Letzte Fahrt mit der Iglerbahn für längere Zeit....
*)mich eingeschlossen ;-)
Trübes feuchtes Wetter.
Gerade die richtige Stimmung für den letzten Betriebstag der Iglerbahn vor der
Sperre der Trienter Brücke bis zum Sommer. Vier Fahrgäste im letzten Kurs nach
Igls. Zwei im letzten Kurs nach Bergisel. Nach meiner Schätzung 75-100%* Ferrosexuellenanteil.
Ein Herr hat ein Photostativ
dabei. Er nickt etwas verlegen, als ich ihn frage, ob er Photos vom letzten
Kurs mach will. Gespräch entspinnt sich keines. Ganz vorn sitzt jemand und
filmt mit dem Handy durch das dem Sitz gegenüberliegende Fenster. Ich nehme an,
er wird dann den ganzen Film lang sein Spiegelbild in der Scheibe sehen.
Sehr gravitätisch fährt der
Fahrer den letzten Kurs hin und retour. Kurz vor Tantegert trotten vom Gleiskörper
zwei Rehe gemächlich in den Wald. Erst als die Bahn schon ziemlich an ihnen
vorbeigefahren ist, merken sie den Besucher und springen die letzten Meter ins
Dickicht.
In Lans ein kurzer Stop.
Jemand steigt aus. Wenigstens ein Alltagsfahrgast.
In Igls steige ich aus und
schwinge mich auf Rad. Die Abendfahrten im Frühjahr und Frühsommer werden mir
fehlen. Jetzt muss ich mit einer Jännerfahrt den Bedarf für fünf bis sechs Monate decken. Das Wetter sieht
grausiger aus als es ist. Mild. Eigentlich das ideale Radlwetter – wenn man vom
eis auf den Wegen absieht.
Noch vier Minuten bis zur
Abfahrt von Igls. Mit dem Rad über die
Landesstraße runter – bei diesen Lichtverhältnisse keinen gute Idee. Also Bahnbegleitweg bis zur Hast. Lans/Sistrans,
und dort wieder rein in die Bahn?#
Wie gesagt fuhr die Bahn
sehr gravitätisch, also ging sich noch Mühlsee aus (200m Fußsteig zum Schieben).
Nun sind wird nur mehr zu
zweit. Der Photograph hat offenbar seine Bilder im Kasten.
Nun geht runter durch den
Wald. Stellenweise mit Schrittgeschwindigkeit.
Ist der Wildwechsel so
stark? Man sieht nur Dunkelheit und das eigene Gesicht im Spiegel der Scheibe. Warum
man ÖV in Zeiten in denen jeder im Handy
liest noch so grell innen beleuchten muss, ist mir nicht klar.
Zum Bergisel muss ich nicht
mehr. Bretterkeller tut´s auch. So sind die Halte am letzten Rundkurs Bergisel –
Lans/Sistrans-Igls-Mühlsee-Bretterkeller-Bergisel.
Auf ein Wiedersehen im
Sommer. Hoffentlich dann nicht nur mehr
mit eingeschränkten Verkehr auf Wochenenden.
*)mich eingeschlossen ;-)
Vorletzte Ankunft am Bergisel |
Letzte Ankunft in Igls |
Lansersee in Erwartung des letzten Kurses |
Der Widerschein des kommenden Triebwagens. Letzte Anfahrt Mühlsee. |
Begegnung der dritten Art ;-) |
Da fährt sie dahin, über die Brücke, die in den kommenden Monaten saniert wird. |
und die Strecke hat es nun ruhig |
2 Kommentare:
Kommt aber im Sommer wieder, oder? Es hat eine Aura von "könnte doch die letzte Fahrt sein", aber vielleicht ist das immer so bei Ferrosexuellen. ;-)
Ich hoffe es ist nicht die letzte Fahrt.
Die Brücke bekommt einen neuen Trassenaufbau mit schwereren Schienen. Und man hat mir gesagt die Bahn wäre nicht Einstellungsbedroht.
Unter der Hand hörer ich aber immer mal ander Bemekrungen. Ob die Quellen glaubwürdig sind, vermag ich nicht zu sagen. Es sind aber auch Mesnchen darunter, die ich glaube halbwegs zu kennen und die das nicht leichtsinnig verbreiten.
Leider zeigt die Geschichte (wenn man daraus lernt;-) dass mitunter bei Nebenbahnen kräftig investiert wurde, um die Finanziers (hier die Stadt) davon zu überzeugen, dass die Bahn zu teuer ist. Vielleicht ist es aber auch nur Ferrosexuelleparanoia.
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