Auflassung von Stationen auf der Brennerbahn
Die aufgelassenen und nun in Auflassung befindlichen Stationen der Brennerbahn gehören zu Erholungsräumen, die leider ins Hintertreffen geraten sind. Sie wären mit dem ÖV leicht erreichbar, sind trotz oder gerade wegen deren Lage in enger Schlucht attraktiv.
Wenn man davon spricht, dass Erholungsräume leichter mit dem ÖV erreichbar sein sollten, führt der erste Schritt dorthin nicht über die Rücknahme des Angebots. Bisher ging ich davon aus, dass die Auflassungen nur mit den Kapazitätsengpässen auf der Strecke zu tun hätten und mit der Eröffnung des BBT um 2032 rückgängig gemacht werden. Die aktuellen Maßnahmen erscheinen aber so, also wollte man vorsorglich (nachhaltig) die Existenz dieser Stationen aus dem öffentlichen Bewusstsein tilgen.
Die Station Patsch hat als Ausflugsziel nicht nur als Bienenweide der ÖBB-Imker (Oase der Schienenbienen) Potential, da sie gut ins Wegenetz zwischen Patsch und Ellbögen eingebunden ist.
Bei der Station Unterberg – Stefansbrücke gab es um 2008 anlässlich der Reduktion des Angebotes Proteste. Die Station ist wichtig für den Freizeitverkehr (Wanderwege im Umfeld der Europabrücke und der Rohrbrücke trotz Brennertunnelbaustelle, die manche Wege temporär unterbricht).
Daher darf die Strategie, durch Einschränkung der Dienste potentielle Fahrgäste vergrämen zu wollen, nicht aufgehen.
Wenn man über Stationen an der Brennerbahn diskutiert, sollte man zudem die Reaktivierung der Station Brennersee in Erwägung ziehen. Auch sie hat einen Wert im Freizeitverkehr, da von dort aus der Zugang nach Padaun (Kapelle zum blinden Herrgott) ins Venntal (Europahütte) und zum Tiroler Höhenweg möglich ist. Die derzeitigen Zugangswege vom Bahnhof Brenner dorthin sind mangels durchgehender Gehsteige und wegen der Notwendigkeit, Leitschienen zu überklettern, nicht angemessen.
Leserbrief, am 30.11.2024 in der TT veröffentlicht (ohne Photos)