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Mittwoch, 30. Oktober 2024

Zwar hat die Patscherkofelbahn schon die Gehsteige hochgeklappt. Die Glungezerbahn sperrt jedoch nicht gerade jetzt,in der schönsten Zeit,zu und bietet ihre Dienst in den Herbstferien noch an. Bergsteigen im Gelände ist aber nur mehr mit äußerster Vorsicht möglich. Nicht nur die Tränke auf der Issalm sieht so aus. Auch Blockwerk und Wege sind im Schattenmit einer dünnen Eisschicht überziogen.

Freitag, 19. Juli 2024

Am Weg zum Blauen See

Die Iglerbahn wird hier erst in einer Stunde vorbeifahren. Noch ziehen nur die Morgennebel durchs Villermoor. Doch für ein Badeausflug zum Blauen See im Talschluss des Vikartals muss man früh aufstehen. Es sind weitere sechs Stunden (Jausenpausen eingerechnet) Hinweg.

Montag, 8. April 2024

Vergangenes, aber nicht vergessenes Schönruh

Zwischen 1986 (meinem Maturajahr) und 2001 (dem letzten Jahr in dem die Iglerbahn durchgehend planmäßig in die Stadt fuhr) nutzte ich die Bahn häufig für die Heimfahrt, zuerst von der Uni, später dann vom Büro, um noch einen abendlichen Spaziergang dranzuhängen.

Mit den nun wieder häufigeren Fahrten mit der Iglerbahn, spätnachmittags oder am frühen Abend, tauchen aus dem zu dieser Zeit bereits dunkler werden Geäst des vorbeiziehenden Waldes manche längst vergessene Erinnerungen auf:
 
 
Die Gegend hat sich hier, wo es um 1990 so aussah, stark verändert. Mitterweile ist es lichter geworden und die Gebäude links und rechts sind verwschunden. 
 
Rechts auf dem ziemlich unterbelichteten Bild (leider hab ich kein anderes) sieht man das Haltestellengebäude von Schönruh, das um 2005 abgebrannt ist. Ich zitiere aus der alten offline gegangen Hompage:

"Das Wartehäuschen von Schönruh ist seit diesem Frührjahr einsturzgefährdet. Bald könnte die offene Wartehalle Lansersee die letzte ihrer Art an der Igler sein (die baugleichen Wartehallen in Aldrans und Lans wurden im Zuge der Umstellung auf Einrichtungswagen in den Achtzigerjahren in Massivbauweise erneuert). Das gleichnamige Freibad existiert schon lange nicht mehr. Dessen noch vorhandene Reste wurden nach und nach von einer Art Hobbyerdbeweger einplaniert. Jetzt steht dort - ach wie passend - eine seltsame Villa in toskanischem Stil.
Die Wartehalle im Tälchen nahe des ehemaligen Gasthauses unterhalb des Schwimmbads zeugt noch vom regen Badebetreib der dort noch in den Fünzigerjahren des vorigen Jahrhunderts herrschte. Doch dieser "Zeitzeuge" ist auf dem besten Weg ebenfalls Vergangenheit zu werden. Schon fallen erste Dachziegel aus der Lattung, der Moder frisst sich ins Gebälk, die Natur holt sich das Werk zurück. Die Zeiten, als sich Massen am Bahnsteig am Ende eines langen Badetags drängten, sind vorbei. Schönruh wurde letztendlich als einsamste der Iglerstationen seinem Namen gerecht - lange nachdem es errichtet wurde.
Die aktuelle Geschehen setzt nun einen Schlußpunkt eines Weges, der schon vor langer Zeit eingeschlagen wurde. Doch bevor es zu wehmütig wird (a la "In eine kühlen Grunde da steht ein Wartehaus....") sollte man auch in die Zukunft sehen. Warum etwas zusammenfallen lassen, daß bald wieder als frequentierte Station aktuell werden kann. Wie bereits früher angedeutet ist der Wald im Tal nahe der Sation schon alt - und wird nun auch sukzessive verjüngt. Damit tut sich wahrlich eine Art Fenster auf - der Ausblick nach Schloß Ambras - und damit der alte Name dieser Station. Für die nächsten 10-15 Jahre wird man wohl wieder dorthin blicken können - und aus dieser Sichtverbindung Nutzen für Igler und Schloß ziehen!"
 
 
Links sieht man ein Gebäude, das einfach irgendwann nicht mehr da war. Man sieht zwar noch Fundamentreste und  Fragmente des Betongerinnes, das den Bach am Bauwerk vorbeileitete; die Quellefassung, die hier einst stand, ist aber verschwunden-

Die Chronik sagt dazu, dass eine der Schreierbachquellen östlich der Aldranseralm bereits 1931 gefasst wurde. Offenbar war aber die ca. 700 Höhenmeter tiefer gelegene 1907 gebaute Mühltalquellfassung, die eine Quelle aus der Aldranserwiese nutzte, noch länger im Einsatz (diese Quelle liegt beim Hochbehälter Mühltal südlich der Bahnhaltestelle Aldrans). Wenn man sich die Erklärungen auf der Amras-Homepage und dem Amraser Boten (Heft September 2003, detaillierter Artikel von Hans Zimmermann+), durchliest, kann man annehmen, dass die Anlage bei Schönruh erst um ca. 2003 vom Netz ging. 
 
Ob dieses Bauwerk allerdings, wie aus der Tiris-Wasserinformation zu entnehmen ist, lediglich der Wasserversorung des Schwimmbades Schönruh diente (die aufgelassene Quelle gemäß Wasserbuch heißt so, liegt allerdings gleich hoch wie das alte Hotel, wäre also für das Halten eines genügenden Versorungsdruckes untauglich gewesen). Die TIRIS.-Wasserinformation zeigt aber auch noch etliche andere Quellen (insgesamt 8) im Gebiet.

Stark vereinfacht kann man die Geschichte der Wasserversorgung am Paschberg für Innsbruck/Amras so zusammenfassen:
Um 1900 erfolgte die Wasserversorgung in Amras vom Bereich [1] aus - also dort, wo die Quelle aus den Aldranser Wiesen hervortraten.
Später wurden Bereiche im Mühltal [2] aufgeschlossen, wo sich auch heute noch der Hochbehälter befindet. Seit 1931 holt man sich das Wasser aber aus dem Quellgebiet des Schreierbaches [3] also direkt aus dem Glungezermassiv (welcher Name sich aus dem Wort "Glucksen" ableiten soll). Die Pfeile sind nur die Ortsbezüge; die Wasserleitungen verlaufen anders.


 
 



Donnerstag, 25. Januar 2024

Irrlichter am Paschberg?

Was in Tantegert so aussieht, könnte auch auf der Wiesengasse sichtbar sein.
 
Wenn ich diesen Winter mit dem Rad abends auf der Wiesengasse unterwegs war, fielen mir einige Male kürzere und längere Lichtblitze am Paschberg auf. 
 
Leider immer zu kurz um ein brauchbares Photo zu machen. Es war stets so, dass kaum am freien Feld östlich der Tenneishalle angelangt um ca Punkt (17, 18, 19, 20 h) ein Lichtschein oben am Paschberg bei Blickrichtung Südost zu sehen war. Da ich mit ca. 15km/h unterwegs war, war aber nicht abzuschätzen, ob die Veränderung des Lichtschein aus meiner Bewegung heruas oder aus der der Lichtquelle kam. 
 
Zuletzt war das Licht einmal sehr klar und lang, bis zum Pradler Friedhof zu sehen - immer  dort wo normalerweise die Igler unterwegs ist.  Damals entpuppte es sich bei klarstem Wetter als Scheinwerfer auf der Tulfeinalm in der Nähe der Glungezerbahnbergstation. Das Irritierende sind die flachen Winkel und schleifenden Geländeschnitte bei der Betrachten, die einen lange über den Ursprung im Unklaren lassen. 
 
Wie aber die geometrische Analyse zeigt, könnte das Phänomen weiterhin von den zwei verschiedenen Quellen Glungezerbahn und Igler Bahn kommen. Also bleibt die Igler Bahn als gelegentlicher Verursacher im Rennen. 
 
Im Wesentlichen ist die Erscheinung vergleichbar mit dem "Paulding Light", für das es ebenfalls eine natürliche Erklärung gib.
 
Nachsatz: Solch ein Effekt sind natürlich ein wenig no-na. Bei einer stark befahren Straßen wundert man sich nicht, wenn solche Lichtblitze auftreten und hat schon verinnerlicht, was das ist. Der Paschberg ist aber über der Aldranserstraße bis auf die beiden Positionlichter der Strommasten  dunkel. Daher fällt es hier auf.

Donnerstag, 27. Oktober 2022

Hechenberg "Direttissima"

Bergsteigen ist mitunter eine interessante psychologische Erfahrung. 
Das eine Mal dreht man um, weil kein Weg zu finden ist. 
Das andere mal geht man am selben Platz vorüber und fragt sich: Was war eigentlich das Problem? 
 
So weit möchte ich hier aber nicht gehen, denn ob diese Tour für mich wiederholbar ist, weiß ich nicht.
 
Ohne Osm Mapper "Hungerburgs" (real, nicht virtuell) Führung wäre es mir nicht gelungen. Danke dafür!
So war mir u.a. dieser Blick auf "meine" Talseite vergönnt - von einem scheinbar uneinnehmbaren Balkon inmitten der Felswände des Hechenbergs, dennoch auf einem Steig ohne Kletterausrüstung erreichbar (auch wenn ich Helm trug). Links unten sieht man übrigens ein kleines Stück der den Nattererboden, dahinter ein Stück Wald des Paschbergs in der Gegend von Vill - und oben den Bergkamm des Glungezer.
Der vormalige Umdrehpunkt war ein kurzes Stück in hohem rutschigem Gras, aber mit etwas "Tscherggen" konnte man sich den Weg sicher freiräumen.
"Sag niemals nie" passt hier ganz gut.


PS
Nun fällt mir eine Anekdote ein, die mir mein Vater über den Hechenberg erzählte: In den Fünzigerjahren stürzte ein Segelflieger in die Wände des Hechenbergs. Der Pilot wurde geborgen. Mein Vater wunderte sich, wie das dort möglich sei; sein Vater (ein alter Glockenhofer) meinte: "Der Hechenberg ist voll von Wegen".

Donnerstag, 29. Juli 2021

Seit einiger Zeit habe ich bei Bergwanderungen im Hochsommer fast immer Neoprenebadehaube und Schwimmbrille dabei. Denn es ist recht lustig, nach dem schweißtreibenden Teil der Wanderung (hier gerade im Gange, wie der "Bodenbelag" unter der Gamslauerspitze zeigt; Ziel ist die Seegrube im Vikartal) möglichst an Ort und Stelle einzuweichen. Da ich aber immer sehen will, wohin ich trete und allfällige Seeungeheuer im Auge behalten möchte, muss der Kopf unter Wasser. Und nachdem ich vor einiger Zeit zum Glück rechtzeitig drauf kam, dass eine Unterkühlung des Kopfes blöder ausgehen kann, als ein kalter Bauch, nun also dieses Accessoire - Photos mit Haube werden möglichst nicht in Umlauf gesetzt. Da heißt es kühlen Kopf bewahren ;-)

Samstag, 19. Juni 2021

Die Erinnerung an diese Kurz-vor-Mitsommerabend ist auch heute, 9 Monate später, evident. Wanderung bei beginnendem Gewitter über den Perlsteinsteig von der Patscherkofelbahnmittelstation zur Lanseralm und weiter, begleitet vom Grollen am Glungezer und im Vikartal in Richtung Issboden und Boscheben. Ein Jäger saß bei tiefstehender Sonne im Hochstand am Weg zum Sistranser Schützenkreuz, dahinter schwarz der Hochwald und noch schwärzer die Wolken. Ich kann mich noch erinnern, dass ich ihn gegrüßt hab, aber er war schon ziemlich weggetreten - sei es von der schönen Stimmung, Ansitztrunk oder weil er sich geärgert hat, dass bei dem Wetter zu später Stunde (21h) noch Wanderer unterwegs sind. Ich hoffe ich habe ihm nicht den Bock verscheucht, wobei es wohl eher unwaidmännisch wäre ins Gegenlicht zu schießen - da hätt er mich möglicherweise erwischt. Das Wetter kam dann nicht. Grollend wich es zurück, obwohl ich eher nicht mutig voranschritt. Nachher noch kurze Einkehr im Gipfelrestaurant und Enttarnung meines guten Gewissens hergezeigten Impfpasses. Es stellte sich heraus, dass der impfende Arzt versehentlich nicht das Impfdatum beim Impfdatum eintrug, sondern das Ausstelldatum.

Sonntag, 25. April 2021

Kürzlich habe ich auf http://innsbruck-erinnert.at/dieser-blick-auf-die-stadt/  , den Glungezer betreffend vom "Kamel" gelesen. Ich nehme an, dass es diese Formation hier ist. 

Warum ich das hier poste? 
Am 9.4. wurde in Igls ein Projekt präsentiert, in dem es i.W. darum geht, durch Attraktionen den Paschberg und die Iglerbahn zu beleben. 6 Riesen sollen im Wald verteilt entlang der Linie 6 einen Erlebnispfad begleiten.

Natürlich stellen sich Fragen, die dort ausführlich aber nicht abschließend diskutert wurden:
 
Braucht Natur Extras, damit man sie wahrnimmt?
Ist das wirklich Kunst (Arte-Sella oder Angel of the North wird´s nicht, daher warf die Frage Benno Erhard auf)?
Was wird das kosten und wer zahlts?
Wie interagieren die Riesen mit der Iglerbahn (sind es z.B. modellbahnspielende Riesen)?

Noch ist das Ganze ein grober Gedanke, der visuell auch nur grob skizziert wurde. Der Gedanke gefällt mir. 
Sicher:  Es ist ein Folly, wie es z.B. auch die Paschbergbrücke der Brennerautobahn ist. 
Die Umsetzung mag zwar keine Kunst sein, aber so wie die Grobskizzen aussahen, kann man von solidem Kunsthandwerk sprechen. Irgendwo auf halbe Wege zwischen dem Kamel oben und figurativer Darstellung.
 
Sicher: Natur braucht eigentlich nichts. Aber ich persönlich erfreue mich an allen möglichen menschlichen Hinterlassensschaften, die Natur einen Maßstab geben. Meine Eltern haben in den 80´er Jahren ein Vortrag von Karl Häupl besucht. Als sie zurückkamen meinten sie, dass der Vortrag mir gefallen hätte: Es ging um Norwegen, das häufige Motiv seiner Gemälde; allerdings war fast auf jedem Photo ein Hochspannungsmast drauf. Häupl dürfte das eher kritisch verstanden haben (zumindest, wenn ich seine Texte lese); ich freu´ mich hingegen über solche Maste an entlegenen Stellen (wie z.B. am Schmalzkopf in Nauders, oder auch in der Telemark).

Der Weg dorthin ist noch ein längerer. Vielleicht sind die Hochspannungsmasten am Lanserkopf schon genug Riesen, zumal diese bei Föhn Töne von sich geben, wie einst die Memnonkolosse?

Aber es ist schön, dass sich auch andere um den Paschberg Gedanken machen.