Sonntag, 17. Mai 2020

"Grenzgänge" am Paschberg

Für "Hungerburg" ein paar Impressionen vom Mittleren Gang:
Zur Erklärung für andere Leser 


Screenshot TIRIS
Es gibt am
Paschberg mehrer historische Grenzgänge. 


Das sind so in etwa gerade Peillinien denen entlang die Aufeilung der Parzallenstreifen vollzogen wurde (wohl bei der Gemeindereform 1848, als aus Nutzungrechten im ärarischen Wald Eigemtum wurde) . 

Mir wurde bei einer Begehung gesagt, dass der mit rotem Pfeil markierte der Mittlere Gang sei und ungefähr dort entlang ein entsprechender Zugangsteig verläuft. De fakto ist dieser Steig im Westen südlich des tatsächlichen Gangs, im Osten hingegen fällt er mit dem parzellierten alten Forstweg zusammen.

Auch der Oberer Gang Weg verläuft nicht am Oberen Gang; der echte ist nämlich die Grenze zu Lans.

Der Untere Gang ist die Aldranserstraße

Der genaue Beobachter wird schon merken, dass auf dem Katasterausschnitt vier Gänge enthalten sind (Die Parzellierung der Bahntrasse muss für diese Betrachtung ignoriert werden). Ob also der Mittlere Gang seinen Namen zurecht trägt, werde ich den Förster fragen müssen. Es kann sein, das sich damit der Blog und der OSM-Eintrag noch ändert.

Von Westen beginnend: Stich vom Tummelplatz rauf zum Bederlungerweg (Blick nach Süden), der mittlere Gang geht bei der Buche links ab

durch eine kleine Dickung in den Kahlschalg bei der Straßenbahnkehre unterhalb von Tantegert.

weniger erkennbar, zu finden und momentan auch nicht brombeergefährdet

definiv kein wege sondern nur eine Schleifspur ist dieser Stich runter zum Tummelplatz

nochmals ein par meter zurückgegangen; das ist der Grund für die Schleifspur; den mittleren Gang sieht man aber noch gut

dann geht es am Fuße des Bahndamms weiter ostwärts

trotzdem gehe ich nochmals die 150m retour, um die Igler schnappzuschießen, da sie mit eifrigem Pfeifen auf sich aufmerksam gemacht hat

wo war ich stehen geblieben? - ah ja, 150m weiter östlich.... der Weg teilt sich in zwei Wege die im Abstand  von ca. 20m verlaufen (ein Hinweis auf den Sprung zwischen tatsähclichem gang und weiter nördlich verlaufenden alten Forstweg) sich aber weiter östlich treffen. Eingetragen habe ich nur einen

Der nördliche scheint der Grenzgang zu sein. Hier wurde jedenfalls einen Grenzmarke gesetzt

eingie Meter weiter sieht der Weg so aus (Blick nach Westen)

Der weitere Weg ostwärts ist nicht zu verfehlen; auch die nächste Dickung ist gut zu passieren, zumal das östliche Ende des Wegs bei der Einmündung in die Forstmeilenlaufstrecke  Forstwegbreite hat.

Freitag, 15. Mai 2020

Mißverständisse um Quellen in der Sillschlucht

Ich mappe ein wenig auf OSM. Kürzlich stolperte ich bei einer Wanderung in der Sillschlucht über die doch nicht * Simathquelle – oder besser - über deren Nichtexistenz in der aktuellen OSM Kartenversion.

Im Mappingeditor kann man wie in Wikipedia die Änderungshistorie nachlesen. Die Quelle war deaktiviert, indem davor ein „Disused“ Tag gestellt war. Da war ich verwundert, da ich meinte sie sei meist in Betrieb, da ich eben die andere Quelle damit meinte.

*) Ich habe sie beim Entrag zuerst fälschlich als Simathquelle bezeichnet. Mapper Hungerburg hat mich auf den Irrtum aufmerksam gemacht. Ich hatte mich um 500m vertan. "Meine" namenlose Quelle entspringt an einern Felswand am Abstiegs zu  der Sandbank mit der illegalen Ansiedlung, südlich unterhalb des Hauses "Inge".

Diese namenlose Quelle ist eine Art Kalktuffquelle; eine sehr kleine Version des wachsenden Felsens in Bayern oder der Dripping Well in Knaresborough. Chemiker werden wahrscheinlich Unterschiede erkennen. Für mein Auge sieht es aber gleich aus.

Googelt man die in der Nähe liegende Simathquelle findet man vor allem Unterlagen zum Brennertunnel. 

z.B das Umweltverträglichkeitsgutachten im Auftrag des Bmvit vom 26.9.2008 inkl. Zusammenfassung TEIL 7: EXKURS 

 Auszüge davon, in denen in diesem Gutachten Simathquelle vorkommt:


Die beobachteten Chemismen wären typisch für Gebiete, in denen die Fließsysteme hauptsächlich mit schwach löslichen Silikatgesteinen interagieren. Seltener beobachte man Quellen, für die eine Wechselwirkung mit karbonatischen Gesteinen wahrscheinlicher sei. Einige Quellen würden eine höhere Alkalizusammensetzung und eine höhere Salinität aufweisen, in erster Linie aufgrund von Verunreinigungsphänomenen. Es seien dies die Quellen 41 und 45 (Painsquelle, bzw. Simathquelle) und untergeordnet die Quellen 32 und 64 (Altequelle Goambichl Einlaufbecken, bzw. Marxenlochquelle). Diese Quellen würdengegenüber den restlichen einen Über-schuss an Chloriden und teilweise an Natrium zeigen. Dies sei auf eine Verunreinigung mit NaCl zurückzuführen, welches als Streusalz diene.
 
 Auf jeden Fall sollte es sich um Systeme mit geringen Durchflußmengen handeln, sowohl wegen des niedrigen hydraulischen Gradienten in diesem Sektor, als auch aufgrund der ziemlich unkontinuierlichen Durchlässigkeit. Dies habe der Vortrieb des Inntal-Tunnels gezeigt, bei dem einige karbonatische Lagen mit geringen stationären Zuflussmengen aufgetreten seien. Das mögliche Vorhandensein dieser Systeme werde vor allem dadurch deutlich, dass Wässer des Typs HCO3-Ca oder selten HCO3-Ca-Mg mit einem höheren geochemischen Reifegrad vorhanden seien. Repräsentativ für diese Art Wässer seien zum Beispiel die Quellen S0041 (Painsquelle), S0045 (Simathquelle), S0046-47 (Poltenquellen), S01012 und S1058. 

 Einzig die Simathquelle gebe einen Hinweis darauf, dass in diesem Bereich der Bergwasserspiegel knapp (ca. 3-4 m) über der Sill an die Oberfläche ausstreiche.

Zusammenfassend sei festgestellt worden, dass keine betonangreifenden Wässer auffielen. Beurteilung der Betonagressivität nach ÖNORM B 4710-1 im Portalbereich Innsbruck: Quarzphyllit: -SO42-: IN-B-30/05 63,5 mg/l -pH-Wert: IN-B-30/05 7,78 -CO2: nicht untersucht -NH4+: Simathquelle 0,08 mg/l -Mg2+: Simathquelle 42,5 mg/l 

 In Übereinstimmung mit den Projektanten kann eine Beeinträchtigung der nachfolgenden Quellfassungen nicht ausgeschlossen werden Tschuggenquelle, Simathquelle, Paschbergquellen, Untere und obere Poltenquelle, Sinelerbrunnenquelle (alte Quelle Goambichl), Neue Quelle Kroitsch 1 und 2, Wieserbrunnenquelle, Painsquelle 

 Es kann also sein, dass sowohl die Simath- alsauch diese namenlose Quelle durch die Tunnelbaumaßnahmen oder auch schon früher (was ich eher vermute) temporär versiegten. Bei meinen Besuchen rann bei der namenlosen Quelle fast immer Wasser raus.


Wie man sieht, sintert der Quellabfluss auf

Die versiegte Simathquelle selbst ist mir wahrscheinlich nie (!) aufgefallen obwohl sie gefasst ist.

Text am 25.7.2020 aktualisert

Montag, 4. Mai 2020

Hochfahren, sprichwörtlich


So hat Corona auch einen Nutzen:
Bedingt durch das allmähliche "Hochfahren" fährt die IVB großteils nach Ferienfahrplan. Ein artefakt davon ist, dass nun die Igler zwischen 10 und 18h (3 nach Punkt rauf, 27 nach Punkt runter) stündlich verkehrt. Lt. Fahrer wurde das so angewiesen, bis die Schulen in Vollbetrieb gehen. Das bedeuet, dass man nun die Igler auch werktags nutzen kann, obwohl keine wirkliche Schulferien sind.
So freue ich mich auf eine paar after Work-Ausflüge, wie ich sie vor 2017 regelmäßig gemacht habe - und vielleicht geht sich mitunter eine verlängerte Mittagspause in Tantegert aus.....sozusagen ein Trolley-picnic (der Begriff ist im Netz nicht zu finden und ich suche noch das Buch, in dem ich das entdeckte; Ein historisches Beispiel dafür wäre Idylwild Park)

Ja nichts berühren! eine Impossibile angesichts der Haltestangen an denen man sich festhalten sollte.

Und natürlich ein nettes Mundschutzlogo; interessant ist, dass am Infoscreen heute die Nachricht "Regierung stellt klar:Drogenpartys bei Martin Ho waren nie verboten" eingeblendet wurde. Das ist schonungslose Fahrgastinformation.

Das Rad durfte mit. Bei zwei Fahrgästen ist Social Distancing leicht möglich und zeigt wie wenig sich leider das neue Fahrplanangebot herumgesprochen hat - ich selbst kam auch nur durch Infos von Kollegen drauf.
Nun aber zum Bildungsteil, was gibt es Neues im Mittelgebirge:


Die Baustelle der Villa von Rene Benko (vormaliges Sporthotel) scheint von dem Lockdown ebenfalls betroffen zu sein. Bin neugierig, wie das Gebäude im fertigen Zustand aussieht. das Fassadenelement rechts verspricht Schlimmes. Denver Clan lässt grüßen. Aber ich gestehe - mit 12 Jahren hätte mir so etwas auch gefallen. Die Betonfassade an sich hat auch aus heutiger Perspektive was; da könnte, wenn man von dem Fassadenmuster rechts absieht, ein gediegener Angiolo Mazzoni oder ein de Chirico-Motiv draus werden.

Alt aber gut - das Biotop bei Gsturn nach dem Fernkreuzweg. Wen ich die Büschel sehen muss ich immer lachen (wahrscheinlich erinnern sie mich an irgendwelche Asterix-Charaktäre). Es handelt sich um Rispenseggen, die in der Patscher Biotopkarierung beschrieben sind.

Abendstimmung am Weg zwischen der Vogelhütte und Station Aldrans. Die Wirtsleute der Vogelhütte haben angeschlagen, das sie am 15.3. öffnen. Wenn nicht zugleich die Schulen öffnen, ist es möglich wieder einmal dort einzukehren (was ja seit 2017 nur mehr am Wochende und in den Ferien geht)