Montag, 4. Mai 2020

Hochfahren, sprichwörtlich


So hat Corona auch einen Nutzen:
Bedingt durch das allmähliche "Hochfahren" fährt die IVB großteils nach Ferienfahrplan. Ein artefakt davon ist, dass nun die Igler zwischen 10 und 18h (3 nach Punkt rauf, 27 nach Punkt runter) stündlich verkehrt. Lt. Fahrer wurde das so angewiesen, bis die Schulen in Vollbetrieb gehen. Das bedeuet, dass man nun die Igler auch werktags nutzen kann, obwohl keine wirkliche Schulferien sind.
So freue ich mich auf eine paar after Work-Ausflüge, wie ich sie vor 2017 regelmäßig gemacht habe - und vielleicht geht sich mitunter eine verlängerte Mittagspause in Tantegert aus.....sozusagen ein Trolley-picnic (der Begriff ist im Netz nicht zu finden und ich suche noch das Buch, in dem ich das entdeckte; Ein historisches Beispiel dafür wäre Idylwild Park)

Ja nichts berühren! eine Impossibile angesichts der Haltestangen an denen man sich festhalten sollte.

Und natürlich ein nettes Mundschutzlogo; interessant ist, dass am Infoscreen heute die Nachricht "Regierung stellt klar:Drogenpartys bei Martin Ho waren nie verboten" eingeblendet wurde. Das ist schonungslose Fahrgastinformation.

Das Rad durfte mit. Bei zwei Fahrgästen ist Social Distancing leicht möglich und zeigt wie wenig sich leider das neue Fahrplanangebot herumgesprochen hat - ich selbst kam auch nur durch Infos von Kollegen drauf.
Nun aber zum Bildungsteil, was gibt es Neues im Mittelgebirge:


Die Baustelle der Villa von Rene Benko (vormaliges Sporthotel) scheint von dem Lockdown ebenfalls betroffen zu sein. Bin neugierig, wie das Gebäude im fertigen Zustand aussieht. das Fassadenelement rechts verspricht Schlimmes. Denver Clan lässt grüßen. Aber ich gestehe - mit 12 Jahren hätte mir so etwas auch gefallen. Die Betonfassade an sich hat auch aus heutiger Perspektive was; da könnte, wenn man von dem Fassadenmuster rechts absieht, ein gediegener Angiolo Mazzoni oder ein de Chirico-Motiv draus werden.

Alt aber gut - das Biotop bei Gsturn nach dem Fernkreuzweg. Wen ich die Büschel sehen muss ich immer lachen (wahrscheinlich erinnern sie mich an irgendwelche Asterix-Charaktäre). Es handelt sich um Rispenseggen, die in der Patscher Biotopkarierung beschrieben sind.

Abendstimmung am Weg zwischen der Vogelhütte und Station Aldrans. Die Wirtsleute der Vogelhütte haben angeschlagen, das sie am 15.3. öffnen. Wenn nicht zugleich die Schulen öffnen, ist es möglich wieder einmal dort einzukehren (was ja seit 2017 nur mehr am Wochende und in den Ferien geht)






 

Mittwoch, 22. April 2020

Lockdown. Der Paschberg in den Zeiten der Corona

Dass was gepostet ist......
die letzten Tage vor dem Lockdown
13.3.2020: Ein Sprüchlein an der Iglerbahn
15.3.2020, Mittags: Just in dem Augenblick klingelte mein Handy und ein Bekannter, der sich die Rede vom Landeshauptmann ansah, machte das manifest, was man am Morgen schon kommen sah.
15.3.2020, früher Nachmittag....immerhin, die Igler brachte uns noch runter,  bis auf die doch recht häufigen Bauzüge wird man sie nun wohl dieses Jahr nicht mehr hören.

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Bei näherer Betrachtung  bemerke ich, dass ich die zuerst empfohlenen und nach und nach verbindlichen Bewegungseinschränkungen auch oder vielleicht sogar eher für das Weltklima und die Umwelt akzeptieren würde.
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Interessant, was alles im Homeoffice geht. Das sinn- und fruchtlose Blabla wird stark reduziert. Man liest sich die Unterlagen wieder genauer durch, weil man nicht alles rückfragen kann. Aber der einfache Kontakt zu Freunden und Kollegen fehlt, auch wenn sich in der Anfangszeit des Lockdown der Whatsappverkehr mit Witzen sehr steigerte. Ich gestehe zwar, dass ich bei Isolation ein höhere Schmerzgrenze als andere habe; jetzt nach einem Monat fällt mir doch langsam auf, das sozial etwas nicht stimmt. Zuvor war es nur Wissen, jetzt ist es auch fühlen.
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Was man so alles Kochen kann (nicht nur Nudelvariationen, wie man vielleicht von mir annehmen könnte), wenn man sich die Zeit nimmt. Ich glaube, wenn wieder Normalbetrieb ist, wird mir vom gekauften Essen schlecht werden. 
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Die gesundheitsschädlichste Arbeit ist Zimmer ausmalen. Na gut, aber die Spachtelflecken die ich im Arbeitszimmer seit nun schon 3 Jahren herumtrage sind endlich weg.
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Bücher ausmisten...ein gescheiterter Versuch. Jetzt stehen die Bücher vom Dachboden wieder im Bücherregal.
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So gepflegt war der Garten noch nie...und schön ihn nicht nur in der Dämmerung zu sehen
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 Was mit dem öffentlichen Personenverkehr geschehen wird, das frage ich mich. Auto gefahren bin ich seit dem Lockdown aber auch nicht.
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Zum Friseur sollte ich mal wieder - aber halt, ich gehe ja auch sonst nur alle 3 bis 4 Monate ;-)
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Treibhauskonzerte, Schwimmen....und vor allem ohne den Fetzen vorm G´sicht Räume betreten
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Was man so alles zum Coronathema für dämliche Filme produzieren kann - auch ich :-)






Samstag, 22. Juni 2019

Mitsommer

Ein "Vor-Mitsommerausflug" 

Ich kenne das: Es gewittert, dann reißt es kurz vor Sonneuntergang auf, und ich wäre gern in der Gegend um den Patscherkofel . 
Neunerspitze im Abendlicht: Ich stelle fest, dass ich diese Stimmungen vom Tal immer nur ansehe, aber sehr selten photographiere. Ich wurde erst im Jahr 2008 in meinem Archiv fündig. In meinem Kopf sind wesentlich mehr Bilder gespeichert.
 Mit den Abendfahrten der Seilbahn ist die Möglichkeit, das kurzfristig zu machen, nun näher gerückt. Wichtig dabei ist bei labilem Wetter das Niederschlagsradar im Auge zu behalten - und natrülich die Sonneuntergangszeiten. Dann kann man leidlich abschätzen, dass man sich einem aufziehenden Gewitter nicht exponiert.

Anfahrt mit Igler - das muss natürlich sein - und Umstieg in J....
16:30 beim Romedihof, wo ich bei dieser Stimmung schon beinahe wieder umgekehrt wäre; die Segnungen des Freizeittickets führen aber zu einern gewissen Wurschtigkeit; ist ein Sauwetter am Kofel, kann ich gleich wieder runterfahren!
17:06 Ich hoffte, dass das Gewitter auf  der Mutterer Seite bliebe, bzw dass später es geteilt durch den Patscherkofel in Vikartal und Inntal abzieht.
17:30 Das stimmte auch im Wesentlichen; hier sieht man die Regenfronten aus dem Vikartal über Vikar (Viggar)sptze und Neunerspitze schwappen. Erst bei Boscheben schüttete es kurz - da war aber auch die Einkehr geplant :-) In Boscheben fanden sich dann Deutsche und Finnen, die eigentlich auf höheren Hütten nächtigen wollten, aber Umbuchen mussten, da dort noch Schnee liegt und nun positiv überrascht waren, wie schön die gegend hier so nahe an der Stadt ist.

18:30 Die Sonne stand nun so tief, das sie die Wolkendecke unterleuchten könnte. Die Neunerspitze lockte, aber glücklicherweise nur kurz (ich spazierte noch am Zirbenweg bis zum Paradiesgarten), denn es kam noch was nach....was bedeutet hätte bei Sauwetter  im Gelände zu warten, bis vielleicht noch die ganz tolle Abendstimmung käme

19:35 Das wetter, das mich aufgrund des Niederschlagsradars aber nicht so schreckte, das ich darauf verzichtet hätte zumindest über den Patscherkofel zurückzugehen (Blick zum Morgenköpfl); ich hoffte, das die Sonne noch durchkäme... aber leider; von der Ostseite her ists recht am Kofel windgeschützt - aber es bleibt die Spannung was einem am Gipfel erwartet....

19:40....eine Einkehr in die Gipfelstube wäre nett gewesen, doch die hat abends leider nicht offen; wirtlich war es oben im Freien nicht, und das nächste Unwetter sah schlimmer aus als im Radar. Ob die Luft Spannung hatte, konnte ich leider nicht feststellen, da mein Haar recht nass war - da hätte es kaum durch die Elektrostatik aufstehen können. Ich habe den Gipfel und alle höheren Objekte gemieden und...
...daher den Schnellabstieg mit Regenhaut zum Kofelrestaurant zum Aufwärmen gemacht....ab 20:45 dann endlich die Stimmung, die ich mir erwartete (und die man auch einfach im Restaurant sitzend hätte abwarten können)...

....anschließend, bei abnehmender Sträke der Abendstimmung kontemplative Fahrt in die Wolkenfetzen hinein talwärts....

....hier kommt der 21:16 J, der wieder in die Stadt fährt
Fazit: 
Mit einem Zeitaufwand von ca. 4 bis 5 Stunden ist eine netter Abend"spaziergang" mit Gipfelbesteigung am Kofel möglich. Das Niederschlagsradar ist als Hilfe verlässlich, wenn man es zuvor öfter schon für die Gegend beobachtet hat (ich verwende es vorwiegend um mit dem Rad möglichst trocken nach Haus zu kommen). Natürlich sollte man auch auf das, was man real sieht, reagieren und nicht allein auf die virtuelle Simulation. Rückblickend hätte es den Schnellabstieg wohl nicht gebraucht; das scheinbar wilde Unwetter regnete sich auf dem Weg vom Stubaital zum Kofel ab. 

Natürlich ist das ganze kein Spaziergang sondern alpines Freigelände - also das übliche, wie  Wetterschutz, gute Schuhe, Taschenlampe, warme Kleidung mitnehmen und hoffentlich nicht brauchen.

Dienstag, 11. Juni 2019

Buchempfehlung "Privat oder Stadt"

  
Damals war bereits alles bereits offensichtlich (nicht nur das Untergestell der Straßenbahn links im Bild); Samlung Luis Schönherr; Aufnahmeort südliche Andreas Hofer Straße (falls andere Rechte berührt sein sollten, bitte melden, ich hab das Photo aus dem Album meines Vaters, er konnte nicht mehr mit Sicherheit sagen, welche eigene und welche fremde waren, da es mit diesen Photos einen verzweigten Tauschhandel gab.)

Ein dünnes Büchlein, das man in den Regalen einer Buchhandlung leicht übersehen kann, mit dem Titel „Privat oder Stadt?“ hat es in sich. 

Die Historikerin Sabine Pitscheider hat einen mit vielen Quellenangaben gespickten Krimi geschrieben, der sich mit dem Werden der Innsbrucker Verkehrsbetriebe befasst. 

Es geht unter anderem um Menschen, die man von Straßennamen kennt, andere Menschen die wiederum wohl gerne vergessen wurden. Es geht auch um Mitläufer, Opportunisten, kleine Rädchen auf der einen Seite und um Opfer auf der anderen Seite. 

Die Rahmenhandlung wird jenen bekannt sein, die die IVB Chronik von Walter Kreutz bereits lasen. Dieses Buch geht nun im Zeitraum 1920-1950 weiter in die Tiefe und zeigt, wie man diese Zeit durchtauchte. Stellenweise hat man den Eindruck es ließe sich daraus für literarisch Begabte ein Ableger der „Dämonen“ schreiben. Stellenweise ist es wohl auch ein wenig Tratsch und Klatsch, allerdings mit historisch verifizierten Daten. 

Man bekommt eine Ahnung der unsichtbaren Fronten, die Österreich nicht nur vor, während sondern auch nach der Nazizeit zerteilen. Die Verstrickungen erscheinen abschnittsweise unentrinnbar und an diesem lokalen Beispiel (wo man doch über Orte, Namen u.ä. weitere Bezüge sehr handhaft knüpfen kann) wurde mir erstmals das bewusst, das man zwar aus Erzählungen der Eltern und Geschichtsstunden kennt, was aber doch merkwürdig abstrakt blieb: 
  • Die relative Unwahrscheinlichkeit aus der damaligen Situation wieder zum Frieden zu finden. 
  • Die Kontinuität der Verwaltung. 
  • Die rein statistisch evidente Tatsache, dass aufgrund der schieren Anzahl der Parteimitglieder nur die wenigsten Nazis nach dem Kriege „verschwanden“. 

 Geschichte wiederholt sich hoffentlich nicht; es scheint aber so, dass gruppendynamische Wirkungen immer wieder ähnlich ablaufen, sodass die Menschheit immer wieder in ähnliche Fallen tappen muss und daran hoffentlich wächst und nicht verblödet. Interessant am Buch ist da vor allem die Zeit 1920 bis 1938. 

 Für Innsbrucker unbedingt empfehlenswert!


Sonntag, 12. Mai 2019

Verrücktheiten am Paschberg?

Der Paschberg ist immer wieder für Verrücktheiten gut. Beispiele:

Nr. 1 
Eine Schitour, bei der man keine Felle braucht. Gesehen am Tummelplatzweg.



Nr. 2

Das mögen manche auch zu den Verrücktheiten zählen. Es steht am Paschberg nun dort, wo wir vor einiger Zeit unseren Buddha "deponiert" hatten. Ich hab es mir noch nicht angesehen und zeige stattdessen das Original, das nun schon längere Zeit in Silz steht, wo ich es bei der hier dokumentierten Wanderung photographierte.

Silz, Atelierhaus von Ursula Beiler
 
Nr. 3

Nachdem das Straßenbahnstadtnetz in diesem Jahr nur rudimentär befahrbar ist, ist auch der Stadtzubringer zum Localbahnmuseum gestrichen. Dafür fährt nun ein ca. 2 Stunden dauernder Museumskurs am frühen Samstagnachmittag (Abfahrt 13h15 beim Localbahnmuseum, Museumseintritt ist Fahrkarte)


Wenn man neben dem VVT-Ticket.....

....noch fünf Euro Museumseintritt drauflegt....

...kann man den Paschberg wahlweise mit musealen.....

...und zeitgenössischen Fahrzeugen erleben....

....unterwegs aussteigen geht allerdings bei diesen Sonderfahrten nicht...

....wenn man die Wiese am Mühlsee genießen möchte, muss man im (seltenen) Regulärverkehr dorthin.

Sonntag, 14. April 2019

Schneckenbahn

Mit Spannung wird erwartet, was mit der Igler geschehen soll. 

Was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (hoffentlich) nicht geschieht: 
Die Ausstattung der Strecke mit neuen Höchstgeschwindigkeitszeichen dieser Art*: 


Ähnlichkeiten mit im IVB Netz verkehrenden Fahrzeugen zufällig und unbeabsichtigt. 

*)keine Ahnung wer das montiert hat; aber nette Idee

Sonntag, 24. März 2019

Impressionen vom Paschberg, damit der Blog nicht einschläft

Paschberg Update

  

Die Besuche am Paschberg sind, wie schon gesagt, seltener geworden. Wenn der Frühling lockt, gelingt es dann aber doch ein paar Impressionen einzufangen: 

Die guten Frühjahrsvorsätze werden umgesetzt: Alles ist unterwegs. Bunter als die Leberblümchen,

Blick über den Angerbirschtling nach Aldrans

Das Moor in Tantegert ist wieder gut mit Schmelzwasser gefüllt....

....wie man hier besonders gut sieht

An den Hügeln um den Lanser See herum erkennt man die Uferlinie (der deutliche Neigungswechsel) des glazialen Sees, den es hier wohl vor etlichen 1000 Jahren gab....

....und wovon das übrigblieb: Lansermoor, mit Pegel und Ente.

Vom Lanserkopf aus betrachtet, fängt das Moor das unverschämte Blau des Himmels (ich habe bei der Nachbearbeitung das Blau nur etwas reduziert, damit es glaubwürdiger ist) ein.

Der Pastcherkofel würde Schifahrer vermutlich locken, aber die sonnigen Föhrenhaine am Lanserkopf sind nach dem Winter doch verführerischer.

Mikro-Felswände

Der Nordabhang des Lanserkopf wurde umfassend bis zur Freileitung geschlägert. Nun kann man den "linierten" Tiefblick aufs Schloß Ambras von ganz oben, bei den alten Artilleriestellungen, genießen.

Auch nach Westen, hier am Villerkopf, tun sich neue Fernblicke zum Hechenberg auf.

Und am Waldboden sieht es aus, als wäre es nie Winter gewesen!

Die Badeanstalt Lansersee hat an Wochenenden bereits geöffnet. Mist - ich war ohne Badehose unterwegs.

Statt Frühlingsblumen sprießen rund um die Igler die Hochspannungsmasten.

Im Garten von Tantegert treiben schon die Staudenbeete aus....

und die Igler arbeitet sich durchs Unterholz.

Es gibt auch dichter Leberblumenweisen, als hier im Schlosspark. Dafür sind diese mit passendem Schattenhintergrund in Szene gesetzt.

So, wie auch das Eichhörnchen hier, das meine Anweisungen erstaunlicherweise befolgte.

Während die hier mit sich selbst beschäftig waren....

und diese Katze beim Gspäthof mir unmißverständlich (wenn Blicke töten könnten) zu verstehen gab, dass ich sie mit meinem Photgraphieren nur in ihrer Frühjahrskontemplation störte. 
 Daher: Ende.