Posts mit dem Label Kunst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kunst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 8. August 2024

Die Verblendung

Radelt man von St Pölten durchs Fladnitztal zur Donau, nähert man sich einer Ikone des österreichischen Barocks von hinten. 
 
Man fährt einem arkadischen Höhenrücken entlang, der, wüsste man es nicht genauer, von Macchie bedeckt sein könnte. Es erinnert ein wenig, während man durch Tal entlang der gerade in Sanierung befindliche Bahnstrecke fährt, so, als könnte man oben wie auf dem Weg zwischen Anogia und Nida am Psilorits (Kreta) wandern. 
 
Eine Gegend des Rückzugs. Steindurchsetzer Wald. Verkrüppelte niedergedrückte Bäume. Flimmernde Luft, Stille, Trockenheit. Für Einsiedler und Hirten.
 
 Dann wachsen unvermittelt aus dieser Idylle die Türme und Dächer des Stiftes Göttweig heraus. 
Eine barocke Überhöhung? 
Ein künstlerische Interpretation des Eremitendaseins? 
 
Ein wenig erinnerts dann aber doch an die etwas andere, von Professor Leopold Gerstel gern bei Entwerfenkorrekturen erwähnte Legende vom Taj Mahal, dass Shah Jahan nach Fertigstellung seines Liebesbeweises den Sarkophag seiner verstorbenen Liebe als Störfaktor für die sonst vollendete Arhcitektur des Bauwerks empfunden hätte. 
 
So weiß man auch hier nicht, ob man mit dem Bau des Klosters den Genius Loci dieser vormaligen Eremitage als "Störfaktor" verstellt hat.
 
Ich habe mich jedenfalls dann bei der Rückschau der im Gegenlicht entrückten nördlichen Schaufassade des Stiftes gefragt, ob die Erbauer von  / in ihrem eigenen Ermemitendasein so verblendet waren, dass sie das Wesentliche des Ortes nicht mehr wahrhaben wollten?
 
 Irgendwann werde ich a) Canettis "Verblendung" lesen (geht es wirklich um so etwas in diesem Buch?), b) Göttweig besuchen (damit ich den Erbauern nicht unrecht tue; es wird gewisse sein Qualitäten haben. immerhin ist Göttweig, wie wir gelenrt haben, unvollendet).

Dienstag, 3. Oktober 2023

Mini Fundus

Es ist mir ja schon beinahe peinlich, erst nach mehr als zehn Jahren dienstlicher Zuständigkeit auf solch ein Sehenswürdigekeit zu stoßen. Aber man gelangt eben an manche Stellen nur hin, wenn es einen dorthin aus andere Notwendigkeit verträgt.

Allen Pfundsern wird das so bekannt sein, dass man wohl meint keinem es direkt ans Herz legen zu müssen (gut; der TVB Oberland wirbt eh dafür - aber eher als Kinderwanderung). 
 
An einem alten Waalweg wenige Höhenmeter oberhalb von Stuben findet man diese Modelle wichtiger historische Häuser in und um Pfunds. Die Anlage, so berichtet die Infotafel in einem Text von Robert Klien, wurde von einer Gruppe von Pfundser Bastlern errichtet. 
 
Wenn man hier durchschreitet, fühlt man sich wie in einem Heiligtum. Und man vermeint ein wenig, das hier beseelte Uschebtis (sehr frei interpretiert) der tatsächlichen Häuser im Ort unten stünden.
 
Was solche Erlebnisse auch zeigen: Tirol ist groß. Da reicht wohl ein Leben nicht aus, alles zu entdecken, was darin steckt.

Sonntag, 24. September 2023

Schloss Trautson

Am Tag des Denkmals lud der Verein Schloss Trautson zu einem "Kirchtag" mit sehr guten selbstgemachten Kuchen und schöner Musik auf das in Renovierung befindliche Schloss. Der Standort ist ein spektakulärer, den man am Weg in den Süden gern übersieht. 
 
Die Brennerbahn durchfährt nämlich den Burghügel im 125m langen Matreitunnel (ebenso wie das die Sill unmittelbar nördlich in einem ähnlich langen Tunnel unter der Brennerbahn macht). 
Von der Ellbögnerstraße sieht man zwar hin (siehe Bild) - allerdings war der Burghügel lange Zeit sehr verbuscht und kaum wahrnehmbar. 
 
Schloss Trautson wurde im 2 Weltkrieg zu einem Totalschaden. Ähnlich wie in Reith bei Seefeld galten die Angriffe der Eisenbahninfrastruktur; zerstört wurde aber so ungefähr alles drum herum. Nur die südlichen Kaplaneigebäude blieben erhalten; Kapelle, Palas und Bergfried waren dem Erdboden gleichgemacht. Am Wipptalblog gibt es Bilder darüber.
 
Der Burgverein hat Teile der Bauten renoviert; zudem entstand nun nördlich eine kleine Neuinterpretion eines Palasgebädues auf einem Stampfbetonsockel. Hier sollen künftig Veranstaltungen u.ä. stattfinden. 
Die Hängebrücke, über die man von der Bushaltestelle Pfons in ca. 10 Minuten hingelangt existiert schon seite 2020. Das neue Palasgebäude wurde nun eröffnet. Beide Projekte sind Leader-gefördert. Es bleibt zu hoffen, dass die Rechnung aufgeht und sich das Vorhaben zumindest so selbst erhält, dass weiterhin auch Gelder der öffentliche Hand fließen, weil der Umwegnutzen nachweisbar ist.

Daher für alle potentiellen Besucher:
Von der Bus-Hst. Pfons-Feuerwehr sind es 560 m und ca. 30 Höhenmeter; leidlich Schwindelfrei sollte man für die Hängebrücke aber sein.
Von der Bus-Hst. Pfons-Pfarrkirche bzw. vom Besucherparkplatz Zieglstadl sind es 770 m und ca 30 Höhenmeter Gehweg
Von der S-Bahnstation Matrei am Brenner sind es 1,7 km und ca. 30 Höhenmeter

Der Standort lässt sich schön mit Wanderungen im Bereich Schöfens, Tienzens und Mauern kombinieren (wir sind beim Besuch von Steinach aus in ca. 3 Stunden dorthin gewandert).
Nördlich von Trautson erstreckt sich zudem eine ausgedehnter Bogenschießparcours der sogar mir Lust machen würde, das mal zu probieren....  
Hier sollte man künftig finden, was sich so auf Schloss Trautson tut - dennleider hat die Anlage nur zu bestimmten Zeiten offen. Man kann wenn es geschlosen ist die Hängebrücke benutzen und dort vorbeigehen.
Ein erster Termin: Weihnachtsmarkt Schloss Trautson am Sonntag, den 01.12.2019, Beginn: 13 Uhr

Dienstag, 8. August 2023

Genickler

Just am Tage eines Außendienstes in Serfaus erfuhr ich später von einem ORF-Beitrag über die Kunstwerke Georg Löwits, die in Serfaus an mehren Orten aufgestellt wurden (Hauptproblem in diesem Beitrag: Kind mit nacktem Hintern vor Kirche).
Sie zeigen jeweils nur die Rückseite von Menschen, wohingegen deren Vorderseite eine ebene Schnittfläche ist, sodass man vom Schmalzkopf her hier nicht viel außer eine hellen Silhouette erkennen würde. In einer Sequenz einer seiner Schriften beschreibt Doderer einen Menschen den man erst im Vorübergehen an seiner Rückseite erkennt - das war mein erster Eindruck, als ich mir noch nicht sicher war, ob das Kunst oder TVB-Deko wäre. Vielleicht finde ich die Stelle, an der Doderer darüber schreibt, wieder....nach längerem Suchen hier im Netz:
Doderer, Heimito, Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre (1951; reprint, Vienna, 1993), 260–61 "Sie haben etwas sehr Stoßkräftiges, diese Genicke, sie erinnern durch ihre rasierte Glätte an ein Knie, in der Funktion dem bewußten Ellenbogen nicht unverwandt.… Mitunter geschieht das jedoch erst, wenn sie einem den Rücken drehen (was sie gut können), und da erkennt man's erst recht, mit wem man es zu tun hatte — wenn man das Genick sieht: ach so, aha.… Aber hierin liegt eben der Kniff und Trick jener Genickler: man sieht ihr eigentliches Gesicht erst, wenn sie sich abgewandt haben, also zu spät, jedenfalls beim ersten Zusammentreffen viel zu spät und wenn es schon vorbei ist. Sie tragen ihr Gesicht rückwärts.”

Donnerstag, 15. Juni 2023

Francesca Torzo

Knapp bevor die Ausstellung endete, doch noch dorthin.
 Francesca Torzo hat hier im AUT Teile ihres Werks präsentiert. Auch wenn die Regionalität ihres Ansatzes universellen Anspruch hat, erkannte man doch ganz gut ihren Bezug zu Genua. 
 
Obwohl mich das städtebauliche Modell an Motive von Alexander Kanoldt erinnerte, der eher in Latium malte, so erinnern mich die Gemälde Kanoldts auch an ein Motiv von Libero Verzetti, einem ligurischen Maler.
 
Wer jetzt meint, ich weiß das alles - nein. Ich hatte nur die Bilder "Subiaco" von Kanoldt und "Paesaggio di Periferia" von Verzetti im Kopf. Den Rest musste ich nun in meinen Büchern (Sergiusz Michalski, Taschen: Neue Sachlichkeit ISBN-10:3822804444 und Givanni Paganelle/Tito Pelizza, Sagep:Liguria et Arte ISBN 88-7058-515-X) erblättern. 
 
Aber im Grunde genommen beweist das nicht viel. Jedenfalls ein sehr haptische Ausstellung bei der man sich ordentlich zusammenreißen musste nicht alles zu berühren. Es gelang nicht immer. Gut, dass ich erst spät hingegangen bin.

Donnerstag, 30. März 2023

Seit Kurzem ziert das die Feuermauer des Hauses Heiliggeiststraße 11. Ob da Ives-Klein-Blau (genauer gesagt I.K.B. was nicht für die unweit stehende IKB steht...oder doch?) ist? Der Künstler hat hier einen Homepage. Er scheint Blautöne zu bevorzugen.

Mittwoch, 8. März 2023

Zwischen Fichtenbrunnenboden und Zwieselbach kann man das sehen, wenn man nicht dort geht, wo der Weg markiert ist. Wo das in etwa ist? Hier ist der Tourenvorschlag

Mittwoch, 21. Dezember 2022

....da hab´n edle Ritter g´haust.....

Beim Resumieren des Dezembers fiel mir auf, dass sehr viel gleichzeitig passiert ist - also immer einzelne Tage mit einem Haufen Eindrücken vollgepackt waren. 
 
Entweder ich bin noch Lockdown verwöhnt oder es ist tatäschlich "wuseliger" geworden. 
 
Da ist es dann schön entspanned z.B. auf ein solch natürliches Aquarell zu schauen, indem die Natur einen Wald auf die Hofgartenmauer gemalt hat. Damit doch noch adventliche Besinnung aufkommt. 
 
Lesewarnung für anhand des Bildes meditieren Wollende: Hier nicht mehr weiterlesen! 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die seltsame Aquarellmuster kenne ich auch vom Schloss Ambras. 
Dort haben die Rinnsale von den Mauerdächern auf den geböschten Wänden ähnlich Spuren verursacht. 
 
Mein vater hat die Herkunft mit ;-) immer so erklärt, dass die Spuren durch an die Wand pinkelnde Ritter entstanden wären. Eine Theorie, die ich noch immer gerne annehme und weiterverbreite.

Freitag, 25. November 2022

Österreichischer Bahnkulturpreis 2022

Schon sechs Tage später findet man sich wieder in der Remise.
 
Den Tiroler Museumsbahnen wurde der Österreichischen Bahnkulturpreises 2022 verliehen. Die Festgäste beäugen gerade den renovierten Zug und Landesrat Rene Zumtobel (links) schießt ein Erinnerungsphoto.
 
Aus dem oben verlinkten Text ein Auszug: 
Das Siegerprojekt wurde von 1986 bis 2020 in ehrenamtlicher Arbeit von den Mitgliedern der Tiroler MuseumsBahnen (TMB) aufgearbeitet. Dabei wurde eine eindrucksvolle Begleitrecherche angestellt, um die einzelnen Fahrzeuge bei den unterschiedlichen Eigentümern ausfindig zu machen und in einen historischen Zustand zu überführen. Diese Zugskomposition ist nicht nur für den Innsbrucker Raum identitätsstiftend, sondern auch in der österreichischen Rollmaterialgeschichte von hoher Bedeutung. Das Projekt wurde auch von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben und der Stubaitalbahn GmbH (IVB) über die Jahre unterstützt. 
 
Man kann sagen, dass damit die Vereinstätigkeit beinahe künstlerische Weihen erhielt. Denkmalschutz bei Fahrzeugen ist ja eine ziemlich Gratwanderung zwischen denkmalschützerischen und sicherheitstechnischen Ansprüchen. Da das Wesen eines Fahrzeugs "Fahren" ist sind hier Kompromisse nötig und es ist erfreulich, dass die hier gelebte Praxis gewürdigt wurde.
 
Hier noch die Liste aller Preisträger im Jahr 2022.

Sonntag, 13. November 2022

Hommage Gerhild Diesner

Mühlsee, nicht Viller Moor. Föhn. Eine Hommage an Gerhild Diesner.

Mittwoch, 31. August 2022

Nördlich von St. Radegundus

Ins Landesinnere*
 
Im Sommer 1987 bin ich mit einem Studienkollegen auf Interrailreise in Großbritannien unterwegs gewesen. Unsere Motivation war hauptsächlich darin zu suchen, dass sich das damalige (und wohl noch immer) Standardwerk der modernen Architekurtheorie „Raum, Zeit Architektur“ von Sigfried Giedion in unseren Augen sehr stark auf den Einfluss des angelsächsischen Raums auf die Entwicklung der modernen Architektur fokussierte.

So lag es nahe, sich auch mit dem Land zu befassen, das für unserer Moderne als Ursprung anzusehen ist und das für mich bis dahin ein ziemlich weißer Fleck auf der Landkarte war – wenn man von einer kurzen Jugendreisendurchfahrt um 1982 absah (wo ich nur London, Menai Bridge, Holyhead und einen zwischen hohen Hecken verlaufenden namenlosen Straßenzug irgendwo in Mittelengland in Erinnerung behielt).
 
Schnell wurde mir bei dieser dreiwöchigen Rundfahrt klar, dass das nicht meine letzte Reise dorthin sein würde. Zu sehr gefiel es mir dort – und ich entdeckte Aspekte dieses Landes, die in der Folge weitere verschlossene Türen möglicher Interessen aufstießen.

So wurden aus einer Interrailfahrt drei. Mein Kollege wandte sich anderen Reisezielen zu; ich selbst reiste dann zweimal allein durchs Land.

Ich erinnere mich noch gut an die zweite Fahrt 1988, im Zug von Dover über Rochester nach London sitzend. Spätnachmittäglich verlief die Fahrt wohl irgendwo zwischen Canterbury und Faversham, vielleicht durch Oversland, ich weiß es nicht mehr. Die Sonne leuchtete tief in den Waggon. Die Hitze war aber erträglich, denn die Draughtfree-Ventilation Schiebefester waren offen. Der Blick aus dem Zug: Heckenbänder, Einschnitte, Dämme, der im Network Southeast obligatorische Stacheldraht entlang der Bahnstrecken, im Laubwerk flimmernd von Sonnenlicht unterschienene Wälder, Ausblick auf wogende Felder. Gelegentlich in der Ferne ein Oastkiln mit dem seltsamen drehbaren Lüftungskamin; Fuchs und Hase Gute Nacht.

Das alles begleitet von einem Gefühl, nun nach einem Jahr heimzukehren, aber auch vom Gefühl, dass das erste Ziel dieser neuen Fahrt, London, schnell hinter sich zu lassen sein wird, um einzutauchen in das Gewirr von Hecken, lauschigen Tälchen, Feldern in denen die Wärme steht und auf denen das Meer, so nah es auch ist, fern und unvorstellbar erscheint; so in sich geschlossen wie die kleinteilige Landschaft wirkt, in der die Eisenbahn die Rolle eines Lineals spielt, um das das Krumme, Verwinkelte, selbstbezogen in sich Ruhende erst richtig zu zeigen. 
 
Meine dritte Reise im Folgejahr hatte ich dann „dramaturgisch“ bereits voll darauf abgestellt, London auszuklammern und mich vom mitunter windgepeitschten Rand ins Landesinnere vorzuarbeiten. Also von der Küste der Insel in ihr Inneres, das so gar nicht Insel sein will. Im Winter zuvor las ich Pevsners "Das Englische in der englischen Kunst".

Das Photo oben wurde bei meiner dritten Reise aufgenommen*. Auf einern Wanderung im Hinterland von Dover, zwei oder drei Kilometer hinter den Kreideklippen, dort wo schon nichts mehr außer dem constableschen Himmel an das Meer erinnert und wo sich dieser Hohlweg von einem Plateau in ein Tälchen senkte, an dessen Grund Kühe weideten. 
 
*) aufgenommen in etwa hier
 
Ich bin seither nur einmal, 2015, "dorthin" zurückgekehrt. Heimatliche Gefühle auch damals. Doch mit dem geschärften Bewusstsein, dass möglicherweise nur die Art der Heimatwahrnehmung der Briten (die das Land meiner Meinung nach sehr deutlich ausdrückt) meine eigene Wahrnehmung geschärft hat, wie sich Heimat definieren kann. 
 
Ein Wegstück von Tösens nach Übersachsen, im Wienerwald, am Paschberg (nona), im doderschen Grenzwald,  oder bei mir im Garten im Buschwerk sieht´s wohl ähnlich aus - es macht aber nicht das allein, sondern die Verortung im Raum: Desto enger das dahinter geknüpfte Netzwerk an Bezügen wächst, desto mehr heimelt es. 
Man muss diese räumlichen Bezüge nur überall knüpfen, wo man hinkommt.

Donnerstag, 23. Juni 2022

Plagiatsforschung ;-)

Was machen die Kreuzwegstationen von St. Norbert in der Kirche von Kühtai?
Wie die weiterer Recherche in Innsbruck ergab, hängen sie auch dort noch. 
 
Doch wo sind die Originale?
 
Wie auch immer - sie passen in beiden Kirchen gut.

Donnerstag, 4. November 2021

Die Pfarrkirche Landeck-Bruggen ist ein streng moderner Bau mit einem sehr poetischen und kontemplativen Innenraum. 
 
Geplant wurde sie von Architekt Heltschl, von dem einige Baudenkmäler in Tirol zu finden sind. Den meisten sehr bekannt sein wird das Tivoli Freibad. 
 
Doch auch die künstlerische Ausstattung der Kirche in Bruggen ist sehenswert: Es gibt einen Kreuzweg von Elmar Peintner und diese handgeschriebene Bibel, die, als ich einen Blick in die Kirche warf, gerade genau so aufgeblättert da lag.

Freitag, 3. September 2021

Was berichtet man vom Sommerurlaub, radelnd vom Brenner nach Wien? Aus den entlegenen Winkeln des Lesachtals, wo Brot gemacht wird, dass den ganzen Urlaub hält?. Mögliche Bezüge zwischen Arnoldsteiner Schrot-Türmen, der im Geiltaler Heimatmusem dokumentierten Dreckapotheke zur Anwendung von Kot und Urin, Cornelius Koligs Kottürmen und dem wohl als Apotheose Jörg Haiders gedachten Herkulestempel in Dellach? 
 
 Dass etwas, was mit einem Donnerschlag (Pfarrkirche Oberwart) begann, doch etwas überkandidelt und detailverleibt (Steinhaus) endete? Dass der Radlpass von Slowenien her gefahren seinen Namen (obwohl ethymoligsch vermutlich anders zuzuordnen) zu recht trägt? Dass der Bahnhof Jobst-Hühnerbach ein Gleis, aber keinen Anschluss an das österreichische Bahnnetz hat? Dass Fürstenfeld nicht das ist, was es scheint (wenn man nur STS kannte)? Dass ich mehr Uhudler hätte trinken sollen, aber vermutlich dann nicht mehr so gut über diesen Wein sprechen würde? u.v.m. 
 
Ich begnüge mich mit dieser Impression des Ateliers von Walter Pichler, das unweit von St. Martin a.d.Raab versteckt ist. Warum ich es poste? Ich konnte noch immer nicht rekonstruieren, wie ich in Jennersdorf draufkam. Ich habe mich nur sehr randlich mit Pichler befasst - eben so, wie es im Studium umrisshaft vermittelt wurde. Irgendwie meinte ich wohl diese Gegend würde zu ihm passen. Jedenfalls fiel mir sein Name irgendwann bei Radeln auf Jennersdorf zu ein. Am Folgetag haben wir beginnend beim Künstlerdorf in St. Martin uns durchgefragt. Der Künstler war eher scheu und man achtet wohl auch heute noch seine Privatsphäre, daher waren die Hinweise stets etwas vage. Das Photo habe ich von der Straße aus in das zaunlose Grundstück hinein gemacht, ich hätte mich auch nicht näher ran getraut.

Donnerstag, 10. Juni 2021

Es ist ja nicht so, dass in letzter Zeit nichts passiert wäre. Ich denke, es wäre an der Zeit wieder einmal zu bloggen. Ob ich dabei bleiben werde - wer weiß. Ich beabsichtige anhand einzelner Photos, die ich nun "ausgrabe" eine Art Chronik vom letzten Eintrag am 6.6.2021 herzustellen. Ob das mit dem Rückdatieren auf das jeweilige Aufnahmedatum funktioniert, kann ich erst nach der Veröffentlichung dieses ersten Posts (tatsächlich vom 26.3.2022) sagen.

Das  Bild oben zeigt einen Schnappschuss am 10.6.2021 vom Gegenüber des mittleren rechten Seitenaltars der Jesuitenkirche.  

Dargestellt ist die Auffindung und Bergung der Notre Dame de Foy in dem kleinen gleichnamigen Ort östlich von Dinant. Es handelte sich um eine Marienstatue, die in einer Eiche eingewachsen war. 
 
Selbst wenn der Gegenstand ein säkularer ist, sind solche in Bäume eingewachsene Dinge eigenartig berührend. Ich habe vor einigen Jahren einen größeren Wurzelstock im Garten ausgehoben und festgestellt, dass der Baum wohl in seiner Jugend einen größeren Stein "umarmte". Als dieser nach langer schwerer Arbeit aus dem verschlungenen toten Stock fiel schien es, als wärs sein Herz gewesen. Ob sich da ein heidnisches Motiv uminterpretiert in neue Zeiten fortsetzte?
 
Eine Kopie der damals geborgenden Muttergottesstatue steht in Innsbruck und inspirierte lt. Homepage der Jesuitenkirche in Innsbruck zum Marienlied "Maria breit den Mantel aus"

Sonntag, 25. April 2021

Kürzlich habe ich auf http://innsbruck-erinnert.at/dieser-blick-auf-die-stadt/  , den Glungezer betreffend vom "Kamel" gelesen. Ich nehme an, dass es diese Formation hier ist. 

Warum ich das hier poste? 
Am 9.4. wurde in Igls ein Projekt präsentiert, in dem es i.W. darum geht, durch Attraktionen den Paschberg und die Iglerbahn zu beleben. 6 Riesen sollen im Wald verteilt entlang der Linie 6 einen Erlebnispfad begleiten.

Natürlich stellen sich Fragen, die dort ausführlich aber nicht abschließend diskutert wurden:
 
Braucht Natur Extras, damit man sie wahrnimmt?
Ist das wirklich Kunst (Arte-Sella oder Angel of the North wird´s nicht, daher warf die Frage Benno Erhard auf)?
Was wird das kosten und wer zahlts?
Wie interagieren die Riesen mit der Iglerbahn (sind es z.B. modellbahnspielende Riesen)?

Noch ist das Ganze ein grober Gedanke, der visuell auch nur grob skizziert wurde. Der Gedanke gefällt mir. 
Sicher:  Es ist ein Folly, wie es z.B. auch die Paschbergbrücke der Brennerautobahn ist. 
Die Umsetzung mag zwar keine Kunst sein, aber so wie die Grobskizzen aussahen, kann man von solidem Kunsthandwerk sprechen. Irgendwo auf halbe Wege zwischen dem Kamel oben und figurativer Darstellung.
 
Sicher: Natur braucht eigentlich nichts. Aber ich persönlich erfreue mich an allen möglichen menschlichen Hinterlassensschaften, die Natur einen Maßstab geben. Meine Eltern haben in den 80´er Jahren ein Vortrag von Karl Häupl besucht. Als sie zurückkamen meinten sie, dass der Vortrag mir gefallen hätte: Es ging um Norwegen, das häufige Motiv seiner Gemälde; allerdings war fast auf jedem Photo ein Hochspannungsmast drauf. Häupl dürfte das eher kritisch verstanden haben (zumindest, wenn ich seine Texte lese); ich freu´ mich hingegen über solche Maste an entlegenen Stellen (wie z.B. am Schmalzkopf in Nauders, oder auch in der Telemark).

Der Weg dorthin ist noch ein längerer. Vielleicht sind die Hochspannungsmasten am Lanserkopf schon genug Riesen, zumal diese bei Föhn Töne von sich geben, wie einst die Memnonkolosse?

Aber es ist schön, dass sich auch andere um den Paschberg Gedanken machen.

Montag, 26. Oktober 2020

Durch einen glücklichen Zufall kam ich gestern Abend in den Genuss eines biedermeierlichen Konzerts im Tirol Panorama, in dem Werke der Komponisten Diabelli, Krähmer, Schubert und Gänsbacher aufgeführt wurden. 
 
Die mit Csakan und Gitarre, sowie zuletzt bei Gänsbacher auch mit Hobel und Schleifstein begleiteten vorwiegenden Gesangsstücke konnte man sich gut in geselliger Runde bei einem Ausflug zur „Breiten Föhre“ vorstellen (aus heutiger Sicht eine Biedermeier-Ikone) . Verbunden mit den Coronaregeln, die einen ein solches Konzert nunmehr in geräumiger Weite vom Einzelplatz aus genießen lassen, hatte ich beim Zuhören beinahe ein schlechtes Gewissen, bei einem anspruchsvollen Konzert einmal so bequem zu sitzen, wie es wohl damals im Biedermeier nur Kaiser Franz I/II zugestanden worden wäre. 
 
Dementsprechend deutete ich auch das von Schubert für die Namenstagfeier seines Vaters Franz komponierte Terzett (ich lese die Titel der jeweils gespielte Stücke im Programm grundsätzlich erst im Nachhinein, damit ich die Chance habe es anders zu verstehen, als es möglicherweise gemeint war;-) als Huldigung des damals im Amte befindlichen Kaisers Franz, was mir auch passend erschein, da sich bei der Musik auch gleich Szenen vor dem inneren Augen entwickelten, die im Wienerwald oder am Ostrong (bevorzugtes Wandergebiet von Kaiser Franz) angesiedelt sein könnten. 
 
 
Laimbach am Ostrong, ortsansicht
Laimbach am Ostrong, die dazu passende Musik wäre z.B Krähmer: Rondeau Hongrois . Leider nicht in der Qualität, in der ichs hören, durfte im www zu finden.
 
Vielleicht auch am Paschberg, auch wenn dort die Föhren nicht so breit sind…. 
…und irgendwie passt der Biedermeier als geheime Sehnsucht der Österreicher auch gut zu unserem Nationalfeiertag.

Sonntag, 12. Mai 2019

Verrücktheiten am Paschberg?

Der Paschberg ist immer wieder für Verrücktheiten gut. Beispiele:

Nr. 1 
Eine Schitour, bei der man keine Felle braucht. Gesehen am Tummelplatzweg.



Nr. 2

Das mögen manche auch zu den Verrücktheiten zählen. Es steht am Paschberg nun dort, wo wir vor einiger Zeit unseren Buddha "deponiert" hatten. Ich hab es mir noch nicht angesehen und zeige stattdessen das Original, das nun schon längere Zeit in Silz steht, wo ich es bei der hier dokumentierten Wanderung photographierte.

Silz, Atelierhaus von Ursula Beiler
 
Nr. 3

Nachdem das Straßenbahnstadtnetz in diesem Jahr nur rudimentär befahrbar ist, ist auch der Stadtzubringer zum Localbahnmuseum gestrichen. Dafür fährt nun ein ca. 2 Stunden dauernder Museumskurs am frühen Samstagnachmittag (Abfahrt 13h15 beim Localbahnmuseum, Museumseintritt ist Fahrkarte)


Wenn man neben dem VVT-Ticket.....

....noch fünf Euro Museumseintritt drauflegt....

...kann man den Paschberg wahlweise mit musealen.....

...und zeitgenössischen Fahrzeugen erleben....

....unterwegs aussteigen geht allerdings bei diesen Sonderfahrten nicht...

....wenn man die Wiese am Mühlsee genießen möchte, muss man im (seltenen) Regulärverkehr dorthin.

Dienstag, 25. Juli 2017

Ein Sommer ohne Iglerbahn?

Abenteuerliche 6 Monate habe ihre Spuren* auch in der Station Lanser See hinterlassen ;-) *)Manche Leser werde den hinweis zu deuten wissen. Wenn nicht, kann ich leider auch nicht helfen.

Kulturverfall im Lauf der Jahre. Rechts das Hanghaus  der Künstlerin Ilse Abka-Prandstetter, Planung Horst Parson (das Haus war ein Protoyp für einen Reihenhaus-Hangverbauung), daran anschließend einen Entwurf von Jörg Streli, der immerhin proportional passt aber schon etwas sehr "asphaltorientiert" ist. Daran anschließend ein zeitgenössischer Bau, der wohl zeigen muss, dass eine Architekt (wirklich?) dahinter stand,  und als viertes im Bunde ganz rechts ein Baumassen- und abstandspotimiertes Etwas. Wenn das nicht ein Beweis für den Untergang des Abendlandes ist ;-)

Ein Vorgeschmack auf das südöstliche Mittelgebirge ohne Iglerbahn: Wilder Parkplatz, wohl für die Festwochen der alten Musik - heute Cillissimo, 2. Ambraser Schloskonzert. Die hässliche Kehrseite der Hochkultur. ca. 10 Höhenmeter höher läge die Station der Iglerbahn. Doch diese geht erst wieder im August in Betrieb (die Igler ist derzeit an der bergseitgen Schiene bereits wieder ans IVB-Netz gekoppelt) - hoffentlich bis zum Schlossfest am 15.8.2017.


Montag, 30. Mai 2016

Museum der Träume

Ich bin mir nicht sicher, ob die Dame* mit der scheinbaren Habsburgerlippe mit geschlossenen (wie im betr. Werbeplakat), oder im Original, offenen Augen träumender aussieht. Der Scrolldowneffekt auf der Homepage der Veranstaltung ist jedenfalls gut gelungen :-). 
 
Es gibt einen neuen Vorstoß für Theater am Paschberg. Diesmal nicht Tanzen und Wandern sondern ein Wandeln durch verschiedene Räume des Schloss Ambras, in denen kleine Stücke, u.a. von Johanna von Doderer, in Bezug zur jeweiligen Örtlichkeit aufgeführt werden


Leider erfolgt der Zubringer mit dem Bus. Die Igler findet keine Erwähnung - wohl auch wegen der unzumutbaren (?) Weglänge zum Schloss. Schade, wäre doch die Straßenbahn prädestiniert für einen Traumsequenz: wie z.B. in Bunuels La ilusión viaja en tranvía (bzw, der ganze Film auf Youtube)


*)Carlo Dolci: Vittoria della Rovere

Lt. Wikipedia war Vittoria bigott und streitsüchtig; das mit dem träumerischen Blick ist also u.U. in Frage zu stellen.  Andererseits könnte auch ein Zeitgenosse die Geschichte etwas gefälscht haben, um die Dame in schlechtem Lichte da stehen zu lassen; wer weiß welche Intrigen damals gesponnen wurden. Getrennte Flügel eines Palastes (so stehts dort) zu bewohnen, muss noch nicht bedeuten, mit dem Ehemann in Streit zu leben. Vielleicht hat nur einer oder beide geschnarcht ;-).

Der portraitierende Künstler hat, wie die Recherche im Netz zeigt, bevorzugt  Heiligenbilder gemalt, in denen er den Augenaufschlag sehr an die "Haltung" El Grecos anlehnt (was wohl damals Mode wurde). Das Bild oben mit frontalem Blick ist dabei eher untypisch und dürfte wohl auf einen der beiden Lehrer, Agnolo Bronzino, zurückzuführen sein.