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Donnerstag, 22. Dezember 2016

Blogpause

Kürzlich fragte mich Kristina, warum ich nicht mehr blogge: 

1) Ich photographiere noch immer recht viel. Leider mehr als ich verarbeiten kann. Dadurch bleiben Ideen liegen, bis sie schon gar nicht mehr aktuell sind. Nun ist zwar dieser Blog nicht in erster Linie als reißerische Dokumentation am Pulse des Paschbergs gedacht, sollte ein gewisser aktueller Bezug zumindest ab und zu drin sein. Ein Tagebuch eben das zumindest aktuelle Befindlichkeiten des Bloggers zeigt. Auch wenn vielleicht nur jeder zwanzigste Tag besprochen wird oder manchmal etwas aus der Mottenkiste kommt. 

2) Es ist bei weitem nicht so, das es meinerseits zu aktuellen Entwicklungen am Paschberg nichts zu sagen gäbe, doch angesichts der Nachrichten im globalen Umfeld stellte sich die Frage der Relevanz. Andererseits – sind diese anderen Nachrichten so relevant, dass sie anderes in die Bedeutungslosigkeit abdrängen? Oder kann man nicht mit gleichem Gewicht z.B. vom Moos an den Bäumen des Paschbergs berichten? 

3) Ich werde das Gefühl nicht los, dass das Internet insgesamt eine gesellschaftliche Resonanzkatastrophe hervorruft. Sachlicherweise, muss man sagen, dass das eine Wesenzugs jedes Mediums ist. Ideen werden mit diesem Werkzeug vermittelt, verstärkt und tradiert und irgendwann zu Trends. Bin ich mit meinem Input Spielball größerer Mächte, die mich manipulieren? Trage ich mit meinem Input dazu bei das dinge von der Sachlichen eben weg eskalieren? Es gibt ein Sprichwort, dessen Wortlaut ich leider nicht mehr exakt rekonstruieren kann und es daher bis jetzt im Internet nicht gefunden habe: „Der Zorn eines Kindes erschüttert das ganze Universum“. Wenn also schon ein Kind mit ungerichtetem Zorn so etwas vermag, was vermag dann ein zorniges Wort von jemandem der erwachsener ist aber manchmal das Freudsche „es“ raus lässt? Wir leben zwar noch immer in einem Land, das Redefreiheit garantiert. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob es vernünftig ist diese Freiheit ohne wenn und aber auszukosten. 

4) Wie stellenweise in meinen Beträgen erkennbar haben sich manche persönliche Schwerpunkte bei mir verändert. Einher geht das mit einem reduzierten Zeitbudget fürs bloggen. Jaja….ich gebe es zu: und manchmal versumpfe ich beim Surfen. Auch ich schaue mir Katzenfilme an.


Nichts desto trotz blogge ich hier nun eine Bildgeschichte vom heutigen Ausflug quer über den Paschberg zum Patscherkofel: 

Föhnwolken (vielmehr Kondensstreifen) über Neuner- und Vikarspitze

Rauhreiflandschaft in der Ulle

Auf der Direttissima vom Lansersee zur Heiligwasserwiese

Die Auslastung der Patscherkofelbahn: Mau. Aber dem Olex gehts auch nicht besser.

Und drüben auf der Muttereralm sieht man, wie das Ganze aussieht. Nur was für Schifahrjunkies. Mich als Wanderer freut es natürlich dass ich die Patscherkofelbahn, die leider in der Herbstzeit nicht mehr fuhr, nun auch noch in der Übergangszeit nutzen kann, aber das Personal tut mir schon leid. Alle Anlagen laufen ununterbrochen mit nur wenigen Schifahrern

Bei den Vögeln im Wald hingegen ist die Stimmung bestens.  Hier nahe der Hochmahdalm klopft der Specht eifrig; und auch sonst riss das Vogelkonzert beim Aufstieg nicht ab.

Früher stand bei solchen Veduten ein Marterl im Vordergrund. Un der Schöne Kunstschnee schmilzt schon stellenweise dahin und bildet auf den Forstwegenunmittelbar an der Piste Eisgallen.

Immerhin gibt es aber auch natürliches Eis - und das nicht wenig (Aufpassen beim Wandern!)

Blick ins Tal I: Brennertunelbaustelle Patsch, vorne  in den Wiesen der Lüftungsschacht Patsch am Zufahrtstunnel Ahrental, dahinter die Ausbhubdeponie und der Schotterbbau bei Unterberg.

Blick ins Tal II: Die Peergründe "fingert" in die Wiesen westlich der Höttingerau hinaus. Bis dorthin ist die Straßenbahn nun schon gebaut und unter Fahrdraht (die Masten sieht man ganz links an der Auffahrt zur Siedlung); in Betrieb wird sie aber erst Ende nächste Jahres gehen.

Ca. 13h: Erste Schifahrer fahren mit der Pendelbahn zu Tal. Kommentar "Wir sind bereits alle verfügbaren Pisten gefahren". Hätte man sich in der Vergangenheit mehr um die Wanderer in den Übergangszeiten gekümmert, hätte man wohl am Patscherkofel auch eine höhere Grundauslastung.  Immerhin ist die Südseite des Kofels ähnlich sonnig wie die Seegrube und wäre daher für ganzjähriges Wandern in schneearmen Wintern (was am Patscherkofel ohnehin eher die Regel ist) gut geeignet

Beinahe unten im Tal: Der Paschberg in gewohnter Qualität. Über das Moos an den Bäumen lasse ich mich nicht weiter aus....

Das neueröffnete Biotop sieht etwas mickrig aus. Allerdings besteht offenbar kein Grund zur Sorge, da die Wasserstände im Winter absinken.

Es könnte natürlich auch sein, dass man bei Iglerbahn mit gutem Grund an einer möglichst gut entwässerten Trasse interessiert ist (hier putzt gerade der Gleisbautrupp einen Entwässerungsgraben).  Das würde bedeuten, dass  der eine Wasser einfüllt, der andere schaut, dass es mögslichst schnell wieder weg ist.....

Das Forstamt schreibt jedoch dazu (siehe linke beim vorgien Bild):
"Die Teiche werden von einem "überspannten" Grundwasser bzw. einem unterirdischen Hangwasserdruck dotiert, der jahreszeitlich, wie sie schon richtig ausführen, derzeit niedrig ist. Aus diesem Grund ist die Annahme dass die, bereits vor der Renaturierung nicht mehr intakte Drainage für diesen Wasserstand verantwortlich ist aus unserer Sicht unwahrscheinlich und die Schwankungen sind ganz natürlich. Bezüglich der Ableitung im Bereich der Igler Bahn haben wir um eine Anhebung des Grundwasserspiegels zu erreichen eine kleine Holzsperre eingezogen, welche derzeit aber auch trocken ist."

Die Igler fährt übrigens, auch wenn sie diesen Jogger nicht mehr überholen konnte (da sie in der Station Tantegert stehen blieb) mittlerweile wesentlich ruhiger und es scheint so, als wäre es technisch leicht möglich, die Streckenhöchstgeschwindigkeit um 1/5 bis 1/4 anzuheben. Man wird sehen, wie ernst es mit den Ambitionen zur Attraktivierung der Bahn ist. 

Februar bis Juli gibt es einen Nachdenkpause (bei dem Begriff stellt sich immer die Frage: zum oder vom Nachdenken) da die Bahn in dieser Zeit nicht fährt,
wie DI Walter Zimmeter (Tiefbauamt) ausführt: "Die Trientinerbrücke verläuft auf einer baulich getrennten Trasse mit der Straßenbahn Linie 6. Das Brückentragwerk im Gleisbereich wird zeitgleich ebenso neu abgedichtet und der Gleisoberbau neu aufgebaut. Für die Straßenbahn wird während der Bauzeit ein Schienenersatzverkehr eingerichtet"

Freitag, 8. April 2016

Zur derzeitigen Situation der Iglerbahn

 
Wie lange noch?


Zur derzeitigen Situation der Iglerbahn (IVB Linie 6) einige Fakten und Kommentare

in Glossarform.

A


Aktivierenden Vitalregion
Ein großer Wurf scheint der Markenbildungsprozess bisher nicht zu sein - allerdings kommen die konkreten Vorgaben erst nun - nach der Präsentation vom 7.4.2015.  Die Stimmung ist jedenfalls unter den Akteuren gut und einzelne Referate z.B. zu den Wanderwegen und zur Kultur lassen Entwicklungen erwarten, die man immerhin freudig zur Kenntis nehmen und nutzen wird, wenn sie denn eintreten. 


Daher möchte ich die Veranstaltung nicht sarkastisch kommentieren - obwohl die Frage  zur Rolle der Iglerbahn in dieser Region wieder einmal bewusst nicht beantwortet wurde. Dass die Bahn kein Publikumsmagent ist, wie Baltes darlegte - scheint mir auch so. Dennoch ist sie da und wurde für einige Millionen saniert. Und es fehlt nicht an realtiv einfach umsetzbaren Verbesserungsvorschlägen.



Ausbau der Iglerbahn zur Regionalbahn
Ein entsprechnde Petition wurde von mir im Jahre 2013 verfasst. Ob sie etwas in der Sache der Iglerbahn bewirken wird, ist noch nicht klar. Allerdings bemerke ich im beruflichen Umfeld eine sich verstärkende Vernetzung zwischen Raum und Verkehrsplanung, die auch in dieser Petition thematisiert wurde. 

Zwar necken mich meine Verkehrsplanerkollegen stets damit, dass die Tage der Igler gezählt sind - aber das wird wohl auch an deren Verzweiflung liegen, dass das liebste Verkehrsmittel selbst der Grünen mittlerweile leider auch der PKW ist.

B


Betriebsbeeinträchtigung in Bauphasen des Brennerbasistunnels
Für den Bau des Brennerbasistunnels ist gemäß Maßnahmenbericht „Galleria die Base del Brennero/Brenner Basistunnel“ 4/2013, Seite 14 nur eine kurzzeitige Unterbrechung der Iglerbahn notwendig.  Sie erfolgt, wenn die Schalungen für die Verbreiterung der Eisenbahnbrücke über die Klostergasse vorbereitet und später wieder entfernt werden.
 

Die erwarteten Betriebsbeeinträchtigen hängen eher mit der noch nicht offiziell Bekanntgegben sanierung der  Trienter Brücke zusammen. Hier möcht man es sich möglicherweise einfach machen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen indem man die Igler währden des Brückenneubaues ein Jahr sperrt und so mögliche Fahrgäste "sanft" von diesem Verkehrsmittel wegführt. Ich hoffe, dass das ein Verschwörungstheorie ist.

D
 

Downhillradler
Bis jetzt konnte keine Einigung mit maßgeblichen Waldeigentümern erzielt werden. Die Downhillerszene abseits des Nordpark hat sich an andere Orte verlagert. Z.B. ist nun n der Wald zwischen Halsmarter und Tulfes und Höttingerbild / Sadrach von solche Spuren durchschnitten. Die Nutzung hat dabei aber meiner Meinung nach keine dem Wald schädlichen Ausmaße angenommen. Mehr Schaden wird beim Holzen selbst angerichtet.


Im Zuge des Markenbildungsprozesses für das südöstliche Mittelgebirge scheint man zum Schluss gekommen zu sein, dass Downhillradler nicht erwünscht sind und man mehr auf Beschaulichkeit setzen will. Hoffentlich sind die Beschaulichkeitsfreunde keine Individualisten in der Art, wie sie Gerhard Polt persiflierte.

E


Einstellungsgerüchte
Derartige Gerüchte tauchen immer wieder auf. Zwei mal bin ich schon mit einem Zettel Unterschriften gegen die Einstellung sammeln gegangen.* Grundsätzlich scheint mir, dass ein Hochkochen im Dekadenrhytmus üblich ist; derzeit ist es politisch glücklicherweise nicht opportun, die Igler einzustellen
, ebenso ist es aber nicht opportun in deren konkreten Attraktivierung zu investieren. Laufende Erhaltungsmaßnahmen, auch wenn sie sehr aufwendig sind, werden jedoch gerne getätigt. Man kann sich dabei aber des Eindrucks nicht erwehren, das die getätigten Maßnahmen so gewählt wurden, dass sie jedenfalls nicht mehr Fahrgäste anziehen. Ob da die Strategie dahinter steckt Entscheidungsträger "sanft" zum Point of no return, der unumgänglichen Einstellung, hinzuführen weist ins Reich der Verschwörungstheorien. Auch die Vermutung, hier läge eine besonders banale Banalität des Bösen vor, ist wohl nicht haltbar.


*) das nächste Mal werde ich hingegen mein Landesstraßeneinstellungskonzept vorlegen, denn, wenn man bei der Schiene sparen kann, wird man das auch sehr gut bei der Straße machen können - immerhin haben wird ca. 700km Landesstraßen zuviel und ca. 300km Schienstrekce zuwenig in Tirol.

F

Fahrgastzahlen
Die Straßenbahnlinie 6 beförderte:
Fahrgäste    Jahr
78104    2015
106115    2014
145816    2013
140538    2012
125695    2011
128323    2010
127926    2009
131417    2008

Keine Auskünfte gibt diese Statistik, die aus den Quartalsblättern der Stadt Innsbruck zusammengestellt wurde, über die Betriebszeiten der Bahn, die sich in den letzten Jahren erheblich unterschieden. So war z.B. die Iglerbahn in den Jahren 2015/16 mehrere Sommermonate nicht in Betrieb.
Vor 2008 ist die Iglerbahn in den Statistiken nicht eigens ausgeführt.
Die Statistiken erwecken den Eindruck, dass Fahrgäste in allen Fahrzeugen genau gezählt werden.  Eine Nachfrage während einer Fahrt ergab, dass das auch die Fahrer der Fahrzeuge das glauben. Einer, der mir die Zählapparatur zeigen wollte, musste jedoch feststellen, dass sein Fahrzeug nicht damit ausgestattet war. Insofern ist also nicht klar, woher  die Zahlen, die eine Genauigkeit bis auf den einzelnen Fahrgast vorgeben, kommen.

Finanzieller Rahmen des Straßenbahnausbaus
Innsbruck hat am 14.7.2015 von der europäischen Investionsbank ein Kredit über 145 Mio € für den Straßenbahnausbau beantragt (Reference: 20150444). Das sind ca. 40% der Projektkosten für die Regionalbahn Völs-Rum.

G
 

Geologische Unsicherheit der Villerstraße
Vor einigen Jahren wurde der Hang zwischen Poltenweg und Villerstraße großzügig abgeholzt. Die Unwetter die damals auch die Iglerbahn in Schönruh beeinträchtigten hatten den Hang oberhalb der Straße destabilisiert und auch talwärts kam es zu Setzungen. In weiterer Folge musste die Straße aufwendig saniert werden- wer den Lasersan kennt, sieht auch,  dass die Sanierung nicht von Dauer sein wird: Der Hang sieht nämlich ohne den alles abdeckenden Wald, wie ein zusammenhängendes Erdrutschgebiet aus. Das ist wohl auch der Grund, warum Riehl die Bahn damals nicht über Vill (eine der Trassenvarianten) trassierte, sondern diesen Bereich großräumigst umging. Man kann also zu Annahme kommen, dass Iglerbahn ebenso wie die Aldranserstraße langfristig die Verbindungen sein sollten, deren Erhaltung für das östliche Mittelgebirge vordringlich ist.

Alte geplante Iglertrasse über den westlichen Paschberg nach Vill und Igls, aus einer Innsbruck-Karte des Jahres 1899 (!) von J, Redlich



 

Altes Marketing auf neuen Schienen....


 
K



Kosten / Nutzen der Iglerbahn

Ausgehend von den Quartalsblättern der Stadt Innsbruck

befördert die Igler absolut ca. 1% der Fahrgäste im Quartal. Wenn man es aber auf die tatsächlich gefahrenen Kurse bezieht sind es fast 10% der Fahrgäste die pro IVB Fahrt transportiert werden*.  Dem gegenüber steht ein Betriebsaufwand von ca. 10%-15%  (das ist meine grobe Schätzung, wenn man die Kosten für die Fahrzeugfehlbeschaffung und den dadurch erforderlichen Schienentausch nicht in Betracht zieht, sondern nur Streckenlänge, Kurszahl und Weichenwartung).

Im Übrigen sind die stark gesunkenen Fahrgastzahlen der letzten 2 Jahre wohl den langen Schließzeiten wg. Baustellen geschuldet. Wenn nichts fährt, kommen auch keine Fahrgäste.

Sonst lag die Fahrgastzahl immer bei ca. 30000/Quartal.

Es stellt sich folgenden Frage: 
 Können die Kosten der Igler pro Jahr (2008-Heute) nach Stromkosten, Wartungskosten Fahrzeug, Wartungskosten Strecke (auf Amortisationszeit umgelegt, gesonderte Ausweisung des Schienentauschs), Personalkosten offen gelegt werden?  Wenn man darüber nur solala Auskünfte kriegt, kann man auch keine vernünftigen Vorschläge machen. 

*) Diese 10% sind allerdings in absoluten Zahlen 8 Fahrgäste, was tatsächlich nicht mal die Etablierung eines normalen Busbetriebs rechtfertigt (wenn es die Infrastruktur noch nicht gäbe)
R

Radtransport
Die IVB als auch die Linzer Verkehrsbetriebe (Pöstlingbergbahn) interessierten sich für einen Vorsatz-Radtransportwagen für die Bahn. Allerdings hätte ein solcher Wagen angeblich um die 500000€ gekostet (mündliche Auskunft).  Auch hätte es erfordert, die Wendeschleife in Igls wieder in Regelbetrieb zu nehmen. Diese Wendeschleife ist noch vorhanden und befahrbar. 


Wie Bürgermeister Kofler in seinem Impulsreferat am 7.4.2016 anmerkte, würde er die Linie 6 als Radshuttle für die Mittelgebirgspendler betrachten.

Radweg auf der Igler Trasse
Dieses Projekt geisterte neulich im Zuge des Gemeinderatswahlkapfes im östlichen Mittelgebirge durch die Presse. Prinzipiell ist es schon recht alt.  Architekt Glaser, der frühere Raumplaner von Aldrans zeigte mir mehrere seine Projekte für Umfahrungsstraßen. Darunter war auch eine Straßentrasse auf der einzustellenden Igler und eine Straße vom Ortszentrum den Viehweidbach entlang vorbei am Waldspielplatz nach Sistrans zu sehen. Ich hatte diese Projekte bisher als Hirngespinste der späten 70´er eingeordnet, die  nun wieder zutage treten. Es kann sein, dass die Betonierer von einst Morgenluft wittern und jemanden gefunden zu haben meinen, der ihre damaligen Projekte als Radwege verpackt (späterer Ausbau nicht ausgeschlossen) nun durchsetzt – denn der Gedanke mit dem Radwegumbau kam von Grünmandataren.
Bei allem frage ich mich, wer eine solchen „Sicheren“ Radweg dann in finstrer Nacht nutzten will. Diesen müsste man beleuchten und darüber würden sich die Jäger sicher sehr freuen. Man wird also nachts mit dem Rad weiterhin die besser beleuchteten und in den Siedlungsgebieten verlaufenden bestehenden Landesstraßen verwenden;  was wiederum den Verdacht nahe legt, dass die Mandatare, die dieses Projekt verfolgen, die Problematik nur aus der Windschutzscheibenperspektive kennen.


Derzeit läuft unter der Leitung von Thomas Pupp die Entwicklung eines Radwegekonzepts für das südsötliche Mittelgebirge.

T


Tantegert, Rundwanderweg
Gemäß Innsbruck informiert, soll in Tantegert der erste barrierefreie Rundwanderweg entstehen.  Entsprechende Infotafeln sind vor Ort montiert und zeigen das der Zugang zum Weg von der Haltestelle Tantegert aus geplant ist - somit also der barrierefreie Zugang nur über die Iglerbahn möglich sein wird.  Das Projekt ist ein Teil des Ausgleichsflächenmanagements der Brenner Basistunnel Gesellschaft. In naturschutzrechtliche Genehmigung werden i.d.R. dem Projektanten Ausgleichsflächen für in verlustgehenden Naturflächen am Projektstandort vorgeschrieben. Eine solche Ausgleichsfläche kann eine Rekonstruktion eines zerstörten Biotops sein. Die Eröffnung der Anlage ist im Sommer 2016 geplant. 


Derzeit laufen die Fertigstellungsarbeiten.

Das neue Biotop im März 2016


V

Veräußerung des Wendeschleifengrundes in Igls
Bis zur Umstellung der Igler auf Düwag-Einrichtungsfahrzeuge in den 80érn befand sich westlich des Bahnhofes eine Remise. Auf diesem Grund wurde dann die Wendeschleife errichtet.  In den 90ér Jahren bestand im Flächenwidmungsplan Igls noch eine Flächenvorhaltung „Eisenbahn“ für die Trassenverlängerung der Igler bis ins Ortszentrum. Diese wurde dann in einen Grüngürtel umgewidmet. Nur als Gerücht ist ab und zu von einer geplanten Veräußerung des Wendeschleifengrundes zur Bebauung mit einem Wohnhaus zu hören – damit wäre aber dann auch der dahinterliegen Grüngürtel, in dem sich die Kneippanlage befindet, zerschnitten.

Verlängerung der Iglerbahn zum Badhaus
Dass die Patscherkofelbahn eine für eine Seilbahn nicht wesensgerechte Trasse hat, ist seit ihrem Bau bekannt.  Fragen muss man sich ob der Patscherkofel überhaupt ein geeigneter Seilbahnberg ist und nicht die bereits um die Jahrhundertwende konzessionierte Zahnradbahn die bessere Lösung gewesen wäre.
Fakt ist aber auch, dass wohl seit Errichtung der Bahn über eine kürzere Trasse gesprochen wird, die erst in etwa beim Badhaus beginnt und damit wesensgerechter wäre. Diesem Umstand Rechnung tragend wurden Studien zur Verlängerung der Igler an der UNI Innsbruck erstellt. Sie beruhen aber auf der Siedlungsstruktur der früheren 80ér Jahre.
Seither hat sich einiges getan und die die damaligen Korridore  sind verändert. Ich habe aus diesem Grunde eine Petition an Stadt und Land gerichtet, Planungsarbeiten zur Neutrassierung der Iglerbahn zu beginne, die zum Zeile einen Nutzung der Bahn als Nahverkehrsmittel und als Freizeitverkehrsmittel haben.  Die Folge einer solchen Planung wird vermutlich sein, dass Tantegert einst nicht mehr an der Bahn liegen wird. Es wird aber grundsätzlich möglich sein auf einem ebnen Waldweg dorthin zu kommen – ebenso, wie es weiterhin möglich sein wird den Paschberg zwischen reiner großräumigeren Bahntrasse, die diesen höchstwahrscheinlich nur tangiert zu erwandern.  Ob diese Petition allerdings irgendeine Wirkung erzielte kann ich noch nicht sagen. Das wird sich erst zeigen, wenn man in Planungsarbeiten eingebunden wird, jedenfalls aber wenn die neuen Schienen z.b. näher bei Aldrans oder Lans  verlegt werden und man aus der Tram direkt in die neue Patscherkofelbahn steigen kann. Freilich könnte es auch sein dass zwischenzeitlich die Igler 15 Jahre nicht fährt und diese Zukunftsvision damit überhaupt nie eintreten wird.
Ich bin nicht wie weiland Vranitzky der Meinung, dass wer Visionen hat, zum Arzt gehen sollte, sondern vielmehr, dass wer kein Vision hat, den Mund halten sollte.
Bei der Ausschreibung für die neue Patscherkofelbahn wurden jedenfalls die Parkplätze beibehalten - auch eine verkehrspolitsche Aussage.
Das prämierte Projekt vom Büro Innauer und Matt ist nach meiner Einschätzung tatsächlich das beste der eingelangten Beiträge.  Interessant finde ich, dass man sich mit der zugegebenermaßen etwas sakralen Kompostion vom Image Sportberg ohnehin eindeutig verabschiedet hat - und somit die eigentlich Qualitäten des Berges und des Umfelds bereits weitaus besser zur Kenntnis genommen hat, als man das aufgrund der herumschwirrenden Meldungen vermeinen könnte.


Verschleißproblematik
Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass für den Einsatz der Niederflurfahrzeuge bestimmte Mindestanforderung an die Trassenqualität und die Ober- und Unterbaugestaltung gestellt wurden. Deutliches Zeugnis davon sind die Kanalumlegungen im bebauten Gebiet,  die mit der erhöhten Achslast der Fahrzeuge begründet wurden. Darüber hinaus gibt es aber auch Anforderungen an die Kurvenradienfolge (gerade Zwischenstücke sind erforderlich, wenn Gegenkurven folgen),  die Kurveneinfahrten (Übergangsbögen erforderlich) und an die Schienenkopfneigung. All diese Kriterien wurden von den Überlandstrecken nicht erfüllt und es zeigte sich in den Jahr 2012/13, dass die Schienen der Igler, die z.T. seit 60 oder mehr Jahren an Ort und Stelle lagen von den neunen Fahrzeugen in 2-3 Jahr zerstört wurden. Die Schienenköpfe sahen am Beginn der Bogeneinfahrten teilweise wie splitteriges Holz aus, teilweise lagen zwischen den Geleisen bis zu einem halben Meter lange Metallspäne, die von den Köpfen in einer bogenfahrt abgefräst wurden. (eigen Beobachtung)
Als Folge dieser Entwicklung wurde Fahrzeuge und Schienen nachgebessert, der Oberbau, so wie zuvor bei der Stubaier, die dasselbe Problem hatte, komplett getauscht (etwas fehlt bei der Igler noch), die mangelhaften Kreisböge blieben freilich, denn dafür hätte man die Strecke neutrassieren müssen. Diese Sommer begann man außerdem mit einen Schienenkopfgleitpaste (Erklärung eines Fahrers)  zu experimentieren, die anscheinend gute Erfolge zeitigt.  Wie sich das alles auf die Betriebskosten auswirkt und ob diese Probleme auch im städtischen Netz existieren,  konnte ich bisher nicht verbindlich klären.
Die Antworten, die man auf konkrete Fragen erhält, lauten i.d.R. so: „Es gab da ein Problem, aber wir haben es im Griff.“ Ob dieser Griff eine Sehnenscheidenentzündung zeitigt, ist allerdings offen.


1km Gleis in Schotterbett kosten lt. Aussage eines Eisenbahnfachmannses (und Vergleich mit einen Anbot für die Streckensanierung der Bahnstrecke in Wasserburg durch die Baufirma Zierl im Jahr 2010) ca.  0,5  Mio €.
1km Gemeindestraße (5,5,m breit, ohnen gehsteige beluchtung u.ä.) kosten ca. 0,4 Mio €  (Vortag von Herrn DI Dallhammer zum Thema Erschließungskosten). Insofern erscheint dieser Wert plausibel. Auszugehen ist daher davon, dass für die Sanierung der Iglerbahn bisher 3-4 Mio € ausgegeben wurden.

W


Weiterführung der Linie 6 in die Stadt
Die Führung der Igler als eingeschobener Kurs in den Stadtlinien fand mit dem Beginn der Umbauarbeiten im Straßenbahnliniennetz der Innenstadt sein Ende. Mittlerweile wären diese Arbeiten abgeschlossen und eine Durchbindung in die Stadt wieder möglich. Für die Aufrechterhaltung eines Stundentaktes würden aber zwei Fahrzeuge benötigt, statt bisher eines einzigen.  Verschiedene Möglichkeiten der Linienführung sind denkbar: u.a. eine kleinen Stadtrunde über Terminal Museumsstraße-Bahnhof-Anichstraße  - wie sie auch die Stubaier derzeit macht.


 
Iglertrasse unterhalb des Tummelplatzes im Abendlicht.

Update am 11.4.2016

 

Samstag, 31. Oktober 2015

Patscherkofelbahn ade


 Die Entscheidung ist nun gefallen. Also ist im Herbst 2017 Schluss mit der alten Bahn. 


Kosten Patscherkofelbahn (PKB)


Ehem. Olympiaexpress-OLEX-Talstation – Mittelstation auf Höhe Patscheralm mit Fahrbetriebsmittelgarage – Schutzhütte Patscherkofel (etwas südwestlich der alten Bergstation)
14 Mio €

Adaption von Denkmalgeschützter Talstation, Neubau Bergrestaurant u.a.
12,8 Mio €

Parkplatz
3,1 Mio €*

Rodelbahn 0,8 Mio € (inkl. Schiweganschluss zu Heiligwasser)

Speicherteich zu Schwimmteich
0,3 Mio €


Investition in alten Bahn lt. ÖVP-Club käme auf: 16 Mio €. Die Notwendigkeit des zweispurigen Ausbaus der Badhausstraße für den Busverkehr sei immer schon so gesehen worden und käme auch unabhängig von der Bahn und wurde somit in deren Koste nicht eingerechnet.


Gegen die neue Hungerburgbahn (HBB) wurden  ca.10000 Unterschriften gesammelt und das hat nichts geändert, gegen PKB neu (nur) ca. 1000.

Die HBB habe sich als Erfolgsgeschichte erwiesen.**

Der Wohnbau in Igls ist noch offen, soll aber lt. Bürgermeisterin  mit maximal 25 Wohnungen pro Jahrzehnt gedeckelt werden. Lt. Bürgermeisterin wird der Weiterbetrieb der Bahn niemals kostendeckend werden und sie will das Projekt als unterstützende Infrastrukturmaßnahme verstanden wissen.


Technische Daten lt. Ing. Scheiber (Prokurist der IVB)
Dzt. 1,5 Mio € Abgang /Jahr bei Betreiber der PKB
Investition in Sanierung der alten Bahn 3 Mio €, Unwägbarkeit ist die möglicherweise anstehenden Sanierung von stützen und Bergstation, die deshalb (?) nicht berechnet wurde. Es würde jedenfalls zuletzt ein zweistelliger Millionenbetrag erreicht (möglicherweise die 16 Mio € lt. ÖVP Club)

*) Was der angekündigte 10 Minuten Takt auf der Linie J kostet, wurde noch nicht gesagt. Um ein Gefühl für die Kosten des Parkplatzes zu bekommen: 2008 kostete (das hat mir ein Tiefbautechniker gesagt) eine Straßenbahnweiche ungefähr so viel, wie 500m  Gleiskörper in Schotterbettung (ohne Kunstbauten). Straßenbahnweichen wurde damals mit 3-400000€ berechnet. Die Verlängerung der Igler wäre bis zum Olex (Heiligwasserwiese) maximal 3km lang. Von der Iglerbahn fiel kein Wort im GR (zumindest bis ca. 9h45)

**)Zur Erinnerung: Die HBB- und Nordkettenbahn erhielt lt. Vortrag von DI Baltes am 10.10.2008  eine Anschubfinanzierung der öffentlichen Hand (IKB) von ca. 37 Mio €, 13,5 Mio € wurde von privaten Investoren aufgebracht, die Bestandssicherung der alten HBB hätte lt. damaligen Berechnungen auf 30 Jahre 26,7 Mio € laufenden Investitionen und 14.3 Mio€ laufenden Abgang hervorgerufen. Konzessionsende ist 2037 (mit Verlängerungsmöglichkeit). Wir könne also die Frage nach dem Erfolg im Sinn der zugrunde gelegten Berechnungen erst ersten Kassasturz im Jahr 2037 hinreichend beantworten.
 

Montag, 26. Oktober 2015

Patscherkofelbahn; Meinung

Aus gegebenem Anlass

2 km bringt einen derzeit noch die Bahn bequem zum Fuße des Patscherkofels. Künftig braucht man dort den Zubringerbus auch im Sommer oder fährt gleich der Einfachkeit halber mit dem Auto. Das nennt man dann  Verkehrsverlagerung.

 Es könnte also sein, dass das so 2017 nicht mehr erlebbar ist. 
Ein moderne (?) Bahn soll dann im Nirgendwo beginnen.

Hat man die Hungerburgbahn neu gebaut, weil sie zuvor nicht ins Siedlungszentrum reichte (und auch neu das so leider nicht ganz schafft), so gilt nun hier aus unerfindlichen Gründen das Gegenteil. 

Umsteigen in Heiligwasser. Ist das wirklich so mühsam?

 Wahrscheinlich ist der wesentliche Grund für die vollzogenen und geplanten Verlegungen in beiden Fällen nur der, dass kein zu enges Naheverhältnis zwischen Straßenbahnstrecken* und Seilbahnen bestehen darf, da damit Synergieeffekte durch verbesserte Umsteigebeziehungen erzielt werden könnten ;-)

*)Wobei dieses Nahverhältnis in Igls leider nicht wirklich gut (688m Gehstrecke) ist, aber durch das neue Projekt wesentlich verschlechtert (ca. 2km) wird.

Ich empfehle daher diese Petition zum Erhalt der bestehenden Talstation zu unterschreiben.



Sie wird auch hier in der Stadtteilvertretung von Igls vorgestellt und ich denke, dass jeder, der im Südosten von Innsbruck wohnt ein besonderes Interesse am Erhalt der alten Talstation als Beginn der Seilbahn auf den Patscherkofel haben sollte.


Meinen Unterschrift habe ich folgendermaßen begründet:



1)     Ich glaube nicht daran, dass die Kosten zur Sanierung der alten Bahn 40 Mio. Euro betragen sondern um einen Bruchteil  davon zu haben sind.

2)     Die Kosten des geplanten Neubaus werden durch den Schibetrieb nicht hereinkommen; die Bahn wird ein Zuschussbetrieb bleiben. Ich würde es als Verhöhnung sehen, wenn man aufgrund der hohen Finanzierungs- und Betriebskosten dann z.B. die gerade vorbildlich sanierte (doch leider nicht beworbene und noch immer  nicht in die Stadt verlängerte) Straßenbahn 6 einstellt um entstandene Löcher zu stopfen.

3)     Die vorhandene Seilbahn beginnt in einem infrastrukturell gut angebundenen und versorgten Stadtteil. Sie ist sowohl von der Stadt (Bus J) als auch von Wilten und Amras (Straßenbahn 6) leicht zu erreichen. Im Umkreis von 600 Meter gibt es mehrer Cafes und Toruismusbetriebe (Sporthotel, Ägidihof,  Batzenhäusl, Gothensitz). (P.S. oder dirket vor der station Hotel Eagles)

4)     Die Zwischenstation liegt günstig für Familienausflüge nach Heiligwasser und als Beginn oder Abschluss für Wanderungen am Almweg 1600

5) Der Patscherkofel ist nicht ein Winterberg, wie uns das Schröcksnadel glauben machen wollten, in dem er systematisch den Sommerbetrieb der  Bahn durch unverlässliche Fahrpläne und ungünstige Betriebszeiten demontiert hat. Der Patscherkofel ist vielmehr ein Sommerberg, der auch im Winter ganz  reizvoll sein kann 

Punkt 2 ist natürlich für mich ein sehr wesentlicher Punkt, da mir scheint, dass die Schicksale sowohl von Iglerbahn als auch bestehende Patscherkofelbahn in gewisser Weise verknüpft sind. 

Im Oktober 2014 habe ich mir über das Thema schon Gedanken gemacht, freilich leider etwas unrealsitische - aber wenn man nun offenbar gewillt ist 40 Mio auszugeben, dann denke ich, dass auch für Alternativenvorschläge die unrealistische Ebene, auf der man sich derzeit an anderer Stelle mit dem Schiberg was vorlügt, legitim ist.

Ausklang am Bahnhof Igls. Die Tram bingt einen runter ins Tal. Leider nicht mehr in die Stadt. Obwohl es die neuen Straßenbahngarnituren technisch schaffen würden und man dieses Angebot in den 90´er Jahre hatte.


Freitag, 24. Oktober 2014

Iglerbahn - Patscherkofelbahn

Zwar wird eifrigst saniert und die Igler wird bald in voller Länge einen neuen Oberbau haben - doch ist nicht klar, wohin die Reise geht...

Wie man in der Presse nachlesen kann, tauchen nun so langsam die verdeckten Mängel des „Geschäfts“ um die Patscherkofelbahn auf. Es ist daher notwendig, die Angelegenheit ins rechte Licht zu rücken. 

Im östlichen und westlichen Mittelgebirge existieren insgesamt vier Seilbahnen: Glungezerbahn, Patscherkofelbahn, Muttereralmbahn und Götznerbahn. Wer die Bahnen benützt hat, dem wird, sofern er zu jenen gehört, die mit dem öffentlichen Verkehrsmittel anreisen, aufgefallen sein, dass man in der Nebensaison mit den regulären Verkehrsmitteln nur zur Patscherkofelbahn direkt hinkommt. Sowohl Glungezerbahn, Mutteralmbahn als auch Götznerbahn liegen hingegen etwas abseits der Bahn- und Bustrassen. Es sind dort in der Zeit, in der keine Sonderlinienverbindungen u.ä. bestehen, ca. 40 bis 80 Höhenmeter zu überwinden, um zur „Aufstiegshilfe“ zu gelangen. 

Einzig allein die Patscherkofelbahn ist nicht mit diesem Nachteil geschlagen. Diese führt genau zum historischen Endpunkt der Buslinie J. Der Höhenunterschied zur Linie 6 (Igler ) beträgt ca. 30 Höhenmeter. 

Woher kommt es, dass diese „Aufstiegshilfen“ ohne Aufstiegshilfen nicht direkt zugänglich sind? 

Betrachtet man eine ÖK - Karte, so erkennt man den Verlauf größerer Hochspannungsleitungen. Die große Verbundleitung in Tulfes und die ÖBB-Leitung in Igls, Mutters und Götzens bilden einen Kordon um das Mittelgebirge, das sich bald als Hindernis für die Entwicklung von solchen Seilbahnen entpuppte. Nur im Falle der Patscherkofelbahn fielen Bau der Leitung und Bau der Seilbahn gerade so zusammen, dass man sie koordinierte. Davon zeugt das Kreuzungsbauwerk mit der ÖBB-Leitung am Golfplatz bei der Heiligwasserwiese. 

Als gelernter Innsbrucker ist man auch damit aufgewachsen, dass die Patscherkofelbahn eine Fehlkonstruktion sei. Die Teilung in zwei Sektionen und der lange Flachteil seien seilbahntechnisch nicht optimal. Nun gibt es allerdings auch neugebaute seilbahntechnisch nicht optimale Lösungen, wie z.B. die Hungerburgbahn von der man sich aber (zu recht oder nicht sei dahin gestellt) aufgrund der besonderen Trasse bestimmte Entwicklungsimpulse erwartet hat. 

Nun möchte man eine seilbahntechnisch optimale Trasse für die Patscherkofelbahn realisieren – also nur eine Bahn im Steilen und den Flachteil streichen. Nun – der J –Bus fährt, seit man die Sesselbahn Olympiaexpress errichtet hat, auch dorthin. Man könnte also meinen es wäre 
egal. 

Sieht man sich aber die Studie von Grischconsulta an, so wird man feststellen, dass auch dort die Mängel der Erreichbarkeit mit leistungsfähigeren Verkehrsmitteln thematisiert wurden. Aus diesem Grunde wurde eine verbesserte Verbindung von der. ca. 80m tiefer gelegenen Stubaitalbahn zur Muttereralmbahn eingefordert. 

Diskutiert man nun, die Patscherkofelbahn in eine im Vergleich zur früher schlechter zu erreichende Aufstiegshilfe umzuwandeln, so muss gleichzeitig auch dieser Mangel behoben werden. 

Es ist daher an der Zeit die Mottenkiste mit den Projekten zur Verlängerung der Iglerbahn zu öffnen. 

Lange Jahre –bis Anfang der 90ér war im Flächenwidmungsplan Igls die Verlängerung der Iglerbahn auf den Dorfplatz vermerkt. Die Strecke wäre dort geplant gewesen, wo derzeit der Fußweg vom Dorfplatz zum Bahnhof verläuft. Damit hätte man zwar den Höhenunterschied zur Patscherkofelbahntalstation nur auf ca. 20m reduziert – jedoch wäre die Gehweglänge erheblich reduziert worden. 

1983 hat Herr Erich Kern im Rahmen seiner Diplomarbeit am Eisenbahnbauinstitut Mehrer Trassenvarianten zur nähern Heranführung der Iglerbahn an Aldrans und Lans sowie zur Verlängerung zum Badhaus (= Olympiaexpress Talstation) untersucht. 

Darüber hinaus wurde Studien zur Trassenführung aufgrund der aktuellen baulichen Entwicklung verfasst. 

Wenn man nun die Patscherkofelbahn komplett neu konzipieren möchte sind auch diese Projekte einzubeziehen. 

Der Plan auf Basis eine Tiris-Luftbildes zeigt das Verlängerungsprojekt nach Igls (schwarz), die Trassenvarianten der Diplomarbeit von Herrn Kern über Aldrans und Lans (Rot, Hellblau) und eine Trassenvarianten von Tantegert über Lans mit Verlängerung zum Badhaus. Diese Trassenvarianten wurden übrigens mit 4% Steigung und 40m Mindestradius geplant. Darüber hinaus habe ich noch Trassenvarianten eingetragen, die aus meiner Sicht nach heutigen Gesichtspunkten (größerer Steigungen möglich – bis 6%) mit überlegt werden sollten (dünne Line in Dunkelblau).

 Abschließend möchte ich eine Bemerkung zur Variantenplanungspraxis anbringen. In meiner HTL-Zeit war es so, dass man im Rahmen von Übungsarbeiten stets Variantenplanungen vorlegen musste. Die Praxis dieser Anwendung diente aber meist nicht der Wahrheitssuche, sondern dem Abarbeiten des vorgeschriebenen Arbeitspensums, da i.A. der Lehrer ziemlich genaue Eckpunkte der zu wählenden Planung vorgab und man dann noch zur Übung ein paar denkbar unrealistische „Alternativen“ dazugab und dort (oh Wunder!) deren Unbrauchbarkeit deutlich nachweisen konnte. Für die Ausbildung ist dieser Kunstgriff durchaus legitim – allerding habe ich den Eindruck, dass viele neue Projekte eher diesem alten HTL-Standard entsprechen. So kommt es dann auch, dass in Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren die Suche nach dem besten Projekt stark in den Hintergrund tritt (und gerade dafür wäre dieses Verfahren gedacht). 

Ich wage daher die Aufgabenstellung, die hinter noch verschlossen Türen ausgemacht wird, so zu mutmaßen: 
  • Gewollt ist ein Neubau des Olympiaexpress von der Römerstraße aus. 
  • Gewollt ist eine gute Erreichbarkeit mit dem Auto. 
  • Beim öffentlichen Verkehr muss nichts gemacht werden, es fährt ja schon der Bus.

  • Die Igler wird künftig nur mehr Samstags / Sonntags fahren. 

Dafür sind bei den Variantenuntersuchungen folgende Dinge zu berücksichtigen: 
  • Niedrigste Risikoaufschläge für den Neubau der Seilbahn. 
  • Höchste Risikoaufschläge für die Sanierung des bestehenden Seilbahn. 

  • Optimistische Nachweise der Umwegrentabilität der Erreichbarkeit mit dem Auto.
  •  Optimistische Nachweise der Umwegrentabilität der Erreichbarkeit mit dem Bus wie er derzeit ist. 
  • Pessimistische Nachweise der Umwegrentabilität der Erreichbarkeit mit der Iglerbahn.
  •  Pessimistische Nachweise der Umwegrentabilität der Erreichbarkeit mit der Iglerbahn im Falle des Ausbaus/Verlängerung. 

…..so wird man dann schon zu dem Ergebnis kommen, für das die Presse nun den stimmungsmäßigen Boden bereitet.