Matthias Breit vom Gemeindemuseum Absam hat seine Archivforschungen zum Dörferbahnprojekt des Jahres 1908 präsentiert.
Neben bewährten und noch immer bekannten Erfindungen des Jahres 1908, wie Maizena, Melitta Kaffetüten oder Toblerone nun also dieses Projekt, das vor mehr als 100 Jahren in aller Munde war, dann aber sang und klanglos in den Archiven verschwand.
Die Auszüge aus damaligen Protokollen und Pressekommentaren vermitteln das Gefühl, dass die Gemeinden damals einig gewesen wären, die Bahn zu bauen. Allein die Geschichte zeigt, dass die „Schlafmützen“ * die Oberhand bewahrten. Zum Ende des Projekts schweigen sich die Archive (noch) aus. Man sagt die Realisierung habe sich bis zum Kriegseintritt Österreichs gezogen. Danach standen die Dinge anders.
Fazit:
*) In einem Zeitungsartikel wurde davon gesprochen, dass die Marthadörfer die Entwicklungen mit der Hallerbahn verschlafen hätten und nun nicht erneut Chancen verpassen sollten.
Neben bewährten und noch immer bekannten Erfindungen des Jahres 1908, wie Maizena, Melitta Kaffetüten oder Toblerone nun also dieses Projekt, das vor mehr als 100 Jahren in aller Munde war, dann aber sang und klanglos in den Archiven verschwand.
Die Auszüge aus damaligen Protokollen und Pressekommentaren vermitteln das Gefühl, dass die Gemeinden damals einig gewesen wären, die Bahn zu bauen. Allein die Geschichte zeigt, dass die „Schlafmützen“ * die Oberhand bewahrten. Zum Ende des Projekts schweigen sich die Archive (noch) aus. Man sagt die Realisierung habe sich bis zum Kriegseintritt Österreichs gezogen. Danach standen die Dinge anders.
Am südwestlichen Ortsrand von Absam wäre die Bahn vorbei trassiert worden. |
Matthias Breit trägt im Dachgeschoß des Museums vor. |
Wäre sie gebaut worde, wäre sie wohl auch in den Siebizgern kurzsichtig eingestellt worden. Die Geschicht wiederholt sich leider immer wieder, lernen tut man daraus nichts. (Das Bild vom Rückweg nach Innsbruck habe ich übrigens ähnlich unmotiviert reingestellt, wie Herr Breit zwischendurch dieses Video abspulte das allerdings sehr unterhaltsam war.) |
Fazit:
Einen interessante Veranstaltung, die allerdings auch
symptomatisch für das allgemeine Geschichtsverständnis ist.
Man möchte
Geschichte am liebsten verpackt in kleinen Häppchen, versiegelt in den Zeiten
von wo dieses Geschichten aus der Geschichte hervorgeholt werden können, aber
keinen Wiedergänger werden. In einzelnen Kommentaren zur schwang (so empfand
ich es) die Angst mit, man könnte mit einem solche Bahnbauprojekt heute (so
aktuell es auch noch wäre) die geschichtliche Büchse der Pandora öffnen, was
aber wesentlich leichter und bemerkt/unbemerkt mit anderen politischen Handlungen
bereits geschehen ist.
Interessantes Detail am Rande: Absam ist ja nicht gerade
am Ende der Welt (mit dem Fahrrad 40 Minuten von Ibk). Trotzdem wusste kaum
jemand in der Runde der Diskutanten, dass in Innsbruck einen Regionalbahn bis
Rum gebaut wird.
*) In einem Zeitungsartikel wurde davon gesprochen, dass die Marthadörfer die Entwicklungen mit der Hallerbahn verschlafen hätten und nun nicht erneut Chancen verpassen sollten.
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