Immer wenn sich die Gelegenheit bietet, gehören Kirchen (neben Bahnhöfen und Tunnels) zu den Gebäuden, bei den ich am wenigsten "Schwellenangst" habe und in die ich unterwegs reinschaue, auch wenn ich kein spezielle Veranlassung dazu habe.
In der Kirche von Ladis war ich nicht zum erstem mal drin... doch diesmal bin ich, es war noch Zeit bis zur Abfahrt des Busses, irgendwie "verdreht" rein und zuerst fiel mein Blick auf diese verglaste Nische (besser gings nicht, es aufzunehmen) die mir bisher nicht auffiel. Die Alte Frau, der man an den Gesichtzügen ansah, dass sie wohl kaum mehr Zähne hat, war mir zuerst ein Rätsel - weil ich in der Spieglung meinte, ein Marienmonogramm zu erkennen.
Tatsächlich ist die Figurengruppe aus Alter Frau und (scheinbar) zwei Kindern "Anna Selbdritt".
Die Darstellung hier hat ein gewisses Ähnlichkeit mit den sehr naturalistisch gearbeiteten Renaissance- und Barockfiguren in Süditalien oder Spanien (Siglo d´Oro). Mein Zugang dazu ist eher kritisch; für mich ist es nah am Kitsch. Zwar verstehe ich die Intention und bekam diesbzüglich einmal einen sehr guten "Unterricht" bei ein Kirchenführung in Guardiagrele - aber Fan von solche Darstellungen wurde ich trotzdem keiner. Zu sehr erinnern sie mich and Puppentheater oder ähnliches (und diese Verbindung ist gar nicht so abwegig, wenn ich wiederum an Süditalien denke).
Hier in Ladis fand ich es aber sehr berührend, auch wenn ich zuerst erschrocken bin, weil ich meinte, die alte Dame hinter Glas wäre lebendig (Bei der Marianfigur und dem Jesukind ist das allerdings nicht der Fall; da besteht einend eutliche Qualitätsdifferenz ind er Darstellung)