|
Blick von der Umfahrung Ampass nach Westen. Vorne Baustelle Fluchtstollen Umfahrungstunnel (Teil des Brennertunnelprojekts), dahinter Häuser in Egerdach, dahinter Schloss Ambras, dahinter Bergiselschanze. |
|
Gegenblick mit den o.g. Objekten von Salfains aus. |
Eine neue Perspektive hat
sich mit der Umfahrung Ampass eröffnet. Mögen Umfahrungen an sich
verkehrsplanerische Dinosaurier in Zeiten wie diesen sein, so haben sie doch einen Sinn, wenn auch nicht
den beabsichtigten:
Denn Umfahrungen verlagern
zwar den Autoverkehr. Aber der dadurch frei gewordene Platz andernorts wird
ebenso schnell wieder mit Autos aufgefüllt. Der vordergründige Effekt ist also
das weiterstricken am Versiegeln der Bodenfläche – und alles was asphaltiert
ist, ist in erster Linie Autoland. Umfahrungen diesen also dazu, dass der
Autoverkehr besser fließt – und damit auch mehr wird.
Es ist ein ähnliches
Prinzip, wie beim Bau von Drainagen in feuchten Wiesen. Mehr Rohre führen zu
mehr abgeführten Wasser. Die Weise wird schneller trocken.
Die These, dass Straßen in
erster Linie einen Art Kapitaldrainagen sind, über die mittels verbessertem
Verkehrsfluss Menschen, Güter und Geld das bisher fein verteilt in der Region
war, mittelfristig in größere Zentren langfristig überhaupt von diesem
Kontinent weg verlagert wird, ist in diesem Zusammenhang durchaus glaubwürdig.
Der Teufel scheißt immer zum großen Haufen (altes Tiroler Sprichwort).
Natürlich meinen es
Lokalpolitiker gut. Geplagte Anrainer können vorerst wieder besser schlafen. Doch
dauert es nicht lange, bis auf den neu gebauten und den entlasteten Straßen gleich viel verkehr herrscht. Es sind doch
kommunizierende Gefäße, in denen der Verkehrsfluss abläuft. Eine Straße plus
einen Umfahrung ergeben zusammen vier Spuren, auf denen der Verkehr fließen
kann.
Das Gegenteil von Gut ist
gut gemeint.
Ich bin wieder beim alten
Thema und wenn ich mich nun noch weiter darin ergehe, hätte ich das hier wohl
eher auf „Planung richtig herum“ publizieren sollen.
Hier kommt nun die
Paschberg-Spezifische Sichtweise hinzu. Wenn nun also wieder besseres Wissen
weiterhin Straßen gebaut werden, wie kann man aus diesem Umstand das Beste
machen? Indem man von diesen Bauten das nutzt, was wirklich einen Nutzen hat:
|
Impression aus dem letzten Jahr. Die neue Landmark Innsbrucks. Der "Cut" in den Wäldern von Ampass. Sogar vom Flughafen aus sichtbar,verspricht das einen Perfekte Ausichtslage zu werden |
|
Das bedeutet: ehestmögliche Ispektion der Platzes; lang vor der Eröffnung der Straße in diesem Winter, war deren Trasse schon stark genutzter Radweg ins Mittelgbirge (auch wenn man das Rad manchmal über Felsblöcke tragen musste) |
|
Wie man sieht ist des Straße überall im Innsbrucker Stadtbild präsent.... |
|
...und sie eignet sich vorzüglich für eine Nachmittägliche Iglerbahn / Farhradkombination mit Ausrollen bis Amras oder Hall. Die Straße hat ca. 8% Steigung mit Spitzen von ca. 10%. Das ist auch zum rauffahren noch tauglich, da man Radfahrern auf Radwegen noch immer, obwohl die RVS für Dauersteigungen maximal 4% erlaubt durchaus auch 8-15% zumutet.Auch das spricht dafür, die straßen als Radweg zu nutzen. Autofahrer scheinen zwar mitunter etwas irritiert zu sein, doch muss man diese auch daran gewöhnen, dass Straßen eben nicht nur fürs Auto da sind. Wären Straßen nur fürs Auto gebaut, dann wären sie wirklich sinnlos. |
|
|
Und was kommt danach? Wie man hier rechts im Bild sieht, wird der Brennertunnelaushub dort deponiert. Es handelt sich also bei dieser Schüttung um keinen fortsetzenden Straßendamm. Aber trotzdem... |
|
|
....was nicht ist, kann ja noch werden. Auch anderswo gibt es geplagte Anrainer (z.B. Thaur, Absam) und da läge ein solche Talquerung doch auf der Hand? Die elegant geschwungene Linie erinnert doch etwas an die Reichsautobahnplanungen mit einer Trasse über Gnadenwald. |
Und wir hocken dann in einem stetig enger geknüpften Netz aus verkehrstechnischen Unwägbarkeiten. Ein statisch x-fach unbestimmtes System, das nicht mehr steuerbar* ist.
Das Gesicht der Dummheit ist also 7-8 m breit, aus Asphalt und hat einen Mittelstreifen.
*) Bei jeder Straßnbahnlinie und jedem Radweg der diskutiert wird, sind diese Fragen ein Thema; beim Straßenbau jedoch geht man davon aus, dass er selbstredend notwendig ist.
Wie das Gerät, dass diesen Gordischen Knoten löst, aussieht, weiß ich nicht. Ich glaube es geht eher um Handlungsweisen. Ein Straße ist ja an sich nicht schlecht, und man kann sie durch vernüftige Nutzung zu etwas gutem machen. Dazu muss man aber erkennen, dass entgegen der Indoktrinierung in der Autowerbung mit dem Erwerb eines Autos nicht gleichzeitig Vernuft erworben werden kann. Eher ist das Gegenteil der Fall.