Dienstag, 6. Juli 2010

Gletschermühle


Man könnte annehmen, dass das heute wieder typisches Pfarrwallfahrtswetter war (vgl. Pfarrwallfahrt 2009. Dem ist allerdings entgegenzuhalten, dass 2008 recht schönes Wetter war, sodass man nicht von einem Gesetz der Serie sprechen kann....

Auf dem Rückweg von Heiligwasser ein Abstecher zu einem magischen Ort der Kindheit am westlichen Rand des Ullwaldes: Die Gletschermühle.
(die eigentlich ein Gletschertopf ist.)

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Besuch dort mit meinem Vater erinnern - an den Gang durch den damals dichten Jungwald, an das sich öffnende Plateau mit den windgebeugten Föhren - und an seinen Erzählungen darüber, wie diese Oberflächenform entstand. Wir sind dann lange dort gesessen und haben darüber gesprochen, wie man das stehende Wasser mit einem Saugheber aus dem Loch herausbekämen um zu sehen wie tief es ist.
Einige Zeit später habe wir das auch getan - wobei der Schlauch bald verstopfte und der Boden mit eine starken Schicht vermodernden Laubes und Föhrendnadeln gefüllt war.


Ein Stein kollerte in einem Gletscherbach in einem Strudel ständig im Kreis - jahrelang - und bohrte so das Loch (der Kolk), das wir heute sehen. Ich stelle mir noch immer - so wie als Kind - das schäumende, tosende Wasser vor, das aus den schmelzenden eiszeitlichen Gletschern über das Plateau rann - heute ist dort nur mehr Waldesruh (der geologische Begriff "Stumme Zeugen" ist hier sehr treffend; der Geologe, der diesen Begriff geprägt hat, muss ein ziemlicher Romantiker gewesen sein)

Früher konnte man den Kolk an der "Eisrandterrasse", der ein Naturdenkmal ist, ohne Infotafel und Sicherheitsgeländer betrachten. Das geht heute nicht mehr. Die Anlage ist zwar gut gemeint und informativ, aber sie ist der Stimmung des Ortes doch etwas abträglich - vielleicht auch zu nahe an der eigentlichen Sehenswürdigkeit angebracht
Wahrscheinlich wird es aber vom heutigen Besucher nur mehr dann als Besonderheit erkannt, wenn es auch entsprechend markiert und erklärt ist - für die Väter, die nicht wissen was es ist und es ihren Kindern nicht erklären können.

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