Montag, 28. März 2022

Lindeben

Wenn ich den März 2022 auf Wesentliches zusammenfassen sollte, würde ich ihm den den Arbeitstitel "Lindeben" geben. 
 
Wiedereinmal in der Paschbergantipode (die sich durch regelmäßigen Zugverkehr von diesem unterscheidet), ist Unterlindeben ein ca. 50/50m großes Plateau 200 Höhenmeter über der Mittenwaldbahn, dort wo man vom Zug aus bergwärts geblickt nichts als senkrechte Felswände vermuten würde. 
 
Der Weg dorthin ist z.T. steil, aber kaum exponiert, jedoch mit Buchenlaub bedeckt oder mit dem lästigem trockenen Gras überwachsen, das zu einer Rutschbahn wird, wenn man falsch drauftritt. Man wäre dann recht schnell dort, wo es exponiert wird. 
 
Ich wollte nach Unterlindeben schon seit längerer Zeit rauf. Nun habe ich mir im März vier Halbtage Zeit genommen, den Weg so freizulegen, dass ich nach dorthin und sogar über zwei kleine Felsstufen noch ca. 150m höher gelangt bin. Dort scheint mir, bin ich an das Ende des mir Machbaren gelangt:
 
 Einen Weg mit Seilsicherungen würde ich mir dort zwar noch zutrauen. Nur die Seilsicherungen sind nicht vorhanden und ich werde sie auch nicht installieren (Landschaftsschutzgebiet!) - abgesehen davon, dass ich dazu klettern müsste. Immerhin bin ich schon ca. 80m auf dem Abschnitt vorgedrungen, den der OSM Mapper Hungerburg bezüglich Wegerkennbarkeit als "horrible" eingestuft hat. Es fehlen nun noch ca. 150 Laufmeter derartiger Steig durch eine 55° Hang, bis es wieder etwas leichter werden könnte.
 
 Drei bis Vierpunktstand auf einem 40° Hang - eine Lachnummer für jeden Hochalpinisten - aber wer kriecht, kann nicht fallen  So kam ich die letzen 30 Meter bis zum meinem Umkehrpunkt. So fehlen also noch 150 zum Teil sehr exponierte Höhenmeter bis Oberlindeben und der Hechenberg wird weiter ein Berg der Umkehr (vgl. 2014) für mich bleiben. Auch möchte ich den Eintrag vom 3.3. nicht als Omen lesen. 
 
Das bedeutet aber nicht, dass ein Besuch von oben übers Finstertalegg komplett auszuschließen wäre. Der Rest vom Steig bleibt dann eben ein weißer Fleck. 
 
Aber nun schneits erst wieder mal runter: Der Versuchung entronnen. Mut hat ja auch viel mit Dummheit zu tun.

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