Montag, 26. Juni 2023

"Unter Donner und Blitz" oder "Bahn frei"?

Obwohl wieder einmal dunkle Wolken dräuen, erfreut sich die Achenseebahn guter Nutzung und man sieht den Menschen, die damit fahren und die sie erblicken an, dass sie geliebt wird - auch wenn die CO2 Bilanz verbesserungswürdig ist. 
 
Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese Bahn und ihr Pendant im Hörl²-Tal die Alma Mahler des Bahnmanagments ist. Muse und Fluch zugleich.

Sonntag, 25. Juni 2023

Am Perlstein

Unklar war vor einigen Jahren ob der Perlsteinsteig in Vergessenheit gerät. Er tut es nicht und ist mittlerweile sogar von früheren Hindernissen befreit. Meiner Meinung nach der schönste Steig am Patscherkofel. 
 
Unerwartet schroff, aber leicht zu finden (wenn man den Einstieg entdeckt hat) und relativ leicht zu gehen. 
Schön schattig und nicht so überlaufen, wie der Zirbenweg: Man muss aber z.B. für die Vikarspitze 300 Höhenmeter mehr einrechnen. 

Freitag, 23. Juni 2023

Unterwegs zum Grillenparz

Kann man im oberösterreichischen Alpenvorland als Tiroler in Bergnot geraten? Ich schließe das nicht aus, bin aber rechtzeitig am rechten Bildrand im Mittelgrund umgekehrt. Der Windhagkogel (im Zentrum) und Hochsalm (außerhalb des Bildes) blieben unerreicht, weil das Gelände dem in Lindeben ähnlicher wurde (trotz des hier dichteren Waldes). 
 
Ich habe mich also hier im Almtal mit der links erkennbaren Burg Scharnstein begnügt (deren Windfähnchen aus Blech so tönt, wie ein ganzes Blasorchester), nahm unterwegs das Sperlwehr mit der Doppelwasserkraftschnecke mit, durchwanderte den Talkessel von Kirchdorf an der Krems und erstieg in einem nachmittäglichen Gewitter und ortskundiger Anleitung den Grillenparz.Der heißt wirklich so.

Dienstag, 20. Juni 2023

Wo man Kraft schöpfen kann

In der Zeit der Mahd stehen bei diesem Brunnen die Menschen Schlange und füllen in Pet-Flaschen und ganzen Kisten ihren Tagesbedarf ab. Nach meinem Eindruck mit gutem Grund, denn dieses Wasser bringt verbrauchte Energie zurück: Komme ich hier vorbei, seis bei Ausflügen oder diesfalls im Außendienst, geht es nicht ohne Einkehr. 1,5 Liter werden vor Ort getrunken. Leitungswasser würde ich allefalls zwei Glas schaffen. 
 
Für alle die sich schlapp fühlen hier meinen Tips: 
Prutzer Sauerbrunn (viel besser als der auch sehr gute Lader, den man in Flaschen abgefüllt kaufen kann - im Photo zu sehen)  
Schulser Sauerbrunn (vermutlich nicht der einzige hier)  
Namenlose Quelle in der Castagniccia (sieht aus wie ein römisches Wasserklo, das wasser schmeckt aber gleich gut als das ebenfalls in Mineralwaserflaschen erhältliche von Orezza) Kaiserquelle / Císařský pramen in Soos bei Franzensbad (sehr süffig, wenn da nicht das Spurenelement As wäre) 
 
Im Zusammnenhang mit diesen Sauerbrunnen schwärmte übrigens Peter Gstrein (+) von Val Sinestra dessen Sauerbrunn wohl besonders rote Wangen machte. Diese Quelle ist aber von Amts wegen versiegelt. Sie war nämlich eine der stärksten Arsenquellen Europas. Der Prutzer Sauerbrunn ist jedenfalls über diesen Verdacht erhaben.

Sonntag, 18. Juni 2023

Ein halbes Jahrtausend fährt durch Innsbruck....

An diesem Sonntag veranstaltete die Tiroler Museumsbahn eine Stadtrundfahrt auf den Geleisen der Regionalbahn. Somit kam die alte "Haller" endlich wieder einmal zum Rumer Hof. 
 
Auf der Facebookseite der TMB finden sich eine Eindrücke davon. 
 
Ich durfte im offenen Sommerbeiwagen schaffnern, was an diesem warmen Tage ein deutlicher Vorteil war. 
 
Beeindruckend, dass das Wagenmaterial des Dreiwagenzuges zusammen 500 Jahre* auf dem Buckel hat (natürlich nicht jedes Bauteil, denn manches wurde erneuert). 
 
*Berechnung TW BJ 1909 + BW Bj. 1900 + BW Bj. 1892 + BW Bj. 1891 bezogen auf 2023 = 500 Jahre = 1/2 Jahrtausend

Uiii...und das ist der 501ste Blogpost :-)

Donnerstag, 15. Juni 2023

Francesca Torzo

Knapp bevor die Ausstellung endete, doch noch dorthin.
 Francesca Torzo hat hier im AUT Teile ihres Werks präsentiert. Auch wenn die Regionalität ihres Ansatzes universellen Anspruch hat, erkannte man doch ganz gut ihren Bezug zu Genua. 
 
Obwohl mich das städtebauliche Modell an Motive von Alexander Kanoldt erinnerte, der eher in Latium malte, so erinnern mich die Gemälde Kanoldts auch an ein Motiv von Libero Verzetti, einem ligurischen Maler.
 
Wer jetzt meint, ich weiß das alles - nein. Ich hatte nur die Bilder "Subiaco" von Kanoldt und "Paesaggio di Periferia" von Verzetti im Kopf. Den Rest musste ich nun in meinen Büchern (Sergiusz Michalski, Taschen: Neue Sachlichkeit ISBN-10:3822804444 und Givanni Paganelle/Tito Pelizza, Sagep:Liguria et Arte ISBN 88-7058-515-X) erblättern. 
 
Aber im Grunde genommen beweist das nicht viel. Jedenfalls ein sehr haptische Ausstellung bei der man sich ordentlich zusammenreißen musste nicht alles zu berühren. Es gelang nicht immer. Gut, dass ich erst spät hingegangen bin.

Sonntag, 11. Juni 2023

Es gibt sie noch!

Also so gehts wirklich nicht! Daher zwei Tage später mit der Bahn zum Kofel.

Freitag, 9. Juni 2023

Igler und Igel

Morgenstimmung an der Bushaltestelle Schloss Ambras. Ca. 6 Uhr. Die einzige Igler des Tages würde um 6h35 fahren. Da ich ich nach Rinn und nicht nach Igls will, also leider nicht mit der Bahn. 
 
Der Punkt am Ende des Gehsteigs: Der Igel, der diesen Morgen nicht mehr erlebt hat. Er wurde wohl von einem Auto weggeschleudert. Hat nur ein wenig aus dem Mund geblutet. Die Totenstarre war schon ausgeprägt, sodass es leicht war, ihn von der Straße auf ein würdigeres Plätzchen im Gras zu heben. 
 
Die anschließende Wanderung von Rinn nach Marxen war trotz des traurigen Beginns schön. Selten so häufig eingekehrt.

Dienstag, 30. Mai 2023

Dänische Landschaft in Oberbayern

Nördlich von Zell (Gemeinde Albaching Ob.). Sah etwas dänisch aus. Ein Grabhügel? Wir radelten an diesem Tag von Pfaffing nach Landshut und Moosburg. Bei der Recherche im Nachhinein in dieser Gegend nicht so unwahrscheinlich, wenn auch nicht offiziell dokumentiert.

Dienstag, 23. Mai 2023

Die Privatiserung der freien Landschaft

  Dieser Blick hier zeigt einen alte Mähwiese im Dawinwald, 
dahinter die Abhänge des Hohen Riffler, den Cryseldis Hofer-Mitterer in ihren Gemälden so oft thematisierte. 
 
Diese Mähwiesen auf Dawin sind übersät mit Kochhütten. Das sind kleine Nolpenstadel, in denen man während der Mahd das Essen zubereitete. Die Mahd wurde in Stadeln deponiert und im Winter z.B. mit Heuschlitten zu Tal gebracht. Mittlerweile wird das alles maschinell in kürzester Zeit erledigt. 
 
Die Stadel verfielen oder wurden in Wochenendhäuser umgebaut. 
Der Reiz der Gegend, die freie gewellten Wiesenflächen mit Einzelbäumen, sich öffnenden Durchblicke und dazwischen hingewürfelte wettergegerbte Holzkisten wandelt sich stetig 
in Tiny Houses bei denen Claims z.B. mit Thujenhecken abgegrenzt werden. Die Straßen werden breiter. Die Zäune häufen sich, damit Fremde nicht auf der Wiese parken.
 
Irgendwann sieht es dann so ähnlich aus, wie in allen v.a. in den Siebziger bis Neunzigerjahren entstandenen Einfamlienhaussiedlungen, in denen Wohnhäuser lustlos hinter Sichtschutzhecken einzeln stehend, aber doch dem Nachbarn beinahe ins Teller schauend, einem ungewissen Ziel entgegenmarschieren. 
 
Die alten im Gelände maändrierenden Wege sind längst unter einem Netz von Privatisierungen verdeckt. Man fährt sowieso mit dem Auto. Und eigentlich ist egal, ob das Haus hier oder dort stünde. 
 
In diesem Fall hier gehts um einen Weg, der von Grins herauf in den Dawinwald führt. Man findet ihn, wie OSM-Mapper Hungerburg recherchierte, bereits in Wanderkarten aus dem Jahr 1911 (ungefährer Verlauf). Trotzdem muss er weg, denn das Grundstück, früher wohl Teil der Allmende, auf dem er verläuft, gehört jemanden. Wenn das (k)ein Grund ist? 
 
Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an diesen Blogeintrag hier.

Sonntag, 21. Mai 2023

Grebnettaw, unweit von Sredlov

Diese wilde Gegend findet man am Wattenberg, wenig Meter oberhalb der Landesstraße.

Montag, 15. Mai 2023

Wegerechte

Fußwege sind wichtig. Sie kürzen dort ab, wo die Umwege zu groß werden und man sonst das Auto nimmt. Fußwege dienen also, wenn sie geschickt angelegt sind, der motorisierten Verkehrsvermeidung und Energieeinsparung. 
Denoch werden sie noch immer allenthalben unterbrochen.  
 
Dieses Beispiel hier ist ein Freizeitweg, der um ein Weide herum umgeleitet wurde. Wenn man dann aber dem Wegweiser folgt (50m, nicht 5m) so wird man auf einen im Hang liegenden ca. 40cm breiten Korridor zwischen einer Dornenhecke und einem Elektrozaun geleitet. Kein Wunder, dass das weitere Konflikte hervorruft. 
 
Natürlich ist das Problem für den Landwirt nicht der Fußgänger an sich, sondern der respektlose Umgang mit der Natur und der Feldfrucht. 
Wanderer parken mal schnell am Bankett der Straße, "nur ein wenig" ins Feld ragend (Wieso mit dem Auto zum wandern? Weil es keinen Fußwege zum Ausgangspunkt mehr gibt)
Die sogannten Naturverbundenen lassen ihre Hunde auf Weideflächen. 
Radler radlen nicht auf dem Pfad sonderen mitten in der Wiese. 
Die Bauern antworten mit Schikanen. 
Die hundelosen einfachen Wanderer mit deutlichen Respektsverlust gegenüber allem was nach schleichender Priviatisierung der Alminde aussieht (z.B. beiläufiges Zäuneniedertreten)
Und die Gemeinden? Sie nehmen ihrer Aufgabe als Vermittler und Hüter allgemeiner Wegerechte offensichtlich nicht ausreichend wahr...nach dem Motto "Bei uns geht eh keiner zu Fuß".
 
Sollen sie doch ersticken im Autoverkehr?

Ein guter Film dazu ist hier zu finden!

Sonntag, 7. Mai 2023

Stadtstraße

Auch wenn die Fachwelt vornehmlich in manch andere neuen Wiener Stadtviertel blickt, so hat mich die Bruno Marek Allee eher überzeugt. Zwar wirkt sie auf den ersten Blick etwas fad - doch hat sie fast alles was notwendig ist, um einer Stadtstraße mit der Zeit "Grandezza" zu geben: geschlossene Häuserfluchten (die ruhiger Höfe abschirmen), Bäume, Radwege, Breite Gehsteige, Straßenbahn. Die Gegend werde ich sicher wieder besuchen. Nach einiger Zeit. Ich hoffe der neue Verlegenheitsbaum der Stadtplanungen aller Länder, die Gleditschie, wird halbwegs so prächtig wie Platanen oder Kastanien die leider nciht mehr so gut gedeihen. Bei den großzügigen Pflanzbereiche hätte man die altebkannten sicher auch hier setzen können (doch landschaftsplanergeben v.a. den Rosskastanien wenig Chancen im Stadtgebiet. Ein bißchen habe ich aber den Verdacht, dass die Radwege nur gebaut wurden, damit man einen Vorwand hat, kein Rasengleis zu machen (da dort der MIV zugleich fährt). Die Bäume werde diesen Nachteil hier aufwiegen, denke ich.

Donnerstag, 4. Mai 2023

Am Weg zum Arnethhof

Das Photo (aufgenommen von Luis Schönherr) wird beinahe 50 Jahre alt sein. 
 
Solange hats gebraucht, dass ich (zufällig) wieder exakt auf dem gleichen Weg unterwegs war, wie einst auf einer Wanderung mit meinem Vater von Tulfes nach Volders. 
 
Die Gegend hat sich schon etwas verändert. Einzelne Höfe, wie der Angerer Hof sind teilweise schön renoviert. Der Arnethhof selbst sieht beinahe wie vor 50 Jahre aus. Der Weg dazwischen hingegen ist verwachsen aber noch gelegentlich begangen. 
 
Zwei ältere Herren (noch hälter als ich), vor dem Arnethhof sitzend, lachten, als sie erfuhren das ich den Weg benutzt hatte, den man seit Ende der Achtzigerjahre nach einem Unwetter nicht mehr gerichtet hat.
 
Warum? Er führt ohnehin nur über die "Grenze" nach Tulfes. Soviel zu Frage, wo in Tirol die Fremde beginnt.

Donnerstag, 27. April 2023

Am Gasserplatz

In diesem Jahre "muss" das Klimaticket zu 1 bis 4 Besuchsreisen herhalten, die ich jeweils mit einer Wanderung kombinieren will. Mal sehen, wieviele wirklich gelingen. 
 
In diesem Fall ging es (was ich zuvor so nicht genau wusste), von Rankweil Bahnhof über den Gasserplatz in den Gasthof Eibe unweit der Tostner Burg zum Käsespätzleessen. 
 
Eine idyllische Wanderung hoch überm Reintal, fast immer entlang der jähen Kalkklippen mit schönen Tiefblicken auf Rankweil und Feldkirch sowie Fernblicken in die Schweiz und nach Lichtenstein. 
 
Dazwischen beschauliche Einsprengsel, wie das Biotop Gasserplatz, das Buddhistische Zentrum in Buchholz (wo das Stupa in einer "Heidi-Landschaft" steht) oder der Wasserschläfer am Mühlenweiher
 
Nach 25km und 800 Höhenmetern: Spätzle! 
"Waren sie ghörig?" Fragte der Wirt. Es wäre sonst nicht Vorarlberg :-)

Dienstag, 18. April 2023

Mikro ÖV

Ländlicher Mikro-ÖV am Wattenberg beim Aigenhof. 
 
Diesen Kleinbus gibt es jetzt bald das zweite Jahr. Es funktioniert gut. 
 
Man muss aber anrufen oder mailen um eine Kurs zu reservieren: 
 
Das Regiotax 525T fährt nach Fahrplan, hat aber nur sehr beschränkten Platz. 
 
Die Adresse für die Anmeldung ist etwas seltsam: "Nur für angemeldete Personen. Anmeldung und Informationen bei Salzburger Mietwagen und Reiseservice GmbH unter +43 664 1605952 oder sms@flughafentransfer.at". Aber man arbeitet im VVt daran das zu vereinheitlichen. 
 
Der Busfahrer wunderte sich übrigens, dass ich mich für die Fahrt angemeldet hatte.

Freitag, 14. April 2023

IIG Hochaus Friedensbrücke

Ich gestehe: Nicht allein die Architektur motivierte mich, an der AUT-Führung durchs neue IIG Hochhaus an der Friedensbrücke teilzunehmen. Es ging mir auch darum, den exklusiven Blick, der künftig nur den Bewohnern vorbehalten bleibt, auch einmal zu erleben. 
 

Mittwoch, 5. April 2023

Problembären

Die Brenta im Rücken, Caldes von Cavizzana aus (in etwa dort, wo der Weg nach Malga Grum abzeigt) mit Blick auf Samoclevo im Hintergrund. Um 1992. Damals ware die Bären im Trentino fast nur mehr eine blasse Erinnerung.
 
Aus gegebenem Anlass (doch wieder mal was Tagesaktuelles) grabe ich aus meiner alten längst offline gegangenen Gmx-Homepage einen Beitrag aus dem Jahr 2006 aus: 

Editorial Mai/Juni 2006
 
Bären am Paschberg. Man soll es nicht verschreien - doch es bleibt zu hoffen, daß solche Vorfälle eher auszuschließen sind. Die Vorgänge um den Bären JJ1 (Bruno) machen deutlich, wie hoch der Wert unserer gebändigten Natur ist. Innerhalb kurzer Zeit können jahrhundertelange Bestrebungen des Menschen, sich die Natur untertan zu machen, zunichte gemacht werden. 
 
Die Wildnis kann schneller zurückkehren, als man sich denkt - und mit ihr die verderbliche, grausige und unbarmherzige Natur, quasi die Fortsetzung der Marktwirtschaft in einem lebendigen, aber seelenlosen Umfeld.
 
Natur hat keine Seele. Sie geht ihren Weg ganz von alleine. Ohne Zutun des Menschen. Sie wird das auch noch tun, wenn es uns und v.a. unsere Zivilisation längst nicht mehr gibt. Wir haben es uns hier (in Tirol, in Innsbruck, am Paschberg...)gemütlich eingerichtet. Dennoch sind wird nur Gast. Geduldet. Nicht das Natur dulden würde. Sie (die Natur) hat uns gar nicht bemerkt. Selbst wenn wir noch so viele Treibhausgase produzieren und Boden zerstören sollten wird sie uns nicht bemerken. Sie wird auch nicht aufatmen, wenn wir dereinst verschwunden sind.
Die Natur geht einfach ihren Gang. Natur ist nicht das nette Vögelchen am aktuellen Titelbild
(habe ich hier entfernt). Auch nicht der schöne Wald am Paschberg (den ich wohl auch in manchem Text fälschlicherweise umgangssprachlich als Natur bezeichnet habe). Das alles sind nur Symptome der Natur. Symptome sind auch wir, sofern wir uns nur als funktionierende Lebewesen sehen, und alles was wir so tun. Die Natur braucht nicht geschützt zu werden - wohl aber deren Symptome..... Doch wie sieht es mit diesen Symptomen aus? 
 
Der Ökologe kennt den Ausdruck "Anthropogen überformtes Biotop". Das bedeutet so viel, wie eine durch den Menschen veränderte Natur. Der Mensch hat also in den Lauf der Natur eingegriffen. Allerdings nicht als "funktionierendes Lebewesen" ohne Gefühlsregungen sondern mit Wertvorstellungen, Hoffnungen, Ängsten und anderen Schwächen, die in der Natur (angeblich) keine Existenzberechtigung haben. Diese Schwächen mögen das wiedernatürliche im System sein - und zugleich das, was uns von anderen Symptomen (also Merkmalen) der Natur unterscheidet.
 
Gegenwärtig leiden wir unter einer Persönlichkeitsspaltung.
Einerseits treten wir Merkmale der Natur, wie Luft oder Freiraum, die wir zu unserem leiblichen Überleben brauchen, mit Füssen. Andererseits hegen und pflegen wir Merkmale der Natur, denen nur wenige unter uns gewachsen sind. Die Wiederansiedlung von Bären mag dafür ein Beispiel sein. 

Der Bär ist eine Erinnerung aus den Zeiten, in denen der Mensch begann seine Umgebung zu formen. Eine Erinnerung daran, in welchen Merkmalen sich Natur früher einmal offenbarte. Und eine Erinnerung daran, wie überlebensnotwendig es für die Menschheit war, sich durch die Bändigung dieser Merkmale einen Lebensraum zu schaffen. Wir leben in einem anthropogen überformten Biotop. Und nicht nur die unter uns, die die Stadt Innsbruck nicht verlassen. Unser Land ist längst keine "Jungfrau" mehr. Selbst im Karwendel bewegen wird uns eher in einem Garten. 

Und gerade darin liegt das Problem. Es gibt kein Zurück mehr. Wir können nicht sagen "sowohl Wildnis als auch Zivilisation". Wir müssen uns für einen Weg entscheiden. Zivilisation bedeutet nicht Zerstörung, sondern Kultivierung. Es bedeutet etymologisch betrachtet neben Landbau (Urbarmachung) auch Pflege, Geistesausbildung und Verehrung. Wir werden unsere Zivilisation nicht damit adeln, ihrem Lebensraum Bären (die in diesem Lebensraum kein Auskommen mehr finden können) aufzupfropfen. Damit gestehen wir lediglich ein, daß unser Gesellschaft nichts wert ist (was vielleicht augenblicklich stimmt), und daß wir hoffen, daß diese (edeln?) Wildtiere wieder die Oberhand übernehmen werden. 

Der Paschberg ist einer von vielen Erholungsräumen, der nur mehr entferntes Merkmal der Natur ist. Man kann hier wie vielerorts in Tirol die Erinnerung an Natur durch einen Filter erfahren. Nur so ist es möglich zu einem Naturliebhaber zu werden. Das mag schon bei vielen historischen Abhandlungen erörtert worden sein - doch gerät es in Vergessenheit. Die feindliche Natur bleibt in unserem Lebensraum großteils ausgeklammert. Das war ein großes und vor allem zeitlich langes Stück Arbeit. Es ist in Mitteleuropa sowie Teilen Süd und Nordeuropas besonders gut gelungen. 

Es ist eine Errungenschaft unsere Kultur. Wir sind dadurch aber auch verwöhnt worden. Wir nehmen die Gefahr dahinter nicht mehr so ernst. Und wir muten daher dem Werk unsere Vorfahren zuviel zu. Nur dünn ist die Haut, die uns von der Wildnis trennt. Unsere Gesellschaft lotet ihrer Grenzen wieder aus und wird erkennen müssen, daß sie noch immer dort sind, wo sie vor tausenden Jahren waren.
 
Wir sind im Begriff die Wurzeln unserer Zivilisation zu vergessen und wir laufen Gefahr wieder bei Null beginnen zu müssen. Wir wähnen uns gemütlich eingerichtet und haben uns verzettelt in allzu viele Aufgaben die scheinbar unseren Lebensraum bequemer machen sollten. Dort eine Straßenlückenschluss, da eine Umfahrung, daneben Gewerbegebiete, Einfamilienhäuser im Nirgendwo und zuletzt als Ehrenbezeugung an die Natur vereinzelt ausgesetzte Bären.
 
Hinter der dünnen trennenden Haut lauern aber wie ehedem Tod und Verderben. Die dünnen Haut ist dabei nur im übertragenen Sinn zu verstehen, da es um das Wesen der Dinge geht, die wir in die Welt setzen. Diese sind und bleiben Teil der Natur. Wir haben uns die Wildnis wieder in unseren mühevoll geschaffenen Paradiesgarten geholt.
Ob übermäßiger Straßenbau oder Bären ist dabei nebensächlich.
Einige Wahrnehmungen zum Abschluss, die diesen Artikel zum Thema Natur anregten. 

Zum Bären
Lt. Meyers Universallexikon ist der Bär ein (sich zwar überwiegend vegetarisch ernährendes) Raubtier, das oft umfangreichen Wanderungen ausführt. Der Bärenkult ist eine der ältesten Religionen.
Ein Bär braucht ein Revier in mittleren Höhen von ca. 100km². Versuchen sie einen Kreis mit ca. 11 km Durchmesser (allenfalls in Streifen zerschnitten) so in Tirol unterzubringen, daß es keine Berührungspunkte mit größeren Siedlungen gibt. Anzunehmen ist, daß der Bär grundsätzlich einen ähnlichen Siedlungsraum bevorzugt, wie es der Dauersiedlungsraum des Menschen ist.
 
Zum Naturschutz
Warum gibt es so viel Tierliebe, soviel Baumaktivisten, aber nur wenige die sich mit den Merkmalen der Natur als Gesamtheit befassen. Oder sind letztere nur zu still (wäre immerhin möglich)? Naturschutz ist auch Menschenschutz. Kultur ist Pflege. Ist Naturschutz und Kulturschutz eines? 

Zum Verkehr
Allgemein wird festgestellt, daß restriktive Maßnahmen im Straßenverkehr nur dazu führen, daß der Verkehr in andere Bereiche eindringt, in denen man es bisher ruhig hatte. Die Handhabung des Individualverkehrs wird damit immer mehr zu einer Art Krankheitsbekämpfung, deren Auswirkungen auf den Lebensraum mit dem einer Entziehungskur zu vergleichen sind. 

Warum überhaupt das alles - und gerade hier auf dieser Homepage? 

Ich beobachte in Gesprächen mit manchen Freunden und Arbeitskollegen, daß Versuche positiven zivilisatorischen Veränderungen das Wort zu reden (und damit meine ich z.B. ressourcensparende Maßnahmen, Schutz von bestimmten Merkmalen der Natur) als schwarzseherische Tendenzen verstanden werden. Allgemein wird z.B. die Peak-Oil Theorie verneint, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Ressourcensparen hat also beispielsweise schon den Anstrich des Herbeiredens von Unheil. Ebenso das Fahren mit der Igler statt mit einem Auto nach Igls. Die Angst muss tief sitzen, wenn solche Aussagen bereits als Bedrohung empfunden werden. So bleibt in mir eine gewisse Verständnislosigkeit zurück, da doch sonst im modernen Management so oft von positiven Herausforderungen gesprochen wird. Das Ende des Öls und der automobilen Gesellschaft ist doch eine Chance ersten Ranges, Neues zu schaffen!


Das alles kann ich auch heute noch unterschreiben, also kümmert mich mein Geschwätz von Gestern. Der Sprung vom Bären zu Straßenbau und Schlusswort mag zu erst etwas seltsam anmuten, aber da in der Diskussion der jüngste Bärenzwischenfall der Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall umzukommen gegenübergestellt wird, passt es auch hier. Und ja. Ich halte von Großraubtieren und Autos im oder nahe des Dauersiedlungsraums noch immer nicht allzuviel.
 
Zum Nationalpark Brenta/Adamello: Dieser hat eine Fläche von 62000 Hektar. Ein Bär braucht, wie weiter oben erwähnt, ca. 10000 Hektar Revier und günstigsten Umständen 1/4 davon.
Bestenfalls haben in diesem Naturpark 24 Bären Platz. Man kann daraus schließen, dass das Projekt Life Ursus schon in der Grundkonzeption darauf abzielte, den Natur- und Nationalparkverbund des Umfelds flächig mitzunutzen. Dieser Verbund reicht von der Schweiz über Südtirol bis ins Nons und Sarcatal und hat lt. Wikpedia eine Fläche von 2647km², was somit für bestenfalls ca. 100 Bären reicht. 
 
In diesem Fall, dafür muss man sich die Karte der Gebiete nur ansehen, gibt es dann Zivilisationskorridore, die von Wildtieren gequert werden müssen. Diese lassen sich nämlich nicht so einfach durch Wegsperren etc. abspeisen, wie menschliche Fußgänger und werden sich wohl eher an die Regel "recta sequi" halten.
 
Die Korridore mit "Nutzungskonflikten" sind demzufolge:
  • Val di Sole am Mostizzolo nach Westen
  • Hinteres Ultental ab Stausee
  • Oberes Sarcatal am Tione
  • Ogliotal am Incudine (nördlich von Edolo)
  • Raum um Bormio
  • Östliche Seitentäler des Engadin zwischen zernez und Scuol
  • Äußeres münstertal beim Mals über Sesvenna bis Scuol

Donnerstag, 30. März 2023

Wo die Energie verpufft

Public Domain, Wikipedia
(Ich gebe zu: böser bildlicher Kommentar zum unten dargelegten; vermutlich mit ähnlichem Wirkungsgrad; )
 
Ich poste hier, datierend auf den 30.3.2023, als dieses Mailkorrespondenz geführt wurde, im Nachhinein (aus gegebenem  Anlass am 30.6.2023) diesen Inhalt 
 
Anfrage eine Kollegen
"Hallo Martin 
Da du mir als Experte bzgl. innerstädtischer öffentlicher Verkehr in Erinnerung bist, wollte ich aus privatem Interesse an Technik bzw. Energie nur wissen, ob du dir vorstellen kannst, dass die IVB ihre Trams mit Wasserstoff betreibt… LG XXX"
 
Meine Antwort darauf:
"Hallo XXX 
Energieexperte bin ich keiner. Ich kann nur das wiedergeben, was mir Maschinenbau- und Elektrotechniker u.a. erklärt haben und was ich persönlich daraus schließe: 
 
 Von dem Strom, den du brauchst um eine bestimmte Distanz zu fahren, gehen 
bei direktem Netzanschluss (also über Oberleitung) 5% 
bei Batterie ca. 10% 
Wasserstoff über Brennstoffzelle ca. 70% 
und bei E-fuels ca. 85% 
im Umwandlungsprozess, Transport, Lagerung und Anwendung verloren. 
(alles immer vom Primärenergieeinsatz gerechnet) 
 
Anders herum: 
Für 1km Fortbewegung im Fahrzeug musst du (oder jemand anderer; z.B. ein Sklave?) 
mit Strom aus der Leitung für eine Wegdistanz von 1,05km 
mit Batterie 1,1km 
mit Brennstoffzelle 1,7km und 
mit E-fuel 1,85km „fahren“ 
 
Daher müsste man den Strom möglichst direkt*
einspeisen und darf nicht als „Zwischenhändler“ Stoffe verwenden, die zur Herstellung elektrische Energie benötigen und bei erneute Umwandlung in Bewegung weitere Verluste erleiden. 
 
Es mag betriebswirtschaftliche Gründe geben, die die Verwendung von solchen Zwischenstoffen interessant machen. Ich reime mir das so zusammen: 
 
Wenn der Stromanbieter Kleinverbrauchern (Haushalten) entsprechend höherer Tarife anbietet und der Wasserstoffproduktion ordentliche Nachlässe (um die 85%) gewährt, kann er das Marktgefüge so verzerren, dass die immanenten Verluste der Energieumwandlung einfach an Privatpersonen ausgelagert werden, die zudem dann auch noch das produzierte E-Fuel kaufen. So kann also dadurch ein Geschäft generiert werden. Ob das allerdings im öffentlichen Interesse ist, möchte ich bezweifeln ;-) 
 
Vorstellen kann ich mir auch, dass eine Einzelperson, die ein Kraftwerk betreibt und keinen guten Einspeisetarif ins öffentliche Stromnetz bekommt, bevor der Strom verpufft, diesen für so etwas „verheizt“. Soll ja Fälle geben wo ein Kleinkraftwerk Überstrom in einem Tauchsieder verpuffen lässt; da ist allemal diese Alternative sinnvoller. Fragen müsste man sich aber dann auch, ob der ** Einspeisetarif ins Netz dem öffentlichen Interesse widerspricht. 
 
 lg Martin 
Soweit die Meinung, die ich mir gebildet habe; genauer können es sicher die Kollegen von der XXX erklären" 
 
*)ab Produzent = Kraftwerk
**) ungünstige
Seit Kurzem ziert das die Feuermauer des Hauses Heiliggeiststraße 11. Ob da Ives-Klein-Blau (genauer gesagt I.K.B. was nicht für die unweit stehende IKB steht...oder doch?) ist? Der Künstler hat hier einen Homepage. Er scheint Blautöne zu bevorzugen.

Mittwoch, 8. März 2023

Zwischen Fichtenbrunnenboden und Zwieselbach kann man das sehen, wenn man nicht dort geht, wo der Weg markiert ist. Wo das in etwa ist? Hier ist der Tourenvorschlag

Samstag, 4. März 2023

Was soll man mehr schreiben, als "Gratuliere!" ? Wenn ich natürlich daran denke, wann wir in der Steuerungsgruppe erstmals zusammensaßen.....darüber vielleicht beim 20 Jahrjubiläum (was nicht mal so lange hin ist)

Freitag, 24. Februar 2023

Das alte Schönruh ist Geschichte. 
Ein Verlust? Das Schwimmbad ist längst weg. Das alte Bahnhofsgebäude schon lange abgebrannt.
 
Das neue Schönruh soll nach einem Wettbewerbsentwurf von Architekt Köberl gebaut werden, der die Raumkonzeption der alten Anlage aufnimmt. 

Ich bin am 24.3. gerade vorbeispaziert, als die letzten Reste verräumt wurden. 
 ***
 
Zufällig wurde auch  etwas später an diesem Tag am Lanserbach (im Graben hinter der Mauer) eine noch unidentifizierte skelettierte Leiche gefunden. Das zeigt ein wenig wie verlassen, diese Gegend nun lange Zeit war. Seit gut zehn Jahre war der Steig im Schlosspark am Lanserbach, den ich früher gelgentlich weglos bis zum Felseneck weiter ging gesperrt. Wie der nun etndeckte dort hingelangte ist rätselhaft.

Dienstag, 21. Februar 2023

Oben läge noch Schnee. Aber ich wollte Leberblümchen sehen. Und so ging es über den Aubodensteig nach Mösern. Nich der direkteste Weg, aber seh sonnig.

Sonntag, 19. Februar 2023

Ob den Anweisungen dieses Schildes Folge geleistet wird, darf bezweifelt werden. Für mich gilt es nicht, Ich bin am Paschberg wirklich kein Tourist.

Freitag, 10. Februar 2023

"Wild"langlauf

Die Loipe die den Speicher Längental im Kühtai umrundet ist momentan wegen der Baustelle des Speichers Kühtai unterbrochen. Ich habe im letzten Winter bei einer Tour dort einen Weg gesucht, der möglichst problemlos das Gelände tangiert. Man kann die Runde so mit ein bis zweimal Schi abschnallen voll machen. Wie ich nun feststellen konnte, hat sich dieese Praxis eingebürgert mit dem Manko, dass auch Fußgänger in der Loipe gehen. Diesmal musste ich nicht selbst spuren :-)

Sonntag, 5. Februar 2023

Winter

So richtig wird der Winter wohl nicht in die Gänge kommen, vor allem in tieferen Lagen. Daher ein Ausbruchsversuch dorthin, wo der Schnee auch unter 1000m ist: 
 
Winterbach schien mir dafür das passende Ziel. 
 
Das ist die Haltestelle an der Mariazellebahn, wo im Winter so ungefähr niemand aussteigt. Belohnt wurde ich zuerst mit Wegen, für die Schlittschuhe adäquater gewesen wären, anschließenden üppigen Kuchen (Teig Innen, Fülle Außen, das Ganze mit grünem Marzipan umgürtet) im Hotel im Hintergrund umd schließlich bei einem Winterwanderungsversuch an der "Untereierzeile" bis zu den Knien im Schnee zu versinken. Winter at its finest. 

Ich hätte also Schneeschuhe mitnehmen sollen. Und wechselte nach diesem Versuch mit dem zufällig am "Eislaufplatz" daherkommeden Bus die Täler, unter Mitnahme eines Frühlingsintermezzos in Neubruck bei Scheibbs, nach Göstling, wo noch mehr Schnee lag. 

Auf ein Wiedersehen im nächsten Winter. Mit Schneeschuhen. Und keinesfalls am Wochenende. Denn die Züge waren nun zum ersten mal bei einem KT-Ausflug wirklich voll.

Sonntag, 29. Januar 2023

Wir müssen uns anstrengen, damit alles schlimmer kommt.

Westlich von Telfs erstreckt sich eine arkadische Landschaft, die in der Biotopkartierung unter anderem als "Trocken- und Halbtrockenrasen zwischen dem Johannissteig und St. Moritzen" beschrieben wird. Es wechseln sich solche Trockenhänge mit einzelnen Gehölzgruppen (z.B. Schlehe und Berberitze) ab, nach Westen hin geht es in das vom Naturschutz weniger wertvolle aber gleichermaßen reizvolle Föhrengebiet des Fiechter Köpfls über. 
 
Weniger arkadisch geht es huiwer unweite des Rappentals zu. Man meint, dass hier Zyklopen mit ihrem zyklopentypisch eingeschränkten Blickfeld gearbeitet haben. 
 
Gewiss. Das wird rekultiviert und nach wenigen Jahre wird man kaum mehr ahnen, dass dort gebraben wurde. 
 
Was aber doch stutzig macht ist der Zweck: Es wird eine Gasleitung gebaut. 
 
Die Anstrenungen der Gesellschaft gehen, scheints,in die Richtung, in die sie nicht hinmöchte.

Mittwoch, 25. Januar 2023

Schibus nach Lech

Ich höre immer wieder, dass das Klimaticket (KT) zu Kapzitätsengpässen beim ÖV führt. Das könnte ein Beweisbild sein, ist es aber nicht, denn das ist der Linienbus von St. Anton a.A. nach Lech, für den jeder Urlauber trotz Gästekarte ab Voralrberger Landesgrenze den vollen Fahrpreis löhnen muss. 
 
Mit dem KT fährt man natürlich frei. Ob allerdings wir 3-5 KT-Fahrgäste das Faß beinahe zum überlaufen brachten möchte ich bezweifeln. 
 
Auf der Rückfahrte erzählt mir ein Pendlerin, dass man in Lech unbedingt in der Endhalstellle den Bus besteigen muss, da man sonst als regularäer Fahrgast im Bus keinen Platz mehr bekommt. Wahrscheinlich bräuchte man dort einen 15 Minutentakt in der Saison.
 
Warum  Lech, das doch ein recht mondänder Wintersport ist, noch keinen Bahnanschluss hat, ist mir ein Rätsel.

Was einen in jedem Fall versöhnt: Beste Loipenbedingungen und gutes Essen (Spaghetti mit Allermannsharnisch) zu allerdings mondänen Preisen.

Donnerstag, 12. Januar 2023

Schöngamp

Ein etwas andere Loipe ist die Route zur Schöngampalm in Fiss. Das interessante an der Loipe ist, dass sie vom Rad des Sonnenplateaus in das Urgtal hineinführt, dabei aber in weitem Bogen ständig das Inntal tangiert, wo sich weite Ausblicke nach Osten auftun. Permanent meint man, man sei nun im Urgtal, das aber tatsächlich erst auf den letzen drei Kilometern der 12km langen Loipe erreicht wird. 
 
Ich habe auf Alpenverein-Aktiv eine Tourbeschreibung dazu gepostet. Im letzten Teil der Tour kommt man in Wälder mit altehrwürdigen Zirben aus denen wohl schon manche Bloch fürs Fisser Blochziehen geschlagen wurde.

Mittwoch, 11. Januar 2023

Regionalbahn Testfahrten in Rum

Endlich: Die Eröffnung der Regionalbahn nach Rum naht. Doch zuvor wird ausgiebig getstete, damit man Probleme bei den Ampelschaltungen vor regulärer Betriebsaufnahme beheben kann.

Mittwoch, 4. Januar 2023

Brennender Berg

An einem kalten, trockenenen Tag würde man den Fels hier vermutlich wegen aufsteigenden Dampfwolken teilweise nicht sehen. Das Wetter war aber ozeanisch: mild und feucht. 
So war die Wanderung dorthin zwar schön, aber dann doch etwas enttäuschend - bis ich versuchte, in der Höhlung im Hintergrund eine Aufnahme zu machen und feststellte, dass das nicht möglich war, da sich die Kameralinse sofort beschlug.
 
Der sogenannte "Brennende Berg" ist ein seit 400 Jahren vor sich hin schwelendes Kohleflöz, in den ausgedehnten Buchewäldern eine halbe Stunde oberhalb von Dudweiler, dem vor seiner Eingemeindung in Saarbrücken, "größten Dorf Europas".

Die Gegend ist vom Kohlebergbau geprägt und man bekommt eine Ahnung, wenn man hier wandert, was es mit den "Ewigkeitsaufgaben" des Bergbaus auf sich hat. Faktisch gibt es keine Gebäude im rechten Winkel, den der Boden ist in Bewegung, alles setzt sich. Auch wenn der Baustil der dortigen zum Großteil kaum 100 Jahre alten Wohnhäuser ein anderer ist, so ist der räumliche Eindruck beinahe mittelalterlich.

Wie kam ich dorthin? Ich wollte einmal die Fahrräder der Firma "Utopia" testen. Nachdem diese Firma mir schon seit fast 35 Jahren ein Begriff ist und ich zufällig von der Möglichkeit von Testfahrtterinen in den Weihnachtsferien erfuhr, habe ich endlich einmal die Gelegenheit zu einem Kurztrip nach Saarbrücken (u.a. mit Stehplatz im TGV) ergriffen. 
 
Vor der Radtestfahrt am Nachmittag spazierte ich vom Hotel nahe das Saarbrückener Bahnhofes in der Morgendämmerung aufs geratewohl ins Gelände, und entdeckt beim konsultieren der OSM den "Brennenden Berg" von dem ich das letzte Mal wohl in der Schule gehört habe. Zwar gibt es auch in Tirol in Bad Häring ein solches Phänomen. Aber neugierig wurde ich erst dort im  dämmerigen Wald, bei Nieselregen, zwischen Saarbrücken / Rodenhof und Herrensohr.

Samstag, 31. Dezember 2022

Ein gutes neues Jahr 2023 !
 

Was daraus geworden ist?

Montag, 26. Dezember 2022

Das Haus Bichlweg 4 glänzt nicht nur mit Oberleitungsankern sondern auch mit dieser schönen Stubenfensterkrippe.

Mittwoch, 21. Dezember 2022

....da hab´n edle Ritter g´haust.....

Beim Resumieren des Dezembers fiel mir auf, dass sehr viel gleichzeitig passiert ist - also immer einzelne Tage mit einem Haufen Eindrücken vollgepackt waren. 
 
Entweder ich bin noch Lockdown verwöhnt oder es ist tatäschlich "wuseliger" geworden. 
 
Da ist es dann schön entspanned z.B. auf ein solch natürliches Aquarell zu schauen, indem die Natur einen Wald auf die Hofgartenmauer gemalt hat. Damit doch noch adventliche Besinnung aufkommt. 
 
Lesewarnung für anhand des Bildes meditieren Wollende: Hier nicht mehr weiterlesen! 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die seltsame Aquarellmuster kenne ich auch vom Schloss Ambras. 
Dort haben die Rinnsale von den Mauerdächern auf den geböschten Wänden ähnlich Spuren verursacht. 
 
Mein vater hat die Herkunft mit ;-) immer so erklärt, dass die Spuren durch an die Wand pinkelnde Ritter entstanden wären. Eine Theorie, die ich noch immer gerne annehme und weiterverbreite.

Sonntag, 11. Dezember 2022

Oberleitungsbus Amras

Diese Oberleitungsverankerung findet sich beim Tenneck des Hauses Bichlweg 4 und dürfte wohl aus den Beständen von Straßenbahnleitungsankern kommen. 
 
Wie kam der hier her, mehr als 500m von der nächste Straßenbahn entfernt? 
 
Die Antwort dürfte im unvollendeten O-Busprojekt nach Amras zu finden sein. Dieses wurde gegen Ende des zweiten Weltkrieges gebaut, erlebte aber keinen regulären Verkehr mehr. Beim Bierwirt befand sich die bereits voll installierte Obus-Wendeschleife. In der Philippine Welserstraße , Geyrstraße und auch weiter stadteinwärts hingen die Leitungen noch eine Zeit lang ungenutzt.

Donnerstag, 8. Dezember 2022

Ruetzwerk

Endlich gelang es wieder einmal die "Traditionswanderung" von Igls nach Telfes durchzuführen. Das ist eine von zwei* Möglchkeiten vom Tummelplatz mit der Tram ins Stubaital zu kommen:
 
 Rauf nach Igls, dann (um 10:27) Wanderung über Patsch, Europabrücke, Maria Theresianische Brennerstraße, Stollensteig, Gallhofweg und Leitensteig nach Telfes, dort einstieg in die stubaitalbahn nach Innsbruck (um 13:36). 
 
In etwa in der Halbzeit (11:49) blickt man vom Beginn des Stollensteigs hinab auf das Dach des Ruetzwerks, das von Ing. Riehl zur Stromversorung der Mittenwaldbahn gebaut wurde. Bei Telfes gab es bis in die Achzigerjahre noch einen Auqädukt (externer Link zu Ansichtskarte) mit einem Kanalwärterhaus, das dem Bahnhof Hochzirl sehr ähnlich sieht (es steht noch heute).
 
 Das Ruetzwerk selbst ist ein interessantes noch sehr im Historizismus verhaftetes Gebäude. Ganz im Sinn der Frage "In welchem Stile und mit welcher Typologie wollen wir ein Karftwerk bauen?" Hier scheinen sich die Planer Anregungen bei der Innsbrucker Heiliggrabkriche genommen zu haben. Auch die Kraftwerkshalle besteht aus sieben Kapellen, was man vor allem im Luftbild gut erkennt. 
 
Es ist zu vermuten, dass selbst, wenn Riehl sich von seinem Bruder in Berlin den jungen Mies van der Rohe vermitteln hätte lassen, trotzdem kein Farnsworth House herausgekommen wäre (denn das "Klösterli" von Alois Riehl sieht etwas bieder aus)
...doch wer weiß?

*)die zweite Möglichkeit, die ich noch schuldig blieb: Tummelplatz-Bergisel (L 6), Stibaitalbahnhof-Telfes (Stb)

Freitag, 2. Dezember 2022

Ein unscheinbares Baudenkmal

Was ist das? Straßenbahnfreunde aus der Gegend wissen es gleich: Die Remise der ehemaligen Hallerbahn am unteren Stadtplatz in Hall.
 
Bei der Verleihung des Bahnkulturpreises 2022 sprach auch Bürgermeister Margreiter, dass man aus der Remise etwas mit historischem Bezug machen sollte. Wie auch immer, ich würde es bevorzugen, wenn die Regionalbahn bis zum Haller Krankenhaus und weiter nach Mils führe. 
 
Aber immerhin scheint es ein gewisses Wohlwollen gegenüber der Bahn, wenngleich noch nostalgisch gefärbt, zu geben. 
 
Vielleicht ist diese Remise auch ein Tschechowsches Gewehr?

Freitag, 25. November 2022

Österreichischer Bahnkulturpreis 2022

Schon sechs Tage später findet man sich wieder in der Remise.
 
Den Tiroler Museumsbahnen wurde der Österreichischen Bahnkulturpreises 2022 verliehen. Die Festgäste beäugen gerade den renovierten Zug und Landesrat Rene Zumtobel (links) schießt ein Erinnerungsphoto.
 
Aus dem oben verlinkten Text ein Auszug: 
Das Siegerprojekt wurde von 1986 bis 2020 in ehrenamtlicher Arbeit von den Mitgliedern der Tiroler MuseumsBahnen (TMB) aufgearbeitet. Dabei wurde eine eindrucksvolle Begleitrecherche angestellt, um die einzelnen Fahrzeuge bei den unterschiedlichen Eigentümern ausfindig zu machen und in einen historischen Zustand zu überführen. Diese Zugskomposition ist nicht nur für den Innsbrucker Raum identitätsstiftend, sondern auch in der österreichischen Rollmaterialgeschichte von hoher Bedeutung. Das Projekt wurde auch von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben und der Stubaitalbahn GmbH (IVB) über die Jahre unterstützt. 
 
Man kann sagen, dass damit die Vereinstätigkeit beinahe künstlerische Weihen erhielt. Denkmalschutz bei Fahrzeugen ist ja eine ziemlich Gratwanderung zwischen denkmalschützerischen und sicherheitstechnischen Ansprüchen. Da das Wesen eines Fahrzeugs "Fahren" ist sind hier Kompromisse nötig und es ist erfreulich, dass die hier gelebte Praxis gewürdigt wurde.
 
Hier noch die Liste aller Preisträger im Jahr 2022.