Donnerstag, 13. Mai 2010

Terra Australis Incognita

Nein - es geht hier um keine größere Reise, sondern nur um einen Spaziergang ins südöstliche Mittelgebirge, diesmal etwas weiter in den Südosten....
Der unbekannte (?) Südosten Innsbrucks. Einsame Täler.Grausige Geschichten von geviertelten Gehenkten, Räubern, scharfen Hunden die ihrer Hundehütte mitreißen, Bluttaten..... Unorte, die bei näherer Betrachtung trotzdem oder gerade deshalb (?) idyllisch sind.

Christihimmelfahrtswetter....ein blauer Himmel der sich im Laufe des Vormittags durch Quellwolkenbildung und auftürmenden Gewitterzellen in ein Barockes Deckengemälde verwandelt.

Seltsame Amraser Landschaft im Rückblick. Kirchturm, Handymast, Sporthaus, Bergiselschanze und Streichelzoo.

Ampass: Nach einer Wanderung über Kläranlage, Übungsgolfplatz und Kampfhundegassiweg (durchwegs mit Menschen die ihre Hunde offensichtlich nicht scharf gemacht hatten) gelangt man zur Viertlsäule. Diese sei verwendet worden, um Viertel von Gehenkten aufzuhängen. Aber ganz genau scheint das nicht gesichert zu sein. Vielleicht ist´s auch nur die Markierung eines Viertels des Weges von Ampass nach Hall und hat den Namen im Nachhinein bedingt durch die Lage bekommen?

Blick auf Hall beim Aufstieg von der Viertlsäule nach Kienberg. Unten liegt Häusern. Das Haus mit den Sonnenkollektoren (!) hat im Winter ca. 3 Monate keine Sonne - aber wahrscheinlich bringt die Anlage in der Übergangszeit etwas?

Wie schon das Bild zeigt befinden wir uns im H A S E N T A L. (das ist ein Witz - für alle, die sich mit Humor nicht so auskennen)


Der Wiesenbach im Hasental murmelt noch immer im Gras eingewachsen, so wie ich ihn seit 40 Jahren kenne.

Bienenstöcke in seltener Farbe.

Die Orte der Kindheit scheinen unverändert. Ich war nun schon einige Zeit nicht mehr im unteren Hasental. Das Haus mit den Warnschildern "Achtung Legschüsse" gibt es aber noch immer. Die Welt ist also doch noch in Ordnung! Ich kann mich noch erinnern, wie ich mir immer sehr ehrfürchtig die Totenschädel angesehen habe.


Auf dem Speckbacherweg oberhalb des Wiesenhofs.

Terra Australis - jetzt also wirklich. Strauße in Sistrans!

Löwenzahnwiesen, Bildstock, Spaziergänger und Strommast. Ohne letzerem wäre die Szene fast unglaubwürdig.

Es gibt auch europäische Tiere im südöstlichen Mittelgebirge.

Am Bahnhofsweg in Aldrans: Eine Wanderung auf dem Speckbacherweg weiter bis Patsch wäre zwar körperlich noch möglich gewesen. Bei Regen muss es aber doch nicht sein. Daher nun schnell (nach 5 Stunden Weg) zur Igler. Vielleicht geht sich noch ein Eis in der Bahnhofsreste aus?

Haarscharf erwischt.

Bummvoll. Sehr erfreulich. Es gibt doch noch Naherholungssuchende, die nicht das Auto nutzen.


Und das mit dem Radanhänger scheint wirklich angenommen zu werden. Ich persönlich bin ja skeptisch - dazu vielleicht in einem nächsten Blogeintrag.


Zurück in der Stadt gerade rechtzeitg vor dem großen Regen, der bereits Völs und Wilten verwaschen erscheinen lässt.

Mittwoch, 28. April 2010

Wir kümmern uns um den Wald


Wie in der Presse mehrfach berichtet, erfolgt momentan am westlichen Paschberg die Ausholzung der Villerstraße.

Damit tun sich neue Durchblicke auf.

Wie hier z.B. die Igler samt Schloß Ambras und Aldranserstraße. Nächstes Jahr wird der Laubwald wahrscheinlich schon so hoch stehen, dass man diesen Anblick nicht mehr hat...

Sonntag, 25. April 2010

Exkurs: Stadtentwicklung München


Ich kann mich noch gut an eine in den Entwerfenkorrekturen des Architekturstudiums verwendete Phrase erinnern, das die Architektur eines Entwurfs zu "Münchnerisch" sei. Was damals - Ende der 1980ér Jahre - nicht als Kompliment gedacht war. Das aktuelle Architekturgeschehen straft diesen Spruch Lügen - mögen auch einzelne ambitionierte Projekte der jüngsten Vergangeheit gescheitert sein.

Landschaftspflege an der Panzerwiese im Münchener Norden (Teil der Siedlung am Harthof, östlich von Hasenbergl, im Hintergrund ist das WM-Stadion zu sehen) beweist Humor, wird doch die Lagunenlandschaft Venedigs persifliert.

Der Andachtsraum des Dominikuszentrums in der Siedlung am Harterhof. Backsteine in Ives-Klein-Blau lasiert...

Organisch wirkendes Dach über der Endhaltestelle der neuen Straßenbahnline 23 auf der Münchner Freiheit.

Das Museum Brandhorst in unmittelbarer Nachbarschaft der Pinakotheken. Ein lebendige Fassade mit glasierten Tonelementen vor einer gefalteten Verblechung. Das Bauwerk ändert sich so mit der Tageszeit völlig.

Zurück zur Straßenbahnlinie 23, von der oben das Endhaltestelledach gezeigt wurde. Sie fährt in die Parkstadt Schwabing und quert dabei den Stadtautobahnring auf einer Schrägseibrücke, die zwar nicht so expressiv, wie die in Jerusalem ist, jedoch eine guten Orientierungspunkt in diesem noch im Werden begriffenen Stadtteil darstellt. Man beachte zudem die ausgedehnte Rasengleisanlage.

Dieser Straßenbahnfahrer hat mich gefragt, in welchem Magazin er zu sehen wäre. Leider konnte ich ihm nur meinen Blog nennen, auf dem nun dieses Photo mit seiner Einwilligung plaziert wird.

Auf strassenbahn.tk finden sich weitere Photos.

Mittwoch, 14. April 2010

40 Jahre DEZ

Das* DEZ bat um Übermittlung von Photos zur Geschichte des Einkaufszentrums. www. paschberg.blogspot.com hat auch etwas geliefert. Unter anderem die folgenden Bilder von meinem Vater Luis Schönherr und die Schwarzweißimpressionen aus jüngster Vergangenheit. Ich habe die Photos für die Ausstellung allerdings mit einem Text kombiniert; ob der genehm ist, weiß ich noch nicht. Wie dem auch sei - hier einige der Photos....





Vor Vierzig Jahren......






Impressionen in S/W

Ab 19.4. im DEZ

*) Es gibt seltsame strittige Fragen: Was bedeutet DEZ? Es gibt zwei Deutungen:

Das EinkaufsZentrum

oder

Deutsches EinkaufsZentrum

Beides trifft wohl zu. Ersteres grammatikalisch. Zweiteres, weil der Gründer Deutscher ist.



Samstag, 10. April 2010

Die Iglerbahn aus der künftigen Autofahrerperspektive



Die Iglerbahn aus der künftigen Autofahrerperspektive. Autobahneinhausung Amras, Röhre Nord, Fahrtrichtung West.

Die Iglerbahn aus der Beifahrerperspektive.

Portal West (Ausgang) der Nordröhre.

Interieur. Blickrichtung Ost. Links Notausgang zum Willibichl. Rechts Verbindungen zur Südröhre.

Und so sieht es Außen aus: Die neue Unterführung Tummelplatzweg.

Bald von der Autobahn nicht mehr zu sehen: Das Dorfzentrum mit Kirchturm.

Die Unterführung Bichlweg wird gerade abgebrochen, um dann in ähnlicher Form wie bei Tummelplatzweg gestaltet zu werden. Die pinkfarbene Markierung zeigt, wie weit das Widerlager noch abgeschrämt wird. Der geschalte Kobel rechts dient zur Erhöhung des Strommastens.

Detail zur Bichlwegunterfürhung. Im Hintergrund der Gspäthof und der Bierwirt.

Blick vom westlichen Widerlager der Bichlwegunterführung zur heranrückenden Tunnelröhre. Das umgekehrte hellblaue T links im Hintergrund ist das Mittelfundament für beide Röhren.
.
Nun noch ein paar Baustellendetails.....das Panorama zeigt, dass die Arbeiten mittlerweile den Technikraum am Bichlweg passiert haben, also Halbzeit für die Nordröhre!

Geschalt wird mit zwei Schalwägen, die auf Kranschienen geführt werden. Ich nehme an, dass einer der beiden Wagen eine "gerade" Schalung hat, die immer entsprechend der Trasse, die in leichtem Bogen läuft, eingerichtet wird. Nach der Schalung eines Teilstücks wird stets ein Teilstück Abstand gelassen, das mit dem nachfolgenden Wagen geschalt wird. Diese kann dann zwischen den bereite betonierten Elementen leicht eingerichtet werden.

Hier sieht man die Lücken, in die der zweite Wagen eingepasst werden muss.

Die Anschlussbewehrung zum Fundament zeigt, welche Materialstärken benötigt werden.
Ich kann mich erinnern, dass wird in der HTL die Steinschlaggalerien in Mötz nachgerechnet hatten. Damals lag der notwendige Bewehrungsquerschnitt (also die cm² pro "Betoneisen" pro lfm Bauwerk) nahe bei den Mengen, die ohnehin hätten eingebaut werden müssen, um zu verhindern, dass der Beton Risse bekommt (das nennt man konstruktive Bewehrung, die üblicherweise in % des Betonquerschnitts angegeben wird).
Hier wird es etwas anders sein, da die Röhre eckig ist und daher stärkere Biegebeanspruchungen vor allem in den Ecken entstehen dürften. Die Betonwände sind übrigens zwischen 50cm und 1m stark. Das bedeutet, dass pro Laufmeter Röhre ca. 2 große Betonmischwägen fahren müssen - macht ca. 1800 LKW-Fahrten bloß für den Beton der Nordröhre....

Man sieht hier den Aushub für das Fundament der Röhre. Mit der Straßenwalze wird der Untergrund verdichtet. Im Hintergrund einer der Strommasten, die erhöht werden.

Sonntag, 4. April 2010

Vom Paschberg nach Patsch



Ein Osterausflug auf den Paschberg und weiter nach P a t s c h.

Die Leberblümchen sind nun schon in voller Pracht entfaltet und sind sogar auf dem Photo der Igler bei der Einfahrt in die Station Tummelplatz sichtbar.

Die Igler selbst war voll besetzt. Unter anderem mit Downhill bzw. Freeride Bikern. Nachdem einer dieser Biker eine Kamera an der Brust umgeschnallt hatte, kam ich endlich einmal auf die Idee in Youtube nachzuforschen, was so an Paschbergfilmchen im Netz zu finden ist.
Dazu folgenden Empfehlungen

Videogulash:
Eine vollständige Fahrt bis zum Betterkeller, beginnend am Sparberegg, über Aldrans (u.a. mit Pferd), Tantegert (Abendstimmung) Bederlungerweg (dort eines der Hexenhäuschen sichtbar), unter der Paschbergbrücke hindurch. Umfassend!


Dazu
fällt mir ein, Sport ist bereits, wenn jemand sein Fahrrad den Berg hinunter schmeißt.
Empfehlenswert!

Stubaiken:
Und zuletzt: Auch so kann durch Gelände. Dürfte sehr aufs Gesäß und andere Körperteile gehen, da man sich nicht am Lenker entlasten kann.


Ein Garten nahe des Bahnhofs Igls voller Blausterne. Zwar nicht die reinblauen Scilla Bifolia sondern eine andere Art http://de.wikipedia.org/wiki/Blausterne

Das man in Igls noch neue Wege finden kann. Zum ersten Mal sind wir diesmal vom Ägidihof über eine schmalen Fußweg hinter dem Cafe Fiorina zum Park. Man kommt dann auf den Weg, der von der Patscherstraße direkt zum Spielplatz im Kurpark führt. Dort im Hang sind mehrer Häuser der Jahrhundertwende versteckt. Sie warten alle noch auf die Verlängerung der Igler. Die Bewohner der Häuser wohl eher nicht. Doch die Häuser selbst sind länger da.

Bei Föhn durch den Wald ist ein tolles Schauspiel, herunten sieht man es den Bäumen nicht an. Aber wenn man zu den Wipfeln blickt, schaut man, dass man schnell raus kommt

Eine Werbeeinrichtung für den Gasthof Bär in Patsch. Sieht stilistisch ähnlich aus, wie der Gartenbär in Tantegert.


Föhn am Rosengarten. Dort wirkt das Gelände wie eine Düse. Wir waren froh, dass wir diesen Weg als Rückweg gewählt hatten…..

Die „Alte Igler“ ist wieder unterwegs. Kein wunder, dass das Kind tanzt.

Idylle der Waldeinsamkeit unter der Autobahnbrücke beim Cafe Regina. Hier haben wohl Gemeindearbeiter ihren Arbeitsplatz verschönt, um in adäquater Umgebung nach Dienstschluss noch ein Bier trinken zu können. Wohlfühlen ist wirklich nur ein Frage der Einstellung.

Zuletzt noch die echten Blausterne. Wobei deren Blau mit der Kamera nicht einzufangen ist. Die schönste Farbe im Frühling!

Sonntag, 28. März 2010

Baumhütten





Nicht nur bei den Korowai auf Neuguinea sondern auch unweit des Paschbergs finden man solche Meisterwerke.
Den Ort sage ich nicht - bin kürzlich daran vorbeigegangen und habe es nicht gesehen. Erst bei zweiten Mal stach es ins Auge...

Donnerstag, 25. März 2010



Bäume im Schlosspark (v.l.n.r.: Buche, Robinie?, Föhre)

Pulsierendes Leben? Immerhin Baustelle. Bei der Einhausung geht was weiter:-)

Sonntag, 14. März 2010




Hätte eigentlich eine einzige Szene werden sollen, doch schaltete sich die Kamera zu früh ab. Aber immerhin macht dieser Blick 'Lust auf mehr. Der Windwurf am Paschberg hat so auch seine guten Seiten:
Er schafft wieder neue Durchblicke

Dienstag, 9. März 2010

Die Autobahneinhausung nimmt Gestalt an.

Von der Igler aus erkennbar ist nun schon ca. 1/3 der Nordröhre fertig.

Und das Tunnelinnere glänzt noch schön*, bevor es in diesem Winter in Betrieb geht und innheralb von wenigen Wochen mit einer (PM10?) Feinstaubsschicht** bedeckt wird.

*) Ja - man kann mittlerweile nicht nur in der Schweiz sondern auch hierzulande schönen Sichtbeton sehen. Glatt, fast samtig ist seine Oberfläche. Sollte kein Feindbild mehr sein - wobei hier Perlen vor die Säue (=Autoverkehr) geschmissen werden;-)

**) Die Luftqualität ist dieser (kalten) Tage in Innsbruck miserabel. Eigentlich müsste es schon Fahrverbote geben....

Montag, 1. März 2010

Föhn

Ich wusste ja, warum ich den Paschberg an diesem Föhnwochenende mied....
Aktuelle Bilder auf dem Straßenbahn.tk Forum
Und die Arbeit der Förster geht gleich weiter.....