Dort, wo der Paschberg bzw. der Villerberg steil in die Sillschlucht abfällt, hat sich im Labyrinth der Bergzerreißungen oberhalb der Villerstraße einiges getan.
Die Wege, die ich dort vor 20 Jahre ging und die nach dem Windwurf um 2008 (war es das Sturmtief Paula oder Kyrill?) im nachher aufkommenden Jungwald verschwanden, tauchen nun wieder auf. Die Basis der jungen Bäume lichtet sich. Es ist wieder möglich parallel oberhalb der Villerstraße Steige zu verfolgen.
Zugleich tut sich Seltsames im bestehenden Wegenetz des Waldes(namentlich z.B. in einem kleinen Abschnitt des Poltenwegs, der auf Lanser Gebiet liegt):
Die expliziten Fahrverbote für Radfahrer im Wald (nicht etwa für Autos) häufen sich.
Die Motivation der Gemeinde Lans , die dahinter steht, ist an sich konstruktiv - ich zitiere den aus meiner Sicht Kern der Sache:
"In der Universitätsstadt Innsbruck leben 135.000 Menschen. Viele nutzen die Gegend um die Stadt für Sport und Freizeit, darunter auch viele Mountainbiker (laut SEP 32% der Innsbrucker, das sind über 43.000 Menschen!). Lans hat 1.160 Einwohner. Es wäre nicht fair, wenn Lans mit deutlich weniger als einem Prozent der Bevölkerung die ganze Last für MTB-Trails tragen müsste (zusätzlich zu allen anderen Freizeitnutzern aus Innsbruck, die in Lans gerne Wanderwege, Spazierwege, Laufrouten, Waldspielplatz, Sportplatz, Kneippanlage, Klettergarten etc. genießen können)......
2022 hatte der Gemeindeverband „Planungsverband Innsbruck und Umgebung“ zusammen mit der Tiroler Landesregierung (Gruppe Forst) eine Initiative zur Entwicklung einer Lösung für das Themenfeld „Single Trails“ im Großraum Innsbruck ins Leben gerufen. Dabei waren sämtliche Interessensgruppen eingeladen (Grundbesitzer, Jägerschaft, MTB Vereine, öffentliche Stellen usw.). Diese haben an vielen Abenden in mehreren Arbeitsgruppen gute Lösungsansätze erarbeitet.....
Leider ist seither nichts mehr weitergegangen. Es scheint von öffentlicher Seite keinen Willen mehr zur Umsetzung dieses Konzeptes zu geben."
Das tragische; faktisch wars zum Fremdschämen, war die diesjährige Forsttagsatzung in Arzl bei der die Waldbesitzer vorwiegend dadurch brillierten in Kollonne mit dem SUV beim Vereinsheim vorzufahren und in der Versammlung als "Kernanliegen" Nummerntafeln für Radfahrer zu fordern. Man lese, zu was Forsttagssatzungen gut sind; das gehört nicht dazu
Dass hier etwas auseinander triftet, ist evident, auch wenn ich den Eindruck hatte, dass es anlässlich der Forsttagsatzungl nur als Schmierenkomödie, aufgeführt wurde. Denn die Nummerntafelfetischisten waren derer nur zwei oder drei (sehr laute), die aber von beifäligen Murmeln begleitet wurden.
Ich hoffe dann doch auf ein halbwegs friktionsfreies Miteinander. Meine eigenen Trailfahrer-Begegnungen am Paschberg und sonstwo waren überwiegend neutral bis positiv. Selbst radle ich fast nur auf Forstwegen (bei Lücken im Netz schieb ichs über den Steig, da mich Akrobatik wenig interessiert). Als Waldbesitzer darf ich das auch, billige es jedem anderen aber auch zu, wenn er
a) nicht glaubt, dass ein Fahrrad einen eingebauten Vorrang hat, man sich also mit der Tätigkeit des Fahrens ansich Respekt verschaffen könnte (das Gegenteil ist der Fall)
b) Tätigkeiten der Waldbewirtschaftung immer den Vorrang lässt und bei Gefahrenmomenten geduldig abwartet, bis Arbeiter den Weg freigeben (die offiziellen Wege sind in so einem Fall ohnehin gesperrt)
c) Fußgänger nicht aus dem Weg klingelt, sondern langsam auf Sprechdistanz heranfährt und dann fragt, ob man durch darf, auch einen kleinen Plausch gerne aufgreifend
d) mit dem Rad nicht bremsend "abkristelt", den das fräst den Weg fast so schlimm aus, wie die forstliche Bewirtschaftung.
Im Übrigen entaste ich selbst gelegentlich aber nicht systematisch in "meinem" Wald Steige, damit man sich beim Durchgehen oder auch Radeln nicht die Augen verletzt (liegt wohl auch daran, dass meine Augpunkthöhe hoch ist)

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