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Donnerstag, 30. März 2023

Seit Kurzem ziert das die Feuermauer des Hauses Heiliggeiststraße 11. Ob da Ives-Klein-Blau (genauer gesagt I.K.B. was nicht für die unweit stehende IKB steht...oder doch?) ist? Der Künstler hat hier einen Homepage. Er scheint Blautöne zu bevorzugen.

Mittwoch, 8. März 2023

Zwischen Fichtenbrunnenboden und Zwieselbach kann man das sehen, wenn man nicht dort geht, wo der Weg markiert ist. Wo das in etwa ist? Hier ist der Tourenvorschlag

Dienstag, 21. Februar 2023

Oben läge noch Schnee. Aber ich wollte Leberblümchen sehen. Und so ging es über den Aubodensteig nach Mösern. Nich der direkteste Weg, aber seh sonnig.

Freitag, 10. Februar 2023

"Wild"langlauf

Die Loipe die den Speicher Längental im Kühtai umrundet ist momentan wegen der Baustelle des Speichers Kühtai unterbrochen. Ich habe im letzten Winter bei einer Tour dort einen Weg gesucht, der möglichst problemlos das Gelände tangiert. Man kann die Runde so mit ein bis zweimal Schi abschnallen voll machen. Wie ich nun feststellen konnte, hat sich dieese Praxis eingebürgert mit dem Manko, dass auch Fußgänger in der Loipe gehen. Diesmal musste ich nicht selbst spuren :-)

Sonntag, 5. Februar 2023

Winter

So richtig wird der Winter wohl nicht in die Gänge kommen, vor allem in tieferen Lagen. Daher ein Ausbruchsversuch dorthin, wo der Schnee auch unter 1000m ist: 
 
Winterbach schien mir dafür das passende Ziel. 
 
Das ist die Haltestelle an der Mariazellebahn, wo im Winter so ungefähr niemand aussteigt. Belohnt wurde ich zuerst mit Wegen, für die Schlittschuhe adäquater gewesen wären, anschließenden üppigen Kuchen (Teig Innen, Fülle Außen, das Ganze mit grünem Marzipan umgürtet) im Hotel im Hintergrund umd schließlich bei einem Winterwanderungsversuch an der "Untereierzeile" bis zu den Knien im Schnee zu versinken. Winter at its finest. 

Ich hätte also Schneeschuhe mitnehmen sollen. Und wechselte nach diesem Versuch mit dem zufällig am "Eislaufplatz" daherkommeden Bus die Täler, unter Mitnahme eines Frühlingsintermezzos in Neubruck bei Scheibbs, nach Göstling, wo noch mehr Schnee lag. 

Auf ein Wiedersehen im nächsten Winter. Mit Schneeschuhen. Und keinesfalls am Wochenende. Denn die Züge waren nun zum ersten mal bei einem KT-Ausflug wirklich voll.

Sonntag, 29. Januar 2023

Wir müssen uns anstrengen, damit alles schlimmer kommt.

Westlich von Telfs erstreckt sich eine arkadische Landschaft, die in der Biotopkartierung unter anderem als "Trocken- und Halbtrockenrasen zwischen dem Johannissteig und St. Moritzen" beschrieben wird. Es wechseln sich solche Trockenhänge mit einzelnen Gehölzgruppen (z.B. Schlehe und Berberitze) ab, nach Westen hin geht es in das vom Naturschutz weniger wertvolle aber gleichermaßen reizvolle Föhrengebiet des Fiechter Köpfls über. 
 
Weniger arkadisch geht es huiwer unweite des Rappentals zu. Man meint, dass hier Zyklopen mit ihrem zyklopentypisch eingeschränkten Blickfeld gearbeitet haben. 
 
Gewiss. Das wird rekultiviert und nach wenigen Jahre wird man kaum mehr ahnen, dass dort gebraben wurde. 
 
Was aber doch stutzig macht ist der Zweck: Es wird eine Gasleitung gebaut. 
 
Die Anstrenungen der Gesellschaft gehen, scheints,in die Richtung, in die sie nicht hinmöchte.

Mittwoch, 25. Januar 2023

Schibus nach Lech

Ich höre immer wieder, dass das Klimaticket (KT) zu Kapzitätsengpässen beim ÖV führt. Das könnte ein Beweisbild sein, ist es aber nicht, denn das ist der Linienbus von St. Anton a.A. nach Lech, für den jeder Urlauber trotz Gästekarte ab Voralrberger Landesgrenze den vollen Fahrpreis löhnen muss. 
 
Mit dem KT fährt man natürlich frei. Ob allerdings wir 3-5 KT-Fahrgäste das Faß beinahe zum überlaufen brachten möchte ich bezweifeln. 
 
Auf der Rückfahrte erzählt mir ein Pendlerin, dass man in Lech unbedingt in der Endhalstellle den Bus besteigen muss, da man sonst als regularäer Fahrgast im Bus keinen Platz mehr bekommt. Wahrscheinlich bräuchte man dort einen 15 Minutentakt in der Saison.
 
Warum  Lech, das doch ein recht mondänder Wintersport ist, noch keinen Bahnanschluss hat, ist mir ein Rätsel.

Was einen in jedem Fall versöhnt: Beste Loipenbedingungen und gutes Essen (Spaghetti mit Allermannsharnisch) zu allerdings mondänen Preisen.

Donnerstag, 12. Januar 2023

Schöngamp

Ein etwas andere Loipe ist die Route zur Schöngampalm in Fiss. Das interessante an der Loipe ist, dass sie vom Rad des Sonnenplateaus in das Urgtal hineinführt, dabei aber in weitem Bogen ständig das Inntal tangiert, wo sich weite Ausblicke nach Osten auftun. Permanent meint man, man sei nun im Urgtal, das aber tatsächlich erst auf den letzen drei Kilometern der 12km langen Loipe erreicht wird. 
 
Ich habe auf Alpenverein-Aktiv eine Tourbeschreibung dazu gepostet. Im letzten Teil der Tour kommt man in Wälder mit altehrwürdigen Zirben aus denen wohl schon manche Bloch fürs Fisser Blochziehen geschlagen wurde.

Mittwoch, 11. Januar 2023

Regionalbahn Testfahrten in Rum

Endlich: Die Eröffnung der Regionalbahn nach Rum naht. Doch zuvor wird ausgiebig getstete, damit man Probleme bei den Ampelschaltungen vor regulärer Betriebsaufnahme beheben kann.

Mittwoch, 4. Januar 2023

Brennender Berg

An einem kalten, trockenenen Tag würde man den Fels hier vermutlich wegen aufsteigenden Dampfwolken teilweise nicht sehen. Das Wetter war aber ozeanisch: mild und feucht. 
So war die Wanderung dorthin zwar schön, aber dann doch etwas enttäuschend - bis ich versuchte, in der Höhlung im Hintergrund eine Aufnahme zu machen und feststellte, dass das nicht möglich war, da sich die Kameralinse sofort beschlug.
 
Der sogenannte "Brennende Berg" ist ein seit 400 Jahren vor sich hin schwelendes Kohleflöz, in den ausgedehnten Buchewäldern eine halbe Stunde oberhalb von Dudweiler, dem vor seiner Eingemeindung in Saarbrücken, "größten Dorf Europas".

Die Gegend ist vom Kohlebergbau geprägt und man bekommt eine Ahnung, wenn man hier wandert, was es mit den "Ewigkeitsaufgaben" des Bergbaus auf sich hat. Faktisch gibt es keine Gebäude im rechten Winkel, den der Boden ist in Bewegung, alles setzt sich. Auch wenn der Baustil der dortigen zum Großteil kaum 100 Jahre alten Wohnhäuser ein anderer ist, so ist der räumliche Eindruck beinahe mittelalterlich.

Wie kam ich dorthin? Ich wollte einmal die Fahrräder der Firma "Utopia" testen. Nachdem diese Firma mir schon seit fast 35 Jahren ein Begriff ist und ich zufällig von der Möglichkeit von Testfahrtterinen in den Weihnachtsferien erfuhr, habe ich endlich einmal die Gelegenheit zu einem Kurztrip nach Saarbrücken (u.a. mit Stehplatz im TGV) ergriffen. 
 
Vor der Radtestfahrt am Nachmittag spazierte ich vom Hotel nahe das Saarbrückener Bahnhofes in der Morgendämmerung aufs geratewohl ins Gelände, und entdeckt beim konsultieren der OSM den "Brennenden Berg" von dem ich das letzte Mal wohl in der Schule gehört habe. Zwar gibt es auch in Tirol in Bad Häring ein solches Phänomen. Aber neugierig wurde ich erst dort im  dämmerigen Wald, bei Nieselregen, zwischen Saarbrücken / Rodenhof und Herrensohr.

Samstag, 31. Dezember 2022

Ein gutes neues Jahr 2023 !
 

Was daraus geworden ist?

Freitag, 2. Dezember 2022

Ein unscheinbares Baudenkmal

Was ist das? Straßenbahnfreunde aus der Gegend wissen es gleich: Die Remise der ehemaligen Hallerbahn am unteren Stadtplatz in Hall.
 
Bei der Verleihung des Bahnkulturpreises 2022 sprach auch Bürgermeister Margreiter, dass man aus der Remise etwas mit historischem Bezug machen sollte. Wie auch immer, ich würde es bevorzugen, wenn die Regionalbahn bis zum Haller Krankenhaus und weiter nach Mils führe. 
 
Aber immerhin scheint es ein gewisses Wohlwollen gegenüber der Bahn, wenngleich noch nostalgisch gefärbt, zu geben. 
 
Vielleicht ist diese Remise auch ein Tschechowsches Gewehr?

Freitag, 11. November 2022

Bad Gastein

Ein Freund musste/durfte kürzlich einen Kuraufenthalt in Bad Gastein verbringen. 
Nicht ganz uneingenützig hab ich ihn dort besucht (und bei seinem dichten Kurprogramm war der Besuch selbst nur kurz), denn für mich war Bad Gastein bis dato ein weißer Fleck, von dem ich nur die übliche Ansicht mit der Hotels und der markanten Wasserfall kannte.
 
Wichtig war, dass er mir geraten hat, zuerst beim Bahnhof die Gletschermühlen anzuschauen. Dadurch ging ich zuerst südwärts um den Bahnhof und die Pyrkershöhe herum. Also entlang der Werksiedlungen von Gastein mit Blick auf die Tauernbahnrampe nach Böckstein (die hier so aussieht, als wollte sie direkt das Palfenkar in Angriff nehmen), dann die Anhöhe mit der schön sanierten Therme zuletzt entlang der Gletscherschliffe in die Klamm der Gasteiner Ache einschleifend.
 
Mit der Mischung aus altehrwürdigen Gründerzeitbauten (in denen manches gekrönte Haupt nächtigt, wenn man die Täfelchen an den Unterkünften liest), brutalistischen Bauten aus den Siebzigerjahren sowie dieversen Industriebauten im südlichen Ortsbereich, die  doch ein wenig an die Bergbauvergangeheit des Orts erinnern mutet alles wie eine Szenerie aus "Planet der Affen" oder Wells "Zeitreisendem" an.

Das Morbide, das ich mit Bad Gastein verband, schürte aber eher die Erwartungshaltung einer Szenerie aus einem Tarkowsky-Film (Nostalghia?, Stalker?).  Diese Erwartunghaltung wurde nicht erfüllt. Denn auch wenn Bad Gastein wohl in den letzten Jahren einen Tiefpunkt erlebt hat, so scheint sich doch mittlerweile eine Aufbruchstimmung im Ort auszubreiten. Es wird gebaut (architektonisch durchaus überzeugend) und saniert.
 
Der präsente Naturraum um Gastein herum und die emsige Tauernbahn, auf der nicht wenige Güterzüge majestätisch über dem tiefen Abrgund der Gasteiner Klamm gleiten, lässt tatsächlich nur zuversichtliche Gedanken aufkommen; selbst wenn man durch aufsteigende Nebelfetzen in den dämmerigen Höllenschlund der Klamm hinabsteigt, zwischen dampfenden Thermalleitungen, dröhneden Wasserfällen, glänzenden Gletscherschliffen und jähen Felsbabrüchen, kann man sich recht gut vergewärtigen, warum der Ort einst, vor all die großen Hotels gebaut wurden, aufgesucht wurde, um Kraft zu tanken.

Samstag, 22. Oktober 2022

Friesach

Ein Wochenendauslfug nach meinem Geschmack. Begonnen hat alles mit einer lange geplanten coronavertagten Fahrt nach Bruck an der Mur. Natürlich mit der Bahn. 
 
Dort besuchte ich mit einem Freund die Zentrale von Innofreight die nicht nur große Container-Bahnlösungen anbietet, sondern auch mit der Innobahn eine nicht weniger große Modellbahnanlage beherbergt. Da der Chef der Firma ein Studienkollege meines Freundes ist, wälzten wir den Ausflugsplan schon seit Anfang des Jahres...nun endlich. 
 
Tagesausflüge in die Steiermark sind mir nicht unbekannt. Doch eben deshalb seilte ich mich dann nach Kärnten ab und hängte noch zwei Nächtigungen in Friesach dran. Ein Ort, den ich erst seit einem knappen Jahr kenne - als ich wegen einer anderen Frage "gotische Kirchenruine in Österreich" recherchierte und auf dieses für mach bis dahin aus der Mittelschulgeographie bildlose Friesach stieß. Doch das anlassgebende Rätsel ist weiterhin ungelöst.
 
Die Zeit scheint in Friesach ein wenig stehen geblieben und man vermarktet das dann auch sehr mittelaltermäßig in der Hauptsaison. Nun, im Herbst und bei dem nicht bestellten Sauwetter, war die Stadt ein besonderes Erlebnis. Die Touristen konnte man an einer Hand abzählen. Am Samstag war die Stadt wie ausgestorben, da der örtliche Sparverein zu einem Busausflug lud. 
 
Wer über Friesach Historisches lesen will, wird so wie ich, in der Wikipedia ausreichend fündig. Was es darüber hinaus zu berichten gibt: 
Ein Konditorei im Ortszentrum die hausgemachte Schokoladen verkauft (Craigher). Etwas außerhalb des Ortes ein Verein, der eine mittelalterliche Burg mit fast ausschließlich mittelalterlichen Werkzeugen und Methoden baut - nun schon seit ca. 30 Jahren (gehört hab ich davon wohl). Ein stillgelegtes Bergbaurevier am Gegenhang, in dem ähnlich wie in Schwaz Silber und Arsen zugleich vorkommt. Ein Bahnhof, in dem man in eine S-Bahn einsteigen kann, die bis Lienz fährt. Wildromantische Steige zu den Burgen oberhalb der Stadt. In der Umgebung Berge mit Karstschlünden (am Grebenzen). Die Rudolfsbahnstrecke von Unzmarkt bis Mariahof - trotz Mittelbirgslage eine wirkliche Alpenbahn: kurvenreich zweigleisig in Hanglehne, unten das Murtal, am Gegenhang die Felswand mit dem Puxerloch. Zerklüftete, labyrinthisch anmutende, Waldgebiete mit klingenden Namen, wie Wildbad-Einöd (das allerdings architektonisch ziemlich verhunzt ist). 
 
Da ich schon so umwegig* unterwegs war, habe ich nicht die S-Bahn nach Lienz genommen,  sondern bin über Unzmarkt und das Murtal retour (also Murau, Tamsweg, Mauterndorf-Obertauern, Radstadt). "Leider" jede Menge Seitentäler oder eher Haupttäler, wenn ich an Krakaudorf denke; und Blicke, die verheißen: "Da müsste man mal hin". 
 
*)Ich weiß nicht, ob Doderer den Showdown seines "Romans aus dem österreichischen Barock: Ein Umweg" in Unzmarkt wegen der etwas umwegigen Lage, wegen des überbordenden Barockaltars in der dortigen Pfarrkirche oder wegen der für Recherchen leichten Erreichbarkeit aus Wien gewählt hat. Diese Frage ist den Heimitisten zu überlassen.


Mittwoch, 12. Oktober 2022

Ein neuer Radweg

Es muss wohl so um 1983 gewesen sein, als ich hier in etwa auf Achse des Zauns zum ersten Mal mit dem Rad "durchfuhr".
 
Ein schmaler Trampelpfad führte damals zwischen Bahn (links) und Autobahnabfahrt (Böschung rechts) vom als Sackgasse endenden Feldweg im Osten bis zur Landesstraße entlang der Melach. Der Abstieg dorthin war nicht fahrbar; man musste das Rad über eine ca. 1,5m Hohe Stützmauer auf die Landesstraße herablassen, sparte sich aber den Umweg durch die meist unter Wasser stehende Kriechunterführung westlich des Bahnhofes Kematen (die außerdem n.m.E. damals noch vergittert oder mit Gerümpel verstellt war). 
 
Lange Jahre bin ich (und wohl auch niemand anderer) diese Route nicht mehr gefahren: Radlen und Kraxeln (oder sollte ich sagen "cycle & scramble") tritt nur ungern in Kombination auf (mag es auch Menschen geben, die ihr Rad auf die Hohe Munde tragen).
 
Zuletzt wollte ich vor ca.5 Jahren dort durch, Brennessel und Brombeeren standen im Weg, der Trampelpfad aus meiner Jugendzeit war nun wohl Geschichte. Aber nicht tot.
 
Seit diesem Sommer ist hier und hier nun einiges passiert: 
Die vormalige Kriechunterführung ist in eine Radwegunterführung ziemlich exakt nach RVS gewandelt (m.M. nach nicht steiler als 6%). Der vormalige Trampelpfad schwingt sich nun auf einer Holzbrücke über die Landesstraße und dort in einen Verbindungsweg zum Innuferradweg im Norden. Im nächsten Jahr soll dann noch ein Melachuferradweg am rechten Ufer folgen.
 
Manche Dinge brauchen Zeit, obwohl sie auf der Hand lägen?
Manchmal ist Geld doch auch für sinnvolle Investitionen da?
 
 
Sachlich betrachtet sind diese Maßnahmen im Nachhall der Erschließung der Marsonergründe "geschehen". Ein Projekt, das für sich eine Vorlaufzeit von ca. 15 Jahren hatte.
 
Bei neuen Baulandwidmungen fordert die Raumordnung auch eine verbesserte Erschließung - vor allem für Fußgänger und Radfahrer (fürs Auto wird sie ja ohnehin fast immer exzessiv mitgedacht). Meist bleiben solche Forderungen dennoch auf den St. Nimmerleinstag vertagt. Früher oft gehörter Gemeindespruch: "Bei ins geaht niemand z´Fuß". Die Menschen werden aber - allen Unkenrufen zum Trotz - klüger.
 
Hier wirkte dazu noch bescheunigend, dass Gemeinden für Radwege Fördergelder abholen können und dass in diesem Gewerbegebeit nicht alles Gewerbe, sondern auch ein Hotel angesiedelt wurde. Selbst wenn die Gäste vornehmlich mit dem Auto kämen, erwarten sich diese dann vor Ort dennoch taugliche Fußwege, die das Hotel in der Pampa mit dem dörflichen Umfeld verbinden.
So hatte das Hotel, das hier an einem Unort zwischen Autobahn und Bahn angesiedelt wurde, den Nutzen, dass die alte Kriechunterführung barrierefrei ausgebaut wurde. Was nun auch den Öffi-Pendlern und Arbeitskräften, die direkt in Kematen wohnen, Wege verkürzt.
 

Dienstag, 20. September 2022

Neuer Radweg nach Natters und Mutters

Sehr geehrte Damen / Herren,

Zum neuen Radweg Innsbruck nach Mutters/Burgstall gibt es sehr divergierende Wahrnehmungen. Bei der Fahrt auf der Strecke fällt mir folgendes auf: Die längeren Steigungen von ca. 10% bei Gärberbach und beim Wein/Lärchenweg in Natters und kurze Steilrampen um ca. 13% am Ende des Reinischwegs und bei der Stubaitalbahnquerung unterm Tanzbödele werden Alltagsradler ohne Motorunterstützung abschrecken. Die Schiebestrecke am Sonnenburgerhof und der Schranken bei der Einfahrt in den Weinweg wiederum sind für manch sperrige älter E-Bikes, Räder mit Packtaschen und v.a. mit Fahrradanhängern unpassierbar (wenn man keinen Feuerwehrschlüssel dabeihat).

Was ich mich daher frage:
Die Brennerstraße und die Natterer Auffahrt weisen Steigungen von maximal 6% auf – sind also für Radler leicht befahrbar und mit sparsamen Bremsen nahezu gleich schnell wie der Autoverkehr herunter zu radeln. Was soll nun dafür sprechen, den steileren und hindernisreicheren Radweg zu nutzen?

Wäre eine längere Parallelführung mit der Stubaitalbahn bei der Stützmauerorgie zwischen Sonnenburgerhof und Gärberbach nicht billiger gekommen als die hinaufgestaffelten Stützmauern? Oder soll der stellenweise großzügige Radweg hier ein Platzhalter für einen Spurausbau der Bundesstraße werden?

Ein Radweg hat für Radler funktionell die gleiche Bedeutung wie eine Autobahn für Autofahrer. Wieso werden dann immer noch Radwege mit Schiebestrecken und mit deutlich mehr als 6% Dauersteigung gebaut? Auf Autobahnen gibt es so etwas m.W. nicht.

Sollen Rad- und auch nicht wenige Fußwege nur ein Lehrinstrument sein, um Menschen, die mit Muskelkraft unterwegs sind, davon zu überzeugen, dass es ohne Motor nicht geht und das wirklich hindernisfreies Fortkommen nur mit dem Auto möglich ist? Dieses Eindrucks kann ich mich nicht verwehren.

Liegt es daran, dass Entscheidungsträger entweder zu sportlich oder kaum einmal ohne Auto unterwegs sind? 
 
Nachtrag am 26.9.2022: Der Leserbrief fand anscheinend dann doch, am 25.9., den Weg in die TT. Natürlich sind die Radwege in Italien fragmentierter und unbrauchbarer. Aber müssen wir uns daran ein Beispiel nehmen?

Mittwoch, 31. August 2022

Nördlich von St. Radegundus

Ins Landesinnere*
 
Im Sommer 1987 bin ich mit einem Studienkollegen auf Interrailreise in Großbritannien unterwegs gewesen. Unsere Motivation war hauptsächlich darin zu suchen, dass sich das damalige (und wohl noch immer) Standardwerk der modernen Architekurtheorie „Raum, Zeit Architektur“ von Sigfried Giedion in unseren Augen sehr stark auf den Einfluss des angelsächsischen Raums auf die Entwicklung der modernen Architektur fokussierte.

So lag es nahe, sich auch mit dem Land zu befassen, das für unserer Moderne als Ursprung anzusehen ist und das für mich bis dahin ein ziemlich weißer Fleck auf der Landkarte war – wenn man von einer kurzen Jugendreisendurchfahrt um 1982 absah (wo ich nur London, Menai Bridge, Holyhead und einen zwischen hohen Hecken verlaufenden namenlosen Straßenzug irgendwo in Mittelengland in Erinnerung behielt).
 
Schnell wurde mir bei dieser dreiwöchigen Rundfahrt klar, dass das nicht meine letzte Reise dorthin sein würde. Zu sehr gefiel es mir dort – und ich entdeckte Aspekte dieses Landes, die in der Folge weitere verschlossene Türen möglicher Interessen aufstießen.

So wurden aus einer Interrailfahrt drei. Mein Kollege wandte sich anderen Reisezielen zu; ich selbst reiste dann zweimal allein durchs Land.

Ich erinnere mich noch gut an die zweite Fahrt 1988, im Zug von Dover über Rochester nach London sitzend. Spätnachmittäglich verlief die Fahrt wohl irgendwo zwischen Canterbury und Faversham, vielleicht durch Oversland, ich weiß es nicht mehr. Die Sonne leuchtete tief in den Waggon. Die Hitze war aber erträglich, denn die Draughtfree-Ventilation Schiebefester waren offen. Der Blick aus dem Zug: Heckenbänder, Einschnitte, Dämme, der im Network Southeast obligatorische Stacheldraht entlang der Bahnstrecken, im Laubwerk flimmernd von Sonnenlicht unterschienene Wälder, Ausblick auf wogende Felder. Gelegentlich in der Ferne ein Oastkiln mit dem seltsamen drehbaren Lüftungskamin; Fuchs und Hase Gute Nacht.

Das alles begleitet von einem Gefühl, nun nach einem Jahr heimzukehren, aber auch vom Gefühl, dass das erste Ziel dieser neuen Fahrt, London, schnell hinter sich zu lassen sein wird, um einzutauchen in das Gewirr von Hecken, lauschigen Tälchen, Feldern in denen die Wärme steht und auf denen das Meer, so nah es auch ist, fern und unvorstellbar erscheint; so in sich geschlossen wie die kleinteilige Landschaft wirkt, in der die Eisenbahn die Rolle eines Lineals spielt, um das das Krumme, Verwinkelte, selbstbezogen in sich Ruhende erst richtig zu zeigen. 
 
Meine dritte Reise im Folgejahr hatte ich dann „dramaturgisch“ bereits voll darauf abgestellt, London auszuklammern und mich vom mitunter windgepeitschten Rand ins Landesinnere vorzuarbeiten. Also von der Küste der Insel in ihr Inneres, das so gar nicht Insel sein will. Im Winter zuvor las ich Pevsners "Das Englische in der englischen Kunst".

Das Photo oben wurde bei meiner dritten Reise aufgenommen*. Auf einern Wanderung im Hinterland von Dover, zwei oder drei Kilometer hinter den Kreideklippen, dort wo schon nichts mehr außer dem constableschen Himmel an das Meer erinnert und wo sich dieser Hohlweg von einem Plateau in ein Tälchen senkte, an dessen Grund Kühe weideten. 
 
*) aufgenommen in etwa hier
 
Ich bin seither nur einmal, 2015, "dorthin" zurückgekehrt. Heimatliche Gefühle auch damals. Doch mit dem geschärften Bewusstsein, dass möglicherweise nur die Art der Heimatwahrnehmung der Briten (die das Land meiner Meinung nach sehr deutlich ausdrückt) meine eigene Wahrnehmung geschärft hat, wie sich Heimat definieren kann. 
 
Ein Wegstück von Tösens nach Übersachsen, im Wienerwald, am Paschberg (nona), im doderschen Grenzwald,  oder bei mir im Garten im Buschwerk sieht´s wohl ähnlich aus - es macht aber nicht das allein, sondern die Verortung im Raum: Desto enger das dahinter geknüpfte Netzwerk an Bezügen wächst, desto mehr heimelt es. 
Man muss diese räumlichen Bezüge nur überall knüpfen, wo man hinkommt.

Mittwoch, 24. August 2022

Erbsünde

Verlässt man Matera südwärts in Richtung Metaponto, folgt die Straße dem Hangrücken auf dem sich die Altstadt in Richtung Osten zur Gravina Matera hin senkt, dann schweift der Blick nach Westem weitaus in einen sanft gewellte ziemlich ausgeräumte Agrarlandschaft mit Einsprengseln industrieller Nutzungen, wie hier in Bildmitte oberhalb des Bauernhofes (!) eine erstaunlich kleine Photovoltaikanlage. Gemahnend dem Spruch "Erst wenn der letzte Quadratmeter der Erde zur Lebensmittelproduktion genutzt ist, werdet ihr feststellen, dass man mit Brot kein Auto antreiben kann" ....oder war das irgendwie anders herum?.
 
Aufgenommen habe ich das Photo aber wegen der Brücke, die dort verloren in der Landschaft steht und seit 36 Jahren  vor sich hinrostet. Sie überbrückt den hier in einer Felsschlucht  (= Gravina) eingeschnittenen Bradano - unweit der "Höhlenkirche der Erbsünde" wie Google maps zu entehmen ist.
 
Über die Brücke sollten (geplant wurde das Ganze als Ersatz für die Anfang der 70´er Jahre eingestellte Schmalspurbahn von Matera nach Montalbano Ionica) schon lange Züge der Trenitalia fahren. Doch erst in jüngster Zeit macht man sich Gedanken das Werk zu vollenden. 
 
Vom Photostandpunkt sind es zur Brücke 14km Wegstrecke (wir haben daher den Besuch von Brücke und Felsenkriche nicht in Erwägung gezogen). Von Matera selbst sind es bis zum Endbahnhof dieser Bahnstrecke ca. 5 km Weg und 250 Höhmeter über großteils offenes Land, wie auch hier im Bild. Eine Bahn aus aus dem Nichts in das Nichts. Wenn man dort mit dem Zug fahren möchte, ist man ohne Auto aufgeschmissen.

Es war unsere zweiter Radltag auf unserer heurigen Urlaubsreise mit Ziel Kalabrien. Die Fahrt von Matera hinab war genüsslich, meist mit leichtem Gefälle auf ehemaligen Staatsstraßen, die in Provinzstraßen zurückgestuft wurden und nun langsam verfallen sowie auf stellenweise besser gepflegten Gemeindestraßen, manchmal parallel mit Resten der Bahntrasse der alten Bahn FV Calabro Lucane - an einem Bahnübergang lagen sogar noch die Geleise im Asphalt, was bedeutet, dass der Straßenasphalt dort auf das Jahr 1972 datierte. 
 
Gut drei Stunden ging es durch diese Gegend. Verlassene oder verlassen erscheinende Höfe. Gelegentlich ein Traktor. Ganz ungewohnt für diese "Breitengrade": Kaum Müll am Straßenrad,  kaum Verwesungsgeruch von totgefahrenen Tieren*. Nur Landschaft, wenn auch agarindustriell geprägt.
 
Leicht ist es sich über solche Eigenheiten Südeuropas lustig zu machen. Doch geographisch und wortwörtlich "von oben herab" betrachtet verdichtet sich für mich Eindruck, dass sich der Rückstoß, den notwendigerweise die Entwicklung der Nordhalbkugel hervorrief, auf der Südhalbkugel entfaltete und um das was es uns einst voranbrachte, die Ausgangsbasis zurückgestoßen wurde. Genutzt haben wir unseren damaligen Gewinn zum Vorteil aller nicht (vielleicht wäre es uns ja geglückt auch wenns physikalisch ein Impossibile ist) - und nun ist es natürlich unangehm, dort vorgeführt zu bekommen, was wir nicht sein wollen, was aber doch ein Teil von uns ist.
 
*)Fast zeitgleich fiel uns bei Plaudern während der Fahrt auf den stillen Straßenzügen der aufgeblähte tote Hund ein, der in einer müllübersäten Autobahnunterführung lag, vor 15 Jahren (ca. am 12.9.2007, photographiert hab ich ihn nicht, er sah sehr platzfreudig aus, daher schnell weiter) zwischen Palermo und Sferracavallo. Erleichtert stellten wir fest, dass es hier nicht so ist.


Donnerstag, 11. August 2022

Der Berg ruft? Nein, er schaut.....

Mein Vater hat mir einmal erzählt, dass ich (selbst habe ich die Erinnerung daran nicht mehr) mit ca. 4 Jahren beim Passieren einer Mure sehr irritiert reagierte, da mich die Mure angeschaut hätte. 
 
Es ist sicher nicht unwahrscheinlich, dass Kinder Dinge zu sehen imstande sind, die Erwachsene gar nicht mehr wahrnehmen können, weil ihnen die Unvoreingenommeheit der Betrachtung abhanden kam und das das Leben ja auch in der Regel erleichtert: Ohne Ungeheuer unterm Bett schläft es sich leichter.

Ob solche Wahrnehmungen, die auch auf eine Beseeltheit der Dinge schließen lassen müssten, sich einfach natürlich erklären lassen - also Sinnestäuschungen sind, wie z.B. hier "So „normal“ sind Halluzinationen"  erklärt, sei dahingestellt.

Eine kürzlich gemachte Bergtour und deren Vorgeschichte mag sich aber auch in die Reihe solcher Begebenheiten fügen.

Der Sturpen ist ein ein mäßig hoher Berg im hinteren Pitztal , vor allem wenn man bedenkt dass er von den meisten Bergen im Umfeld um 300 bis 500 Höhenmeter überragt wird.
Tatsache ist jedoch, dass er mit seiner Spitze (die defakto ziemlich stumpf ist) sehr nahe am Talgrund steht, was zum Anschein eines fast 1 Kilometer tief reichenden Steilabfalls führt.
diese Silhouettenwirkung ist sowohl von Norden alsauch Süden betrachtet im Tal evident und führte wohl dazu, dass ich das ins-Auge-Springen des Berges so empfand, als hätte mich der Berg angeschaut. Ein wenig so, wie bei alten Portraitgemälden mit dem sogenannten Silberblick, auf denen die Augen so gesetzt wurden, dass sie einen stets anschauen.

Hier zeitigte das im Lauf der Jahre Früchte.  Zuerst schloss ich ein Besteigung gänzlich aus.  Dann begann ich mich locker mit den spärlichen Informationen über den Berg zu befassen und begann an Hand von Luftbildern Steigspuren zu suchen. Fragte auch vor Ort - mit sehr unscharfen Antworten. Immerhin solle einmal im Jahr am Gipfelplateau eine Messe stattfinden. Das Informationssammeln verdichtete sich in den letzten zwei Jahren und vor ein paar Tagen dachte ich mir, dass ich ohnehin genauso, wie bei "Lindeben" umdrehen kann. Der Berg läuft ja nicht weg. Sonst wird es eben nur die Hundsbachalm.

Schlussendlich stand ich dann nach ca vier Stunden oben. 
Die Schlüsselstelle war dort, wo ich sie anhand der Luftbilder und Panoramaphotos auf Alpenvereinaktiv für mich progonstizierte. Das Meistern der Stelle kostete....eine Jausenpause von ca. 5 Minuten. Am Retourweg fragte ich mich dort schon beinahe was da überhaupt war - dachte mir aber auch "Nur nicht übermütig werden".

So hat der Berg sein Gschau in gewisser Weise verloren. 
Das stimmt nachdenklich. Es ist ein wenig wie ein verlorenes Paradies, bezwungen und entzaubert. Aber es war ein schöner Tag. 
Den Zauber als Aussichtsberg wird er für mich behalten.

Die Tour ist hier dokumentiert. Danke an Carmen und Wiebke, die mich ein Stück des Weges begleiteten.

Sonntag, 31. Juli 2022

Von Pferden und Menschen

Eine Arbeitskollegin erwähnte mal, dass Pferde schlecht sehen und es ausreichen würde die eigene Silhouette durch heben der Hände so zu vergrößern, dass man vom Pferd eindeutig als Hindernis erkannt wird. 
 
Ich habs bis jetzt zwei oder dreimal angewandt. Ein andere Möglichkeit hätte sich in diesen Fällen auch nicht mehr ergeben. Ob sich die Erfahrung tatsächlich generalisierend anwenden lässt, weiß ich nicht. 
 
Der schwarze Noriker blieb jedenfalls kurz darauf auf meiner Höhe stehen, senkte den Kopf und ließ sich an der Nase und Stirn streicheln.