Samstag, 15. Januar 2011

Geomantie....


Beginn des Wegs, südlich des Tummelplatzes, rechts oben ist die Iglertrasse erkennbar.
Scheinbar durch den Lauf der Zeiten unverändert; doch die Bäume wurden höher und unten durchlässiger, Früher (um 1975) war das ein "Hecke".
Windwurf , geradeaus führt der Wweg leicht ansteigend zur Iglertrasse und verzweigt sich dann: Links die Station Schönruh (hinter dem Dickicht), lichte rechts ansteigend zur Aldranserstraße.

Am zweiten Jänner, auf dem Weg vom Tummelplatz zur Station Schönruh (Ja  - der Header diese Blogs zeigt diesen Weg im Sommer) konnte man sehen, wie der Windwurf hier wieder weiter fortgeschritten ist. Er hat nun die Fichtenreihe erreicht, die am Grunde des Tälchens gesetzt wurde, das den Hügel der Vogelhütte (nicht zu verwechseln mit der Jausenstation am westlich des Sparbereggs) vom Paschberg trennt. Diese Baumreihe war vor 35 Jahren noch eine undurchdringliche Hecke, die den Hügel mit dem damals noch existierenden Hof abtrennt. Der Mathematiker Leopold Vietoris  soll dort ehemals seine Sommerfrischen verbracht haben (leider kann ich die Quelle nicht mehr ausfindig machen, es muss ein Artikel zu seinem 110. Geburtstag gewesen sein)
Zurück zu „unserem“ Windwurf der den Blick auch auf diesen Baum freilegte:
Die Oberfläche des Stammes wirkt irgendwie „muskulös“; eine leichte Verdrehung ist auszumachen.


Das Detail zeigt, die Fichte sieht aus wie ein Bohrer.

Der Drehwuchs wird allgemein auf Windbelastungen zurückgeführt. Doch dieser Baum stand lange im dichtesten Wald und ist sozusagen windgeschützt aufgewachsen. Trotzdem beginnt die Verdrehung an der Basis. Die Umleitung des Saftstromes (eine andere Fachmeinung)  im Stamm durch den Ausfall einzelnen Wurzeln erscheint mir einleuchtender.

Und so mögen auch Gegebenheiten aus der Geomantie mit ein Grund für einen solchen Drehwuchs sein. Mir hat einmal ein Wünschelrutengeher gesagt, dass z.B. Gabelwuchs bei Bäumen ein Indiz für Wasserader sein kann und die Tiefenlage Ader aus der Höhe der Gabelung ableitbar ist. Das ist aus meiner Sicht nichts Übersinnliches. Wenn der Baum zu nasse Füße bekommt, weicht er mit den Hauptwurzeln aus und steht in diesem Falle mit gekrätschten Beinen dar.

Der Grund es Drehwuchses wird wohl etwas komplizierter sein. Dr. Peter Gstrein, Landesgeologe, der sich auch mit solchen Phänomenen befasst erläuterte im Zuge der VHS-Führung Höttinger Bergwerke, dass Drehwuchs auch ein Schwermetallindikator* sein kann, dass also solche Bäume gerne auf Abraumhalden alter Bergbaue wachsen.

*) andererseits soll z.B Kupfersulfat gegen Drehwuchs helfen

19.6.2010: Peter Gstrein zeigt ein besonders prächtiges Exemplar einer Schraubenfichte in den Wäldern oberhalb der Hungerburg.

Was auch immer der Grund für den Drehwuchs ist – am Paschberg gab es ein weithin bekanntes Exemplar, das in den Siebzigerjahren gefällt wurde: 

Die Schraubenfichte am Lanserkopf, deren Stamm nun in der Volksschule Lans steht (Hrsg.: Michael Unterwurzacher: Im Reich des Patscherkofel, 2009, ISBN  9783839104194,  – wie überhaupt diese Buch auch einige paschbergrelevante Informationen enthält ).

Eine "10-Minuten-Gedankenskizze": So ähnlich ist meine Erinnerung aus der Kindheit. Leider habe ich in der Diasammlung meines Vaters bisher keine Aufnahme entdeckt. In meiner Erinnerung steht die Fichte in einem lichten ebenen Waldstück mit Moosteppich. Die Rinde ist rötlich - eher wie bei einer Föhre oder Lärche und das Marterl hängt am Baum wie einer Art Beschriftung - aber manchmal trügt die Erinnerung auch. Vielleicht war der Baum damals schon abgestorben und das rötliche Holz trat zum Vorschein? Wer weiß...

Ich habe also die Fichte noch selbst gesehen, bei einer Wanderung mit meinem Vater; soweit ich mich erinnere, stand sie ziemlich nahe der Poltenhütte auf dem Weg nach Vill und ich habe die vage Erinnerung, dass ein Marienmarterl auf dem Baum montiert war. Betrachtet man die USGS-Karte aus dem Jahr 1952, so müsste der Standort des Baumes direkt südlich der Poltenhütte eingetragen sein - das Landkartensymbol (Baum mit Bildstock) würde auch passen!

In den Tiroler Heimatblättern, 49. Jahrgang, Heft 3/1974, Seite 105-107 wurde ein Artikel von Herrn Fm. Wieser veröffentlicht. Dieser führt den Drehwuchs auf die Fasciation  zurück die als Sekundärmerkmal den Drehwuchs verursachte.

In einem früheren Artikel (Natur und Land, Wien, 09/10-1960, Heft 5) vermutet DI Podhorsky einen Zusammenhang mit Geomantie  - Orte der Kraft

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