Sonntag, 1. April 2012


Es ist wahrscheinlich nicht überraschend, dass es einen um die Osterzeit immer wieder in Richtung Ampass und südöstliches Mittelgebirge zieht, ist doch die Landschaft ziemlich österlich.  Wahrscheinlich sind die Erinnerungen an manche Ostereiersuchausflüge in diese Gegend im Hinterkopf präsent – und so landet man fast jedes Jahr in der Karwoche oder kurz danach zumindest einmal im engeren und weiteren Umfeld des Hasentals.
Impressionen von einem palmsonntäglichen Radausflug über Ampass-Lans-Sistrans-Rinn-Tulfes:

Der Brennerbasistunnel wirft in Egerdach (auf dem Weg nach Ampass) seine schatten voraus. Durch diesen Seitenangriff in den Innsbrucker Bahnumfahrungstunnel wird künftig Aushubmaterial nördlich von Ampass deponiert.

Oben die neu trassierte Straße von Innsbruck nach Ampass unten das künftige Portal, das später als Fluchttunnel genutzt wird.


Der Platz, der Ampass den Namen gab: Die kurze aber heftige Steigung zwischen Veitskirche und Pfarrtal.

Blick von den Aldranser Feldern ins obere Inntal (im Hintergrund Völs und Kematen)

Der Amraser Kirchturm. Rechts im Hintergrund der etwas überernährte Pema"turm"

Zwar relativ kurz - aber mustergültig ist der Radweg zwischen den Wiesenhöfen und Rinn geraten!

Freitag, 30. März 2012

Bilderflut


Nachdem ich meist auch gerne Photos poste und damit zur globalen Bilderflut beitrage, passt das Folgende gut hierher:

Irgendwo in Süditalien in den Sechzigerjahren (Scan vom Dia, Photo Luis Schönherr).

Dias. Lichtbilder. Mit einem Uhrmacherschraubenzieher geht es am leichtesten. Man drückt den Spitz in die Fuge der Rahmenhälften; meist springt dann das Dia auf und man kann es auf den Leuchtkasten legen. Immer eine Serie von 50 Dias pro Magazin.
Dann beginnt der unangenehme Teil der Arbeit. Was bleibt im Analogfundus (in platzsparende CF-Rähmchen gesteckt), was wandert in den Müll? Zwar habe ich alle nun zu sortierenden Dias bereits vor einige Zeit gescannt – doch trotzdem ist die Entscheidung schwer. Es sind dann doch mit fast jedem Bild Geschichten verknüpft. Wenn es die eigenen Dias und nicht die meines Vaters sind, geht es immerhin leichter (ich habe mir diese daher zuerst vorgenommen).
Denn ich möchte mir nicht anmaßen, vom Werk eines anderen auszuscheiden, was für die Nachwelt noch von Relevanz ist. Das wäre ja (fast) so, als könnte man als Mensch zwischen Gut und Böse zweifelsfrei unterscheiden.
Es war um 1980. Mein Vater hatte damals ein Diaarchiv mit wohl ca. 10000 Dias. Ich habe sie immer gern angeschaut. Der dunkle Raum, das Rauschen des Projektorgebläses, das gedämpfte Licht auf der Leinwand beim Magazinwechsel, der Geruch des warmen Zellophans der Dias. Wohl die Hälfte der Dias waren allerdings noch nach alter Manier in Glas gerahmt – und bei Wiederansehen dieser Schätze, stellten wir dann fest, dass manche Filme im Begriff waren, von Pilzen zerfressen zu werden. Ich kann mich noch gut erinnern, dass mein Vater den Tränen nahe war. Es waren ja nicht eine Menge Urlaubsschnappschüsse, sondere v.a. technisch und künstlerisch gute Aufnahmen. Wir haben dann in einer Blitzaktion alle noch brauchbaren Dias aus den Glasrähmchen geschnitten (wobei leider die schöne Beschriftung Ort-Datum-Blende-Belichtungszeit verloren ging).....
In den Geheimgängen der Festung Euryalos in Syracus, um 1955 (Scan vom Dia, Photo Luis Schönherr).
 Nun sitze ich wieder einmal bei den Dias und es kommt mir vor, als würde sich der Vorgang in gewisser Weise wiederholen.
Meinen Diascanner, den ich vor drei Jahren im täglichen Einsatz hatte, habe ich nun vermietet. Ein Bekannter – auch in der 10000 Dia-Klasse - scannt nun und wird alle seine Dias heranch wegwerfen. Sachlich richtig, denn es geht darum, Platz zu sparen. Doch was wird überleben? Bei einem Diaarchiv von der Ewigkeit zu sprechen ist wahrscheinlich ebenso Anmaßung, wie zu bestimmen, was hinein darf und was nicht.
Was mit unseren digitalen Daten einmal passiert? Wer weiß, vielleicht tut sich da einen archivistischer weißer Fleck auf, da die digitale Archivierung noch sehr unkoordiniert läuft. Vielleicht bleibt von uns nichts. Ein Arbeitskollege sagte einmal „Ich muss von meine Eltern ganze Kleiderschränke wegwerfen, bei uns selbst braucht man nur mehr einen USB-Stick zu entsorgen“.
So denke ich mir; dieses Stück Zellophan, was ich da in Händen halte, war vor Ort, als das Bildmotiv die Beschichtung belichtete. Es war in der Nähe der Motive und in unmittelbarer Nähe des Photographen. Nein – davon kann man nicht alles verwerfen!
Einheimische beim Beobachten der Touristen, Sowjetunion 1958 (Scan vom Dia, Photo Luis Schönherr).
 So betrachte ich die Dias irgendwie anders als Digitalaufnahmen. Sie haben mich seit der Kindheit begleitet. Mein Vater hat sehr viel Liebe in sie gesteckt. Sie sind, wenn auch sehr dünn, doch stofflich und haben eingeschlossen in die dunkle Kiste der Kamera ihre eigene Geschichte von der Gegend und den Situationen, durch die sie transportiert wurden, erlebt.
Gespräche, Zikadengeräusche, Lavendelduft, Wind, die Entwicklung in einem Labor, das es längst nicht mehr gibt, die Ruhe in einem Zimmer, während die Dias behutsam in ihre Rähmchen gelegt wurden - all das ist darin aufgezeichnet, auch wenn man es mit technischen Mitteln nicht mehr hervorholen kann.
Ich bin dieser Generation (der Diaphotographierer) nun auch entwachsen, aber ich kann mich noch daran erinnern und verbinde somit diese Aura mit den Dias. Die mit Spannung erwarteten entwickelten Filme. Das Rahmen der Dias und dann die Betrachtung im abgedunkelten Zimmer. In spätesten vierzig Jahren werden sich auch diese Erinnerungen von den Objekten gelöst haben, da die menschlichen Erinnerungsträger vergesslich geworden sind.
Dann wird man die Diaarchive mit anderen Augen betrachten können und wirklich das dokumentarisch Wertvolle behalten können. Derweil behalte ich noch Familienphotos zusammen mit architektonischen, technischen und historischen Motiven zusammen. Die Zeit ist nicht reif. Erst morgen....

Und im Internet betrachte ich mitunter historische Photos und überlege, dass diese bis heute überlebt haben, weil der Zufall günstig war. Weil einzelnen Personen daran hingen. Auch wenn man schon längst nicht mehr weiß, wer da in die Kamera gelächelt hat, welches beiläufige Straßenmotiv von Menschen, deren Kinder wahrscheinlich schon längst nicht mehr leben „verewigt“ wurde.
Die Kamera ist eine Zeitmaschine. Meist schneide ich selbst Grimassen wenn ich photographiert werde, doch immer mehr wird mir bewusst, dass es, wenn man in das Objektiv blickt, gar nicht unbedingt zum Lachen ist. Es kann sein, dass man in einen Tunnel blickt, der sich erst lang nach der eigene Lebenszeit öffnet – lang, nachdem das was man gedacht, geliebt und erstrebt hat, obsolet geworden ist.

Donnerstag, 22. März 2012

Judith Taschler in der Literaturtram

Abfahrt Bergisel, um 16h45 (in etwa)

Innsbruck liest.
Ich gebe zu, die Veranstaltungshinweise habe ich nicht gut durchgelesen, sonst hätte ich wohl das Reizwort "Thetaterfahrt mit Linie 6" nicht übersehen. Glücklicherweise wurde ich aufmerksam gemacht. Das präsentierte Buch "Sommer wie Winter" kannte ich schon von früher her. Das Buch gefiel mir. Das Theaterstück dazu war eine komprimierte From diverser Schlüsselszenen, die mit Ziehharmonikamusik verbunden wurden.  Gut gesprochen und musiziert und schöne Kulisse (no-na - das Wetter spielte ja auch gut mit).
 Hätte ich es früher erfahren, hätte ich wohl mehr Werbung gemacht. Es wären noch ein paar Plätze frei gewesen.

Iglerfahrt mit Ziehharmonika, das letzte mal hatte ich das -allerdings etwas volkstümlicher - an einem Neujahrstag vor ca. 30 Jahren erlebt. Der Ziehharmonikaspiele gab talwärts noch ein paar Zugaben. Igler und Ziehharmonika passt nicht allein wegen der Gelenke des Triebwagens sehr gut.
Im Vordergrund die Autorin, Frau Judith Taschler. Im Hintergrund die Sondertram und der Planzug.
Umtrunk im Bahnhof Igls. Die reguläre Bahnhofsreste hat leider noch immer nicht offen.
Abendstimmung am Igler Bahnhof



Donnerstag, 8. März 2012

Tauwetter

Knapp eine Woche hat es gebraucht, um das Eis der meisten Wege zu brechen. Nur wenig ist von der weißen Pracht übrig geblieben...der Paschberg ist wieder gangbar. Grund genug, heute am Weltfrauentag, die Veranstaltung des Landes Tirol am Grillhof mit einer morgendlichen Hin- bzw. abendlichen Retourwanderung zu besuchen.


Schmelzwasserbächlein am Forstweg nach Tantegert.
Forstarbeitsmarkierung, dahinter sieht man das überall schon sehr grüne Moos (zugegebnermaßen habe ich die Farbintensität etwas angehoben - aber nur, weil die Kamera den Grünton nicht richtig einfing.
Das Schmelzwasser unterspült Eisreste am Poltenweg
Bei diesem Moosgrün wurde nicht nachgeholfen! Auch wenn es heute ein wenig drauf geschneit hat - man sieht es sind nur Rückzugsgefechte des Winters.
Am Viller Kopf sieht es so aus wie an einem trüben Sommertag.
Und die Igler treibt sich natürlich auch herum :-)

Sonntag, 4. März 2012

Fastenzeit

abendlicher Halbmond, nahe dem Tummelplatz

Fasteninstallation von Lois Anvidalfarei
Stiftskirche Wilten mit Fasteninstallation

 Frühling

Fastenzeit + Paschberg


Sonntag, 26. Februar 2012

Längenfeld

Ein verlängertes Langlaufwochenende in Längenfeld. Im Bild ist der Turm der Pestkapelle zu sehen.
 Erstaunlich, dass eine Lopie vom Fahrgefühl her eine Art Eisenbahnersatz sein kann. Ein Erlebnis, wie auf der Igler wenn sie aufs Mittelgebirgsplateau kommt, sogar zweigleisig! Besonders, wenn die Wirkung noch verstärkt wird, durch die Masten für Beleuchtungskörper: Eine Art Tiroler Lysloipe.
 

Samstag, 18. Februar 2012

Frühling


Ich  vermute, dass in diesem Spätwinter / Frühjahr die Chance gut stehen, dass zwischen dem letzten Eistag und dem ersten Tropentag nur wenige Wochen liegen.
Zumindest der Vergleich zwischen 12.2 (einem relativ sonnigen, aber kalten Tag) und heute, dem 18.2 (sonnig und mild) zeigt dass der Wechsel schon beachtlich ist.
Mittags im Schatten: -5°, heute +5°
Nachts: -13°, heute 0°
Im Sonnenkollektor um 10h00: 0°, heute 40°
Und wie immer fühlt sich der Körper (nach mehr als 40 Jahren Beobachtung fällt es langsam auf), wenn er von dieser Beschleunigung aus dem Stand ergriffen ist, krank. Da ist es erstmals so richtig mild und angenehm und mein Kopf fühlt sich an, als hätte er den dreifachen Durchmesser. Wie auch immer; für einen kurzen Kontrollgang im Garten reicht es. Der Paschberg kann (vorerst) warten.


Für Blüten reicht es im Freien noch nicht. Hier muss Das Blumenfenster als Ersatz dienen, Bei Sonne hatte es darin schon in den Zeiten der Eistage mitunter 25°. Und der Rosmarienstrauch begann mager, aber doch zu blühen.

Doch auch im Garten, unter den Sträuchern, wo immer wenig Schnee lag, tut sich heute etwas. Die Schneeglöckchen sind unterwegs. Vielleicht morgen schon in Blüte?

Andere hatte kein Glück. Dieser Igel wurde wohl vom unerwarteten Schnee überrascht und starb bevor er noch hätte Schutz suchen können. Noch ist der Boden zu gefroren, um ihn zu begraben.




Mittwoch, 15. Februar 2012

Blick vom DEZ-Parkplatz zum Paschberg, der Widerschein kommt von der Pistenbeleuchtung in Heiligwasser
Dem eisigen Griff der Kälte entwunden hat sich der Paschberg.  Ich projiziere nur. Mir ist es gleich ergangen. Und nun spüre ich das erste Halskratzen.....


Donnerstag, 12. Januar 2012

Olympia 1964

Wer herausfindet, warum dieses Photo aus Wattens am Anfang diese Blogeintrags steht, möge seine Theorie dazu posten,

 Jetzt ist es also soweit; quasi 3. Olympische Spiele. Noch merkt man nichts vom Geist der Spiele – auch wenn sich die freiwilligen Helfer mit ihren netten Jacken im Straßenbild häufen.
Als Einstimmung nun ein paar Photos anno 1964 (von meinem Vater Luis Schönherr). Im Straßenbild merkte man auch damals nicht viel (außer den paar Oldtimern, die damals aber wohl kaum ins Auge stachen), sondern nur bei den Wettkämpfen.

Der Südnring in seiner ganzen olympischen Pracht.
Wo das geknipste Erinnerungsphoto wohl gelandet ist?
Zuschauermassen sinds ja nicht; wird wohl ein Test gewesen sein. Man beachte den 4-Achs-Lohner Straßenbahntriebwagen beim rechten Schi ;-)
Wohingegen Bobfahren als potentiell gefährlicher Sport schon mehr Zuschauer anzieht. Ich persönlich würde ja Curling vorziehen.
Allein wegen der Pelzmützen hätte ich mir das gerne angesehen.
Kalte Füße, heiße Kufen.
.....und kalte Finger

Ich verbinde mit 1964 in erster Linie, dass der Innsbrucker Flughafen lange Zeit gemieden wurde.  Daher dieses etwas seltsame Souvenier aus dem Jahr 1964:
Mitbringsel von einern Bergtour im Voldertal in den Achtzigerjahren. Gehörte zur Unglücksmaschine. Von der es mittlerweile aber auch ein Exemplar wieder nach Innsbruck und von dort wieder weg geschaftt hat.







Sonntag, 8. Januar 2012

Iglerbahn im Winter

Hier also halten sich die Straßenbahnen versteckt, die man anderswo auf dem Netz derzeit nicht findet….bevor noch jemand sagt, ich verbreite hier Unwahrheiten, das ist einen Photomontage.
Es gab einmal einen Zeit (ich habe s als Kind noch miterlebt) war bei Schneeverhältnissen, wie heute, die Straße zu und die Bahn fuhr.  Mittlerweile ist mitunter das Gegenteil der Fall und am Ende bliebt nichts übrig, denn die Bahn freizuhalten wäre einfacher (da der Fahr weg nur im Schienenkopfbereich wirklich freigehalten werden muss) und die Straße bindet nun immer mehr Mittel. Immerhin fährt die Igler großteils fahrplanmäßig.

Im Folgenden ein paar Winterimperssionen vom Paschberg. Soviel Schnee gabe es lange nicht mehr:

Tante Gert verlässt bei einem solchen Wetter nicht das Haus.

Schmelzwasserseen von den zwischenzeitlichen Regenperioden vergrößern sich – wie hier unterhalb von Tantegert wo auch Quellewasser von den Quellgründen, die sich von hier bis zur Poltenhütte ziehen, versickert.

Ein gestürzter Baum, oberhalb des Tummeplatzes.

Die Neophyten ruhen (noch): Springkraut auf einer Lichtung in Lans. Den Kampf hat man wohl verloren. Mittlerweile wächst die Staude, die den Wald am Aufkommen hindert, schon auf 1400m ü.M. in Kappl (wo derzeit die Lawinen donnern)

Holzlege in Lans

Frisch geschnittene Rundlinge an der Forstwegkreuzung beim Seerosenweiher.  Früher begann zu solchen Zeiten der Holztransport in den eingeschneiten und vereisten Hohlwegen. C02 neutral, doch nicht romantisch, wie die vielen Marterlen im Wald zeigen, die man noch immer findet.


Winterlandschaft am Weg vom Seerosenweiher zur Paschbergkapelle
 Natürlich ginge so ein Waldspaziergang nicht ohne Photos von der Igler zu machen und damit zu Fahren……

Im Wald oberhalb des Tummelplatzes

Mühlsee. Die Stimmung "mauntlig". Dieses Dialektwort fällt mir zu Eislandschaft, in der vermummte Gestalten wandern, ein. Woher es kommt, und ob es das wirklich gibt oder nur eine familieninterne Überlieferung ist, weiß ich nicht.

Einfahrt in Tantegert



Weiter oben liegt natürlich noch mehr Schnee....