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Mittwoch, 30. Oktober 2024

Zwar hat die Patscherkofelbahn schon die Gehsteige hochgeklappt. Die Glungezerbahn sperrt jedoch nicht gerade jetzt,in der schönsten Zeit,zu und bietet ihre Dienst in den Herbstferien noch an. Bergsteigen im Gelände ist aber nur mehr mit äußerster Vorsicht möglich. Nicht nur die Tränke auf der Issalm sieht so aus. Auch Blockwerk und Wege sind im Schattenmit einer dünnen Eisschicht überziogen.

Samstag, 19. Oktober 2024

Blaue Grotte

Eine in unserer Familie tradierte sehr kurze Sage erzählt von einem Imster, dessen Verwandte mein Großvater noch gekannt hätte. 
 
Dieser Imster erblickte am abendlichen Heimwege am Waldrand bei einer Felsstufe ein Licht. Er ging dem auf dem Grund, fand eine hell erleuchteten Gang später ein Kammer und darin einige ziemlich kleinwüchsige Gestalten die an den Wädnen der Kammer hockten und ihm Goldstücke anboten. Er nahm eines und machte sich dann aus dem Staub, weil ihm die Sache nicht geheuer war. Als er am Folgetag seinen ganzen Mut zusammennahm, um dorthin zurückzukehren und mehr Gold zu holen (die Gier ist ein Luder) fand er den Platz nicht mehr. 
 
Mein Vater hat die Handlung immer am Fuß des Tschirgant angesiedelt; bei der heutigen Knappenwelt, genaues wusste er aber auch nicht. 
 
Ob diese Geschichte bloß einen Variation der Sage des Schatzes am Bergl ist? Das Bergl ist jedenfalls auf der anderen Talseite. Und als ich in der nahen Rosengartenschlucht durch die blaue Grotte schloff, fiel mir dieses längst vergessene Geschichtl wieder ein. 
 
 Wer weiß. Vielleicht hat auch mein Vater den Platz noch gesucht. In seiner Pension war er ein paarmal dort wandern. Einmal war ich dabei (in der Malchbach und Hachleschlucht, dem Setenil das Obberlandes)...aber ich glaub die Geschichte hat er damals nicht erneut ausgebreitet.

Montag, 2. September 2024

Auf der Vesulalpe

Bevor der erste Schnee kommt noch einmal möglichst weit rauf. Doch so sehr die Blockfelder locken: Das Tempelhüpfen auf diesen geht mit 57 nicht mehr so, wie mit ca. 30 (als ich erst auf den Geschmack kam). Daher ist das der Ort der Umkehr. Die Vesulspitze war ohnehin nicht das Ziel. Doch selbst die Vesulscharte (es wären noch 200 Höhenmeter gewesen) schien mir vermessen. Und siehe da auf den letzen Metern vor der Bushaltestelle kam der Wettersturz. Sommer Ade.

Samstag, 24. August 2024

Telfer Wiesen

Gelegentlich schaffnere ich bei Sonderfahrten der TMB. Wenn, wie hier, eine Leerfahrt nach einer Einrichtungssonderfahrt folgt, hat man den Zug für sich allein und kann den Reiz dieses flüchtigen Ensembles mit der Kulturlandschaft genießen.

Donnerstag, 8. August 2024

Die Verblendung

Radelt man von St Pölten durchs Fladnitztal zur Donau, nähert man sich einer Ikone des österreichischen Barocks von hinten. 
 
Man fährt einem arkadischen Höhenrücken entlang, der, wüsste man es nicht genauer, von Macchie bedeckt sein könnte. Es erinnert ein wenig, während man durch Tal entlang der gerade in Sanierung befindliche Bahnstrecke fährt, so, als könnte man oben wie auf dem Weg zwischen Anogia und Nida am Psilorits (Kreta) wandern. 
 
Eine Gegend des Rückzugs. Steindurchsetzer Wald. Verkrüppelte niedergedrückte Bäume. Flimmernde Luft, Stille, Trockenheit. Für Einsiedler und Hirten.
 
 Dann wachsen unvermittelt aus dieser Idylle die Türme und Dächer des Stiftes Göttweig heraus. 
Eine barocke Überhöhung? 
Ein künstlerische Interpretation des Eremitendaseins? 
 
Ein wenig erinnerts dann aber doch an die etwas andere, von Professor Leopold Gerstel gern bei Entwerfenkorrekturen erwähnte Legende vom Taj Mahal, dass Shah Jahan nach Fertigstellung seines Liebesbeweises den Sarkophag seiner verstorbenen Liebe als Störfaktor für die sonst vollendete Arhcitektur des Bauwerks empfunden hätte. 
 
So weiß man auch hier nicht, ob man mit dem Bau des Klosters den Genius Loci dieser vormaligen Eremitage als "Störfaktor" verstellt hat.
 
Ich habe mich jedenfalls dann bei der Rückschau der im Gegenlicht entrückten nördlichen Schaufassade des Stiftes gefragt, ob die Erbauer von  / in ihrem eigenen Ermemitendasein so verblendet waren, dass sie das Wesentliche des Ortes nicht mehr wahrhaben wollten?
 
 Irgendwann werde ich a) Canettis "Verblendung" lesen (geht es wirklich um so etwas in diesem Buch?), b) Göttweig besuchen (damit ich den Erbauern nicht unrecht tue; es wird gewisse sein Qualitäten haben. immerhin ist Göttweig, wie wir gelenrt haben, unvollendet).

Mittwoch, 7. August 2024

Nacktradeln

Dass es auch anders gehen kann, wie im Ybbstal, beweist vorläufig die Traisenstalstrecke. Diese wurde zwar gekürzt um den touristisch interessanteren Teil (der einst eine Zahnradbahn nach Mariazell hätte werden sollen). Der Rest wird aber noch genutzt. Unter anderem für Holztransporte und Fernehizrohre. Nach St. Ägyd am Neuwalde fährt allerdinds, wie eine junge Frau dort im Cafehaus bemerkte, leider kein Personenzug mehr. Die enden in Schrambach bei Lilienfeld. 
 
Der Titel dieses Posts bezieht sich etwas irreführend auf ein Erlebnis just in diesem Abschnitt des Traisentalweges. Ich meinte, gerade eher konzentriert auf mögliche kommende Züge, dass die Dame, die eben vorbeifuhr eine hautfarbenes T-shirt anhatte; meine Frau präzisierte: "Die war splitternackt. Das ist extrem unangnehm zum radeln". Meine zugegebenermaßen hinkende Theorie dazu: "So hat man eine unverschwitzte Radlhose für die Rückfahrt."

Samstag, 3. August 2024

Ybbstalradweg

Schön ist die Radfahrt durchs Ybbstal. 
Doch schmerzt es, dass der so angenehme Radweg, der aufgrund der Flachheit des Tales auch straßenparallel verlaufen könnte, teilweise Vorwand für die Einstellung der Bahnstrecke war. Oder war es vielmehr so, dass die Höfe Steinbachmauer 8, 7, 5 (ÖAMTC Fahrtechnikzentrum), 4 (Hotel Waldesruh) uund evt. auch Großau 2a, die Bahn nicht mehr haben wollten?
 
Jedenfalls scheint es so, dass der "Grund" der Bahneinstellung, wie Ende der 80´er Jahre vorgeschützt, nämlich die Erweiterung der Produktionsanlagen der Firma Bene in Waidhofen a.d. Ybbs noch immer nicht erfolgt ist (vgl. https://planung-richtig-herum.blogspot.com/2010/10/mai-1986-kurz-vor-der-einstellung-der.html).

Donnerstag, 1. August 2024

Edelmut tut selten gut?

Kurz nach einem Bad in der Rodl bei Gramstetten fand ich unterhalb der Burg Rottenegg diese Geschichte, bei der keiner gut wegkommt. Beim Ritter musse man "edel" dazuschreiben, weil man aus der Geschichte nicht auf dieses Attribut käme. Könnte ein Motiv aus Potockys "Handschrift von Saragossa" sein.

Freitag, 26. Juli 2024

The constant gardener

Freunde wollten in der Brennergegend gemütlich wandern. Ich schlug die Zeischalm vor, die ich zuletzt vor gut 20 Jahren besuchte. 
 
Wer sehen will, wie Kulturlandschaft "generiert" werden kann. Hier sieht man es. 
 
Die Betreiber der Alm sind aber auch schon seit mehreren Jahrzehnten regelmäßig daran, dieses Kleinod mit dem wunderbar gepflegten Weg zu erhalten. 
 
Die Bedeutung des Post-Titels "The constant gardener" aus dem gleichnamigen Film abgeleitet, bedeutet, dass sich jemand der äußeren Welt verschließt, um persönlichen Vorlieben zu folgen (Quelle https://www.reelingreviews.com/reviews/the-constant-gardener/: "The Constant Gardener,” the title of which refers to Justin’s passion to grow things, is a metaphor for shutting one’s eyes to the world around in favor of some trivial personal pleasantry."). 

Ich kannte diesen Filmtitel. Und ich habe mir als ich ihn erstmals las, zusammengereimt, dass man für einen guten Garten eine gehörige Portion Beständigkeit braucht. Wer konstant dabei bleibt, im Jahreskreis "im Kreis läuft", der wird damit belohnt, dass die Natur plötzlich macht was man will (bzw. man selbst  macht was die Natur vorgibt - also ein langwieriger beständiger Erziehungsprozess, der in bedien Richtungen wirkt - von wegen "Macht euch die Erde Untertan";  "Die Landschaft muss das Gesetz werden" (Walter Rossow) ist da schon treffender.
 
Das beschriebene Verhalten ist in diesem Film (denn ich selbst nicht gesehen habe und der dieses Thema dann doch etwas anders als ich es hier "benutze" weiterspinnt - um nicht zu sagen überhaupt nichts mit dem zu tun hat, was ich hier erzähle) offenbar negativ konnotiert; ich meine aber, dass am Beispiel der Zeischalm zu erkennen ist, was eine solche Klausur Einzelner für die Allgemeinheit zu leisten vermag. 
 
Mittlerweile käme man übrigens ganzwöchentlich (5x pro Tag Mo-Sa, 3x pro Tag So) ins Valsertal; ich wurde allerdings - ich gestehe es - zum Ausgangspunkt der Wanderung mit dem dem Auto "spediert". 
 
Infos zur Zeischalm auch hier im Wipptalblog.

Montag, 15. Juli 2024

Die alte Buslinie K

Ein gewichtiger Grund, warum ich die Innsbrucker Straßenbahn lieben lernte, war die alte Linie K. 
 
Noch heute stellen sich instinktiv meine Nackenhaare auf, wenn ich einen Bus der nun wiedererstandenen aber anders verlaufenden Linien sehe. Gelegentlich nehme ich sie dann aber doch, da sie in der Helblingstraße, nahe an der Hst. Bretterkeller der Waldbahn hält.
 
Damals: Wozu auf einen Bus warten, der überfüllt ist, Innen nach Abgasen riecht, der wegen Staus in der Stadt im mehrfachen seines Intervalls ausfällt und noch dazu: 
Wenn man zu Fuß bis zur nächsten oder übernächsten Station geht (mein Rekord war Innenstadt bis Amraserstraße), bis der Bus vielleicht kommt, man teilweise weiter vom Ziel entfernt ist als zuvor. Dann steht man irgendwann drin, es ist heiß und stickig und es wird einem so schlecht, dass man zwei Stationen vor dem Ziel doch wieder aussteigen muss.
 
Die Linienführung von der Trogerstraße zum Amraser Schloßcafe, die ich hier hoffentlich aus der Erinnerung halbwegs korrekt wiedergegeben habe, nahm jeden damals übliche Stau mit: Innsbruck Ost, Südring, Grassmayrkreuzung, Leopoldstraße, Bahnhof, Boznerplatz, Maria Thersien Straße, Burggraben, Innbrücke.
Blau: Amras - St. Nikolaus, Rot: St. Nikolaus Amras, Grün: exemplarische Alternativroute (je nach Fahrer und Stau)

Obwohl der Bus unweit des Wohnhauses des damaligen Bürgermeisters Lugger endete, glaube ich nicht, dass er den Bus je benutzt hat; sonst hätte sich da wohl was geändert.
 
So sah auch mich der Bus kaum. Wenn ich die Namen der Fahrer tlw. noch weiß, dann wohl eher aus den Erzählungen meines Vaters, der dem Bus im Gegensatz zu mir bis zum Ende treu blieb.
 
Legendeumwobene Fahrer (persönlicher Eindruck):
Schorsch (übergewichtig, mitunter cholerisch, trotzdem eher ruhige konstante Fahrweise, fuhr im Sommer im traditionelle Hausmeisteroutfit in Feinrippunterhemd und kurzer Hose mit Schlapfen und blauen knielangen halboffenen Arbeitsmantel). 
Max (phlegmatisch und freundlich den Fahrgästen gegenüber, mit kaltblütigem Gleichmut Vorang immer selbstverständlich annehmend, daher sehr fahrplantreu, wenn abgefertigt war, kam man nicht mehr rein; unsereins sowieso nicht, aber auch die feschesten Damen).
Heli (freundlich, sportliche Fahrweise, nach Abfertigung noch eher gnädig beim Fahrgästeeinlassen, unabhängig von der Schönheit, zudem immer ein paar fröhliche Sprüche auf Lager).

Mein Vater pflegte (was heute den Compliancerichtlinien der ÖV-Unternehmen wiedersprechen würde) zu Jahreswechsel jenen Fahrern ein Trinkgeld zu geben, die den Fahrplan ohne Rücksicht auf Verluste im motorisierten Individualverkehr einhielten. Also jenen die auch mal bei Rot in die Grasmayrkreuzung einfuhren oder Alternativrouten zur Stauumgehung fuhren, auch wenn dabei in Nebenstraßen <5 m in die Kreuzung Parker mitunter durch den Bus "spanabhebend abgefast" wurden. So waren die späten Siebzigerjahre. Die Verkehrsplanung setzte auf Auto. Nicht aber wir Fahrgäste.
 
Um den Fahrplan einzuhalten fuhr einmal ein Bus der Linie K so schnell durch die Maximliianstraße, dass er im Eckeingang der Tyrolia bei der Templstraße landete. Leider war das der Platz, wo auch die Fahrgäste üblicherweise warteten, da man dort sehen konnte, wenn der Bus aus dem Bahnhof ausfährt. Ich glaube es waren damals Opfer zu beklagen.
Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich, dass die Route über die Tempelstraße bereits eine "Verbesserung" war, ursprünglich fuhr der Bus  (so bis 1980) nach Süden über Leopold und Gaismairstraße, detto dürfte es weiter nördlich gewesen sein (siehe IVB Chronik  Kreutz, Haymon 2017, Seite 294)

Als der K verschwand und die Linie T aus der Taufe gehoben wurde, hatte mein Vater keinen Trennungsschmerz. Insgeheim glaube ich, er fuhr nur mit dem K, weil dieser zwischen DEZ und Grasmayrkreuzung jene Tangentiallinie war, die er sich bereits 1970 gewünscht hätte. Denn die Linie T  kenne ich gewissermaßen als Gedanken durch meinen Vater ungefähr gleich lange wie die Hallerbahn.

Samstag, 7. Oktober 2023

Nicht nur die Architekturbiennale lässt einen ratlos zurück. Auch dieser Morgen, so schön er hier in Venedig sein mag (das Photo hatte ich um 7h30 ausgenommen). Die Nachrichten habe ich erst beim Frühstück mitbekommen.

Und wer ist nun Schuld? 
Nach meinen bisherigen Überlegungen (der Eintragsnachtrag wurde am 29.10.2023 verfasst) würde ich sagen: Kaiser Hadrian?...Nebukadnezar II?...
Aber wahrscheinlich greift selbst das zu kurz. Wir sind nur Gast auf Erden.

Dienstag, 3. Oktober 2023

Mini Fundus

Es ist mir ja schon beinahe peinlich, erst nach mehr als zehn Jahren dienstlicher Zuständigkeit auf solch ein Sehenswürdigekeit zu stoßen. Aber man gelangt eben an manche Stellen nur hin, wenn es einen dorthin aus andere Notwendigkeit verträgt.

Allen Pfundsern wird das so bekannt sein, dass man wohl meint keinem es direkt ans Herz legen zu müssen (gut; der TVB Oberland wirbt eh dafür - aber eher als Kinderwanderung). 
 
An einem alten Waalweg wenige Höhenmeter oberhalb von Stuben findet man diese Modelle wichtiger historische Häuser in und um Pfunds. Die Anlage, so berichtet die Infotafel in einem Text von Robert Klien, wurde von einer Gruppe von Pfundser Bastlern errichtet. 
 
Wenn man hier durchschreitet, fühlt man sich wie in einem Heiligtum. Und man vermeint ein wenig, das hier beseelte Uschebtis (sehr frei interpretiert) der tatsächlichen Häuser im Ort unten stünden.
 
Was solche Erlebnisse auch zeigen: Tirol ist groß. Da reicht wohl ein Leben nicht aus, alles zu entdecken, was darin steckt.

Sonntag, 1. Oktober 2023

Im Vikartal

Dieses Jahr war ich rückblickend seltener Gast am Patscherkofel. Der 1. Oktober war diesbezüglich keine gute Idee, denn an diesem Tag wollten alle dorthin. Schlussendlich führte das zu einer Fußwanderung (das Warten an der Seilbahnkasse hätte zu lange gebraucht) über den Almweg 1600 rund um den Patscherkofel herum mit Begegnungen unterwegs, die man an einer Hand abzählen konnte, die aber dafür umso angenehmer waren. Das Beste daran: Ich habe die Route so nicht ausgesucht, bin nur mitgegangen.
Das Photo zeigt das Meissnerhaus. Nicht am Bild erkennbar sind die sehr gehaltvollen Topfenkuchen, die man dort bekommt.
Erkennbar ist hingegen der leichte Schleier im unverschämt blauen Himmel: Das ist - so der Wetterbericht - die Asche der Waldbrände Kanadas. Einziges Manko: Die Igler fährt momentan nicht (siehe dieser Beitrag)

Sonntag, 24. September 2023

Schloss Trautson

Am Tag des Denkmals lud der Verein Schloss Trautson zu einem "Kirchtag" mit sehr guten selbstgemachten Kuchen und schöner Musik auf das in Renovierung befindliche Schloss. Der Standort ist ein spektakulärer, den man am Weg in den Süden gern übersieht. 
 
Die Brennerbahn durchfährt nämlich den Burghügel im 125m langen Matreitunnel (ebenso wie das die Sill unmittelbar nördlich in einem ähnlich langen Tunnel unter der Brennerbahn macht). 
Von der Ellbögnerstraße sieht man zwar hin (siehe Bild) - allerdings war der Burghügel lange Zeit sehr verbuscht und kaum wahrnehmbar. 
 
Schloss Trautson wurde im 2 Weltkrieg zu einem Totalschaden. Ähnlich wie in Reith bei Seefeld galten die Angriffe der Eisenbahninfrastruktur; zerstört wurde aber so ungefähr alles drum herum. Nur die südlichen Kaplaneigebäude blieben erhalten; Kapelle, Palas und Bergfried waren dem Erdboden gleichgemacht. Am Wipptalblog gibt es Bilder darüber.
 
Der Burgverein hat Teile der Bauten renoviert; zudem entstand nun nördlich eine kleine Neuinterpretion eines Palasgebädues auf einem Stampfbetonsockel. Hier sollen künftig Veranstaltungen u.ä. stattfinden. 
Die Hängebrücke, über die man von der Bushaltestelle Pfons in ca. 10 Minuten hingelangt existiert schon seite 2020. Das neue Palasgebäude wurde nun eröffnet. Beide Projekte sind Leader-gefördert. Es bleibt zu hoffen, dass die Rechnung aufgeht und sich das Vorhaben zumindest so selbst erhält, dass weiterhin auch Gelder der öffentliche Hand fließen, weil der Umwegnutzen nachweisbar ist.

Daher für alle potentiellen Besucher:
Von der Bus-Hst. Pfons-Feuerwehr sind es 560 m und ca. 30 Höhenmeter; leidlich Schwindelfrei sollte man für die Hängebrücke aber sein.
Von der Bus-Hst. Pfons-Pfarrkirche bzw. vom Besucherparkplatz Zieglstadl sind es 770 m und ca 30 Höhenmeter Gehweg
Von der S-Bahnstation Matrei am Brenner sind es 1,7 km und ca. 30 Höhenmeter

Der Standort lässt sich schön mit Wanderungen im Bereich Schöfens, Tienzens und Mauern kombinieren (wir sind beim Besuch von Steinach aus in ca. 3 Stunden dorthin gewandert).
Nördlich von Trautson erstreckt sich zudem eine ausgedehnter Bogenschießparcours der sogar mir Lust machen würde, das mal zu probieren....  
Hier sollte man künftig finden, was sich so auf Schloss Trautson tut - dennleider hat die Anlage nur zu bestimmten Zeiten offen. Man kann wenn es geschlosen ist die Hängebrücke benutzen und dort vorbeigehen.
Ein erster Termin: Weihnachtsmarkt Schloss Trautson am Sonntag, den 01.12.2019, Beginn: 13 Uhr

Freitag, 22. September 2023

Sozialzentrum Zell am Ziller

Auf den ersten Blick mag das Gebäude nciht auffallen. Das neue Sozialzentrum Zell am Ziller von Riccione Architekten / Rudi Palme zeigt aber einige interessante Lösungen, die man in der Architektur der vergangenen Jahre nur mehr selten so sah.
In kurzen Worten:
Siedlungsraum fortsetzen, nicht Akzente setzen
Mauern bauen, die Mauern sind
Massivität darf man spüren
Öffnungen dort wo man sie braucht, und nicht indifferent Licht, Licht, Licht, auf Teufel komm raus.
Zwar sieht man im Inneren des Gebäudes, dass in manchen Dingen der Sparstift der öffentlichen Hand wirkte; Farbwahl und Details zeigen aber auch dort, dass man ein Gebäude entwickelt hat, das, so denke ich, die Zuneigung der Bewohner, Besucher und Passanten erfahren wird.
Formal mag sich manch einer an die Postmoderne erinnern; tatsächlich ist das aber schon etwas anderes. Neu ist es nicht. Aber das muss Architektur auch nicht sein.
Auffallen, um zum Anfang zurückzukommen, muss ein Gebäude auch nicht. Aber man kann schon jetzt sagen, dass es fehlen würde, wenn es nicht mehr da wäre (um es mit den Worten von DI Gerstel zu sagen).

Montag, 11. September 2023

Ithaka

Ein Insel zum Ankommen.
Passend zum Bild aus dieser Online-Quelle heraus einige Zeilen aus Homers Epos (Übersetzung E.H. Voß) verwurstet:
Aber Odysseus

Wandte zur strahlenden Sonn' oft ungeduldig sein Haupt auf,
Dass sie doch unterginge; denn herzlich verlangt' ihn zur Heimat.
....
Und ein sanfter Schlaf bedeckte die Augen Odysseus',
Unerwecklich und süß, und fast dem Tode zu gleichen.
Wie wenn auf ebener Bahn vier gleichgespannete Hengste
Alle zugleich hinstürzen, umschwirrt von der treibenden Geißel,
Hoch sich erhebend, und hurtig zum Ziele des Laufes gelangen:
Also erhob sich das Steuer des Schiffs, und es rollte von hinten
Dunkel und groß die Woge des lautaufrauschenden Meeres.
Schnell und sicheres Laufes enteilten sie; selber kein Habicht
Hätte sie eingeholt, der geschwindeste unter den Vögeln.
Also durcheilte der schneidende Kiel die Fluten des Meeres,
Heimwärts tragend den Mann, an Weisheit ähnlich den Göttern.
....
Schwebten sie nahe der Insel im meerdurchwallenden Schiffe.
Phorkys, dem Greise des Meers, ist eine der Buchten geheiligt,
Gegen der Ithaker Stadt, wo zwei vorragende schroffe
Felsenspitzen der Reede sich an der Mündung begegnen.
....
Nach Ithaka zu gelangen war in gewisser Weise ein kleine Irrfahrt. Richtige Fähre, falscher Hafen dann noch ungünstiger Seeleutestreik.
Ohne irgendeinen historischen Beweis zu haben, bin ich mir sicher, dass Odysseus Ithaka bei Frikes (auch dort gibt es zwei schroffe Felsenspitzen bei der Hafeneinfahrt) erreicht haben muss. Kurz vor der Einfahrt in diesen Hafen passiert man die gezeigte kleine Bucht (Koordinate 38.492859286742764, 20.670922333137) an der die schön terrassierte Olivenhaine bis zum Ufer herunter getreppt sind.
So habe ich mir den Platz immer vorgestellt (allerdings nur mit der Jugendbuchbildung nach dem Werk von Auguste Lechner, diese möglicherweise ideologisch kritische Vorbelastung lässt sich leider nicht mehr tilgen; komisch nur, dass für mich die Griechen immer trotz dieser Literatur schwarzhaaring und dunkeläugig waren)

Sonntag, 20. August 2023

Vertane Chancen

Noch eine hohe Säule zeugt von verschwundner Pracht....(Sängers Fluch, Uhland).
In diesem Fall sind es wohl noch alle Oberleitungsmasten, die samt langsam überwuchert werdendem Gleis von der Wachtlbahn zeugen. Ob die Wiederaufnahme des touristischen Verkehrs erwartbar ist, steht in den Sternen.
Dazu müsste die 6,1 km lange Bahn wohl bis ins Wandergebiet am Ursprungpass, gut 14 km taleinwärts fahren und bis zum Bahnhof Kiefersefelden verlängert werden. Aber wozu sich über so etwas Gedanken machen, wenn man am Ursrpungpass beinahe Hektargroße Wanderparkplätze bekommt?

Donnerstag, 10. August 2023

Hüttenspitze

Dieser Weg führt, wie schon das Bauwerk an der Seite erahnen lässt, zur Hüttenspitze. Diese ist aber nicht nach diesem Objekt, sondern als Hausberg der Alpensöhnehütte benannt. Um die Hütte herum wachsen Edelkastanien, Pfirsich und Wein auf ca. 1345 m ü A als Konsequenz der dortigen Klimawandelanpassungsstrategie.

Dienstag, 8. August 2023

Genickler

Just am Tage eines Außendienstes in Serfaus erfuhr ich später von einem ORF-Beitrag über die Kunstwerke Georg Löwits, die in Serfaus an mehren Orten aufgestellt wurden (Hauptproblem in diesem Beitrag: Kind mit nacktem Hintern vor Kirche).
Sie zeigen jeweils nur die Rückseite von Menschen, wohingegen deren Vorderseite eine ebene Schnittfläche ist, sodass man vom Schmalzkopf her hier nicht viel außer eine hellen Silhouette erkennen würde. In einer Sequenz einer seiner Schriften beschreibt Doderer einen Menschen den man erst im Vorübergehen an seiner Rückseite erkennt - das war mein erster Eindruck, als ich mir noch nicht sicher war, ob das Kunst oder TVB-Deko wäre. Vielleicht finde ich die Stelle, an der Doderer darüber schreibt, wieder....nach längerem Suchen hier im Netz:
Doderer, Heimito, Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre (1951; reprint, Vienna, 1993), 260–61 "Sie haben etwas sehr Stoßkräftiges, diese Genicke, sie erinnern durch ihre rasierte Glätte an ein Knie, in der Funktion dem bewußten Ellenbogen nicht unverwandt.… Mitunter geschieht das jedoch erst, wenn sie einem den Rücken drehen (was sie gut können), und da erkennt man's erst recht, mit wem man es zu tun hatte — wenn man das Genick sieht: ach so, aha.… Aber hierin liegt eben der Kniff und Trick jener Genickler: man sieht ihr eigentliches Gesicht erst, wenn sie sich abgewandt haben, also zu spät, jedenfalls beim ersten Zusammentreffen viel zu spät und wenn es schon vorbei ist. Sie tragen ihr Gesicht rückwärts.”