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Sonntag, 21. April 2024

Oachkatzlbahn

Zwischen 1986 (meinem Maturajahr) und 2001 (dem letzten Jahr in dem die Iglerbahn durchgehend planmäßig in die Stadt fuhr) nutzte ich die Bahn häufig für die Heimfahrt, zuerst von der Uni, später dann vom Büro, um noch einen abendlichen Spaziergang dranzuhängen.

Mit den nun wieder häufigeren Fahrten mit der Iglerbahn, spätnachmittags oder am frühen Abend, tauchen aus dem zu dieser Zeit bereits dunkler werden Geäst des vorbeiziehenden Waldes manche längst vergessene Erinnerungen auf:
 
  Für einen Freund, der aus Innsbruck wegzog und heute unweit einer Stadt wohnt, welche nur bis Frühjahr 1945 ein Straßenbahn hatte (die zudem nie einen Wald gesehen hat), ist die Iglerbahn bis heute einfach nur die "Oachkatzlbahn": Sein Opa fuhr mit ihm häufig nach Tantegert, um dort in der Gegend eichkätzchenfütternd einige Zeit zu verbringen und von der Zeit zu erzählen, als die Bahn noch mit Dampf fuhr und man an den aus dem Wald aufsteigenden Wolken abschätzen konnte, wo sie sich gerade befand.
 
P.S. Das Photo ist allerdings aus meiner Sammlung. Auch ich war in ähnliche Mission ;-) dort oft mit meinen Vater unterwegs.

Donnerstag, 18. April 2024

Samstag, 17. Februar 2024

Der letzte Sommer von Herrn Oberleiter.
Wie jeden Winter wurde es still im Garten von Tantegert.

Immer, wenn ich vorbeispazierte (nun da die Igler wieder regelmäßig fährt), freute ich mich schon auf den nächsten Frühjahr und Sommer, wenn der Garten Tantegerts wieder erblüht und sich gelegentlich ein Plausch mit Herrn Obereleiter am Gartenzaum ergab. Über die Zukunft der Igler - wie kann es anders sein, seinen früheren Arbeitsplatz - die Patscherkofelbahn, aber natürlich auch über seinen Garten.
Im Winter war klar, dass Herr Oberleiter hier selten zu finden wäre. Mitunter rannte man sich aber auch zur winterlichen Zeit über den Weg; z.B. im DEZ.
Zuletzt hatte wir ein paar Worte im Herbst 2023 gewechselt, danach habe ich ihn nicht mehr gesehen, mir aber als Teil des üblichen Jahrelaufs nicht weiter darüber Gedanken gemacht. Vielleicht auch, weil ich ihn in der Gruppe "der wird sicher 90+" gespeichert hatte. Denn ich hatte ihn früher immer auf ca. 60 geschätzt und war sehr verwundert, als er damals sagte, er wäre nun schon über 70.
So kann man sich leider irren.
Es ist besonders traurig, dass er nun nicht mehr erleben kann, wofür er sich immer, nicht ganz diplomatisch, aber von Herzen eingesetzt hat, und wovon das Plakat am Bahnwärterhäuschen noch (und wohl bald nicht mehr) zeugt.
Natürlich ist nun auch, wie auf der Seite seiner Traueranzeige zu lesen, die Sorge um das Schicksaal von Tantegert groß.

Was auch immer die Zukunft für Tantegert bringen mag - Ich werde Herrn Oberleiter so in Erinnerung behalten:
Möge er in Frieden ruhen und im Jenseits das finden, worauf Tantegert und Iglerbahn nur eine Vorahnung sein können. Mein Beileid seinen Anghörigen.

Montag, 15. Januar 2024

ein vergessenes Zimmer

"Am tiefsten Grunde dieser Vorratskammern der Vergangenheit aber schimmerte da oder dort ein Punkt, ein Haus etwa, ein vergessenes Zimmer oder eine Landschaft, wo man wohl einst gewesen sein mußte und wohin man sich zugleich doch immerfort bewegte:" (aus Heimito von Doderer, DAS LETZTE ABENTEUER - Ein "Ritter-Roman" z.B. in der Sammlung "Unter schwarzen Sternen, Erzählungen, Biederstein 1966, ISBN-10: 3764200553) 
 
Eine Tür zur Vergangenheit (aufgenommen ca. um 1986)
 
 
Der Ort, an den ich mich erinnere, ist für jene die ihn kennen, ziemlich genau bestimmbar. 
Ein verwilderter Obstgarten in Amras. Die Obstbäume darin: Alte Hochstammsorten mit Äpfeln und Birnen deren Reifungsgrad ohne Abstufung zwischen sauer und faul changierte. Dazwischen hohes Gras, Brennnesseln bis zum Kinn, ein Brunnen, aus dem das Wasser Tag und Nacht rann, im Abfluss fingerdicke Regenwürmer, ein desolates Bauernhaus mit undichtem Dach und ein paar nicht minder baufällige Schuppen, in denen z.B. Farben aus den fünziger Jahren mit passenden Farbrollen gelagert wurden, ein Altholzstoß der aus den Teilen eines alten Leiterwagens bestand und in dem sich stets junge Kätzchen verkrochen. Beerensträucher, durchsetzt mit Holler und Brennnessel, von wildem Wein überwucherter Flieder, im Frühjahr Unmengen Schneeglöckchen, im Frühsommer dann und wann eine junge Katze, deren Kehle von einem Kater durchgebissen worden war, im Hochsommer Weinbergschnecken unter jedem Blatt,  im Herbst Unmengen Wespen, die dem Duft des gärenden und faulenden Obstes folgten.
 
Damals, um 1975, muss es eine Kinderparty gewesen sein, die sich aufgrund milder frühsommerlicher oder spätfrühjahrlicher Temperaturen bis in den warmen Abend zog. Zuletzt saß ich mit drei Schulkollegen im niedrigsten der Apfelbäume, ein breit ausladendes Exemplar mit Ästen, die so dick wie Stämme waren. Eher ein Fremdkörper zwischen den alten Hochstämmen; trotzdem aus kindlicher Perspektive mächtig und v.a. bequem zum Sitzen. 
Ein Abend, der aus unserer Sicht kein Ende nehmen hätte sollen. 
Ein Stück Ewigkeit.
 
Irgendwann so um 22h dürfte dann der Beschluss der übrig gebliebenen Elternschaft gefallen sein, dass der Ewigkeit doch ein Ende zu setzen wäre. Ich erinnere mich noch, wie sie unten im Halbdunkel, tlw. von ferner Straßenbeleuchtung angestrahlt, standen: Meine Oma (die sie zuerst vorgeschickt hatten) und die Eltern. Die Verhandlungen, uns vom Baum zu bringen verliefen mühsam und zuerst schon recht amüsiert. Irgendwann hat dann mein Vater, wohl aufgrund reißenden Geduldfadens, ein Machtwort gesprochen. Nun ging es ganz schnell. Kleinlaut krabbelten wir den Baum runter, wobei es sich herausstellte, dass der Abstieg gar nicht mehr so einfach war...zumindest taten wir so.

Am kurzen Weg nach Haus gellte ein Pfiff durch die Nacht. Wir blickten dorthin, wo wir die Quelle vermuteten...und im dunklen Wald oberhalb von Amras sah man den Wiederschein eines Gefährts zwischen den Stämmen der Bäume aufblitzen, das langsam und sonst lautlos bergan fuhr. 
Ich fragte (um Nichtschlafenszeit zu gewinnen*): "Die Igler? Jetzt noch?" Darauf setzte mein Vater zur erfahrungsgemäß (mein Mutter rollte nur die Augen) ausholenderen Erklärung an: Dies sei der Kurs, der die Theaterbesucher nach Igls heimbringt. Er ergänzte das dann noch um einen geschichtlichen Rückblick bis in dei Dreißigerjahre, den ich aber längst vergessen habe.

Der Obstgarten - längst verschwunden. Die Bäume - zu Brennholz verarbeitet. Die Farben - vertrocknet. Die Schuppen - einplaniert. Nichts zeugt mehr von diesem Platz. 
 
Der spätabendlichen Pfiff jedoch, den ich damals zum einzigen Mal gehört habe (mit länger Aufbleiben wars dann ohnehin einige Zeit vorbei und die Autobahn wurde jährlich lauter) schallt wieder durch den Wald.

*) Mein Interesse an der Bahn beschränkte sich damals im Wesentlichen auf deren besonderen Eigenschaft, dass man sich darin fortbewegen konnte, ohne zu erbrechen.

Dienstag, 28. November 2023

Doch einmal wieder etwas bald Tagesaktuelles: 
 
Hier kann die Iglerbahn ihren Vorteil voll ausspielen, wie die Fahrplanabfrage in der Relation Lansersee-Tummelplatz für den 10.12.2023 zeigt.
 
 Iglerbahn:
Busverbindung:
Was der Fahrplan sonst so alles hergibt, zeigt diese Analyse