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Samstag, 17. Februar 2024

Der letzte Sommer von Herrn Oberleiter

Der letzte Sommer von Herrn Oberleiter.
Wie jeden Winter wurde es still im Garten von Tantegert.

Immer, wenn ich vorbeispazierte (nun da die Igler wieder regelmäßig fährt), freute ich mich schon auf den nächsten Frühjahr und Sommer, wenn der Garten Tantegerts wieder erblüht und sich gelegentlich ein Plausch mit Herrn Obereleiter am Gartenzaum ergab. Über die Zukunft der Igler - wie kann es anders sein, seinen früheren Arbeitsplatz - die Patscherkofelbahn, aber natürlich auch über seinen Garten.
Im Winter war klar, dass Herr Oberleiter hier selten zu finden wäre. Mitunter rannte man sich aber auch zur winterlichen Zeit über den Weg; z.B. im DEZ.
Zuletzt hatte wir ein paar Worte im Herbst 2023 gewechselt, danach habe ich ihn nicht mehr gesehen, mir aber als Teil des üblichen Jahrelaufs nicht weiter darüber Gedanken gemacht. Vielleicht auch, weil ich ihn in der Gruppe "der wird sicher 90+" gespeichert hatte. Denn ich hatte ihn früher immer auf ca. 60 geschätzt und war sehr verwundert, als er damals sagte, er wäre nun schon über 70.
So kann man sich leider irren.
Es ist besonders traurig, dass er nun nicht mehr erleben kann, wofür er sich immer, nicht ganz diplomatisch, aber von Herzen eingesetzt hat, und wovon das Plakat am Bahnwärterhäuschen noch (und wohl bald nicht mehr) zeugt.
Natürlich ist nun auch, wie auf der Seite seiner Traueranzeige zu lesen, die Sorge um das Schicksaal von Tantegert groß.

Was auch immer die Zukunft für Tantegert bringen mag - Ich werde Herrn Oberleiter so in Erinnerung behalten:
Möge er in Frieden ruhen und im Jenseits das finden, worauf Tantegert und Iglerbahn nur eine Vorahnung sein können. Mein Beileid seinen Anghörigen.

Mittwoch, 19. Mai 2021

 

Die Externsteine des Paschbergs finden sich an einem verschwiegenen, dennoch höllisch lauten Plätzchen, nämlich im Steilhang ders großen Talzuschubs oberhalb der Villerstraße im Wald des Stifts Wilten. Irgendwann werden sie purzeln. Nicht zuletzt deshalb hat man die Iglerbahn ostwärts um dieser Malaise weit herum trassiert,  auch wenn gerade hier der direkte Weg nach Igls verläuft.
 
Jüngst wurde auf Innsbruck erinnert mit http://innsbruck-erinnert.at/naherholung/ die seltsame Namensgebung von Tanteget bis 1901 erwähnt: Teutoburgerwald
 
Ich zitiere meinen eigenen Kommentar dazu: 
 
Ich habe auch schon verschiedene Theorien zur Herkunft dieser Namengebung gewälzt. 
 
Es ist m.M. nach möglich, dass Josef Riehl den Namen dieser Station selbst vorgeschlagen hat. Als touristische Bahn konzipiert, wurde vielleicht daran gedacht, im Gast bereits bekannte positive besetzte Assoziationen zu wecken. 
 
Der echte Teutoburgerwald könnte im Paschberg eine verkleinerte Entsprechung finden. Mögen auch Sehenswürdigkeiten wie die Externsteine oder die Dörenther Klippen für den Kenner unverwechselbar sein, so mag man doch gewissen Parallelen zu den im Walde verborgenen jähen Klippen erkennen, die sich etwas westlich von Tantegert in einer Verwerfungsfuge vom Lanserkopf bis zur Autobahnabfahrt Innsbruck Mitte ziehen. 
 
Auch hatte Riehls Familie Wurzeln in Mitteldeutschland (ein Bruder war Philosophieprofessor in Berlin und der erste Auftraggeber von Mies v. d. Rohe), sodass z.B. Bezüge zum Teutoburgerwald bereits bestanden haben könnten, also gar nicht ursächlich touristisches Kalkül sonder tatsächliche Empfindung zugrunde lag. 
 
Es ergeben sich noch weiter Bezüge die allerdings vage bleiben: Es gab oder gibt (?) eine Direktzugverbindung Innsbruck-Münster. Innsbruck bekam gebrauchte Straßenbahnwagen aus Bielefeld. Beide Orte sind ungefähr eine halbe Stunde vom Teutoburgerwald entfernt und werben mit diesem Naherholungsgebiet. 
 
Wie kommt man auf die Idee solche Verbindungen zu schaffen und solche Geschäfte abzuschließen? Wahrscheinlich gibt es persönliche Bezüge, die in den Akten* nicht erwähnenswert waren aber doch den Ausschlag gaben… 
 
*) wobei ich bis dato nie recherchiert habe, vielleicht findet man dazu ja was
 
Und nun stoße ich noch zufällig beim Suchen nach dem Begriff Waldstraßenbahn (der neuen Werbelinie für die Iglerbahn) auf die mir bis dato unbekannte Straßenbahn Paderborn, die auch eine Straßenbahnlinie zu den Externsteinen betrieb. 
 
Die Iglerbahn wurde aber wesentlich früher als die Straßenbahn zu den Externsteinen gebaut.



 

Sonntag, 24. März 2019

Impressionen vom Paschberg, damit der Blog nicht einschläft

Paschberg Update

  

Die Besuche am Paschberg sind, wie schon gesagt, seltener geworden. Wenn der Frühling lockt, gelingt es dann aber doch ein paar Impressionen einzufangen: 

Die guten Frühjahrsvorsätze werden umgesetzt: Alles ist unterwegs. Bunter als die Leberblümchen,

Blick über den Angerbirschtling nach Aldrans

Das Moor in Tantegert ist wieder gut mit Schmelzwasser gefüllt....

....wie man hier besonders gut sieht

An den Hügeln um den Lanser See herum erkennt man die Uferlinie (der deutliche Neigungswechsel) des glazialen Sees, den es hier wohl vor etlichen 1000 Jahren gab....

....und wovon das übrigblieb: Lansermoor, mit Pegel und Ente.

Vom Lanserkopf aus betrachtet, fängt das Moor das unverschämte Blau des Himmels (ich habe bei der Nachbearbeitung das Blau nur etwas reduziert, damit es glaubwürdiger ist) ein.

Der Pastcherkofel würde Schifahrer vermutlich locken, aber die sonnigen Föhrenhaine am Lanserkopf sind nach dem Winter doch verführerischer.

Mikro-Felswände

Der Nordabhang des Lanserkopf wurde umfassend bis zur Freileitung geschlägert. Nun kann man den "linierten" Tiefblick aufs Schloß Ambras von ganz oben, bei den alten Artilleriestellungen, genießen.

Auch nach Westen, hier am Villerkopf, tun sich neue Fernblicke zum Hechenberg auf.

Und am Waldboden sieht es aus, als wäre es nie Winter gewesen!

Die Badeanstalt Lansersee hat an Wochenenden bereits geöffnet. Mist - ich war ohne Badehose unterwegs.

Statt Frühlingsblumen sprießen rund um die Igler die Hochspannungsmasten.

Im Garten von Tantegert treiben schon die Staudenbeete aus....

und die Igler arbeitet sich durchs Unterholz.

Es gibt auch dichter Leberblumenweisen, als hier im Schlosspark. Dafür sind diese mit passendem Schattenhintergrund in Szene gesetzt.

So, wie auch das Eichhörnchen hier, das meine Anweisungen erstaunlicherweise befolgte.

Während die hier mit sich selbst beschäftig waren....

und diese Katze beim Gspäthof mir unmißverständlich (wenn Blicke töten könnten) zu verstehen gab, dass ich sie mit meinem Photgraphieren nur in ihrer Frühjahrskontemplation störte. 
 Daher: Ende.

Sonntag, 15. Juli 2018

Tantegert und andere Idyllen

Impressionen vom Paschberg im Juli 2018

Der Garten von Tantegert geht wie gewohnt vor Blüten über.

Die Steingesichter scheinen sich Jahr für Jahr zu vermehren.

Der Efeu hat das Häusechen selbst wieder so im Griff wie früher.

Der Pfundser Bär hat es aber glücklicherweise nicht bis hierher geschafft, nur seinen Holzreplik. Lt . Tiroler Bärenanwalt ist der echte schon vor einiger Zeit nach Sent (Engadin) weitergezogen.

Parallelweg zum Lansersteig unweit der Paschbergkapelle

Manchmal frage ich mich, ob die Villa Candoris in Köhlmeiers Roman "Abendland" nicht die Villa Öllacher sondern die markante Villa Seerosenweiher 71 ist. Mittlerweile hat diese Villa ein schön ins Gelände integriertes Sockelgeschoß mit solarbeheiztem Schwimmkanal bekommen. Der Schwimmkanal dürfte als Infinity-Pool  ausgestaltet sein, der aber mangels Meer doch nicht unendlich ist. Jetzt muss man nur noch den Halbtrockenrasen, der hier früher den Hang prägte, gut rekonstruieren. Das hat noch nicht geklappt. Wahrscheinlich wird zu viel bewässert ;-)

Ein seltener Gast am Paschberg taucht im Sommer wieder öfter auf, muss jedoch im Vergleich zum alten Fahrplan einen Stunde früher ins Bett und darf dafür erst um 10 Uhr früh raus.

Die Badeanstalt am Lanser See wurde renoviert. Wie tiefgreifend weiß ich als Tivoli- und gelegentlicher Bergseeschwimmer (mir ist leidlich klares Wasser lieber) noch nicht. Interessant ist dass sie dem allgemeinen Trend zur Folge Farbe verloren hat. Was bei den Stationen der Patscherkofelbahn gut aussieht, muss aber nicht zwingend auch hier gut sein. Die Ursprungsausführung der Badeanstalt war ja eher Frank-Lloyd-Wright folgend in den Erdtönen der Usonian Houses. Wie auch immer - die Sanitärbereiche wurde offensichtlich merkbar verbessert (s. Glasbausteinwände). Richtig äußere ich mich erst, wenn ich es auch Innen gesehen habe.

Um halb sechs Früh denkt aber hier noch keiner ans Schwimmen. Ich auch nicht (Impression von einer Wanderung zum Morgenkogel, den ich aber erst am frühen Nahcmittag erreichte)

Sonntag, 17. Dezember 2017

vinterdag i paschbergen

Winterstimmungen.

Viller und Lanserkopf vom Villersteig aus.

Patscherkofelbahn, neue Mittelstation

Dachlandschaft in Igls

Obexerstraße

Bahnhof Igls

Tummelplatz, Heiliggeistkapelle

Winterwald mit Iglerbahntrasse

Tantegert

Reiten auf dem Poltenweg

Freitag, 1. September 2017

Wasser

Ein Bach entsteht! Ursprünglich weiter westlich als sumpfige Senke bereits existent, bahnt sich das Wasser nun seinen Weg entlang vorhandener Forstwege.... morgen ist der Spuk wahrscheinlich schon vorbei - aber bei der nächsten Schneeschmelze wiederholt sich das Schauspiel. In Film und Photo:






da ist es schon am falschen Weg - es hätte eigentlich diesen Weg nach rechts queren müssen

Der Lech des Paschbergs: Es entstehen neue Schotterebenen



ein neuer Wasserfall :-)
 
und dann landet das Bächlein im Entwässerungsgraben der Igler, obwohl ca. 70m weiter westlich links hinter der Kurve ein eigener Durchlass für diesen Bach wäre.

Donnerstag, 24. August 2017

Was hat die Steinerne Bibel mit der Iglerbahn zu tun?

5.8.2017. Jetzt setzts aber was. In flagranti erwischt. Die Steinerne Bibel an der Apsis der Pfarrkirche Schöngrabern. Adam hat vosorglich bereits vor dem Verzehr des erkenntisgebenden Apfels das Feigenblatt umgehängt. Der Hund auf Evas Schulter, der ihr ins Ohr flüstert soll ein Drache sein - vermutlich also die Schlange. Ob die Erläuterungen der Wikipedia so aber wirklich stimmen, wär ich  mir nicht so sicher; der zornige Herr rechts von Adam dürfte wohl eher Gott als der Teufel (zit. Wiki) sein. Der er packt Adam bei der Schulter, um ihn aus dem Pardies zu werfen.


 Ah ja, natürlich., das sollte ich schon posten. Sie fährt wieder. Sogar wie versprochen ab 5.8. An diesem Tage weilte ich aber eben mitten im Weinviertel, um die Mittagszeit in Schöngrabern nördlich von Hollabrunn, das für seine romanische Kirche bekannt ist. 

Kaum zurück aus dem Urlaub habe ich mich sogleich davon überzeugt, dass die wieder in Betrieb stehende Igler auch wirklich keine Fata Morgana ist. 

Tantegert, jetzt freigeholzt und wesentlich sonniger als früher


Und sie fährt nicht nur leer herum sondern ist beinahe g´stessn voll.
 
Der Parkplatz am Lanser See allerdings auch. Was beweist, dass "wer öffentlichen Verkehr verkauft, diesen auch nützen muss", wie Gunter Mackinger sagt, der nun von der SPÖ den Auftrag bekam eine Studie zur Verbesserung der Iglerbahn zu machen. Wenn das nun mal nicht nur Wahlgeplänkel ist. Mackinger selbst hat allerdings schon bei den Salzburger Lokalbahnen und im Pinzgau bewiesen, dass er es kann; hoffen wir es kommt etwas raus, das alle Entscheidungsträger unabhängig von politische Färbung befolgen werden.