnt sich immer mal die Perspektive zu ändern.
Die Postkarten Ansichten verraten nicht immer warum für manche Objekte bestimmte Ort gewählt wurden. Friedberg ist in dieser Hinsicht sehr ähnlich wie Schloß Ambras angeordnet. Ambras sah auch vor den Renaissanceumbauten sehr ähnlich aus.
Ob Reisende früher Burgen verwechselt haben? Möglich wärs.
Donnerstag, 14. März 2024
Von Pill nach Wattens
Wandert man von Pill auf den Weerberg, so möchte man beim Teissleeck meinen, dies wären die Reste der Zahnradbahn, die hier einst herauf geführt hat. Doch Achtung - fake news. Dies erscheint nur so.
Denn im Film "Hoch droben auf dem Berg" steigen die Urlaubsgäste zwar aus einer Zahnradbahn aus und gehen unmittelbar danach in ein Gasthaus in der Weerberger oder Pillberger Gegend.
Die damals gefilmte Zahnradbahn bliebt aber doch die Achenseebahn, die nie den Weg auf diese Talseite fand.
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Mittwoch, 13. März 2024
Von Jenbach nach Pill
Dann nämlich wenn man für einen räumliche Distanz, die in 20 Minuten zu passieren wäre, 50 Minuten benötigt werden. Was nicht alles an Umwegen geschaffen wird, damit Autos leicht fahren können (Fußweg von Vomp nahc Vomperbach).
Immerhin belohnte der Anblick von Elefant und schiefem Haus die Mühsal. Eine typische tiroler Landschaft.
Samstag, 9. März 2024
Von Brixlegg nach Jenbach
Zu Unrecht trägt der Hinterkofel seinen Namen. Zu Unrecht ist bei der Kringwiese am Fuß des Reither Kogels kaum ausgeschildert.
Denn auf ihm steht man wie auf einer Plattform (gut, man muss sich vorsichtig etwas vorwagen) und sieht einerseits mitten ins Zillertal, andererseits gefühlt senkrecht hinunter nach St. Gertraudi und nach Münster. An einem Föhntag wie diesen besonders beindruckend.
Montag, 4. März 2024
Von Kundl nach Brixlegg.
Von Kundl nach Brixlegg.
Der Maukenwald ist ein weitläufiger Graben zwischen Saulueg und Zimmermoos.
Umrahmt wird er von einem ca. 100m hohen Felsabbruch der sich von Distelberg bis Holzalm erstreckt. Im Wald allenthalben Bergbauspuren: Halden, Pingen. Azurit und Malachit liegen auf dem Weg. 2 stunden braucht man in etwa um den Graben gemütlich zu durchwandern. Im ersten Drittel passiert man Christawies, das auf dem Photo zu sehen ist.
Erinnert hat mich die Gegend an ein Geschichte aus einem Comicheft, das ich vor langer Zeit in den Händen hatte, ich glaube geliehen von den Kindern der Wirtsleute einer Pesnion in Bad Ischl, "Der Weg in den Murmelgraben". Eine Gruppe Teddybären, die auf der suche nach dem Graben sind, zudem man nur schwer vordringen kann - wenn man es dann gefunden aht. wunderts einem wie leicht es doch ging.
Wie man auf dem Photo weiters am perlmuttglanz des Himmels sieht, war Saharastaub im Anzug. Am Zimemrmoos war alles bereits golden im Blick nach Westen.
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Mittwoch, 28. Februar 2024
Von Kirchbichl nach Kundl.
An diesem Tage konnte man nicht sagen, ob es Nachmittag oder Abend wäre. Umso mystischer wirkte die Wälder südlich von Wörgl und Kundl, bedeckt von Leberblümchen und Frühlingsknotenblumen.
Später dann hieß es: "Privatgrundstück. Betreten auf eigene Gefahr. Für Sach- und Körperschäden wird keine Haftung übernommen".
Man wandert hier entlang des Steinbruches Wimpissinger, der sich von Gewerbegebiet Liesfeld bis ca. 1km vor Kundl erstreckt. Stellenweise kann man über den Schutzwall linsen, der einem vor den gröbsten Felsbrocken schützen sollte und blickt dann in deise Lagune. Einerseits entrisch, andererseits beruhigend, dass es in Tirol noch solch rauhe Werkslandschaft und rumherum große Industriebetriebe gibt, wie zwischen Wörgl und Kundl.
Irgendwann auf diesem Weg wurde es dann wirklich Nacht. Und wie immer musste ich in Kundl lange nach dem Bahnhof suchen. Kundl erscheint übersichtlich ist aber ein Labyrinth.
Mittwoch, 21. Februar 2024
Von Bleibach nach Kirchbichl.
Wandert man von Bleibach auf mittlerer Höhe (zuerst weglos, dann auf bequemen Forstweg) entlang des Bergkamms Pendling - Köglhörndl, ist zu dieser Zeit der Wald einen durchgehenden weiße Fläche, da überall die Christrosen blühen.
Man merkt bei der Wanderung, dass man hier stellenweise in einem von der Talseite kaum wahrnehmbaren Mittelgebirgsstreifen, meist eine leichte Enebnung der Steilhänge, geht, der im Bereich der Rudersburg ein ca. 10 bis 20m teifes Parallelltal formt.
Im Gebiet "Martal" steht ein Marterl. Aufmachung und und Lage würden auf ein Jagdunfall hindeuten; tatsächlich ist dem aber nicht so. Die Tafel wurde im Gedenken an Johann Berger errichtet, der hier am 10.7.1997 mit seinem Sportflugzeug im Nebel gegen den Berghang prallte. Ich erkannte das Portraitphoto am Marterl, sonst hätte ich nicht recherchiert.
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Freitag, 16. Februar 2024
Von Kufstein nach Bleibach
Im Vorfrühling reizte es mich, in Etappen, wie es sich gerade zeitlich ausging, durchs Unterinntal nach Innsbruck zu wandern. An- Abreise jeweils mit S-Bahn und oder Bus. Zuerst von Kufstein nach Bleibach (Langkampfen).
Auf dem Photo blickt man von Morsbach auf die Festung Kufstein, dahinter das Berghaus
Aschenbrenner und drüber der Scheffauer. Das Berghaus war bis in die 90´er Jahre durch einen Sessellift (fast)
vom Stadtzentrum, am Ende der Pienzenauerstraße, über 800m Fußweg erreichbar. Die
Schneise dieser Lifttrasse sieht man noch.
Dieser Lift hieß offenbar einst Kaiserlift, wohingegen der nun neue Lift bei Sparchen (ca. 2km vom Standtzentrum) früher Brentenjochlift hieß.
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Montag, 10. Juli 2023
Schaß!?
Es hätte eine Bergtour zwischen Schnann und Landeck werden sollen. Heißer Tag, daher am besten Anreise mit Nachzug. Was tun wenn der spätere Zug früher kommt, der früherer später? Den anderen nehmen, der nur in Landeck hält und die Tour umdrehen. Das wäre ein praktische Lösung. Es sei denn man versäumt Landeck.....
So wurde es der Bürser Schlucht, Schesatobel und Brand (Der Schesatobel lockt mich am Wege schon seit Jahren, doch gezielt dann hinfahren....da doch lieber versehentlich;-)
Am Bild sieht man die Perspektive kurz nach Verlassen des Bahnhofs Bludenz am Weg zur Schlucht: Die Martinskirche in Bürs, dahinter die Brecciefelsen am Eingang und zuoberst der Tobel, der durch die Rodung zusätzliche Fläche für die Burtschaalm seit ca. 1796 errodiert wurde und teilweise befriedet ist, aber teilweise weiterrutscht.
Die Tour, die sich ergab, führte von der Schlucht nach Tschapina (halben Wegs zwischen Bürserberg und Brand), steil hinauf zur Burtschaalm, dann bequemlichkeitshalber mit dem Sessellift zum Loischkopf, am Schiweg zum Nobelrestaurant Frööd (mit beindruckender Seilbahn, die ich mir aber für den nächsten Ausflug übrig lasse) und am oberen Rand des ähnlich beeindruckenden Schliefwaldtobels über den Niggenkopf hinunter nach Brand.
Im Wegverlauf der Bürser Schlucht hatte man zuerst die Wahl zwischen Schaß und Schesa. Was mich beinahe vom Ziel abgebracht hätte;-)
Für geologisch Interessierte ist der Weg zu empfehlen. Die Schlucht schneidet tief durch verschieden Gesteinarten, zuunterst tritt Kristallin zu Tage.
Es folgt der Tobel und als Krönung am Loischkopf ein riesiges bewaldetes Gipskarstgebiet, das der Schiweg durchschneidet und so einen ungefährlichen Zugang erlaubt.
Ab Frööd (=Burtschasattel) blickt man direkt ins Brandnertal - mit Bergen, die so steil sind, dass es wundert, dass sie von selbst stehen bleiben.
Dahinter thront die Staumauer des Lünersees.
Freitag, 23. Juni 2023
Unterwegs zum Grillenparz
Kann man im oberösterreichischen Alpenvorland als Tiroler in Bergnot geraten? Ich schließe das nicht aus, bin aber rechtzeitig am rechten Bildrand im Mittelgrund umgekehrt. Der Windhagkogel (im Zentrum) und Hochsalm (außerhalb des Bildes) blieben unerreicht, weil das Gelände dem in Lindeben ähnlicher wurde (trotz des hier dichteren Waldes).
Ich habe mich also hier im Almtal mit der links erkennbaren Burg Scharnstein begnügt (deren Windfähnchen aus Blech so tönt, wie ein ganzes Blasorchester), nahm unterwegs das Sperlwehr mit der Doppelwasserkraftschnecke mit, durchwanderte den Talkessel von Kirchdorf an der Krems und erstieg in einem nachmittäglichen Gewitter und ortskundiger Anleitung den Grillenparz.Der heißt wirklich so.
Donnerstag, 27. April 2023
Am Gasserplatz
In diesem Jahre "muss" das Klimaticket zu 1 bis 4 Besuchsreisen herhalten, die ich jeweils mit einer Wanderung kombinieren will. Mal sehen, wieviele wirklich gelingen.
In diesem Fall ging es (was ich zuvor so nicht genau wusste), von Rankweil Bahnhof über den Gasserplatz in den Gasthof Eibe unweit der Tostner Burg zum Käsespätzleessen.
Eine idyllische Wanderung hoch überm Reintal, fast immer entlang der jähen Kalkklippen mit schönen Tiefblicken auf Rankweil und Feldkirch sowie Fernblicken in die Schweiz und nach Lichtenstein.
Dazwischen beschauliche Einsprengsel, wie das Biotop Gasserplatz, das Buddhistische Zentrum in Buchholz (wo das Stupa in einer "Heidi-Landschaft" steht) oder der Wasserschläfer am Mühlenweiher.
Nach 25km und 800 Höhenmetern: Spätzle!
"Waren sie ghörig?" Fragte der Wirt. Es wäre sonst nicht Vorarlberg :-)
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Sonntag, 5. Februar 2023
Winter
So richtig wird der Winter wohl nicht in die Gänge kommen, vor allem in tieferen Lagen. Daher ein Ausbruchsversuch dorthin, wo der Schnee auch unter 1000m ist:
Winterbach schien mir dafür das passende Ziel.
Das ist die Haltestelle an der Mariazellebahn, wo im Winter so ungefähr niemand aussteigt. Belohnt wurde ich zuerst mit Wegen, für die Schlittschuhe adäquater gewesen wären, anschließenden üppigen Kuchen (Teig Innen, Fülle Außen, das Ganze mit grünem Marzipan umgürtet) im Hotel im Hintergrund umd schließlich bei einem Winterwanderungsversuch an der "Untereierzeile" bis zu den Knien im Schnee zu versinken. Winter at its finest.
Ich hätte also Schneeschuhe mitnehmen sollen. Und wechselte nach diesem Versuch mit dem zufällig am "Eislaufplatz" daherkommeden Bus die Täler, unter Mitnahme eines Frühlingsintermezzos in Neubruck bei Scheibbs, nach Göstling, wo noch mehr Schnee lag.
Auf ein Wiedersehen im nächsten Winter. Mit Schneeschuhen. Und keinesfalls am Wochenende. Denn die Züge waren nun zum ersten mal bei einem KT-Ausflug wirklich voll.
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Mittwoch, 25. Januar 2023
Schibus nach Lech
Ich höre immer wieder, dass das Klimaticket (KT) zu Kapzitätsengpässen beim ÖV führt. Das könnte ein Beweisbild sein, ist es aber nicht, denn das ist der Linienbus von St. Anton a.A. nach Lech, für den jeder Urlauber trotz Gästekarte ab Voralrberger Landesgrenze den vollen Fahrpreis löhnen muss.
Mit dem KT fährt man natürlich frei. Ob allerdings wir 3-5 KT-Fahrgäste das Faß beinahe zum überlaufen brachten möchte ich bezweifeln.
Auf der Rückfahrte erzählt mir ein Pendlerin, dass man in Lech unbedingt in der Endhalstellle den Bus besteigen muss, da man sonst als regularäer Fahrgast im Bus keinen Platz mehr bekommt. Wahrscheinlich bräuchte man dort einen 15 Minutentakt in der Saison.
Warum Lech, das doch ein recht mondänder Wintersport ist, noch keinen Bahnanschluss hat, ist mir ein Rätsel.
Was einen in jedem Fall versöhnt: Beste Loipenbedingungen und gutes Essen (Spaghetti mit Allermannsharnisch) zu allerdings mondänen Preisen.
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Freitag, 11. November 2022
Bad Gastein
Nicht ganz uneingenützig hab ich ihn dort besucht (und bei seinem dichten Kurprogramm war der Besuch selbst nur kurz), denn für mich war Bad Gastein bis dato ein weißer Fleck, von dem ich nur die übliche Ansicht mit der Hotels und der markanten Wasserfall kannte.
Wichtig war, dass er mir geraten hat, zuerst beim Bahnhof die Gletschermühlen anzuschauen. Dadurch ging ich zuerst südwärts um den Bahnhof und die Pyrkershöhe herum. Also entlang der Werksiedlungen von Gastein mit Blick auf die Tauernbahnrampe nach Böckstein (die hier so aussieht, als wollte sie direkt das Palfenkar in Angriff nehmen), dann die Anhöhe mit der schön sanierten Therme zuletzt entlang der Gletscherschliffe in die Klamm der Gasteiner Ache einschleifend.
Mit der Mischung aus altehrwürdigen Gründerzeitbauten (in denen manches gekrönte Haupt nächtigt, wenn man die Täfelchen an den Unterkünften liest), brutalistischen Bauten aus den Siebzigerjahren sowie dieversen Industriebauten im südlichen Ortsbereich, die doch ein wenig an die Bergbauvergangeheit des Orts erinnern mutet alles wie eine Szenerie aus "Planet der Affen" oder Wells "Zeitreisendem" an.
Das Morbide, das ich mit Bad Gastein verband, schürte aber eher die Erwartungshaltung einer Szenerie aus einem Tarkowsky-Film (Nostalghia?, Stalker?). Diese Erwartunghaltung wurde nicht erfüllt. Denn auch wenn Bad Gastein wohl in den letzten Jahren einen Tiefpunkt erlebt hat, so scheint sich doch mittlerweile eine Aufbruchstimmung im Ort auszubreiten. Es wird gebaut (architektonisch durchaus überzeugend) und saniert.
Der präsente Naturraum um Gastein herum und die emsige Tauernbahn, auf der nicht wenige Güterzüge majestätisch über dem tiefen Abrgund der Gasteiner Klamm gleiten, lässt tatsächlich nur zuversichtliche Gedanken aufkommen; selbst wenn man durch aufsteigende Nebelfetzen in den dämmerigen Höllenschlund der Klamm hinabsteigt, zwischen dampfenden Thermalleitungen, dröhneden Wasserfällen, glänzenden Gletscherschliffen und jähen Felsbabrüchen, kann man sich recht gut vergewärtigen, warum der Ort einst, vor all die großen Hotels gebaut wurden, aufgesucht wurde, um Kraft zu tanken.
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Dienstag, 25. Oktober 2022
1 Jahr Klimaticket
Zeit Bilanz zu ziehen.
Ein Bilanz, die ich tatsächlich erst im Jänner 2023 abgeschlossen habe. Was hats gebracht? Für mich selbst hat sich die Investition jedenfalls rentiert. Ca. vier Monate nach dem Kauf (Gültigkeit ab 26.10.2021), genau gesagt am 9.2.2022, habe ich bereits in Einzelfahrscheinen gerechnet den Kaufpreis herinnen gehabt.
Kritische Stimmen in meinem Umfeld haben gesagt, dass das Klimaticket das falsche Signal wäre, da damit mehr gefahren wird.
Stimmt das?
Ich habe übers ganze Jahr mitgerechnet, ob ich außerhalb Tirol (zuvor hatte ich ja bereits das Tirol Ticket) mehr gefahren bin.
Das ist der Fall.
Normalerweise bin ich im Jahr einmal nach Wien und habe im Schnitt vier "Rausgraser" in Nachbarbundesländer (je einen großen Urlaub nicht eingerechnet). Nun wuchs das auf insgesamt 8 Ausflüge an. Dafür hätte ich in Einzelfahrscheinen gerechnet knapp das ausgegeben, was das Tirolticket plus selbige Einzelfahrscheine gekostet hätte.
In Kilometer gerechnet habe ich ca.10000km in Tirol und nochmals 3000km in Österreich mit Öffis zurückgelegt. Die PKW - Kilometer bewegen sich bei mir schon seit mehren Jahren max. um die 1000km (zu ca. 70% dienstlich veranlasst). Die Fahrradkilometer bei ca. 4000km, Gehkilometer bei ca. 1000. Dabei hielt sich der Aufenthalt in überfüllten Öffis sehr in Grenzen.
Für mich hat das Klimaticket den Effekt gehabt, dass ich mich in meiner innerösterreichischen Mobilität den Möglichkeiten von Autofahrern angenähert, ein wenig überschritten habe - zumindest wenn die Statistk stimmt, dass im Durchschnitt jeder PKW in Österreich 13900km lt. Imas-Umfrage zurücklegt.
Zum Kaffee nach Wien fuhr ich nie. Aber ich fuhr einige Ziele an, die ich schon längst sehen wollte (einfach Label "Klimaticket" rechts antippen; unter dem Link findet man aber nur die größeren Ausflüge; genaugenommen könnte man fast alle Blogeinträge hier mit dem Klimaticket verlinken)
Man könnte daraus nun tatsächlich diese etwas seltsame Kritik formen:
Das Klimaticket erleichtert eine dem PKW gleichwertige Mobilität für Menschen, die kein Auto haben oder es wenig nutzen (wollen).
Das erscheint mir ungefähr vergleichbar mit der Kritik die bei sozialen Wohnbauten aufkommt, wenn diese womöglich höherer Qualitäten als frei finanzierter Wohnbau aufweisen. Quasi sozialer Wohnbau muss deprimieren, sonst ist er nicht sozial.
Das ist aber eine sehr zynische und grundfalsche Interpretation des Spruchs im Matthäusevangelium "Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.", der sich nicht auf etwas Materielles bezieht.
Samstag, 22. Oktober 2022
Friesach
Ein Wochenendauslfug nach meinem Geschmack. Begonnen hat alles mit einer lange geplanten coronavertagten Fahrt nach Bruck an der Mur. Natürlich mit der Bahn.
Dort besuchte ich mit einem Freund die Zentrale von Innofreight die nicht nur große Container-Bahnlösungen anbietet, sondern auch mit der Innobahn eine nicht weniger große Modellbahnanlage beherbergt. Da der Chef der Firma ein Studienkollege meines Freundes ist, wälzten wir den Ausflugsplan schon seit Anfang des Jahres...nun endlich.
Tagesausflüge in die Steiermark sind mir nicht unbekannt. Doch eben deshalb seilte ich mich dann nach Kärnten ab und hängte noch zwei Nächtigungen in Friesach dran. Ein Ort, den ich erst seit einem knappen Jahr kenne - als ich wegen einer anderen Frage "gotische Kirchenruine in Österreich" recherchierte und auf dieses für mach bis dahin aus der Mittelschulgeographie bildlose Friesach stieß. Doch das anlassgebende Rätsel ist weiterhin ungelöst.
Die Zeit scheint in Friesach ein wenig stehen geblieben und man vermarktet das dann auch sehr mittelaltermäßig in der Hauptsaison. Nun, im Herbst und bei dem nicht bestellten Sauwetter, war die Stadt ein besonderes Erlebnis. Die Touristen konnte man an einer Hand abzählen. Am Samstag war die Stadt wie ausgestorben, da der örtliche Sparverein zu einem Busausflug lud.
Wer über Friesach Historisches lesen will, wird so wie ich, in der Wikipedia ausreichend fündig.
Was es darüber hinaus zu berichten gibt:
Ein Konditorei im Ortszentrum die hausgemachte Schokoladen verkauft (Craigher). Etwas außerhalb des Ortes ein Verein, der eine mittelalterliche Burg mit fast ausschließlich mittelalterlichen Werkzeugen und Methoden baut - nun schon seit ca. 30 Jahren (gehört hab ich davon wohl). Ein stillgelegtes Bergbaurevier am Gegenhang, in dem ähnlich wie in Schwaz Silber und Arsen zugleich vorkommt. Ein Bahnhof, in dem man in eine S-Bahn einsteigen kann, die bis Lienz fährt. Wildromantische Steige zu den Burgen oberhalb der Stadt. In der Umgebung Berge mit Karstschlünden (am Grebenzen). Die Rudolfsbahnstrecke von Unzmarkt bis Mariahof - trotz Mittelbirgslage eine wirkliche Alpenbahn: kurvenreich zweigleisig in Hanglehne, unten das Murtal, am Gegenhang die Felswand mit dem Puxerloch. Zerklüftete, labyrinthisch anmutende, Waldgebiete mit klingenden Namen, wie Wildbad-Einöd (das allerdings architektonisch ziemlich verhunzt ist).
Da ich schon so umwegig* unterwegs war, habe ich nicht die S-Bahn nach Lienz genommen, sondern bin über Unzmarkt und das Murtal retour (also Murau, Tamsweg, Mauterndorf-Obertauern, Radstadt). "Leider" jede Menge Seitentäler oder eher Haupttäler, wenn ich an Krakaudorf denke; und Blicke, die verheißen: "Da müsste man mal hin".
*)Ich weiß nicht, ob Doderer den Showdown seines "Romans aus dem österreichischen Barock: Ein Umweg" in Unzmarkt wegen der etwas umwegigen Lage, wegen des überbordenden Barockaltars in der dortigen Pfarrkirche oder wegen der für Recherchen leichten Erreichbarkeit aus Wien gewählt hat. Diese Frage ist den Heimitisten zu überlassen.
Samstag, 14. Mai 2022
Villa Klaudy
Wien ist immer wieder für Entdeckungen gut. Der diesjährige, sehr kurze "Herrenausflug" führte hinter den ebenfalls sehenswerten, programmatisch wichtigen, rießigen Sandleitenhof und die dahinter sich "vor den Sozialisten versteckende Villengegend" zur Vollbadgasse (!) und wiedereinmal zum 43´er.
Dieses dezente Werke der Moderne findet sich in der Braugasse 38 und wurde von Kurt Klaudy geplant, von dem noch nur recht spärliche Werkdaten zu finden sind. Etwas mehr ist im AZW vorhanden. Der Text deutet an, dass Klaudy bei dem Projekt Braugasse seine persönlichen Vorstellungen besser umsetzen konnte.
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Dienstag, 10. Mai 2022
Donnerstag, 10. Februar 2022
Sonntagberg
Sitzt man im nach der Bahnhofsausfahrt aus Linz stetig beschleunigenden Railjet, so tritt nach Querung der Enns und damit der Grenze zum alten babenbergischen Österreich unterbrochen von Tunnels und Schallschutzwänden das Alpenvorland des Mostviertels ins Blickfeld.
Wenn der Zug durch Sankt Valentin und Amstetten brettert (das hier zutreffende lautmalerische Wort für die Weichenüberfahrten) tritt immer wieder in Schlaglichtern die liebliche Landschaft dahinwogend mit Einzelgehöften ins Bild. Dahinter zieht etwas langsamer der Alpenbogen mit Reichraminger Hinterbirge und Ybbstaler Alpen vorbei. In diesem Blickfeld bleibt ab St. Valentin bis Blindenmarkt ein eher siloartiges Objekt auf markanter Anhöhe präsent: Der Sonntagberg.
Der "Silo" ist eine Barockkirche, beherrschend in die Landschaft gesetzt und bei näherer Betrachtung auch durchaus gestaltet, wenngleich man annehmen darf, dass die alte gotische Kirche am selben Ort eine überzeugendere Wirkung entfaltete.
Geplant wurde die Barockkirche von Stanzer Jakob Prandtauer, vollendet von Josef Mungenast.
Ich kenne den Platz prinzipiell seit Mai 1988. Damals habe ich mit der noch durchgängigen ca. 70km langen Ybbstalbahn (von der ein kläglicher Rest mit knapp 3km in Waidhofen noch betrieben wird) von St. Pölten aus einen Ausflug durch die Eisenwurzen gemacht. Auf der Fahrt retour nach St. Pölten blickte ich aus dem Zugfenster und wunderte mich über die prominente noch unbekannte Kirche im Abendlicht hoch über dem Tal (ich kannte bis dahin in der Gegend nur Maria Taferl und Melk). Seither habe ich so ziemlich bei jeder Fahrt nach Wien die selbe Leier im Kopf: "Das müsste ich mir doch einmal ansehen".
34 Jahre später stehe ich nun etwas verloren im Bahnhof Hilm-Kematen und orientiere mich. Kurzfrisitg bin ich da raus, weil mir schien, dass entgegen meiner Ausflugsplanung von dort der Weg etwas netter sein könnte.
Tatsächlich gelangt man nach wenigen Schritten in die Einschicht und und wandert an Dreifaltigkeitsbildstöcken (typische Niederösterreichisch) und einsamen Gehöften stetig bergan.
Nach einiger Zeit weist ein Schild den Weg zum Mostbrunnen, nicht zur Wallfahrtskirche; aber das Gps sagt "die Richtung stimmt". Der Mostbrunnen ist ein trockener Brunneschacht, aus dem man sich Most und Apfelsaft hochkurbeln kann - mit Handkasse zum Bezahlen (auf dem Photo gerade nicht sichtbar rechts vom pink-orangen Bildstock.
Dann beginnt der wirkliche Anstieg. Flysch. Also ziemlich rutschig. Oben am Kamm kommt man östlich der Wallfahrtskirche zum Türkenbrunnen - errrichtet zum Gedenken, dass hier die Türken auf dem Wege von Wien in den Westen in Panik kehrt machten, weil ihnen die Gegend zu rutschig (!) war.
Nun geht es gemächlich am Kamm westwärts und hinauf zur Kirche. Die "Silowikrung" ist wohl den etwas niedrig geratenen Kirchtürmen geschuldet, die sich beinahe unter den First des Kirchenschiffes ducken.
Der Blick schweift vom Ötscher bis ins Mühl und Waldviertel. Westwärts geblickt meine ich den Steinernen Jäger ausmachen zu können - aber die Recherche im Gps ergibt, dass hier einige ähnliche Berge mit Klippen nach Norden stehen. Es könnte auch die Lindaumauer sein. Stoff für weiter Ausflüge...wer weiß.
Die Kirche im innern entpuppt sich als sandgoldfarbenes Monumentalwohnzimmer. Der Zeichenstein, wesentlicher Teil der Gründungslegende, einem versteinereten Germknödel nicht unähnlich (tatsächlich soll dort ein Schäfer seine verlorene Herde und einen Laib Brot gefunden haben), fristet in einem etwas ungepflegten Käfig im Kirchenschiff sein Dasein.
Tritt man vor der Kirche westwärts von der Terrasse führt ein sonniger Steig hinab ins Tal nach Böhlerwerk. Da bei der Wallfahrtkirche die Gehsteige noch hochgeklappt sind (der "Betrieb" geht erst nach Ostern los) nun also wieder hinunter ins enge Tal mit der wachsenden Erkenntnis, dass dieser Ausflug weniger nach Niederösterreich als in ein Gleichstück von Mittelengland führt - ist doch hier die Landschaft eine belebende Mischung aus barocker/ländlicher Parklandschaft, Schäferidylle (Sonntagberg), Schwerindustrie (Böhlerwerk) und mittelalterlichen Städten (Waidhofen); Goethes Abhandlung zum Maschinezeitalter kommt mir in den Sinn...ich schließe hier im Bewusstsein, das die volle Beschreibung dieses Tages noch einige Seiten verschlingen würde.
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