Sonntag, 10. Dezember 2023

Wir sagen euch an den lieben Advent...

Dienstag, 28. November 2023

Doch einmal wieder etwas bald Tagesaktuelles: 
 
Hier kann die Iglerbahn ihren Vorteil voll ausspielen, wie die Fahrplanabfrage in der Relation Lansersee-Tummelplatz für den 10.12.2023 zeigt.
 
 Iglerbahn:
Busverbindung:
Was der Fahrplan sonst so alles hergibt, zeigt diese Analyse

Sonntag, 29. Oktober 2023


 
Föhn und kanadischer Waldbrandrauch (?) oder Saharasand (?) am Rinnerbichl.
Man beachte, wie weit die Freileitung von Masten ausgependelt ist.

Freitag, 20. Oktober 2023

 

Ein seltsamer Zwischenraum. 
Naturbelassen ist das nicht mehr. So fließt der Kasbach in seinem Unterlauf durch Jenbach. Links sieht man die überdimensionierte Ortsauffahrt, die von der Autobahnabfahrt hinauf zur Tratzbergstraße führt. Rechts verläuft die historische Einfriedung der ehemaligen Reitlingerwerke bzw. des alten Schmelzhüttenareals. Hinter der Mauer befindet sich das Jenbacher Museum.

Montag, 16. Oktober 2023

Wenn man bei uns in Tirol ein Törggelewanderung machen möchte, dann geht das z.B. im äußeren Kaunertal ganz gut. Der Wallfahrtswegnach Kaltenbrunn - mit der Variation über Kaunerberg führt durch Haselhaine, entlang von Trockenmauern, über flechtenbewachsene Felskuppen, die noch ein wenig die sommerliche Wärme speichern, entlang von Waalen, vorbei an kleinen Bewässerungsteichen, einsamen und weniger einsamen Kapellen, Marterln bis hinaus nach Prutz, oder wers länger haben will nach Untergufer, sogar Fließ und übers Platt schlussendlich nach Landeck. 
 
Als Wallfahrt ist der Weg natürlich in die umgekehrte Richtung zu gehen - nach Kaltenbrunn das man hier von Ebele aus in den Steilhängen unterm Kauerngrat erkennt. Die Wallfahrtskirche Kaltenbrunn ist ein Haus im Haus, denn im ursrpünglich gotischen, barock überstuckten Kirchenschiff steht eine barocke Kapelle. Es wirkt ein wenig so, wie das heilige Haus in Loreto. 
 
 *** 
 
Ob mit "Unsre liebe Fraue von Kaltenbrunnen" dieser Orts besungen wurde, ist unklar. Da die weiteren Strofen sich auf Brabant bzw. Flandern und im speziellen Bergen op Zoom beziehen, wird man wohl dort auch suchen müssen.
 
Unsre liebe Frau von Foya fiele mir da ein (weil sich in der Jesuitenkirche in Innsbruck ein Reliquie des Gandenbild befindet). Doch dort (in Foi bei Dinant) gibt es keinen kalten Brunnen. Und das orignale Gnadenbild war in eine Eiche eingewachsen.

Samstag, 7. Oktober 2023

Nicht nur die Architekturbiennale lässt einen ratlos zurück. Auch dieser Morgen, so schön er hier in Venedig sein mag (das Photo hatte ich um 7h30 ausgenommen). Die Nachrichten habe ich erst beim Frühstück mitbekommen.

Und wer ist nun Schuld? 
Nach meinen bisherigen Überlegungen (der Eintragsnachtrag wurde am 29.10.2023 verfasst) würde ich sagen: Kaiser Hadrian?...Nebukadnezar II?...
Aber wahrscheinlich greift selbst das zu kurz. Wir sind nur Gast auf Erden.

Dienstag, 3. Oktober 2023

Mini Fundus

Es ist mir ja schon beinahe peinlich, erst nach mehr als zehn Jahren dienstlicher Zuständigkeit auf solch ein Sehenswürdigekeit zu stoßen. Aber man gelangt eben an manche Stellen nur hin, wenn es einen dorthin aus andere Notwendigkeit verträgt.

Allen Pfundsern wird das so bekannt sein, dass man wohl meint keinem es direkt ans Herz legen zu müssen (gut; der TVB Oberland wirbt eh dafür - aber eher als Kinderwanderung). 
 
An einem alten Waalweg wenige Höhenmeter oberhalb von Stuben findet man diese Modelle wichtiger historische Häuser in und um Pfunds. Die Anlage, so berichtet die Infotafel in einem Text von Robert Klien, wurde von einer Gruppe von Pfundser Bastlern errichtet. 
 
Wenn man hier durchschreitet, fühlt man sich wie in einem Heiligtum. Und man vermeint ein wenig, das hier beseelte Uschebtis (sehr frei interpretiert) der tatsächlichen Häuser im Ort unten stünden.
 
Was solche Erlebnisse auch zeigen: Tirol ist groß. Da reicht wohl ein Leben nicht aus, alles zu entdecken, was darin steckt.

Sonntag, 1. Oktober 2023

Im Vikartal

Dieses Jahr war ich rückblickend seltener Gast am Patscherkofel. Der 1. Oktober war diesbezüglich keine gute Idee, denn an diesem Tag wollten alle dorthin. Schlussendlich führte das zu einer Fußwanderung (das Warten an der Seilbahnkasse hätte zu lange gebraucht) über den Almweg 1600 rund um den Patscherkofel herum mit Begegnungen unterwegs, die man an einer Hand abzählen konnte, die aber dafür umso angenehmer waren. Das Beste daran: Ich habe die Route so nicht ausgesucht, bin nur mitgegangen.
Das Photo zeigt das Meissnerhaus. Nicht am Bild erkennbar sind die sehr gehaltvollen Topfenkuchen, die man dort bekommt.
Erkennbar ist hingegen der leichte Schleier im unverschämt blauen Himmel: Das ist - so der Wetterbericht - die Asche der Waldbrände Kanadas. Einziges Manko: Die Igler fährt momentan nicht (siehe dieser Beitrag)

Sonntag, 24. September 2023

Schloss Trautson

Am Tag des Denkmals lud der Verein Schloss Trautson zu einem "Kirchtag" mit sehr guten selbstgemachten Kuchen und schöner Musik auf das in Renovierung befindliche Schloss. Der Standort ist ein spektakulärer, den man am Weg in den Süden gern übersieht. 
 
Die Brennerbahn durchfährt nämlich den Burghügel im 125m langen Matreitunnel (ebenso wie das die Sill unmittelbar nördlich in einem ähnlich langen Tunnel unter der Brennerbahn macht). 
Von der Ellbögnerstraße sieht man zwar hin (siehe Bild) - allerdings war der Burghügel lange Zeit sehr verbuscht und kaum wahrnehmbar. 
 
Schloss Trautson wurde im 2 Weltkrieg zu einem Totalschaden. Ähnlich wie in Reith bei Seefeld galten die Angriffe der Eisenbahninfrastruktur; zerstört wurde aber so ungefähr alles drum herum. Nur die südlichen Kaplaneigebäude blieben erhalten; Kapelle, Palas und Bergfried waren dem Erdboden gleichgemacht. Am Wipptalblog gibt es Bilder darüber.
 
Der Burgverein hat Teile der Bauten renoviert; zudem entstand nun nördlich eine kleine Neuinterpretion eines Palasgebädues auf einem Stampfbetonsockel. Hier sollen künftig Veranstaltungen u.ä. stattfinden. 
Die Hängebrücke, über die man von der Bushaltestelle Pfons in ca. 10 Minuten hingelangt existiert schon seite 2020. Das neue Palasgebäude wurde nun eröffnet. Beide Projekte sind Leader-gefördert. Es bleibt zu hoffen, dass die Rechnung aufgeht und sich das Vorhaben zumindest so selbst erhält, dass weiterhin auch Gelder der öffentliche Hand fließen, weil der Umwegnutzen nachweisbar ist.

Daher für alle potentiellen Besucher:
Von der Bus-Hst. Pfons-Feuerwehr sind es 560 m und ca. 30 Höhenmeter; leidlich Schwindelfrei sollte man für die Hängebrücke aber sein.
Von der Bus-Hst. Pfons-Pfarrkirche bzw. vom Besucherparkplatz Zieglstadl sind es 770 m und ca 30 Höhenmeter Gehweg
Von der S-Bahnstation Matrei am Brenner sind es 1,7 km und ca. 30 Höhenmeter

Der Standort lässt sich schön mit Wanderungen im Bereich Schöfens, Tienzens und Mauern kombinieren (wir sind beim Besuch von Steinach aus in ca. 3 Stunden dorthin gewandert).
Nördlich von Trautson erstreckt sich zudem eine ausgedehnter Bogenschießparcours der sogar mir Lust machen würde, das mal zu probieren....  
Hier sollte man künftig finden, was sich so auf Schloss Trautson tut - dennleider hat die Anlage nur zu bestimmten Zeiten offen. Man kann wenn es geschlosen ist die Hängebrücke benutzen und dort vorbeigehen.
Ein erster Termin: Weihnachtsmarkt Schloss Trautson am Sonntag, den 01.12.2019, Beginn: 13 Uhr

Freitag, 22. September 2023

Sozialzentrum Zell am Ziller

Auf den ersten Blick mag das Gebäude nciht auffallen. Das neue Sozialzentrum Zell am Ziller von Riccione Architekten / Rudi Palme zeigt aber einige interessante Lösungen, die man in der Architektur der vergangenen Jahre nur mehr selten so sah.
In kurzen Worten:
Siedlungsraum fortsetzen, nicht Akzente setzen
Mauern bauen, die Mauern sind
Massivität darf man spüren
Öffnungen dort wo man sie braucht, und nicht indifferent Licht, Licht, Licht, auf Teufel komm raus.
Zwar sieht man im Inneren des Gebäudes, dass in manchen Dingen der Sparstift der öffentlichen Hand wirkte; Farbwahl und Details zeigen aber auch dort, dass man ein Gebäude entwickelt hat, das, so denke ich, die Zuneigung der Bewohner, Besucher und Passanten erfahren wird.
Formal mag sich manch einer an die Postmoderne erinnern; tatsächlich ist das aber schon etwas anderes. Neu ist es nicht. Aber das muss Architektur auch nicht sein.
Auffallen, um zum Anfang zurückzukommen, muss ein Gebäude auch nicht. Aber man kann schon jetzt sagen, dass es fehlen würde, wenn es nicht mehr da wäre (um es mit den Worten von DI Gerstel zu sagen).

Dienstag, 19. September 2023

Linie 6: Wiederauferstehung in Raten.....

Es tut sich was auf der Linie 6. 
Ab Dezember sollte sie in einem dichteren Fahrplan fahren und es wird nun auch begonnen, die Weichenanlage am Bergisel umzubauen. 
 
Der Maßstab des Umbaus ist etwas erstaunlich, da es nur darum gegangen wäre
1) eine Haltstelleninsel für die Hst. Bergisel der Linie 6 stadteinwärts zu schaffen (deren Notwendigkeit mangels künftigem Umsteigebdarf aber fraglich ist, wenn man ohnehin Direktkurse in die Stadt wieder einführen will)
2) die zwei Weichen stadteinwärts mit einer Rückfallautomatik auszustatten.

Der Umbau erfolgt wohl etwas vor der üblichen Tauschzeit für derartige Anlagen; die Vorgängeranlagen wurde nämlich 2005 eingebaut. Wie die Kosten nach Frequentierung zwischen Linie 1 und Linie 6 buchhalterisch aufgeteilt werden wäre interessant. Normalerweise sollten ca. 90% der Kosten für Kreuzung und Schleife, sowie ca. 50% der Kosten der Einschleifungsweiche in die Linie 1 auch auf die Linie 1 kalkuliert werden.

Ob der Umbau der Weiche stadtauswärts, die einen elektrischen Antrieb benötigt, da man hier im Betrieb ständig zwischen Linie 6 und Linie 1 Schleifenfahrt wechseln muss, ähnlich aufwendig ist? 
Diese Weiche hatte zwar bereits einen solchen Antrieb, dieser wurde aber "vorsorglich", 2004, beim Hauptbahnhofsumbau ausgebaut, als man mit der Linie 6 nicht mehr in die Stadt fahren konnte und später nicht mehr wollte.

Die Lichtsignalanlage, die heute sicherstellt, dass die Tram bei der Einfahrt in den Fließverkehr freie Fahrt hat, funktioniert lt. Stadtmagistrat einwandfrei.
Da der Sensor allerdings nicht nur auf Straßenbahnen reagiert, sondern auf alles was sich auf dem Gleiskörper der Endschleife legal (Vögel, Marder etc.) oder illegal (Fußgänger; es ist der kürzeste Weg vom Bierstindl zur Endhst. der Linie 1) bewegt, schaltet die Ampel sehr häufig grundlos (also ohne Trameinfahrt) auf Rot, sodass bei Rot genaugenommen niemand Ortskundiger mehr stehen bleibt. Sehr fatal. 
 
Mal sehen, wie das alles nach dem Umbau funktioniert. Rechtsabiegende Straßenbahnen haben ohnehin Vorrang (das wäre evt der Fall für die Igler, sofern das dort nicht als eigener Geliskörper zu werten ist). 
Die Straßenbahn aus der Endschleife herauskommend benötigt jedenfalls eine Regelung, wenn sie bevorzugt werden soll. Vorrang-Gebenzeichen für den Fließverkehr mit Tramhinweis würden hier reichen. 
Wenn man sich die Endschleife Baumgarten der Linie 52 in Wien ansieht, dann braucht es u.U. nicht einmal das, wobei dann die Straßenbahn warten müsste.Wenn die durchschnittliche Wartezeit an einer Ampel länger ist, als auf die Lücke im Fließverkehr ist der Nutzen der Ampel fraglich, bis dato müssten die Straßenmbahn ca. 30m nach abfahrt ind er anstation abbrem,sen und warten; das sollte mit einer eigenen Ampel genau nicht passieren. Gespannt sein darf man, ob am Ende sogar noch eine  Reglung der Linie 6 und 1 mittels eigenen Signalen zur Vermeidung von Flankenfahrten überlagert wird; diese anfällige Steuerung dann aber stillscheigend wieder daktiviert wird. Es wäre nicht das erste Mal in Innsbruck. Es sind ja Straßenbahnen die hier an der Halstelle mit allenfalls 20km/h (bei den Weichen sogar langsamer) unterwegs sind und keine Hochgeschwidigkeitszüge.

Montag, 11. September 2023

Ithaka

Ein Insel zum Ankommen.
Passend zum Bild aus dieser Online-Quelle heraus einige Zeilen aus Homers Epos (Übersetzung E.H. Voß) verwurstet:
Aber Odysseus

Wandte zur strahlenden Sonn' oft ungeduldig sein Haupt auf,
Dass sie doch unterginge; denn herzlich verlangt' ihn zur Heimat.
....
Und ein sanfter Schlaf bedeckte die Augen Odysseus',
Unerwecklich und süß, und fast dem Tode zu gleichen.
Wie wenn auf ebener Bahn vier gleichgespannete Hengste
Alle zugleich hinstürzen, umschwirrt von der treibenden Geißel,
Hoch sich erhebend, und hurtig zum Ziele des Laufes gelangen:
Also erhob sich das Steuer des Schiffs, und es rollte von hinten
Dunkel und groß die Woge des lautaufrauschenden Meeres.
Schnell und sicheres Laufes enteilten sie; selber kein Habicht
Hätte sie eingeholt, der geschwindeste unter den Vögeln.
Also durcheilte der schneidende Kiel die Fluten des Meeres,
Heimwärts tragend den Mann, an Weisheit ähnlich den Göttern.
....
Schwebten sie nahe der Insel im meerdurchwallenden Schiffe.
Phorkys, dem Greise des Meers, ist eine der Buchten geheiligt,
Gegen der Ithaker Stadt, wo zwei vorragende schroffe
Felsenspitzen der Reede sich an der Mündung begegnen.
....
Nach Ithaka zu gelangen war in gewisser Weise ein kleine Irrfahrt. Richtige Fähre, falscher Hafen dann noch ungünstiger Seeleutestreik.
Ohne irgendeinen historischen Beweis zu haben, bin ich mir sicher, dass Odysseus Ithaka bei Frikes (auch dort gibt es zwei schroffe Felsenspitzen bei der Hafeneinfahrt) erreicht haben muss. Kurz vor der Einfahrt in diesen Hafen passiert man die gezeigte kleine Bucht (Koordinate 38.492859286742764, 20.670922333137) an der die schön terrassierte Olivenhaine bis zum Ufer herunter getreppt sind.
So habe ich mir den Platz immer vorgestellt (allerdings nur mit der Jugendbuchbildung nach dem Werk von Auguste Lechner, diese möglicherweise ideologisch kritische Vorbelastung lässt sich leider nicht mehr tilgen; komisch nur, dass für mich die Griechen immer trotz dieser Literatur schwarzhaaring und dunkeläugig waren)

Sonntag, 20. August 2023

Vertane Chancen

Noch eine hohe Säule zeugt von verschwundner Pracht....(Sängers Fluch, Uhland).
In diesem Fall sind es wohl noch alle Oberleitungsmasten, die samt langsam überwuchert werdendem Gleis von der Wachtlbahn zeugen. Ob die Wiederaufnahme des touristischen Verkehrs erwartbar ist, steht in den Sternen.
Dazu müsste die 6,1 km lange Bahn wohl bis ins Wandergebiet am Ursprungpass, gut 14 km taleinwärts fahren und bis zum Bahnhof Kiefersefelden verlängert werden. Aber wozu sich über so etwas Gedanken machen, wenn man am Ursrpungpass beinahe Hektargroße Wanderparkplätze bekommt?

Donnerstag, 10. August 2023

Hüttenspitze

Dieser Weg führt, wie schon das Bauwerk an der Seite erahnen lässt, zur Hüttenspitze. Diese ist aber nicht nach diesem Objekt, sondern als Hausberg der Alpensöhnehütte benannt. Um die Hütte herum wachsen Edelkastanien, Pfirsich und Wein auf ca. 1345 m ü A als Konsequenz der dortigen Klimawandelanpassungsstrategie.

Dienstag, 8. August 2023

Genickler

Just am Tage eines Außendienstes in Serfaus erfuhr ich später von einem ORF-Beitrag über die Kunstwerke Georg Löwits, die in Serfaus an mehren Orten aufgestellt wurden (Hauptproblem in diesem Beitrag: Kind mit nacktem Hintern vor Kirche).
Sie zeigen jeweils nur die Rückseite von Menschen, wohingegen deren Vorderseite eine ebene Schnittfläche ist, sodass man vom Schmalzkopf her hier nicht viel außer eine hellen Silhouette erkennen würde. In einer Sequenz einer seiner Schriften beschreibt Doderer einen Menschen den man erst im Vorübergehen an seiner Rückseite erkennt - das war mein erster Eindruck, als ich mir noch nicht sicher war, ob das Kunst oder TVB-Deko wäre. Vielleicht finde ich die Stelle, an der Doderer darüber schreibt, wieder....nach längerem Suchen hier im Netz:
Doderer, Heimito, Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre (1951; reprint, Vienna, 1993), 260–61 "Sie haben etwas sehr Stoßkräftiges, diese Genicke, sie erinnern durch ihre rasierte Glätte an ein Knie, in der Funktion dem bewußten Ellenbogen nicht unverwandt.… Mitunter geschieht das jedoch erst, wenn sie einem den Rücken drehen (was sie gut können), und da erkennt man's erst recht, mit wem man es zu tun hatte — wenn man das Genick sieht: ach so, aha.… Aber hierin liegt eben der Kniff und Trick jener Genickler: man sieht ihr eigentliches Gesicht erst, wenn sie sich abgewandt haben, also zu spät, jedenfalls beim ersten Zusammentreffen viel zu spät und wenn es schon vorbei ist. Sie tragen ihr Gesicht rückwärts.”

Mittwoch, 2. August 2023

Baustellensommer

Die Baustellen dieses Sommers sind bzw. waren (denn ich trage diesen rückdatierten Blogeintrag erst heute, 2 Monate später, am 2.10.2023 ein) der Aufreger. Sie brachten nicht nur für den Autoverkehr, sonderen auch für Radler und Fußgänger manche Umwege, hier im Stadtzentrum und auf der Unibrücke. Hätte mans besser machen können? Ich radelte dort nur gelegentlich aus Interesse an den Baustellen, sonst machte ich großzügige Bogen darum herum. Irgendwann dann waren die Baustellen wieder weg und nun im Oktober 2023 kräht kein Hahn mehr danach. Der Straßenbelag ist nun wieder fein zu fahren. Die Versiegelungsflächen wurden aber nicht kleiner....

Mittwoch, 26. Juli 2023

Sie fährt!

Und tatsächlich! Sie fährt wieder. Nur leider das Rad mitnehmen geht am Abend nicht, den Werktags (die Igler fährt ja nur an schulfreien Tagen) kann man das Rad nur bis 15 Uhr transportieren: 
 
Ich werde mir das wohl nie merken. Den Fahrplan der Igler mit den Beförderungsbedingungen zusammenzuführen ist beinahe wie Tarockspielen. 
Der Stolperstein hier ist: Die Igler fährt tagsüber nur an Wochenenden, schulfreien Tagen und Feiertagen, nicht aber an allen Tagen an denen Schulen freie Tage haben. Die Igler wird von der IVB  bis dato als reine Freizeitbahn behandelt. Trotzdem gelten die Beförderungsbedingungen als hätte sie eine Stoßzeit in der üblichen Stoßzeit. Überdies endet der Fahrplan der Freizeitbahn "rechtzeitig", bevor Räder abends in der Freizeit transportiert werden könnten. Immerhin kann man aber das Rad abends im letzten Kurs von Igls mit runter in die Stadt nehmen, da die Bahn in Igls um 18:30 losfährt. Ob man dann aber erst am Lansersee einsteigen darf, da erst 18:31 u.U. Zeit des Mitnahmeverbots vollendet, ist unklar, ich habs auch nicht gefragt, wollte den Fahrer nicht unnötig nerven, da es ihm selbst unangenehm war....alles in allem sehr praktisch.
Die Beförderungsbestimmungen stehen übrigens nicht mehr an der Station angeschlagen sondern erst im Fahrzeug - dort allerdings an einer logischen Stelle - beim Radabstellplatz, wo man es als Fahrgast am wenigsten vermuten würde.
                                                                                          

Zu Frage, wie man die Igler attraktivieren und bewerben könnte, vielleicht demnächst. Genaugenommen steht das alles in diesem Blog verstreut...und eigentlich bin ich es leid, mich zu wiederholen.
 
Ich bin schon gespannt, was den Gegnern der Bahn noch einfällt, damit der Probebetrieb ein Schlag ins Wasser wird.
 
In diesem Fall hatte der gescheiterte Radtransport seinen Vorteil: Bei der Heimfahrt brach die Sattelfeder. Und als ich mich dann zufuß Iglerwärts aufmachte, begann es zu regnen.
 
(Ein seltener tagesaktueller Beitrag - jetzt wird es wieder länger ruhig auf diesem Blog sein)

Freitag, 21. Juli 2023

Iglerbahn Attraktivierung

Nun soll also die Iglerbahn ab 10.12.2023 wieder einen Ganzjahres und Ganztagesfahrplan bekommen (Z.B. hier beschrieben). Derweil putzen aber die Sommerstürme den Wald durch und sie steht einmal wieder (voraussichtlich offen ab 25.7...aber bei dem Wetterbericht?). Den Bock kümmerts nicht. Und ich selbst habe eine Säge dabei.

Sonntag, 16. Juli 2023

Naviser Talweg

Der Talweg nach Navis ist im Winter bei geringer Lawinengefahr und starker Vereisung ein perfekter Rodelweg (mit dem Nachteil, dass man ab der Talenge unter St. Kathrein die Rodel ca. 3km zum Bahnhof tragen muss). Im Sommer ist der Weg hingegen perfekt zu radeln. Selten einmal steiler als 5%. Und nur einmal auf ca. 100m Bremsen (die "netten" Insekten).

Montag, 10. Juli 2023

Schaß!?

Es hätte eine Bergtour zwischen Schnann und Landeck werden sollen. Heißer Tag, daher am besten Anreise mit Nachzug. Was tun wenn der spätere Zug früher kommt, der früherer später? Den anderen nehmen, der nur in Landeck hält und die Tour umdrehen. Das wäre ein praktische Lösung. Es sei denn man versäumt Landeck.....
 
So wurde es der Bürser Schlucht, Schesatobel und Brand (Der Schesatobel lockt mich am Wege schon seit Jahren, doch gezielt dann hinfahren....da doch lieber versehentlich;-) 
 
Am Bild sieht man die Perspektive kurz nach Verlassen des Bahnhofs Bludenz am Weg zur Schlucht: Die Martinskirche in Bürs, dahinter die Brecciefelsen am Eingang und zuoberst der Tobel, der durch die Rodung zusätzliche Fläche für die Burtschaalm seit ca. 1796 errodiert wurde und teilweise befriedet ist, aber teilweise weiterrutscht. 
 
Die Tour, die sich ergab, führte von der Schlucht nach Tschapina (halben Wegs zwischen Bürserberg und Brand), steil hinauf zur Burtschaalm, dann bequemlichkeitshalber mit dem Sessellift zum Loischkopf, am Schiweg zum Nobelrestaurant Frööd (mit beindruckender Seilbahn, die ich mir aber für den nächsten Ausflug übrig lasse) und am oberen Rand des ähnlich beeindruckenden Schliefwaldtobels über den Niggenkopf hinunter nach Brand. 
 
Im Wegverlauf der Bürser Schlucht hatte man zuerst die Wahl zwischen Schaß und Schesa. Was mich beinahe vom Ziel abgebracht hätte;-) Für geologisch Interessierte ist der Weg zu empfehlen. Die Schlucht schneidet tief durch verschieden Gesteinarten, zuunterst tritt Kristallin zu Tage. 
Es folgt der Tobel und als Krönung am Loischkopf ein riesiges bewaldetes Gipskarstgebiet, das der Schiweg durchschneidet und so einen ungefährlichen Zugang erlaubt. 
Ab Frööd (=Burtschasattel) blickt man direkt ins Brandnertal - mit Bergen, die so steil sind, dass es wundert, dass sie von selbst stehen bleiben. Dahinter thront die Staumauer des Lünersees.

Samstag, 1. Juli 2023

Im Mühltal

Dieses Bild macht nun auch auf der Facebookseite der TMB Werbung für die Museumsbahn und natürlich auch für die Iglerbahn :-). 
 
Aufgenommen habe ich es heute auf einer abendlichen Sonderfahrt mit österreichisch-US-amerikanischen Gästen. Ob wohl einem der Amerikaner auffiel, dass unserer alten Triebwagen Diamond Drehgestelle haben? 
 
Diese Drehgestelle wurden in Österreich wohl durch Carl v. Gehga "importiert", der 1842 als Gesamtplanungsleiter der Staatsbahn eine Exkursionsreise in die USA unternahm um sich dort Anregungen für den Bau der Semmeringsbahn zu holen. Seine Berichte aus dieser Zeit sind sehr anschaulich. Ich habe mir vor etlichen Jahren einmal eines dieser Bücher in der UB Innsbruck ausgeliehen. Fast jeden Fahrzeugskizee zeigte dort bereits die Diamonddrehgestelle. Komischerweise fassten diese sehr "geländegängigen" Drehgestelle bei uns aber dann doch erst viel später Fuß.

Montag, 26. Juni 2023

"Unter Donner und Blitz" oder "Bahn frei"?

Obwohl wieder einmal dunkle Wolken dräuen, erfreut sich die Achenseebahn guter Nutzung und man sieht den Menschen, die damit fahren und die sie erblicken an, dass sie geliebt wird - auch wenn die CO2 Bilanz verbesserungswürdig ist. 
 
Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese Bahn und ihr Pendant im Hörl²-Tal die Alma Mahler des Bahnmanagments ist. Muse und Fluch zugleich.

Sonntag, 25. Juni 2023

Am Perlstein

Unklar war vor einigen Jahren ob der Perlsteinsteig in Vergessenheit gerät. Er tut es nicht und ist mittlerweile sogar von früheren Hindernissen befreit. Meiner Meinung nach der schönste Steig am Patscherkofel. 
 
Unerwartet schroff, aber leicht zu finden (wenn man den Einstieg entdeckt hat) und relativ leicht zu gehen. 
Schön schattig und nicht so überlaufen, wie der Zirbenweg: Man muss aber z.B. für die Vikarspitze 300 Höhenmeter mehr einrechnen. 

Freitag, 23. Juni 2023

Unterwegs zum Grillenparz

Kann man im oberösterreichischen Alpenvorland als Tiroler in Bergnot geraten? Ich schließe das nicht aus, bin aber rechtzeitig am rechten Bildrand im Mittelgrund umgekehrt. Der Windhagkogel (im Zentrum) und Hochsalm (außerhalb des Bildes) blieben unerreicht, weil das Gelände dem in Lindeben ähnlicher wurde (trotz des hier dichteren Waldes). 
 
Ich habe mich also hier im Almtal mit der links erkennbaren Burg Scharnstein begnügt (deren Windfähnchen aus Blech so tönt, wie ein ganzes Blasorchester), nahm unterwegs das Sperlwehr mit der Doppelwasserkraftschnecke mit, durchwanderte den Talkessel von Kirchdorf an der Krems und erstieg in einem nachmittäglichen Gewitter und ortskundiger Anleitung den Grillenparz.Der heißt wirklich so.

Dienstag, 20. Juni 2023

Wo man Kraft schöpfen kann

In der Zeit der Mahd stehen bei diesem Brunnen die Menschen Schlange und füllen in Pet-Flaschen und ganzen Kisten ihren Tagesbedarf ab. Nach meinem Eindruck mit gutem Grund, denn dieses Wasser bringt verbrauchte Energie zurück: Komme ich hier vorbei, seis bei Ausflügen oder diesfalls im Außendienst, geht es nicht ohne Einkehr. 1,5 Liter werden vor Ort getrunken. Leitungswasser würde ich allefalls zwei Glas schaffen. 
 
Für alle die sich schlapp fühlen hier meinen Tips: 
Prutzer Sauerbrunn (viel besser als der auch sehr gute Lader, den man in Flaschen abgefüllt kaufen kann - im Photo zu sehen)  
Schulser Sauerbrunn (vermutlich nicht der einzige hier)  
Namenlose Quelle in der Castagniccia (sieht aus wie ein römisches Wasserklo, das wasser schmeckt aber gleich gut als das ebenfalls in Mineralwaserflaschen erhältliche von Orezza) Kaiserquelle / Císařský pramen in Soos bei Franzensbad (sehr süffig, wenn da nicht das Spurenelement As wäre) 
 
Im Zusammnenhang mit diesen Sauerbrunnen schwärmte übrigens Peter Gstrein (+) von Val Sinestra dessen Sauerbrunn wohl besonders rote Wangen machte. Diese Quelle ist aber von Amts wegen versiegelt. Sie war nämlich eine der stärksten Arsenquellen Europas. Der Prutzer Sauerbrunn ist jedenfalls über diesen Verdacht erhaben.

Sonntag, 18. Juni 2023

Ein halbes Jahrtausend fährt durch Innsbruck....

An diesem Sonntag veranstaltete die Tiroler Museumsbahn eine Stadtrundfahrt auf den Geleisen der Regionalbahn. Somit kam die alte "Haller" endlich wieder einmal zum Rumer Hof. 
 
Auf der Facebookseite der TMB finden sich eine Eindrücke davon. 
 
Ich durfte im offenen Sommerbeiwagen schaffnern, was an diesem warmen Tage ein deutlicher Vorteil war. 
 
Beeindruckend, dass das Wagenmaterial des Dreiwagenzuges zusammen 500 Jahre* auf dem Buckel hat (natürlich nicht jedes Bauteil, denn manches wurde erneuert). 
 
*Berechnung TW BJ 1909 + BW Bj. 1900 + BW Bj. 1892 + BW Bj. 1891 bezogen auf 2023 = 500 Jahre = 1/2 Jahrtausend

Uiii...und das ist der 501ste Blogpost :-)

Donnerstag, 15. Juni 2023

Francesca Torzo

Knapp bevor die Ausstellung endete, doch noch dorthin.
 Francesca Torzo hat hier im AUT Teile ihres Werks präsentiert. Auch wenn die Regionalität ihres Ansatzes universellen Anspruch hat, erkannte man doch ganz gut ihren Bezug zu Genua. 
 
Obwohl mich das städtebauliche Modell an Motive von Alexander Kanoldt erinnerte, der eher in Latium malte, so erinnern mich die Gemälde Kanoldts auch an ein Motiv von Libero Verzetti, einem ligurischen Maler.
 
Wer jetzt meint, ich weiß das alles - nein. Ich hatte nur die Bilder "Subiaco" von Kanoldt und "Paesaggio di Periferia" von Verzetti im Kopf. Den Rest musste ich nun in meinen Büchern (Sergiusz Michalski, Taschen: Neue Sachlichkeit ISBN-10:3822804444 und Givanni Paganelle/Tito Pelizza, Sagep:Liguria et Arte ISBN 88-7058-515-X) erblättern. 
 
Aber im Grunde genommen beweist das nicht viel. Jedenfalls ein sehr haptische Ausstellung bei der man sich ordentlich zusammenreißen musste nicht alles zu berühren. Es gelang nicht immer. Gut, dass ich erst spät hingegangen bin.

Sonntag, 11. Juni 2023

Es gibt sie noch!

Also so gehts wirklich nicht! Daher zwei Tage später mit der Bahn zum Kofel.

Freitag, 9. Juni 2023

Igler und Igel

Morgenstimmung an der Bushaltestelle Schloss Ambras. Ca. 6 Uhr. Die einzige Igler des Tages würde um 6h35 fahren. Da ich ich nach Rinn und nicht nach Igls will, also leider nicht mit der Bahn. 
 
Der Punkt am Ende des Gehsteigs: Der Igel, der diesen Morgen nicht mehr erlebt hat. Er wurde wohl von einem Auto weggeschleudert. Hat nur ein wenig aus dem Mund geblutet. Die Totenstarre war schon ausgeprägt, sodass es leicht war, ihn von der Straße auf ein würdigeres Plätzchen im Gras zu heben. 
 
Die anschließende Wanderung von Rinn nach Marxen war trotz des traurigen Beginns schön. Selten so häufig eingekehrt.

Dienstag, 30. Mai 2023

Dänische Landschaft in Oberbayern

Nördlich von Zell (Gemeinde Albaching Ob.). Sah etwas dänisch aus. Ein Grabhügel? Wir radelten an diesem Tag von Pfaffing nach Landshut und Moosburg. Bei der Recherche im Nachhinein in dieser Gegend nicht so unwahrscheinlich, wenn auch nicht offiziell dokumentiert.

Dienstag, 23. Mai 2023

Die Privatiserung der freien Landschaft

  Dieser Blick hier zeigt einen alte Mähwiese im Dawinwald, 
dahinter die Abhänge des Hohen Riffler, den Cryseldis Hofer-Mitterer in ihren Gemälden so oft thematisierte. 
 
Diese Mähwiesen auf Dawin sind übersät mit Kochhütten. Das sind kleine Nolpenstadel, in denen man während der Mahd das Essen zubereitete. Die Mahd wurde in Stadeln deponiert und im Winter z.B. mit Heuschlitten zu Tal gebracht. Mittlerweile wird das alles maschinell in kürzester Zeit erledigt. 
 
Die Stadel verfielen oder wurden in Wochenendhäuser umgebaut. 
Der Reiz der Gegend, die freie gewellten Wiesenflächen mit Einzelbäumen, sich öffnenden Durchblicke und dazwischen hingewürfelte wettergegerbte Holzkisten wandelt sich stetig 
in Tiny Houses bei denen Claims z.B. mit Thujenhecken abgegrenzt werden. Die Straßen werden breiter. Die Zäune häufen sich, damit Fremde nicht auf der Wiese parken.
 
Irgendwann sieht es dann so ähnlich aus, wie in allen v.a. in den Siebziger bis Neunzigerjahren entstandenen Einfamlienhaussiedlungen, in denen Wohnhäuser lustlos hinter Sichtschutzhecken einzeln stehend, aber doch dem Nachbarn beinahe ins Teller schauend, einem ungewissen Ziel entgegenmarschieren. 
 
Die alten im Gelände maändrierenden Wege sind längst unter einem Netz von Privatisierungen verdeckt. Man fährt sowieso mit dem Auto. Und eigentlich ist egal, ob das Haus hier oder dort stünde. 
 
In diesem Fall hier gehts um einen Weg, der von Grins herauf in den Dawinwald führt. Man findet ihn, wie OSM-Mapper Hungerburg recherchierte, bereits in Wanderkarten aus dem Jahr 1911 (ungefährer Verlauf). Trotzdem muss er weg, denn das Grundstück, früher wohl Teil der Allmende, auf dem er verläuft, gehört jemanden. Wenn das (k)ein Grund ist? 
 
Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an diesen Blogeintrag hier.

Sonntag, 21. Mai 2023

Grebnettaw, unweit von Sredlov

Diese wilde Gegend findet man am Wattenberg, wenig Meter oberhalb der Landesstraße.

Montag, 15. Mai 2023

Wegerechte

Fußwege sind wichtig. Sie kürzen dort ab, wo die Umwege zu groß werden und man sonst das Auto nimmt. Fußwege dienen also, wenn sie geschickt angelegt sind, der motorisierten Verkehrsvermeidung und Energieeinsparung. 
Denoch werden sie noch immer allenthalben unterbrochen.  
 
Dieses Beispiel hier ist ein Freizeitweg, der um ein Weide herum umgeleitet wurde. Wenn man dann aber dem Wegweiser folgt (50m, nicht 5m) so wird man auf einen im Hang liegenden ca. 40cm breiten Korridor zwischen einer Dornenhecke und einem Elektrozaun geleitet. Kein Wunder, dass das weitere Konflikte hervorruft. 
 
Natürlich ist das Problem für den Landwirt nicht der Fußgänger an sich, sondern der respektlose Umgang mit der Natur und der Feldfrucht. 
Wanderer parken mal schnell am Bankett der Straße, "nur ein wenig" ins Feld ragend (Wieso mit dem Auto zum wandern? Weil es keinen Fußwege zum Ausgangspunkt mehr gibt)
Die sogannten Naturverbundenen lassen ihre Hunde auf Weideflächen. 
Radler radlen nicht auf dem Pfad sonderen mitten in der Wiese. 
Die Bauern antworten mit Schikanen. 
Die hundelosen einfachen Wanderer mit deutlichen Respektsverlust gegenüber allem was nach schleichender Priviatisierung der Alminde aussieht (z.B. beiläufiges Zäuneniedertreten)
Und die Gemeinden? Sie nehmen ihrer Aufgabe als Vermittler und Hüter allgemeiner Wegerechte offensichtlich nicht ausreichend wahr...nach dem Motto "Bei uns geht eh keiner zu Fuß".
 
Sollen sie doch ersticken im Autoverkehr?

Ein guter Film dazu ist hier zu finden!

Sonntag, 7. Mai 2023

Stadtstraße

Auch wenn die Fachwelt vornehmlich in manch andere neuen Wiener Stadtviertel blickt, so hat mich die Bruno Marek Allee eher überzeugt. Zwar wirkt sie auf den ersten Blick etwas fad - doch hat sie fast alles was notwendig ist, um einer Stadtstraße mit der Zeit "Grandezza" zu geben: geschlossene Häuserfluchten (die ruhiger Höfe abschirmen), Bäume, Radwege, Breite Gehsteige, Straßenbahn. Die Gegend werde ich sicher wieder besuchen. Nach einiger Zeit. Ich hoffe der neue Verlegenheitsbaum der Stadtplanungen aller Länder, die Gleditschie, wird halbwegs so prächtig wie Platanen oder Kastanien die leider nciht mehr so gut gedeihen. Bei den großzügigen Pflanzbereiche hätte man die altebkannten sicher auch hier setzen können (doch landschaftsplanergeben v.a. den Rosskastanien wenig Chancen im Stadtgebiet. Ein bißchen habe ich aber den Verdacht, dass die Radwege nur gebaut wurden, damit man einen Vorwand hat, kein Rasengleis zu machen (da dort der MIV zugleich fährt). Die Bäume werde diesen Nachteil hier aufwiegen, denke ich.

Donnerstag, 4. Mai 2023

Am Weg zum Arnethhof

Das Photo (aufgenommen von Luis Schönherr) wird beinahe 50 Jahre alt sein. 
 
Solange hats gebraucht, dass ich (zufällig) wieder exakt auf dem gleichen Weg unterwegs war, wie einst auf einer Wanderung mit meinem Vater von Tulfes nach Volders. 
 
Die Gegend hat sich schon etwas verändert. Einzelne Höfe, wie der Angerer Hof sind teilweise schön renoviert. Der Arnethhof selbst sieht beinahe wie vor 50 Jahre aus. Der Weg dazwischen hingegen ist verwachsen aber noch gelegentlich begangen. 
 
Zwei ältere Herren (noch hälter als ich), vor dem Arnethhof sitzend, lachten, als sie erfuhren das ich den Weg benutzt hatte, den man seit Ende der Achtzigerjahre nach einem Unwetter nicht mehr gerichtet hat.
 
Warum? Er führt ohnehin nur über die "Grenze" nach Tulfes. Soviel zu Frage, wo in Tirol die Fremde beginnt.

Donnerstag, 27. April 2023

Am Gasserplatz

In diesem Jahre "muss" das Klimaticket zu 1 bis 4 Besuchsreisen herhalten, die ich jeweils mit einer Wanderung kombinieren will. Mal sehen, wieviele wirklich gelingen. 
 
In diesem Fall ging es (was ich zuvor so nicht genau wusste), von Rankweil Bahnhof über den Gasserplatz in den Gasthof Eibe unweit der Tostner Burg zum Käsespätzleessen. 
 
Eine idyllische Wanderung hoch überm Reintal, fast immer entlang der jähen Kalkklippen mit schönen Tiefblicken auf Rankweil und Feldkirch sowie Fernblicken in die Schweiz und nach Lichtenstein. 
 
Dazwischen beschauliche Einsprengsel, wie das Biotop Gasserplatz, das Buddhistische Zentrum in Buchholz (wo das Stupa in einer "Heidi-Landschaft" steht) oder der Wasserschläfer am Mühlenweiher
 
Nach 25km und 800 Höhenmetern: Spätzle! 
"Waren sie ghörig?" Fragte der Wirt. Es wäre sonst nicht Vorarlberg :-)

Dienstag, 18. April 2023

Mikro ÖV

Ländlicher Mikro-ÖV am Wattenberg beim Aigenhof. 
 
Diesen Kleinbus gibt es jetzt bald das zweite Jahr. Es funktioniert gut. 
 
Man muss aber anrufen oder mailen um eine Kurs zu reservieren: 
 
Das Regiotax 525T fährt nach Fahrplan, hat aber nur sehr beschränkten Platz. 
 
Die Adresse für die Anmeldung ist etwas seltsam: "Nur für angemeldete Personen. Anmeldung und Informationen bei Salzburger Mietwagen und Reiseservice GmbH unter +43 664 1605952 oder sms@flughafentransfer.at". Aber man arbeitet im VVt daran das zu vereinheitlichen. 
 
Der Busfahrer wunderte sich übrigens, dass ich mich für die Fahrt angemeldet hatte.

Freitag, 14. April 2023

IIG Hochaus Friedensbrücke

Ich gestehe: Nicht allein die Architektur motivierte mich, an der AUT-Führung durchs neue IIG Hochhaus an der Friedensbrücke teilzunehmen. Es ging mir auch darum, den exklusiven Blick, der künftig nur den Bewohnern vorbehalten bleibt, auch einmal zu erleben. 
 

Mittwoch, 5. April 2023

Problembären

Die Brenta im Rücken, Caldes von Cavizzana aus (in etwa dort, wo der Weg nach Malga Grum abzeigt) mit Blick auf Samoclevo im Hintergrund. Um 1992. Damals ware die Bären im Trentino fast nur mehr eine blasse Erinnerung.
 
Aus gegebenem Anlass (doch wieder mal was Tagesaktuelles) grabe ich aus meiner alten längst offline gegangenen Gmx-Homepage einen Beitrag aus dem Jahr 2006 aus: 

Editorial Mai/Juni 2006
 
Bären am Paschberg. Man soll es nicht verschreien - doch es bleibt zu hoffen, daß solche Vorfälle eher auszuschließen sind. Die Vorgänge um den Bären JJ1 (Bruno) machen deutlich, wie hoch der Wert unserer gebändigten Natur ist. Innerhalb kurzer Zeit können jahrhundertelange Bestrebungen des Menschen, sich die Natur untertan zu machen, zunichte gemacht werden. 
 
Die Wildnis kann schneller zurückkehren, als man sich denkt - und mit ihr die verderbliche, grausige und unbarmherzige Natur, quasi die Fortsetzung der Marktwirtschaft in einem lebendigen, aber seelenlosen Umfeld.
 
Natur hat keine Seele. Sie geht ihren Weg ganz von alleine. Ohne Zutun des Menschen. Sie wird das auch noch tun, wenn es uns und v.a. unsere Zivilisation längst nicht mehr gibt. Wir haben es uns hier (in Tirol, in Innsbruck, am Paschberg...)gemütlich eingerichtet. Dennoch sind wird nur Gast. Geduldet. Nicht das Natur dulden würde. Sie (die Natur) hat uns gar nicht bemerkt. Selbst wenn wir noch so viele Treibhausgase produzieren und Boden zerstören sollten wird sie uns nicht bemerken. Sie wird auch nicht aufatmen, wenn wir dereinst verschwunden sind.
Die Natur geht einfach ihren Gang. Natur ist nicht das nette Vögelchen am aktuellen Titelbild
(habe ich hier entfernt). Auch nicht der schöne Wald am Paschberg (den ich wohl auch in manchem Text fälschlicherweise umgangssprachlich als Natur bezeichnet habe). Das alles sind nur Symptome der Natur. Symptome sind auch wir, sofern wir uns nur als funktionierende Lebewesen sehen, und alles was wir so tun. Die Natur braucht nicht geschützt zu werden - wohl aber deren Symptome..... Doch wie sieht es mit diesen Symptomen aus? 
 
Der Ökologe kennt den Ausdruck "Anthropogen überformtes Biotop". Das bedeutet so viel, wie eine durch den Menschen veränderte Natur. Der Mensch hat also in den Lauf der Natur eingegriffen. Allerdings nicht als "funktionierendes Lebewesen" ohne Gefühlsregungen sondern mit Wertvorstellungen, Hoffnungen, Ängsten und anderen Schwächen, die in der Natur (angeblich) keine Existenzberechtigung haben. Diese Schwächen mögen das wiedernatürliche im System sein - und zugleich das, was uns von anderen Symptomen (also Merkmalen) der Natur unterscheidet.
 
Gegenwärtig leiden wir unter einer Persönlichkeitsspaltung.
Einerseits treten wir Merkmale der Natur, wie Luft oder Freiraum, die wir zu unserem leiblichen Überleben brauchen, mit Füssen. Andererseits hegen und pflegen wir Merkmale der Natur, denen nur wenige unter uns gewachsen sind. Die Wiederansiedlung von Bären mag dafür ein Beispiel sein. 

Der Bär ist eine Erinnerung aus den Zeiten, in denen der Mensch begann seine Umgebung zu formen. Eine Erinnerung daran, in welchen Merkmalen sich Natur früher einmal offenbarte. Und eine Erinnerung daran, wie überlebensnotwendig es für die Menschheit war, sich durch die Bändigung dieser Merkmale einen Lebensraum zu schaffen. Wir leben in einem anthropogen überformten Biotop. Und nicht nur die unter uns, die die Stadt Innsbruck nicht verlassen. Unser Land ist längst keine "Jungfrau" mehr. Selbst im Karwendel bewegen wird uns eher in einem Garten. 

Und gerade darin liegt das Problem. Es gibt kein Zurück mehr. Wir können nicht sagen "sowohl Wildnis als auch Zivilisation". Wir müssen uns für einen Weg entscheiden. Zivilisation bedeutet nicht Zerstörung, sondern Kultivierung. Es bedeutet etymologisch betrachtet neben Landbau (Urbarmachung) auch Pflege, Geistesausbildung und Verehrung. Wir werden unsere Zivilisation nicht damit adeln, ihrem Lebensraum Bären (die in diesem Lebensraum kein Auskommen mehr finden können) aufzupfropfen. Damit gestehen wir lediglich ein, daß unser Gesellschaft nichts wert ist (was vielleicht augenblicklich stimmt), und daß wir hoffen, daß diese (edeln?) Wildtiere wieder die Oberhand übernehmen werden. 

Der Paschberg ist einer von vielen Erholungsräumen, der nur mehr entferntes Merkmal der Natur ist. Man kann hier wie vielerorts in Tirol die Erinnerung an Natur durch einen Filter erfahren. Nur so ist es möglich zu einem Naturliebhaber zu werden. Das mag schon bei vielen historischen Abhandlungen erörtert worden sein - doch gerät es in Vergessenheit. Die feindliche Natur bleibt in unserem Lebensraum großteils ausgeklammert. Das war ein großes und vor allem zeitlich langes Stück Arbeit. Es ist in Mitteleuropa sowie Teilen Süd und Nordeuropas besonders gut gelungen. 

Es ist eine Errungenschaft unsere Kultur. Wir sind dadurch aber auch verwöhnt worden. Wir nehmen die Gefahr dahinter nicht mehr so ernst. Und wir muten daher dem Werk unsere Vorfahren zuviel zu. Nur dünn ist die Haut, die uns von der Wildnis trennt. Unsere Gesellschaft lotet ihrer Grenzen wieder aus und wird erkennen müssen, daß sie noch immer dort sind, wo sie vor tausenden Jahren waren.
 
Wir sind im Begriff die Wurzeln unserer Zivilisation zu vergessen und wir laufen Gefahr wieder bei Null beginnen zu müssen. Wir wähnen uns gemütlich eingerichtet und haben uns verzettelt in allzu viele Aufgaben die scheinbar unseren Lebensraum bequemer machen sollten. Dort eine Straßenlückenschluss, da eine Umfahrung, daneben Gewerbegebiete, Einfamilienhäuser im Nirgendwo und zuletzt als Ehrenbezeugung an die Natur vereinzelt ausgesetzte Bären.
 
Hinter der dünnen trennenden Haut lauern aber wie ehedem Tod und Verderben. Die dünnen Haut ist dabei nur im übertragenen Sinn zu verstehen, da es um das Wesen der Dinge geht, die wir in die Welt setzen. Diese sind und bleiben Teil der Natur. Wir haben uns die Wildnis wieder in unseren mühevoll geschaffenen Paradiesgarten geholt.
Ob übermäßiger Straßenbau oder Bären ist dabei nebensächlich.
Einige Wahrnehmungen zum Abschluss, die diesen Artikel zum Thema Natur anregten. 

Zum Bären
Lt. Meyers Universallexikon ist der Bär ein (sich zwar überwiegend vegetarisch ernährendes) Raubtier, das oft umfangreichen Wanderungen ausführt. Der Bärenkult ist eine der ältesten Religionen.
Ein Bär braucht ein Revier in mittleren Höhen von ca. 100km². Versuchen sie einen Kreis mit ca. 11 km Durchmesser (allenfalls in Streifen zerschnitten) so in Tirol unterzubringen, daß es keine Berührungspunkte mit größeren Siedlungen gibt. Anzunehmen ist, daß der Bär grundsätzlich einen ähnlichen Siedlungsraum bevorzugt, wie es der Dauersiedlungsraum des Menschen ist.
 
Zum Naturschutz
Warum gibt es so viel Tierliebe, soviel Baumaktivisten, aber nur wenige die sich mit den Merkmalen der Natur als Gesamtheit befassen. Oder sind letztere nur zu still (wäre immerhin möglich)? Naturschutz ist auch Menschenschutz. Kultur ist Pflege. Ist Naturschutz und Kulturschutz eines? 

Zum Verkehr
Allgemein wird festgestellt, daß restriktive Maßnahmen im Straßenverkehr nur dazu führen, daß der Verkehr in andere Bereiche eindringt, in denen man es bisher ruhig hatte. Die Handhabung des Individualverkehrs wird damit immer mehr zu einer Art Krankheitsbekämpfung, deren Auswirkungen auf den Lebensraum mit dem einer Entziehungskur zu vergleichen sind. 

Warum überhaupt das alles - und gerade hier auf dieser Homepage? 

Ich beobachte in Gesprächen mit manchen Freunden und Arbeitskollegen, daß Versuche positiven zivilisatorischen Veränderungen das Wort zu reden (und damit meine ich z.B. ressourcensparende Maßnahmen, Schutz von bestimmten Merkmalen der Natur) als schwarzseherische Tendenzen verstanden werden. Allgemein wird z.B. die Peak-Oil Theorie verneint, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Ressourcensparen hat also beispielsweise schon den Anstrich des Herbeiredens von Unheil. Ebenso das Fahren mit der Igler statt mit einem Auto nach Igls. Die Angst muss tief sitzen, wenn solche Aussagen bereits als Bedrohung empfunden werden. So bleibt in mir eine gewisse Verständnislosigkeit zurück, da doch sonst im modernen Management so oft von positiven Herausforderungen gesprochen wird. Das Ende des Öls und der automobilen Gesellschaft ist doch eine Chance ersten Ranges, Neues zu schaffen!


Das alles kann ich auch heute noch unterschreiben, also kümmert mich mein Geschwätz von Gestern. Der Sprung vom Bären zu Straßenbau und Schlusswort mag zu erst etwas seltsam anmuten, aber da in der Diskussion der jüngste Bärenzwischenfall der Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall umzukommen gegenübergestellt wird, passt es auch hier. Und ja. Ich halte von Großraubtieren und Autos im oder nahe des Dauersiedlungsraums noch immer nicht allzuviel.
 
Zum Nationalpark Brenta/Adamello: Dieser hat eine Fläche von 62000 Hektar. Ein Bär braucht, wie weiter oben erwähnt, ca. 10000 Hektar Revier und günstigsten Umständen 1/4 davon.
Bestenfalls haben in diesem Naturpark 24 Bären Platz. Man kann daraus schließen, dass das Projekt Life Ursus schon in der Grundkonzeption darauf abzielte, den Natur- und Nationalparkverbund des Umfelds flächig mitzunutzen. Dieser Verbund reicht von der Schweiz über Südtirol bis ins Nons und Sarcatal und hat lt. Wikpedia eine Fläche von 2647km², was somit für bestenfalls ca. 100 Bären reicht. 
 
In diesem Fall, dafür muss man sich die Karte der Gebiete nur ansehen, gibt es dann Zivilisationskorridore, die von Wildtieren gequert werden müssen. Diese lassen sich nämlich nicht so einfach durch Wegsperren etc. abspeisen, wie menschliche Fußgänger und werden sich wohl eher an die Regel "recta sequi" halten.
 
Die Korridore mit "Nutzungskonflikten" sind demzufolge:
  • Val di Sole am Mostizzolo nach Westen
  • Hinteres Ultental ab Stausee
  • Oberes Sarcatal am Tione
  • Ogliotal am Incudine (nördlich von Edolo)
  • Raum um Bormio
  • Östliche Seitentäler des Engadin zwischen zernez und Scuol
  • Äußeres münstertal beim Mals über Sesvenna bis Scuol