Freitag, 23. Oktober 2020

Das Katzenbründl 
 
Vor einiger Zeit hatte ich eine Sammlung altösterreichische Ausgaben der ÖIAZ in Händen und blätterte darin. Leider habe ich mir weder Ausgabennummer noch Autor von dem Artikel der mir ins Auge sprang notiert:
 
Darin ging es um die Lindwurmquelle "bei" Laibach.
 
 Diese Quelle hat eine stark unregelmäßige Schüttung und in dem Artikel wurde die Funktionsweise der Schüttung so bechrieben, dass eine Karsthöhlung sich langsam mit Wasser füllt, die über eine Art Syphon entwässert. Dieser Syphon setzt tief in der Höhlung an und steigt hernach in einen fast gleich hohen Syphonbogen wie Höhe der Höhlung an. Wenn nun die Höhlung sich langsam füllt und bis zum Syphonbogen steigt, so beginnt das Wasser zuerst in der Stärke zu rinnen, in der der Zufluss zur Höhlung ebenfalls stattfindet. Läuft Höhlung und Siphon voll hat man einen Saugheber und dann wird die gesamt Höhlung in einem Satz ausgesaugt bis der Siphon wieder Luft bekommt und damit die Wassersäule darin abreißt.
 
Um etwas über die Quelle im www zu erfahren, musste ich slowenisch googlen. "Potok" kannte ich zwar schon; der "Lintvern" musste erst nachgeschlagen werden - auch wenn der Begriff auf slowenisch so verständlich ist, wei z.B. auch die "Zligrofi" (= Schlutzkrapfen; gerne gedenke ich meines einwöchigen Urlaubs in Idria vor etlichen Jahren). Zum deutschen Begriff Lindwurmquelle findet man verständlicherweise nur Einträge vor 1918, vermutlich auch auf dem ÖIAZ-Betrag fußend.

Film zur Quellschüttung der Potok Lintvern (Geduld, nach ca. 30 Sekunden wirds interessant)
 
 
Wieso aber trägt dieser Blogeintrag die Überschrift "Das Katzenbründl"?
 
Das Katzenbründl befindet sich wenige Meter unterhalb des Weges von der Hungerburg nach Gramart. Es hat nichts mit Katzen zu tun, sondern ist eine Verballhornung des Wortes Kessel. Und dieser Kessel dürfte zusammen mit der Ableitung zu einem ähnlichen Phänomen führen, wie im slowenischen Beispiel. 
 
wem mein Kommentar zu lange ist, einfach ab Minute 2 einschalten.
 
Am Katzenbründl begann die erste Trinkwasserleitung Innsbrucks, die ursprüglich 1485 errichtet wurde; ob sie damals schon so konstruiert wurde oder das unbeabsichtigt war?

Die Funktionsweise einer im Fachjargon sogenannten "intermittierenden Quelle" ist hier, oder hier, als Querschnitt illustriert. Vielleicht wurd beim Katzenbründl die Leitung von der Quellstube zum Ausfluß mit Gegensteigungen verlegt, die einen Siphon verursachen?

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