Das Laub raschelt, wenn es sich in den tiefen Wegspuren am Paschberg sammelt. Die Bäume treten scheinbar auseinander. Nach dunkler Dichte des Sommers kann der Blick wieder weitaus schweifen und manches was wirr erschien, wird wieder klar und strukturiert. Vielleicht ein Herbst wie jeder andere vergangener Jahre. Doch etwas ist anders.
Eine alte Bekannte ist zurück.
Nach langem Warten ist – ums mit den Worten von Stadtrat Peer zu sagen – Igls wieder online. Nicht allein Igls, sondern der ganze Paschberg hat nun seine (heimliche) Lebensader wieder und ich hoffe, dass sich so ein Unglücksfall einer langen Streckenunterbrechung nicht wiederholen wird. Leicht wird es in den kommenden Jahrzehnten nicht werden, denn – wie bereits berichtet – wird sich der Wald des Paschbergs sukzessive ändern. D.h., dass aller Wahrscheinlichkeit nach sich durch die globale Erwärmung bedingte Fichtensterben in tieferen Lagen fortsetzen wird. In hundert Jahren wird man während einer Fahrt mit der Igler wohl nur mehr Laubbäume sehen. Unserer Nachkommen werden dann im Herbst im Laub schwimmen können.
Die Streckenunterbrechung und die lange Zeit der Ungewissheit gab Anlass zu vielen Spekulationen (auch hier auf www.paschberg.blogspot.com). Nun kann man das Kapitel beruhigt abschließen und froh sein, dass die Bauabteilung der IVB stets ein waches Auge auf die Strecke hatte und so die Bewegungen der Stützmauer in Schönruh rechtzeitig erkennen konnte.
Im Frühjahr 2009 wird es Fahrradanhänger auf der Linie 6 geben. Diese Ankündigung des IVB Direktors Martin Baltes stimmt hoffnungsfroh. Man hat erkannt, wie wichtig der Paschberg als Naherholungsgebiet ist und sperrt sich auch nicht gegen „zeitgemäße“ Nutzungen. Am Bergisel brauchte man heute auch nicht lange zu warten, um die ersten Downhill-Radler zu sehen. Die neben den Pensionisten treuste Kundengruppe der Igler ist also Gott sei Dank schon wieder da.
Herr Gabl ist für die bauliche Betreuung der IVB Strecken vor Ort zuständig und führt in dieser Funktion abwechselnd mit dem Bahnmeister periodische Streckenbegehungen durch. Er kennt – dieser Eindruck offenbarte sich bei seinen Kommentaren zu einzelnen Streckenabschnitten - jeden einzelnen Schienennagel (tatsächlich ist schon ein großer Teil geschraubt!) der Strecke vom Bergisel nach Igls. Er unterstreicht mit „Nur wenn man die Strecke wirklich abgeht, erkennt man wo es fehlt“, dass Zufußgehen wesentlich für eine geschärfte Wahrnehmung ist. Dem ist nichts hinzuzufügen (außer vielleicht dieser Link für die Leser, die eine "akademische“ Begründung dafür haben wollen:)
Die pittoreske Felswand in Schönruh musste massiv gestützt werden. Die talseitige Stüzmauer wird noch saniert. Darüber wurde bereits kürzlich berichtet.
Die Frage nach den Kosten der Sanierungsmaßnahmen auf der Iglerstrecke (es waren immerhin 3 gröbere Blessuren zu verzeichnen – neben unzähligen umgefallen Bäumen) bleibt noch unbeantwortet, da mit der Versicherung verhandelt wird. In jedem Falle kann man sagen, dass es den Aufwand wert war: Innsbruck und das südöstliche Mittelgebirge waren ohne Igler doch unvollständig.
Ganz schön viel Verkehr auf der Igler....bereits diesen Sonntag (9.1.08) nach Betriebsaufnahme ;-)
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