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Sonntag, 20. Juli 2025

Im Waldland, doch keine Waldbahn

Durch scheinbar unberührtes Waldland fährt ein Triebwagen des Südtiroler Verkehrsverbundes auf den Geleisen der Giselabahn. 
 
Die Giselabahn (Salzburg-Tiroler-Bahn) ist mit ihren Forsetzungen Ennstalbahn und Rudolfsbahn in meinen Augen das Rückgrat Österreichs. Denn nur so kommt man mit der Bahn von Bregenz nach Wien, ohne Österreich zu verlassen. 
 
Diesen Sommer organsierten örtliche Heimatkundler in Hochfilzen eine Ausstellung zur Giselabahn. Perfektionisten unter den Bahnfreunden (die Nietenzähler, zu denen ich mich nicht zähle) haben manches davon belächelt. Ich fand die Ausstellung sehr informativ. Außerdem spürte man die Liebe der Aussteller zum Gegestand. Man könnte sagen, es wurde hier sehr viel vom Reiz der Eisenbahn und diesem sehr besonderen innerösterreichischen Geist erzählt. 
 
Das mag hinterwäldlerisch anmuten (so wie das Photo). Tatsächlich ist dieses Kernland Österreichs lange Zeit Quelle verschiedenster wirtschaftlicher und kultureller Entwicklungen gewesen die in dieser Gegend nachklingen und, wie ich hoffe, fortleben. 
In Tirol stellt sich dieses Gefühl irgendwo am Weg zwischen Wörgl und Hochfilzen ein. Für mich, wenn der Zug in die Windauerschleife einfährt: Erst dort fühle ich, dass ich österreichischen Boden erreicht habe. Für mich reihen sich dann klingende Namen entlang oder nahe der Bahnstrecke aneinander, wie z.B.: Leogang, Taxenbach, Lend, Gröbming, Öblarn, Stainach-Irdning, Selzthal, Rottenmann, Trieben, Kalwang, Leoben, Bruck an der Mur, die daran erinnern: Bergbau und Industrie. Man ist im Kernland, mitten im antiken Noricum. Die Rudolfsbahn formt ums eigentliche Kernland im Steirischen eine liegendes V mit der Spitze in Selztal und umfährt den mitten im Gebirge gelegenen Ort Eisenerz, der, sollte man einmal darüber diskutieren wollen, dass die Hauptstadt Österreichs verlegt werden sollte, der ideale Standort nahe am Zentrum wäre.
 
St. Georgen am Reith hätte allerdings auch seine Reiz, passt aber in die Rückgrat-Geschichte nur bedingt, da man dem Ybbstal das Rückgrat entfernt hat.
 
Zurück zum Photo. Das besondere an dieser "unberührten" Gegend: In Bildmitte verbindet eine übers Tal gespannte Materialseilbahn den Bergbau Weißenstein vom Orkopf mit dem Bergbau Bürgl und  übers nächste Tal (Spielberggraben)  mit Hochfilzen verbindet. Die beiden Bergbaue sind Tagebaue. Am Ende dieses Tales (Schwarzachental) lugen zudem die Bauten des Schigebiets Hinterglemm hervor. 
 
All das wird man aber kaum sehen, wenn man es nicht weiß. Insofern wurden die Anlagen sehr gut in die Natur eingebaut. Der Berg mit der stumpfen Spitze ist übrigens der Bürglkopf. Auf dem vorgelagerten Waldplateau in mittlerer Höhe befindet sich, schon eher außerhalb des Photos, das "Rückkehrzentrum Bürglkopf" das man selbst wenn man es weiß, nicht sehen kann. 
Jemand der poetischer veranlagt wäre, könnte aus diesem Absatz wohl einen Text a la "Moritat von Mackie Messer" zusammenstellen.

Montag, 4. März 2024

Von Kundl nach Brixlegg.

Von Kundl nach Brixlegg. Der Maukenwald ist ein weitläufiger Graben zwischen Saulueg und Zimmermoos. 
 
Umrahmt wird er von einem ca. 100m hohen Felsabbruch der sich von Distelberg bis Holzalm erstreckt. Im Wald allenthalben Bergbauspuren: Halden, Pingen. Azurit und Malachit liegen auf dem Weg. 2 stunden braucht man in etwa um den Graben gemütlich zu durchwandern. Im ersten Drittel passiert man Christawies, das auf dem Photo zu sehen ist. 
 
Erinnert hat mich die Gegend an ein Geschichte aus einem Comicheft, das ich vor langer Zeit in den Händen hatte, ich glaube geliehen von den Kindern der Wirtsleute einer Pesnion in Bad Ischl, "Der Weg in den Murmelgraben". Eine Gruppe Teddybären, die auf der suche nach dem Graben sind, zudem man nur schwer vordringen kann - wenn man es dann gefunden aht. wunderts einem wie leicht es doch ging. 
 
Wie man auf dem Photo weiters am perlmuttglanz des Himmels sieht, war Saharastaub im Anzug. Am Zimemrmoos war alles bereits golden im Blick nach Westen.

Mittwoch, 4. Januar 2023

Brennender Berg

An einem kalten, trockenenen Tag würde man den Fels hier vermutlich wegen aufsteigenden Dampfwolken teilweise nicht sehen. Das Wetter war aber ozeanisch: mild und feucht. 
So war die Wanderung dorthin zwar schön, aber dann doch etwas enttäuschend - bis ich versuchte, in der Höhlung im Hintergrund eine Aufnahme zu machen und feststellte, dass das nicht möglich war, da sich die Kameralinse sofort beschlug.
 
Der sogenannte "Brennende Berg" ist ein seit 400 Jahren vor sich hin schwelendes Kohleflöz, in den ausgedehnten Buchewäldern eine halbe Stunde oberhalb von Dudweiler, dem vor seiner Eingemeindung in Saarbrücken, "größten Dorf Europas".

Die Gegend ist vom Kohlebergbau geprägt und man bekommt eine Ahnung, wenn man hier wandert, was es mit den "Ewigkeitsaufgaben" des Bergbaus auf sich hat. Faktisch gibt es keine Gebäude im rechten Winkel, den der Boden ist in Bewegung, alles setzt sich. Auch wenn der Baustil der dortigen zum Großteil kaum 100 Jahre alten Wohnhäuser ein anderer ist, so ist der räumliche Eindruck beinahe mittelalterlich.

Wie kam ich dorthin? Ich wollte einmal die Fahrräder der Firma "Utopia" testen. Nachdem diese Firma mir schon seit fast 35 Jahren ein Begriff ist und ich zufällig von der Möglichkeit von Testfahrtterinen in den Weihnachtsferien erfuhr, habe ich endlich einmal die Gelegenheit zu einem Kurztrip nach Saarbrücken (u.a. mit Stehplatz im TGV) ergriffen. 
 
Vor der Radtestfahrt am Nachmittag spazierte ich vom Hotel nahe das Saarbrückener Bahnhofes in der Morgendämmerung aufs geratewohl ins Gelände, und entdeckt beim konsultieren der OSM den "Brennenden Berg" von dem ich das letzte Mal wohl in der Schule gehört habe. Zwar gibt es auch in Tirol in Bad Häring ein solches Phänomen. Aber neugierig wurde ich erst dort im  dämmerigen Wald, bei Nieselregen, zwischen Saarbrücken / Rodenhof und Herrensohr.