Frühzug 7h17 ab Tummelplatz. Im "Anflug" auf Innsbruck....

Schafe auf Urlaub?
Heute, an der Philippine Welser Straße. Shropshireschafe dösen unter dem Sonnenschirm. Eine ländliche Idylle inmitten fortschreitenden Bebauung (Rechts der neue Wohnblock der Profilbau, links der "alte" Ortsrand der größtenteils vor ca. 15-20 Jahren errichtet wurde). Vielleicht mag man da wehmütig werden; doch der Wandel fand noch früher statt. Seit der Asphaltierung der Straßen und der Gültigkeit des Unrechtsgesetzes Straßenverkehrsordnung 1960 (das den Fußgänger gewissermaßen entrechtete) sind die Dörfer keine Dörfer mehr. (Blogeintrag 24.7.2009 ) Künftig werden genau hier, wenn das Politbarometer des Bezirksblatts richtig informiert ist (was ich hoffe) die Straßenbahnen der Linie 3 ihre Endhaltestelle bekommen. Die Schafweide wird dann 10-15m weiter südlich liegen, abgesetzt vom Straßenverkehrslärm, an der Bahn bzw. dem Bahnsteig.
Dann erst wird es richtig idyllisch und man kann (wenn es der Besitzer erlaubt) die Schafe kraulen, während man auf die Straßenbahn wartet.
Die Arbeitsgemeinschaft Innsbrucker Nahverkehr (AIN) hat gestern nachmittag die Einmündung der Wilhelm-Greil-Straße zur Museumsstraße blockiert, um zu zeigen wie wichtig es ist, den Tiefgaragenzu/abfahrts und Parkplatzsuchverkehr in der Innenstadt so zu kanalisieren, dass der öffentliche Verkehr in der Museusmstraße nicht blockiert wird. Zugleich wurde ein umfangreiches Programm für Verbesserungen an Kreuzungen mit öffentlichen Verkehr im Stadtgebiet präsentiert.
Pikantes Detail am Rande: Bereits um 1986, anlässlich der Vorplanungen zur ´"neuen" Museumsstraße wurde von den damals bautragten Verkehrsplanern die Sperre von Erlerstraße und Wilhelm-Greil-Straße für den Durchzugsverkehr nach Norden geplant, denn sonst wäre die Neugestaltung der Museumsstraße verkehrsplanerisch sinnlos. Bisher hat man sich aber leider in Innsbruck nicht darübergetraut Straßenzüge einer klaren Verwendung zuzuführen. Und solange das nicht geschieht, möge man ruhig weiter derartige Blockaden vornehmen.
Der rote Anstrich des Amraser Kirchturms wird erneuert. Dazu müssen zuerst die alten Farbreste heruntergespritzt werden. Kurze Zeit kann man nun den Turm in naturbelassener Schindeldeckung betrachten.
Sonnenuntergang mit Kränen. Die Baustelle der Autobahneinhausung von der Luigenstraße aus gesehen.
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Und nicht vergessen:
Morgen Samstag verkehrt die Igler zwischen 9h50 und 15h50 ab Hauptbahnhof (!) mit historischen Garnituren, da die elektrischen Hallertriebwagen 100 Jahre alt werden. Nachdem diese noch mangels Hallerstrecke in ihrem ursprüglichen Einsatzgebeit keinen Platz finden, bekommen sie auf der Linie 6 "Auslauf" ;-).
Weitere Informationen auf der Homepage der TMB
Die provisorisch verbreiterte Autobahnunterführung Bichwleg. Bald wird die Autobahn für die erste Bauphase der Einhausung (Röhre Nord) hangwärts verlegt.
Rechts im Vordergrund ist der Eingang zum alten Luftschutztunnel zu erkennen. Dieser wurde jahrelang als Champignonzucht genutzt.
Die neue Wohnanlage. Die letzten Äcker. Im Hintergrund die Autobahn, schon vorbereitet für die Einhausung.
16.7.2009
23.7.2009
24.7.2009
Neuverlegung der Straßenbahngeleise in der Amraserstraße
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Wie die obige Bildserie zeigt, tut sich in Amras auf dem „Bausektor“ neben der Autobahneinhausung einiges.
Im Winter entstand bereits einen kleine Passivwohnhausanlage nördlich des Burglerhofs, die sich trotz modernster Gestaltung in das Ortsbild einfügt, als wäre sie schon immer da gestanden.
Im Ortszentrum entsteht auf dem Gratlareal eine kleine Wohnanlage, zugleich wird das alte Bauernhaus äußerlich praktisch unverändert als Vereinsheim adaptiert. Auf Teilen der Felder (die seit geraumer Zeit bereits als Bauland gewidmet sind) westlich vom bäuerliche geprägten Ortszentrum entsteht nach fast vierzig Jahren Pause ein größere Wohnanlage, die Amras auf einem Schub einen Einwohnerzuwachs von 4-500 Menschen bringen wird.
Und in diesem Sommer werden die Gleisanlagen der Straßenbahnlinie 3 (Dreier) in der südlichen Amraserstraße runderneuert – was bedeutet, dass sie mit körperschallgedämmten Gleisen ausgestattet werden.
Darüber hinaus ist beabsichtigt, die Dreier ein Stück weit (nämlich ungefähr bis zur neuen Wohnanlage, 300m) nach Amras hinein zu verlängern. Diese Planung sei schon definitiv. Doch man hört verschiedenes. So scheinen manche Amraser zu fürchten, dass dadurch der Dorfcharakter des Ortskerns zerstört wird (den die Straßenbahn – so vernünftig es wäre – leider gar nicht erreicht). Ich persönlich war immer ein Befürworter einer Straßenbahnverlängerung nach Amras-Ort. Bei der letzten größeren diesbezüglichen Amraser Bürgerversammlung am 5.3.1997 wurde das Vorhaben abgelehnt – was mich damals veranlasste einen kleinen Brief an den Bürgermeister (Van Staa) zu schreiben, um ihm zu versichern, dass zumindest ein Amraser für die Verlängerung ist:
"3)Ich muß zugeben, daß mich persönlich bei der Bürgerversammlung insbesondere Ihre „flammende“ Rede für die Erweiterung der Straßenbahn nach Amras und zum DEZ gefreut hat. Auch wenn momentan der Zug in dieser Sache wohl abgefahren ist, möchte ich hier den Antrag einbringen dieses Projekt langfristig seitens der Stadtverwaltung zu verfolgen. Ich kann mich noch sehr gut an die Bürgerversammlung erinnern, die dem Verlängerungprojekt der IVB seinerzeit die Zustimmung versagte. Hauptangst der Bewohner war dabei (meiner Meinung nach begründet) die Übertragung von Körperschall. Da es aber schon zum damaligen Zeitpunkt eigentlich Bauweisen gegeben hat (Neoprene - Lagerung der Geleise, Einschlitzungen auf vier Meter Tiefe beiderseits des Fahrwegs mit PU-Schaumdämmungen) müßte das Problem in unmittelbarer Nähe bestehender Wohnhäuser leidlich einfach zu lösen sein.
a)Ich bitte also um eine Wiederbefassung mit dem Projekt: „Linie 3 bis zum DEZ“
b)Vielleicht sollte in diesem Zusammenhang auch geprüft werden , ob nach Errichtung des Autobahnanschlusses Innsbruck-Mitte der Südring östlich der Kreuzung Amraserstraße so reduziert werden kann, daß hier die künftige Dreier bis zum Dez (und vielleicht in einigen Jahrzehnten ins O-Dorf) geführt werden kann."
PS1:
Wie sich mittlerweile mit den neuen Fahrzeugen lt. Ing. Muhrer von der IVB (Innsdbrucker Verkehrsbetriebe) gezeigt hat, ist der Körperschall, der nun freigesetzt wird, minimal. Vergleichsmessungen in den Häusern an der Andreas-Hoferstraße (dort sind beide Gleisarten verlegt) zeigten keine Verbesserung durch die Dämmung. D.h. die Dämmung brauche es mittlerweile durch die technische Weiterentwicklung der Triebfahrzeuge gar nicht mehr.
Ob zu dieser Frage allerdings das letzte Wort gesprochen ist, wird noch zu klären sein.
PS2:
Wie man auf dem zweiten Bild der Straßenbahnbaustelle sieht, wurde eine Folie eingebaut. Das ist keine Schalldämmung (wäre viel zur hart, ein Fingerdruck beweist es), sondern dient der Isolierung gegen Streustromverlust. Diese Ströme (sie werden auch manchmal vagabundierende Ströme genannt)können, wenn man nichts dagegen tut, zu Korrosion u.a. führen und vergrößern natürlich außerdem die Stromrechnung der Verkehrsbetriebe.

Tataaaaa!
Paschberg und Iglerstrecke heißen die neuen Triebwagen willkommen.
Heute fand wieder – wie jedes Jahr kurz vor Schulschluss – die Amraser Pfarrwallfahrt nach Heiligwasser statt. Zu Fuß von Amras bis Heiligwasser. Photos davon gibt es von mir keine*. Wer wissen will, wie es ist? Mitgehen.
Bei Aufstieg und Abstieg durch die Wälder des Paschbergs konnte man ab und zu die fahrende Igler-Bahn durchs Dickicht sehen; fast so als hätte sie sich geduckt vorbeigeschlichen, um die Pilger nicht zu stören.
*) Man hätte heute außerdem anfangs eine Unterwasserkamera gebraucht
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Einige Tage vorher....
Dass Frauen Eisenbahnen fotografieren ist eher selten. Daher dieses „Exemplar“, das ich beim Bahnhof Igls beobachten konnte.
Ob ich an die geschossenen Photos herankomme? ;-)

Beim Bichlweg wurde mittlerweile (Photo vom 19.6.09) schon die Bergseite des östlichen Widerlagers der Unterführung betoniert. Die Treppe zum Schloßpark wird künftig in einer Art Schlucht liegen. Möglicherweise ist aber das gebaute Widerlager nur temporär (das Fundament wirkt nicht sehr tief gegründet) und dient nur der Verlegung der Fahrspur nach Süden, während die Nordseite der Einhausung gebaut wird....
Am Freitag, 26.6.2009, 18h00 findet übrigens eine Infoveranstaltung zur Einhausung in der Volksschule Amras statt.
Dem ist nichts weiter hinzuzufügen - außer vielleicht ein kurzer erhellender Kommentar samt altem Photo - damit man sich vorstellen kann, mit welchen Bedrohungen unsere Gesellschaft konfrontiert ist....Satire, die das Leben schreibt...
ORF-Tirol: Polizei hielt Schauspielertruppe fest
Die Polizei hat eine Schauspielgruppe des Tiroler Landestheaters am Samstag festgehalten. Wegen des Burschenschaftskommerses war die Schauspieltruppe im Wald bei Tantegert in Innsbruck den Polizisten verdächtig vorgekommen.mehr...

"...dass sich da mehrer Personen mit merkwürdigen blauen Kleidern befinden würden."
Ob man wohl die roten Zipfelmützen als Tracht der gefürchteten "Linken Chaoten" identifizierte und so der Polizei die "Bombenlegerzwerge" in die Hände gefallen sind? Einer der Zwerge hatte nämlich bei der Aufführung im letzen Jahr tatsächlich eine Bombenantrappe bei sich, die er dem Publikum entgegenschleuderte. Verdächtig ist so was allerdings schon.

Am 1. Juni 2009 taucht die Igler frühmorgens gerade am Schönruh-Tunnel auf. Lange werden die alten Triebwagen nicht mehr zu sehen sein. Die Sichtungen von neuen Flexitiy-Triebwagen auf Übungsfahrten am Paschberg häufen sich. Wenn alle neuen Transformatoren eingebaut worden sind, kann über Nacht (?) die Umstellung erfolgen (man sagt, dass es diesen Juni geschehen soll). Ein bisschen Wehmut mag da vielleicht mitschwingen - doch die Freude darüber, dass die Igler (wieder einmal) den Sprung zu einem modernen Verkehrsmittel geschafft hat, überwiegt eindeutig! Das Gleis bleibt ja erhalten und wird weiter gepflegt - und das ist das wichtigste.

Noch etwas: Tanzen und Wandern (ich berichtete 2008) wurde verlängert. Leider fiel aber bereits die erste Aufführung am 6.6.2009 wegen Schlechtwetters aus. Ich wünsche bessere Rahmenbedingungen für die noch folgenden lt. Landestheater ausverkauften Termine am 13.6, 20.6, 28.6 und 4.7. Sollten sie um diese Zeit in den Wäldern des Paschberges wandern, wundern sie sich nicht über seltsame Begegnungen.....

Die Arbeiten zur Autobahneinhausung in Amras laufen nun voll an. Hier wird zwischen Bichlweg und Autobahn das Terrain vorbereitet, um die bergseitige Fahrbahnaufweitung der Autobahn und die Verlegungen der Fahrbahnen während der Bauzeiten der Röhre zu ermöglichen.
Exkurs in die Vergangenheit:
Um 1962/63 wurden in einer Verkehruntersuchung von Dr. Dorfwirth (s. Stratova/Vilanek* "Die Brenner Autobahn", Verlag Tiroler Nachrichten 1972) drei verschiedene Varianten der Autobahntrassierung von Innsbruck Ost zum bereits gebauten Anschluss Innsbruck Süd bewertet. Unter anderem dachte man damals bei der Variante "Kleines Autobahndreieck" an eine tiefere Trassenlage (ähnlich der heutigen Südtangente) beginnend von Innsbruck Ost. Damals fürchtete man geologische Komplikationen, auch die Sillschlucht wäre tlw. zerstört worden und evt. hätte man Probleme mit dem Brennerbahntunnel bekommen. Leider führte das alles letztendlich zum Bau des großen Autobahndreiecks, bei der die Paschbergbrücke, die Südtangente und Rampe über die Ferrariwiese die einzelnen Dreiecksseiten sind und die starke Verkehrsbelastung in die Stadtnähe trug (zum Glück jedoch weder der Igler noch der Stubaier den Garaus machen konnte).
Andererseits darf man nicht vergessen, dass die ersten Planungsvarianten aus dem Jahr 1958 (z.T. noch anknüpfend an Reichsautobahnplanungen) Autobahntrassenvarianten quer über das Innsbrucker Mittelgebirge vorgesehen hätten:
Bei "Osttrasse 1958" wäre ein Autobahnanschluss Innsbruck Mitte in Tantegert zu liegen gekommen, bei der Reichsautobahnplanung 1941 wäre der Wiesenhof in Aldrans heute wohl eine Autobahnraststätte....
*)Herr Ing. Vilanek hat mich auf diese Überlegungen aufmerksam gemacht und ich habe es gleich in meinem Brennerautobahnbuch nachgeschlagen - um darauf zukommen, dass er Koautor dieses interessanten Buches ist.

Die Vorbereitung der Stationen für die Niederflurfahrzeuge hat v.a. die Station Mühlsee verändert. Doch der isolierte Charakter hat nicht gelitten. Es ist nun eine Art städtische Insel in einem sonnigen Hang, auf dem es fast das ganze Jahr über Sommer ist. Verlässt man den Bahnsteig, so steht man aber wieder auf einem naturbelassenen Wiesenweg und kann von diesem aus den neuen alten Wegen am Paschberg folgen.
Kürzlich (am 7.4.2009) habe ich das an einem sommerlichen Abend mit beginnendem Föhnsturm gemacht, und bin von dort aus auf dem Weg durch die Hecke zwischen den Golfplätzen in Richtung Amras gegangen. Ein Weg, der altbekannt ist – und den ich viele Male gegangen bin.
In den Siebzigerjahren (meine Volksschulzeit) verlief er noch etwas anders als heute: Nach dem Golfplatz bricht das Plateau apprupt in die Wälder das Paschbergs ab. Damals ging man einen steilen Weg durch großstämmigen Nadelwald bergab; eine alte Holzriese, die weiter unten ein Dickicht passierte. Oben an der Hangkante befand sich eine Lichtung, die vor allem am Abend die letzten Sonnenstrahlen tief in diesen Wald hinein ließ; sie bohrten sich förmlich entlang der Holzriese hinunter in des Dickicht -nur um das dahinter Liegende noch dunkler erscheinen zulassen. Ein magischer Ort.
Doch irgendwann verblasste die Erinnerung. Und schließlich zog der sich jedes Jahr – auch heute noch - vergrößernde Windwurf unterhalb des Golfplatzes einen Schlussstrich. Der Wald der Kindheit war verschwunden.
Das Bild aber ist geblieben – die Sonne im Rücken einen immer dunkler und dichter werdenden Wald hinabsteigend in die damals noch unendlich erscheinenden Wälder einzutauchen, vielleicht begleitet vom Hämmern eines Spechts an einem entfernt stehenden Baumstamm.
An diesem 7. April war nun alles etwas anders. Ich ging nicht wie üblich, entweder ostwärts nach Aldrans oder mittig, in weiterer Folge nach rechts hinab zum oberen Gangweg, sondern mittig, aber leicht links gewandt.
Und langsam wurde das Bild vertrauter. Vertrauter als ich es bei mir aus den vergangen Jahren kannte. Sondern so vertraut wie es „von Anfang“ an war.
Wahrscheinlich – so mag die rein sachliche Erklärung sein – hat sich im Gebiet des Windwurfs etwas getan. Die Sträucher wandeln sich langsam aber sicher zu Bäumen. Kein Nadelwald wie damals, sondern Laubwald. Die werdenden Bäume geben aber den Blick auf den Boden wieder frei; und nach einem kurzen steilen Weg bergab stand ich unvermutet auf dem Holzries, auf dem ich vor vielleicht 30 Jahren zum letzten Mal, die Sonne im Rücken bergab ins Dickicht ging.

Auf dem Weg zum Steilrand des Plateaus

Ein steiler Hohlweg bergab, der Widerschein am Baum vielleicht so, wie vor 30 Jahren?

Das Holzries, vom ehemaligen Dickicht (heute beginnender noch lichter Wald des Windwurfs) ins ehemalige Helle (heute dunkler Wald) geblickt. Sozusagen das Negativabbild der Vergangenheit.

Sieht schon besser aus - doch leider overexposed, wie die Screener bei railpictures.net sagen.
Deshalb nie weiße Trams in dunklen Wäldern photographieren ;-)
Was hätten die wohl zum vorigen Photo gesagt....

und das nächste Mal versuche ich besser zu belichten....
Schockabsorber
Was man nicht alles beim Paschberg-Ego-Googeln findet....
Zum näheren Verständis bautechnische Informationen (zur Paschbergbrücke scrollen), die z.B. auch hier zu sehen ist.