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Montag, 8. April 2024

Vergangenes, aber nicht vergessenes Schönruh

Zwischen 1986 (meinem Maturajahr) und 2001 (dem letzten Jahr in dem die Iglerbahn durchgehend planmäßig in die Stadt fuhr) nutzte ich die Bahn häufig für die Heimfahrt, zuerst von der Uni, später dann vom Büro, um noch einen abendlichen Spaziergang dranzuhängen.

Mit den nun wieder häufigeren Fahrten mit der Iglerbahn, spätnachmittags oder am frühen Abend, tauchen aus dem zu dieser Zeit bereits dunkler werden Geäst des vorbeiziehenden Waldes manche längst vergessene Erinnerungen auf:
 
 
Die Gegend hat sich hier, wo es um 1990 so aussah, stark verändert. Mitterweile ist es lichter geworden und die Gebäude links und rechts sind verwschunden. 
 
Rechts auf dem ziemlich unterbelichteten Bild (leider hab ich kein anderes) sieht man das Haltestellengebäude von Schönruh, das um 2005 abgebrannt ist. Ich zitiere aus der alten offline gegangen Hompage:

"Das Wartehäuschen von Schönruh ist seit diesem Frührjahr einsturzgefährdet. Bald könnte die offene Wartehalle Lansersee die letzte ihrer Art an der Igler sein (die baugleichen Wartehallen in Aldrans und Lans wurden im Zuge der Umstellung auf Einrichtungswagen in den Achtzigerjahren in Massivbauweise erneuert). Das gleichnamige Freibad existiert schon lange nicht mehr. Dessen noch vorhandene Reste wurden nach und nach von einer Art Hobbyerdbeweger einplaniert. Jetzt steht dort - ach wie passend - eine seltsame Villa in toskanischem Stil.
Die Wartehalle im Tälchen nahe des ehemaligen Gasthauses unterhalb des Schwimmbads zeugt noch vom regen Badebetreib der dort noch in den Fünzigerjahren des vorigen Jahrhunderts herrschte. Doch dieser "Zeitzeuge" ist auf dem besten Weg ebenfalls Vergangenheit zu werden. Schon fallen erste Dachziegel aus der Lattung, der Moder frisst sich ins Gebälk, die Natur holt sich das Werk zurück. Die Zeiten, als sich Massen am Bahnsteig am Ende eines langen Badetags drängten, sind vorbei. Schönruh wurde letztendlich als einsamste der Iglerstationen seinem Namen gerecht - lange nachdem es errichtet wurde.
Die aktuelle Geschehen setzt nun einen Schlußpunkt eines Weges, der schon vor langer Zeit eingeschlagen wurde. Doch bevor es zu wehmütig wird (a la "In eine kühlen Grunde da steht ein Wartehaus....") sollte man auch in die Zukunft sehen. Warum etwas zusammenfallen lassen, daß bald wieder als frequentierte Station aktuell werden kann. Wie bereits früher angedeutet ist der Wald im Tal nahe der Sation schon alt - und wird nun auch sukzessive verjüngt. Damit tut sich wahrlich eine Art Fenster auf - der Ausblick nach Schloß Ambras - und damit der alte Name dieser Station. Für die nächsten 10-15 Jahre wird man wohl wieder dorthin blicken können - und aus dieser Sichtverbindung Nutzen für Igler und Schloß ziehen!"
 
 
Links sieht man ein Gebäude, das einfach irgendwann nicht mehr da war. Man sieht zwar noch Fundamentreste und  Fragmente des Betongerinnes, das den Bach am Bauwerk vorbeileitete; die Quellefassung, die hier einst stand, ist aber verschwunden-

Die Chronik sagt dazu, dass eine der Schreierbachquellen östlich der Aldranseralm bereits 1931 gefasst wurde. Offenbar war aber die ca. 700 Höhenmeter tiefer gelegene 1907 gebaute Mühltalquellfassung, die eine Quelle aus der Aldranserwiese nutzte, noch länger im Einsatz (diese Quelle liegt beim Hochbehälter Mühltal südlich der Bahnhaltestelle Aldrans). Wenn man sich die Erklärungen auf der Amras-Homepage und dem Amraser Boten (Heft September 2003, detaillierter Artikel von Hans Zimmermann+), durchliest, kann man annehmen, dass die Anlage bei Schönruh erst um ca. 2003 vom Netz ging. 
 
Ob dieses Bauwerk allerdings, wie aus der Tiris-Wasserinformation zu entnehmen ist, lediglich der Wasserversorung des Schwimmbades Schönruh diente (die aufgelassene Quelle gemäß Wasserbuch heißt so, liegt allerdings gleich hoch wie das alte Hotel, wäre also für das Halten eines genügenden Versorungsdruckes untauglich gewesen). Die TIRIS.-Wasserinformation zeigt aber auch noch etliche andere Quellen (insgesamt 8) im Gebiet.

Stark vereinfacht kann man die Geschichte der Wasserversorgung am Paschberg für Innsbruck/Amras so zusammenfassen:
Um 1900 erfolgte die Wasserversorgung in Amras vom Bereich [1] aus - also dort, wo die Quelle aus den Aldranser Wiesen hervortraten.
Später wurden Bereiche im Mühltal [2] aufgeschlossen, wo sich auch heute noch der Hochbehälter befindet. Seit 1931 holt man sich das Wasser aber aus dem Quellgebiet des Schreierbaches [3] also direkt aus dem Glungezermassiv (welcher Name sich aus dem Wort "Glucksen" ableiten soll). Die Pfeile sind nur die Ortsbezüge; die Wasserleitungen verlaufen anders.


 
 



Sonntag, 3. März 2024

Quellen um Schönruh

Zwischen 1986 (meinem Maturajahr) und 2001 (dem letzten Jahr in dem die Iglerbahn durchgehend planmäßig in die Stadt fuhr) nutzte ich die Bahn häufig für die Heimfahrt, zuerst von der Uni, später dann vom Büro, um noch einen abendlichen Spaziergang dranzuhängen.
 
 Mit den nun wieder häufigeren Fahrten mit der Iglerbahn, spätnachmittags oder am frühen Abend, tauchen aus dem zu dieser Zeit bereits dunkler werden Geäst des vorbeiziehenden Waldes manche längst vergessene Erinnerungen auf:
Am Tummelplatzweg entspringt unterhalb der Schlosstraße und des kurzen schmalen Abkürzungsteigs zum Tummelplatz eine kleine Quelle. Im Vorübergehen nimmt man sie zuerst nur als Durchfeuchtung des Hanges wahr, die ins Bankett der Straße sickert. 
 
Sieht man genauer hin, erkennt man Reste eines aus Quarzphyllitsteinen gesetzten Fußmäuerchens und ein kurzes Stück Wasserrohr aus dem das Wasser mal mehr, mal weniger fließt. 
 
Dahinter, schon jenseits der Schlossstraße erahnt man durch Strauchwerk den Giebel eines Hauses. 
 
Das Haus Schlosstraße 10 steht nun schon längere Zeit verwaist. 
Seit kurzem steht es zum Verkauf, wovon ein Plakat am Zaun zeugt. Der Zaun, der vor gut 40 Jahren ungefähr gleich aussah; den damals aber beim rostroten Gartentor das Tiroler Landeswappen zierte, zu dessen Verwendung die dort bestehende Pension Mader berechtigt war.
Damals hatte das Haus westseitig eine gemütliche mit wildem Wein umrankte Loggia (die mittlerweile abgemauert wurde). Hier konnte man die Abendsonne genießen, natürlich unter dem Begleitlärm der Mittelgebirgsstraße (damals weniger) und der Autobahn (damals mehr). Ein Besuch bei der Pension Mader auf ein Gläschen Hollersaft nach einem Ausflug mit der Iglerbahn war beinahe obligatorisch, auch weil sich Frau Mader und meine Mutter von der Schulzeit her kannten.
 
Das Haus hatte neben der umtriebigen humorvollen Wirtin mehrere Besonderheiten: 
Eine nach meiner Erinnerung gut 15 kg schwere etwas mürrische Glückskatze mit einem blauen und einem grünen Auge, 
Eine kleine Gartenlaube, die auch heute noch windschief im verwilderten Garten steht
Ein (auch heute noch äußerlich existenter) damals von Hollerstauden eingewachsener Hasenstall, in dem nach meiner Erinnerung gut 40 Hasen wohnten (dort ihrer Verwendung harrten - nur ich meinte, sie wären zum Streicheln da)
und...
Im Herzen des Hauses ein bodenlos wirkender dunkler Schacht, in dem still und tintenschwarz unterlegt eine Wasserfläche spiegelte: Die hauseigene Quelle.
 
Manchmal durfte ich mit rein in Haus, um mir diese Quelle anzusehen. Ich habe als Kind  stets gemieden, dort Wasser aus der Leitung zu trinken, denn mir kam das sehr suspekt vor, nicht wissend, dass der sehr bekömmliche leicht alkoholische (also wohl kaum gekochte) Hollersaft gleichen Ursprungs war, und nicht wissend, dass genau genommen alle Quellstuben so aussehen.
 
An diese eine Besonderheit erinnere ich mich nun und hege den Verdacht, dass die "Quelle" am Tummelplatzweg der Überlauf dieser Hausquelle ist.

Ich nehme an, dass es nicht wenige Touristen gab, die ihre Innsbrucker Erinnerungen an diese besondere Pension zwischen Iglerbahn und Schlosstraße knüpften. 
 
All das ist längst Vergangenheit.
Frau Mader verstarb früh, im Jahre 1996. Ich knüpfe meine Erinnerungen v.a. an meine Volkschulzeit und Unterstufe - also vor 1980.
Die Quelle ist in der Wasserinformation des TIRIS nicht mehr vermerkt

Dienstag, 20. Juni 2023

Wo man Kraft schöpfen kann

In der Zeit der Mahd stehen bei diesem Brunnen die Menschen Schlange und füllen in Pet-Flaschen und ganzen Kisten ihren Tagesbedarf ab. Nach meinem Eindruck mit gutem Grund, denn dieses Wasser bringt verbrauchte Energie zurück: Komme ich hier vorbei, seis bei Ausflügen oder diesfalls im Außendienst, geht es nicht ohne Einkehr. 1,5 Liter werden vor Ort getrunken. Leitungswasser würde ich allefalls zwei Glas schaffen. 
 
Für alle die sich schlapp fühlen hier meinen Tips: 
Prutzer Sauerbrunn (viel besser als der auch sehr gute Lader, den man in Flaschen abgefüllt kaufen kann - im Photo zu sehen)  
Schulser Sauerbrunn (vermutlich nicht der einzige hier)  
Namenlose Quelle in der Castagniccia (sieht aus wie ein römisches Wasserklo, das wasser schmeckt aber gleich gut als das ebenfalls in Mineralwaserflaschen erhältliche von Orezza) Kaiserquelle / Císařský pramen in Soos bei Franzensbad (sehr süffig, wenn da nicht das Spurenelement As wäre) 
 
Im Zusammnenhang mit diesen Sauerbrunnen schwärmte übrigens Peter Gstrein (+) von Val Sinestra dessen Sauerbrunn wohl besonders rote Wangen machte. Diese Quelle ist aber von Amts wegen versiegelt. Sie war nämlich eine der stärksten Arsenquellen Europas. Der Prutzer Sauerbrunn ist jedenfalls über diesen Verdacht erhaben.

Mittwoch, 16. Juni 2021

Hätte man mir gesagt, dass es in Tirol ein Quelle gäbe, wo das Wasser aus einer Felswand wie aus einem Wasserhahn herausrinnt hätte ich vor dem 16.6.2021, 13:28 vermutlich gesagt: "In der Fugelbibel gibt es so ein nettes Bildchen von der Szene, als Moses auf den Stein schlägt." Tatsächlich gibt es so etwas zwischen Tumpen und Farst. Ich habe es nachher in OSM kartiert und mir gedacht, ich nenn es "spaßeshlaber" Mosesbrunnen - bis ich draufkam, dass die Gegend in der Flurnamenerhebung (TIRIS) ohnedies so heißt. Da kann man sagen, dass der Mosesbrunnen in Umhausen vom tatsächlichen Platz nur ablenkt. Wer zu dem Platz wandern möchte....es ist nicht ganz leicht.

Freitag, 23. Oktober 2020

Das Katzenbründl 
 
Vor einiger Zeit hatte ich eine Sammlung altösterreichische Ausgaben der ÖIAZ in Händen und blätterte darin. Leider habe ich mir weder Ausgabennummer noch Autor von dem Artikel der mir ins Auge sprang notiert:
 
Darin ging es um die Lindwurmquelle "bei" Laibach.
 
 Diese Quelle hat eine stark unregelmäßige Schüttung und in dem Artikel wurde die Funktionsweise der Schüttung so bechrieben, dass eine Karsthöhlung sich langsam mit Wasser füllt, die über eine Art Syphon entwässert. Dieser Syphon setzt tief in der Höhlung an und steigt hernach in einen fast gleich hohen Syphonbogen wie Höhe der Höhlung an. Wenn nun die Höhlung sich langsam füllt und bis zum Syphonbogen steigt, so beginnt das Wasser zuerst in der Stärke zu rinnen, in der der Zufluss zur Höhlung ebenfalls stattfindet. Läuft Höhlung und Siphon voll hat man einen Saugheber und dann wird die gesamt Höhlung in einem Satz ausgesaugt bis der Siphon wieder Luft bekommt und damit die Wassersäule darin abreißt.
 
Um etwas über die Quelle im www zu erfahren, musste ich slowenisch googlen. "Potok" kannte ich zwar schon; der "Lintvern" musste erst nachgeschlagen werden - auch wenn der Begriff auf slowenisch so verständlich ist, wei z.B. auch die "Zligrofi" (= Schlutzkrapfen; gerne gedenke ich meines einwöchigen Urlaubs in Idria vor etlichen Jahren). Zum deutschen Begriff Lindwurmquelle findet man verständlicherweise nur Einträge vor 1918, vermutlich auch auf dem ÖIAZ-Betrag fußend.

Film zur Quellschüttung der Potok Lintvern (Geduld, nach ca. 30 Sekunden wirds interessant)
 
 
Wieso aber trägt dieser Blogeintrag die Überschrift "Das Katzenbründl"?
 
Das Katzenbründl befindet sich wenige Meter unterhalb des Weges von der Hungerburg nach Gramart. Es hat nichts mit Katzen zu tun, sondern ist eine Verballhornung des Wortes Kessel. Und dieser Kessel dürfte zusammen mit der Ableitung zu einem ähnlichen Phänomen führen, wie im slowenischen Beispiel. 
 
wem mein Kommentar zu lange ist, einfach ab Minute 2 einschalten.
 
Am Katzenbründl begann die erste Trinkwasserleitung Innsbrucks, die ursprüglich 1485 errichtet wurde; ob sie damals schon so konstruiert wurde oder das unbeabsichtigt war?

Die Funktionsweise einer im Fachjargon sogenannten "intermittierenden Quelle" ist hier, oder hier, als Querschnitt illustriert. Vielleicht wurd beim Katzenbründl die Leitung von der Quellstube zum Ausfluß mit Gegensteigungen verlegt, die einen Siphon verursachen?

Freitag, 15. Mai 2020

Mißverständisse um Quellen in der Sillschlucht

Ich mappe ein wenig auf OSM. Kürzlich stolperte ich bei einer Wanderung in der Sillschlucht über die doch nicht * Simathquelle – oder besser - über deren Nichtexistenz in der aktuellen OSM Kartenversion.

Im Mappingeditor kann man wie in Wikipedia die Änderungshistorie nachlesen. Die Quelle war deaktiviert, indem davor ein „Disused“ Tag gestellt war. Da war ich verwundert, da ich meinte sie sei meist in Betrieb, da ich eben die andere Quelle damit meinte.

*) Ich habe sie beim Entrag zuerst fälschlich als Simathquelle bezeichnet. Mapper Hungerburg hat mich auf den Irrtum aufmerksam gemacht. Ich hatte mich um 500m vertan. "Meine" namenlose Quelle entspringt an einern Felswand am Abstiegs zu  der Sandbank mit der illegalen Ansiedlung, südlich unterhalb des Hauses "Inge".

Diese namenlose Quelle ist eine Art Kalktuffquelle; eine sehr kleine Version des wachsenden Felsens in Bayern oder der Dripping Well in Knaresborough. Chemiker werden wahrscheinlich Unterschiede erkennen. Für mein Auge sieht es aber gleich aus.

Googelt man die in der Nähe liegende Simathquelle findet man vor allem Unterlagen zum Brennertunnel. 

z.B das Umweltverträglichkeitsgutachten im Auftrag des Bmvit vom 26.9.2008 inkl. Zusammenfassung TEIL 7: EXKURS 

 Auszüge davon, in denen in diesem Gutachten Simathquelle vorkommt:


Die beobachteten Chemismen wären typisch für Gebiete, in denen die Fließsysteme hauptsächlich mit schwach löslichen Silikatgesteinen interagieren. Seltener beobachte man Quellen, für die eine Wechselwirkung mit karbonatischen Gesteinen wahrscheinlicher sei. Einige Quellen würden eine höhere Alkalizusammensetzung und eine höhere Salinität aufweisen, in erster Linie aufgrund von Verunreinigungsphänomenen. Es seien dies die Quellen 41 und 45 (Painsquelle, bzw. Simathquelle) und untergeordnet die Quellen 32 und 64 (Altequelle Goambichl Einlaufbecken, bzw. Marxenlochquelle). Diese Quellen würdengegenüber den restlichen einen Über-schuss an Chloriden und teilweise an Natrium zeigen. Dies sei auf eine Verunreinigung mit NaCl zurückzuführen, welches als Streusalz diene.
 
 Auf jeden Fall sollte es sich um Systeme mit geringen Durchflußmengen handeln, sowohl wegen des niedrigen hydraulischen Gradienten in diesem Sektor, als auch aufgrund der ziemlich unkontinuierlichen Durchlässigkeit. Dies habe der Vortrieb des Inntal-Tunnels gezeigt, bei dem einige karbonatische Lagen mit geringen stationären Zuflussmengen aufgetreten seien. Das mögliche Vorhandensein dieser Systeme werde vor allem dadurch deutlich, dass Wässer des Typs HCO3-Ca oder selten HCO3-Ca-Mg mit einem höheren geochemischen Reifegrad vorhanden seien. Repräsentativ für diese Art Wässer seien zum Beispiel die Quellen S0041 (Painsquelle), S0045 (Simathquelle), S0046-47 (Poltenquellen), S01012 und S1058. 

 Einzig die Simathquelle gebe einen Hinweis darauf, dass in diesem Bereich der Bergwasserspiegel knapp (ca. 3-4 m) über der Sill an die Oberfläche ausstreiche.

Zusammenfassend sei festgestellt worden, dass keine betonangreifenden Wässer auffielen. Beurteilung der Betonagressivität nach ÖNORM B 4710-1 im Portalbereich Innsbruck: Quarzphyllit: -SO42-: IN-B-30/05 63,5 mg/l -pH-Wert: IN-B-30/05 7,78 -CO2: nicht untersucht -NH4+: Simathquelle 0,08 mg/l -Mg2+: Simathquelle 42,5 mg/l 

 In Übereinstimmung mit den Projektanten kann eine Beeinträchtigung der nachfolgenden Quellfassungen nicht ausgeschlossen werden Tschuggenquelle, Simathquelle, Paschbergquellen, Untere und obere Poltenquelle, Sinelerbrunnenquelle (alte Quelle Goambichl), Neue Quelle Kroitsch 1 und 2, Wieserbrunnenquelle, Painsquelle 

 Es kann also sein, dass sowohl die Simath- alsauch diese namenlose Quelle durch die Tunnelbaumaßnahmen oder auch schon früher (was ich eher vermute) temporär versiegten. Bei meinen Besuchen rann bei der namenlosen Quelle fast immer Wasser raus.


Wie man sieht, sintert der Quellabfluss auf

Die versiegte Simathquelle selbst ist mir wahrscheinlich nie (!) aufgefallen obwohl sie gefasst ist.

Text am 25.7.2020 aktualisert

Freitag, 17. Mai 2013

Tummelplatz

Gedenkkreuze. Vieler der Traurenden leben auch schon nicht mehr. Allerdings wird mir bei genauer Kontrolle der Inschriften bewusst, dass am Grabkreuz links des Bruders eines guten Freundes meines Vaters gedacht wird. Meine Mutter wusste nach Rückfrage davon Bescheid, allerdings nicht, wo genau das Kreuz zu finde wäre. Nun ist es sozusagen wiederentdeckt.
Der Tummelplatz gerät etwas in Vergessenheit. Wahrscheinlich nennt man Orte, die dazu neigen, in Vergessenheit zu geraten, gerne Gedächtnisstätten. Es ist auch gar nicht so einfach, den Spagat zwischen Erhalt und Verfall zu schaffen, der notwendig ist, um den Geist dieser Orte zu erhalten. Die Pflege hier wird vom Tummelplatzverein durchgeführt.

Ein kleines Update zum alten Homepageartikel.  

Die Zahl der namenlosen Begrabenen (den die heutigen Kreuze sind Gedenkkreuze) dürfte um einen Zehnerpotenz übertrieben sein.


Seit November 1897 besteht die Kreuzkapelle am Tummelplatz. Sie steht also drei Jahre länger als die Iglerbahn. Die Fresken an der Fassade wurde von Toni Kirchmeyr 1917 gemalt. Im Inneren ist ein neueres kriegskritisches Fresko von Anton Plattner an der Apsis angebracht. Das Gedicht von Bruder Willram darunter ist erstaunlich zahm formuliert. 
 

 Das unten gezeigte Fresko von Toni Kirchmeyr, der tirolweit sehr produktiv war, befindet sich am Gemeindeamt Wildschönau, dort wo es die Besucher nicht gleich sehen. Gut gemalt, sieht aber doch einen wenig wie eine Vierzigerjahre Instrumentalisierung von Andreas Hofer aus. Aber solche Sachen unterstellte man z.B. auch Ernst Nepo beim Jesukind in der Hungerburger Theresienkriche ;-)
Gemeindeamt Wildschönau (irgendwann in den Vierzigerjahren) zum Vergleich verschiedener Schaffensphasen von Toni Kirchmeyr, der nach dem zweiten Weltkrieg eine gute Malschule in Innsbruck betrieb.
Die Sokopfkapelle erinnert an das 1799 vom Amraser Gemeindevorsteher Johann Georg Sokopf am Tummelplatz zum Totengedenken aufgestellte Kreuz.

Die Kaiserschützenkapelle (Kriegerkapelle), ein Prachensky-Entwurf , der stilistisch gut zum Krematorium am Zentralfriedhof (dort ein Holzmeister-Entwurf) passen würde. Im Kunstkataster wird etwas kryptisch ein Gedenktafel aus dem Jahr 1934 erwähnt.
Der Brunnen bei der Kriegerkapelle dürfte noch richtiges weiches Amraser Wasser führen.

Die kürzlich renovierte Lourdeskapelle mit dem neuen Gittertor. Nun kann man nicht mehr bei einem Unwetter Schutz suchen, aber dafür funktioniert das Aufstellen der Kerzen besser, das in der Vergangenheit immer für Verrußungen gesorgt hat. Nebenbei bemerkt ist es wahrscheinlich so, dass man Kapellen an solchen stadtnahen Orten leider nicht mehr unbewacht offen stehen lassen kann, ohne das Vandalismusgefahr besteht.

Detail der Sokopfkapelle.

Freitag, 27. April 2012

Dorfbrunnen Amras, Wasserhärte

Ende der Achtzigerjahre: Kanalbau in Amras. Der Dorfbrunnen etwas malträtiert im Hintergrund.

Ich stelle fest, dass ich nur dieses Photo vom damals beiseite gedrehten Dorfbrunnen habe.
Im Herbst 2011 fiel mir auf, dass die Kalkflecken in der Dusche intensivere wurden. Trotz des weichen Amraser Wassers (ca. 2-3° dH). Nun stellte sich die Frage: Putzen wir weniger oder wurde das Wasser tatsächlich härter. Hier die Auskunft der IKB:

aufgrund von wartungsarbeiten an der quelle in aldrans (dieser versorgt im normalfall die zone amras) wird seit einigen wochen wasser aus der zone stadt (wasser aus den mühlauer quellen) in amras eingespeist, betrifft auch den dorfbrunnen beim metzger hölzl. wie lange diese arbeiten noch andauern ist aus jetzigem zeitpunkt leider noch nicht abzusehen.das mühlauer wasser hat einen härtegrad von 6-8°dH also etwas härter als das gewöhnte wasser (2-3°dH). dies kann durchaus zu mehr verkalkungen führen, da dieses wasser überdies noch mehr calzium und magnesium aufgrund des gesteinsaufbaues der nordkette besitzt!
Ade Haut wie Babyhintern nach dem Duschen – dafür schmeckt das Wasser nun spritziger ;-)

Der Dorfbrunnen war zumindest noch letztes Jahr sehr beliebt bei Aquarienbesitzern und Schnapsbrennern, die hier in Kanistern weiches Amraser Wasser zapften.