Diesen Sommer haben wir unseren Radurlaub sozusagen von hinten aufgezäumt. Mit dem Nightjet nach Süden, genauer gesagt letztendlich nach Priverno-Fossanova, und von dort in 18 Fahrtagen über knapp 1300 km und 9300 Höhenmeter nach Innsbruck.
Der Vorteil dieser Routenwahl:
Man muss zum Heimkommen keine Termine, wie Fähren, Züge etc. einhalten. Man muss nur die Tagesetappen im Auge behalten (die wir situativ gestalteten). Zwischendurch musste jedenfalls nie der ÖV aushelfen, obwohl wir das erwartet hätten (und ich ja gerne jede Gelegenheit ergreife Zug zu fahren).
Die Route zum "Nachfahren":
Terracina - Nettuno - Fregene - Bracciano - Tuscania - Pitigliano - Sarteano - Arezzo - Pieve Stanto Stefano - Cesena - Lido Romea - Copparo - Legnago - Ceraino - Lavis - Klausen - Innsbruck
Abnehmen kann man damit nicht, dafür ist das Essen in Italien zu gut.
Um Anfälle von Stendhalismus zu vermeiden, gab es Kulturprogramm nur dort, wo man direkt drüber stolpert....also in:
Terracina - Sabaudia - Nettuno - Fregene - Cerveteri - Bracciano - Oriolo Romano - Borgo Rio Secco -Tuscania - Rio Olpeta - Pitigliano - Val di Vitozza - Sarteano - Arezzo - Pieve Stanto Stefano - Bagno di Romagna - Sarsina - Cesena - Castiglione di Cervia - Lido Romea - Pomposa - Copparo - Fratta Polesine - Legnago - Ceraino - Lavis - Klausen - Innsbruck
Fett hervorgehoben: Dort gab es wirklich längere Besichtigungen, tlw. mit Eintritt und tlw. mit Führung - die anderen waren mehr Kulturerlebnisse am Wegesrand, wie z.B. die Römischen Grabdenkmäler in Sarsina
Wie immer nach so einer Reise: "Dies und das muss man sich nochmals genauer ansehen" sagt man sich....und wird doch nicht wiederkehren, oder allenfalls auf völlig anderen Wegen mit anderen Sichtweisen dorthin gelangen.
Vorsätze, wie weniger zu photographieren und mehr zu zeichnen, lösten sich sehr bald in Luft auf. Einzig der Vorsatz möglichst bald nach Ankunft im Süden am Wegesrand einen Feigenbaum zu plündern hat sich mit der Zeit immer mehr perfektioniert. Diesmal ab abfahrt vom Zielbahnhof nach ca. 5 Minuten Fahrzeit.
Schön wars. Erholsam. ("richtiges" Strandliegen halten wir (glücklicherweise beide) maximal 2h pro Urlaub aus). Bald wird die Erinnerung verblassen und einzelne Erinnerungsinseln um Stimmungen oder Anekdoten sowie manche Lieblingsphotos oder solche, die man vergaß aufzunehmen werden persistent bleiben.
Ein Wermutstropfen: Es gibt kein Salierikugeln in Legnago.




