Mittwoch, 28. April 2010

Wir kümmern uns um den Wald


Wie in der Presse mehrfach berichtet, erfolgt momentan am westlichen Paschberg die Ausholzung der Villerstraße.

Damit tun sich neue Durchblicke auf.

Wie hier z.B. die Igler samt Schloß Ambras und Aldranserstraße. Nächstes Jahr wird der Laubwald wahrscheinlich schon so hoch stehen, dass man diesen Anblick nicht mehr hat...

Sonntag, 25. April 2010

Exkurs: Stadtentwicklung München


Ich kann mich noch gut an eine in den Entwerfenkorrekturen des Architekturstudiums verwendete Phrase erinnern, das die Architektur eines Entwurfs zu "Münchnerisch" sei. Was damals - Ende der 1980ér Jahre - nicht als Kompliment gedacht war. Das aktuelle Architekturgeschehen straft diesen Spruch Lügen - mögen auch einzelne ambitionierte Projekte der jüngsten Vergangeheit gescheitert sein.

Landschaftspflege an der Panzerwiese im Münchener Norden (Teil der Siedlung am Harthof, östlich von Hasenbergl, im Hintergrund ist das WM-Stadion zu sehen) beweist Humor, wird doch die Lagunenlandschaft Venedigs persifliert.

Der Andachtsraum des Dominikuszentrums in der Siedlung am Harterhof. Backsteine in Ives-Klein-Blau lasiert...

Organisch wirkendes Dach über der Endhaltestelle der neuen Straßenbahnline 23 auf der Münchner Freiheit.

Das Museum Brandhorst in unmittelbarer Nachbarschaft der Pinakotheken. Ein lebendige Fassade mit glasierten Tonelementen vor einer gefalteten Verblechung. Das Bauwerk ändert sich so mit der Tageszeit völlig.

Zurück zur Straßenbahnlinie 23, von der oben das Endhaltestelledach gezeigt wurde. Sie fährt in die Parkstadt Schwabing und quert dabei den Stadtautobahnring auf einer Schrägseibrücke, die zwar nicht so expressiv, wie die in Jerusalem ist, jedoch eine guten Orientierungspunkt in diesem noch im Werden begriffenen Stadtteil darstellt. Man beachte zudem die ausgedehnte Rasengleisanlage.

Dieser Straßenbahnfahrer hat mich gefragt, in welchem Magazin er zu sehen wäre. Leider konnte ich ihm nur meinen Blog nennen, auf dem nun dieses Photo mit seiner Einwilligung plaziert wird.

Auf strassenbahn.tk finden sich weitere Photos.

Mittwoch, 14. April 2010

40 Jahre DEZ

Das* DEZ bat um Übermittlung von Photos zur Geschichte des Einkaufszentrums. www. paschberg.blogspot.com hat auch etwas geliefert. Unter anderem die folgenden Bilder von meinem Vater Luis Schönherr und die Schwarzweißimpressionen aus jüngster Vergangenheit. Ich habe die Photos für die Ausstellung allerdings mit einem Text kombiniert; ob der genehm ist, weiß ich noch nicht. Wie dem auch sei - hier einige der Photos....





Vor Vierzig Jahren......






Impressionen in S/W

Ab 19.4. im DEZ

*) Es gibt seltsame strittige Fragen: Was bedeutet DEZ? Es gibt zwei Deutungen:

Das EinkaufsZentrum

oder

Deutsches EinkaufsZentrum

Beides trifft wohl zu. Ersteres grammatikalisch. Zweiteres, weil der Gründer Deutscher ist.



Samstag, 10. April 2010

Die Iglerbahn aus der künftigen Autofahrerperspektive



Die Iglerbahn aus der künftigen Autofahrerperspektive. Autobahneinhausung Amras, Röhre Nord, Fahrtrichtung West.

Die Iglerbahn aus der Beifahrerperspektive.

Portal West (Ausgang) der Nordröhre.

Interieur. Blickrichtung Ost. Links Notausgang zum Willibichl. Rechts Verbindungen zur Südröhre.

Und so sieht es Außen aus: Die neue Unterführung Tummelplatzweg.

Bald von der Autobahn nicht mehr zu sehen: Das Dorfzentrum mit Kirchturm.

Die Unterführung Bichlweg wird gerade abgebrochen, um dann in ähnlicher Form wie bei Tummelplatzweg gestaltet zu werden. Die pinkfarbene Markierung zeigt, wie weit das Widerlager noch abgeschrämt wird. Der geschalte Kobel rechts dient zur Erhöhung des Strommastens.

Detail zur Bichlwegunterfürhung. Im Hintergrund der Gspäthof und der Bierwirt.

Blick vom westlichen Widerlager der Bichlwegunterführung zur heranrückenden Tunnelröhre. Das umgekehrte hellblaue T links im Hintergrund ist das Mittelfundament für beide Röhren.
.
Nun noch ein paar Baustellendetails.....das Panorama zeigt, dass die Arbeiten mittlerweile den Technikraum am Bichlweg passiert haben, also Halbzeit für die Nordröhre!

Geschalt wird mit zwei Schalwägen, die auf Kranschienen geführt werden. Ich nehme an, dass einer der beiden Wagen eine "gerade" Schalung hat, die immer entsprechend der Trasse, die in leichtem Bogen läuft, eingerichtet wird. Nach der Schalung eines Teilstücks wird stets ein Teilstück Abstand gelassen, das mit dem nachfolgenden Wagen geschalt wird. Diese kann dann zwischen den bereite betonierten Elementen leicht eingerichtet werden.

Hier sieht man die Lücken, in die der zweite Wagen eingepasst werden muss.

Die Anschlussbewehrung zum Fundament zeigt, welche Materialstärken benötigt werden.
Ich kann mich erinnern, dass wird in der HTL die Steinschlaggalerien in Mötz nachgerechnet hatten. Damals lag der notwendige Bewehrungsquerschnitt (also die cm² pro "Betoneisen" pro lfm Bauwerk) nahe bei den Mengen, die ohnehin hätten eingebaut werden müssen, um zu verhindern, dass der Beton Risse bekommt (das nennt man konstruktive Bewehrung, die üblicherweise in % des Betonquerschnitts angegeben wird).
Hier wird es etwas anders sein, da die Röhre eckig ist und daher stärkere Biegebeanspruchungen vor allem in den Ecken entstehen dürften. Die Betonwände sind übrigens zwischen 50cm und 1m stark. Das bedeutet, dass pro Laufmeter Röhre ca. 2 große Betonmischwägen fahren müssen - macht ca. 1800 LKW-Fahrten bloß für den Beton der Nordröhre....

Man sieht hier den Aushub für das Fundament der Röhre. Mit der Straßenwalze wird der Untergrund verdichtet. Im Hintergrund einer der Strommasten, die erhöht werden.

Sonntag, 4. April 2010

Vom Paschberg nach Patsch



Ein Osterausflug auf den Paschberg und weiter nach P a t s c h.

Die Leberblümchen sind nun schon in voller Pracht entfaltet und sind sogar auf dem Photo der Igler bei der Einfahrt in die Station Tummelplatz sichtbar.

Die Igler selbst war voll besetzt. Unter anderem mit Downhill bzw. Freeride Bikern. Nachdem einer dieser Biker eine Kamera an der Brust umgeschnallt hatte, kam ich endlich einmal auf die Idee in Youtube nachzuforschen, was so an Paschbergfilmchen im Netz zu finden ist.
Dazu folgenden Empfehlungen

Videogulash:
Eine vollständige Fahrt bis zum Betterkeller, beginnend am Sparberegg, über Aldrans (u.a. mit Pferd), Tantegert (Abendstimmung) Bederlungerweg (dort eines der Hexenhäuschen sichtbar), unter der Paschbergbrücke hindurch. Umfassend!


Dazu
fällt mir ein, Sport ist bereits, wenn jemand sein Fahrrad den Berg hinunter schmeißt.
Empfehlenswert!

Stubaiken:
Und zuletzt: Auch so kann durch Gelände. Dürfte sehr aufs Gesäß und andere Körperteile gehen, da man sich nicht am Lenker entlasten kann.


Ein Garten nahe des Bahnhofs Igls voller Blausterne. Zwar nicht die reinblauen Scilla Bifolia sondern eine andere Art http://de.wikipedia.org/wiki/Blausterne

Das man in Igls noch neue Wege finden kann. Zum ersten Mal sind wir diesmal vom Ägidihof über eine schmalen Fußweg hinter dem Cafe Fiorina zum Park. Man kommt dann auf den Weg, der von der Patscherstraße direkt zum Spielplatz im Kurpark führt. Dort im Hang sind mehrer Häuser der Jahrhundertwende versteckt. Sie warten alle noch auf die Verlängerung der Igler. Die Bewohner der Häuser wohl eher nicht. Doch die Häuser selbst sind länger da.

Bei Föhn durch den Wald ist ein tolles Schauspiel, herunten sieht man es den Bäumen nicht an. Aber wenn man zu den Wipfeln blickt, schaut man, dass man schnell raus kommt

Eine Werbeeinrichtung für den Gasthof Bär in Patsch. Sieht stilistisch ähnlich aus, wie der Gartenbär in Tantegert.


Föhn am Rosengarten. Dort wirkt das Gelände wie eine Düse. Wir waren froh, dass wir diesen Weg als Rückweg gewählt hatten…..

Die „Alte Igler“ ist wieder unterwegs. Kein wunder, dass das Kind tanzt.

Idylle der Waldeinsamkeit unter der Autobahnbrücke beim Cafe Regina. Hier haben wohl Gemeindearbeiter ihren Arbeitsplatz verschönt, um in adäquater Umgebung nach Dienstschluss noch ein Bier trinken zu können. Wohlfühlen ist wirklich nur ein Frage der Einstellung.

Zuletzt noch die echten Blausterne. Wobei deren Blau mit der Kamera nicht einzufangen ist. Die schönste Farbe im Frühling!

Sonntag, 28. März 2010

Baumhütten





Nicht nur bei den Korowai auf Neuguinea sondern auch unweit des Paschbergs finden man solche Meisterwerke.
Den Ort sage ich nicht - bin kürzlich daran vorbeigegangen und habe es nicht gesehen. Erst bei zweiten Mal stach es ins Auge...

Donnerstag, 25. März 2010



Bäume im Schlosspark (v.l.n.r.: Buche, Robinie?, Föhre)

Pulsierendes Leben? Immerhin Baustelle. Bei der Einhausung geht was weiter:-)

Sonntag, 14. März 2010




Hätte eigentlich eine einzige Szene werden sollen, doch schaltete sich die Kamera zu früh ab. Aber immerhin macht dieser Blick 'Lust auf mehr. Der Windwurf am Paschberg hat so auch seine guten Seiten:
Er schafft wieder neue Durchblicke

Dienstag, 9. März 2010

Die Autobahneinhausung nimmt Gestalt an.

Von der Igler aus erkennbar ist nun schon ca. 1/3 der Nordröhre fertig.

Und das Tunnelinnere glänzt noch schön*, bevor es in diesem Winter in Betrieb geht und innheralb von wenigen Wochen mit einer (PM10?) Feinstaubsschicht** bedeckt wird.

*) Ja - man kann mittlerweile nicht nur in der Schweiz sondern auch hierzulande schönen Sichtbeton sehen. Glatt, fast samtig ist seine Oberfläche. Sollte kein Feindbild mehr sein - wobei hier Perlen vor die Säue (=Autoverkehr) geschmissen werden;-)

**) Die Luftqualität ist dieser (kalten) Tage in Innsbruck miserabel. Eigentlich müsste es schon Fahrverbote geben....

Montag, 1. März 2010

Föhn

Ich wusste ja, warum ich den Paschberg an diesem Föhnwochenende mied....
Aktuelle Bilder auf dem Straßenbahn.tk Forum
Und die Arbeit der Förster geht gleich weiter.....

Donnerstag, 25. Februar 2010

Forsttagssatzung



Auf der Forsttagssatzung kann man einiges über Innsbrucks Wälder erfahren. Der Besuch dieser Veranstaltung ist nicht nur Waldbesitzern sondern auch anderen Waldnutzern angeraten. Paschbergspezifisches wurde auf dieser öffentlichen Informationsveranstltung am 24.2.2010 natürlich auch präsentiert. Dazu einige Informationen in Kürze:

43% der Aufforstungen in Innsbruck erfolgen bereits mit Laubbäumen. Das ist recht viel, wenn man bedenkt, dass es in Innsbruck nicht wenig Wald in höheren Lagen gibt - und es zeigt den dräuenden Klimawandel.
*
Knapp 630 Festmeter Windwurfholz musste aus den Wäldern geholt werden. Es wurde dazu einige Photos von der Holzbringung an, auf und mit der Igler Bahn gezeigt. Innsbruck hat also kurze Zeit im letzten Jahr eine echte Waldbahn gehabt.
*
Der Käferholzanteil liegt bei ca. 400 Festmeter im Raum Innsbruck und war in den letzten Jahre weitaus höher. Mit Prügel- und Schlitzfallen wird die schädliche Käferpopulation kontrolliert, erforscht und dezimiert. Es bleibt aber immer ein "eiserner" Käferbestand.
*
Bei Schönruh wurde ein große Zahl von Fichten mit Kernfäule geschlagen, u.a. um den schon aufkommenden Buchen zu besserem Wachstum zu verhelfen. Bäume mit Kernfäule erkennt man übrigens äußerlich an einem sich an der Basis merklich verbreiternden Stamm. Dieser wächst nämlich durch sein innerliches Verfaulen in die Breite, um den gesamten Baum tragen zu können.
*
Von den ca. 15000 Festmetern Holzeinschlag waren 40% Brennholz. Das liegt nicht an der Qualität sondern an den steigenden Brennholzpreisen, die diese Verwendung wirtschaftlich machen. Vielleicht steuern wir bei den Hackschnitzelheizungen bald auf "Peak - Wood" (wie es offenbar schon mal da gewesen ist)zu?
***
Eine Innsbrucker Besonderheit ist die Tatsache, dass die Forstwege im Stadtgebiet sofort von der Stadt übernommen werden. Das wird gemacht, weil das Wegenetz integraler Bestandteil des Naherholungsraumes ist und daher der öffentliche Zugang für die Bürger gewahrt bleiben muss.
*
Durch den kleinflächigen Streubesitz (Privatwalddurschnittsgröße 2000m²) ist es notwendig, dass die Forstverwaltung in Gemeinschaftsaktionen betroffene Waldbesitzer zusammenholt und dann für diese Nutzungs- und Pflegemaßnahmen organisiert.
Den Hütern des Paschbergs ein herzliches Dankeschön dafür!

Freitag, 12. Februar 2010

Verlängerung der Linie 3 in den Sternen

„Glücklich ist nicht, wer vergißt, was nicht mehr zu ändern ist; so etwas kann überhaupt nur in einer Operette vorkommen. Eine derartige Auffassung würde nicht weniger wie ein Unterbleiben der Evidenz bedeuten, beziehungsweise als solches anzusehen sein. Glücklich ist vielmehr derjenige, dessen Bemessung seiner eigenen Ansprüche hinter einem diesfalls herabgelangten höheren Entscheid so weit zurückbleibt, daß dann naturgemäß ein erheblicher Übergenuß eintritt.
(Heimito von Doderer, Glücksdefinition des Amtsrates Julius Zihal am Ende von "Die Strudlhofstiege")

Wenn man sich in Innsbruck auf bestimmte Entwicklungen freut, so sollte man immer die Worte des Amtsrates Zihal in Erinnerung behalten:

So steht nun leider auch der Fortgang der Verlängerung der Linie 3 in den Sternen.

Die Dreier auf Gst. 1644/3, Katastralgemeinde Amras

Das Fazit vorweg: In Innsbruck muss man seine Erwartungen in die Planungskompetenz politischer Entscheidungsträger schon sehr tief schrauben, um noch zu Glücksempfindungen fähig zu sein.

Und da Fasching ist, nun die Geschichte zu dieser etwas kryptischen Einleitung


An
Bürgermeisterin
Hilde Zach
Rathaus
Maria-Theresien-Straße 18
2. Stock - Zimmer 2332
6020 Innsbruck

Sehr geehrte Frau Bürgermeister,

die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 von ihrem derzeitigen Endpunkt ca. 350m weiter nach Amras ist eine ideale Verknüpfung raum- und verkehrsplanerischer Maßnahmen. Das öffentliche Verkehrsmittel kommt so annähernd gleichzeitig mit den neuen Bewohnern, die durch das Projekt an der Philippine-Welser-Straße Wohnraum bekommen, an!

Nachdem das anstehende Projekt eine Vorlaufzeit von ca. 40 Jahren hatte, hat es mich persönlich sehr gefreut, dass sich im letzten Jahr die Anzeichnen verdichteten, dass es damit wirklich ernst wird.

Nun hört man aber, dass es Probleme bei der Finanzierung des Vorhabens geben soll.

Es ist mir klar, dass solche Bauten große Kosten hervorrufen. andererseits denke ich, dass es sich bei diesem Projekt um das wichtigste Verkehrsprojekt in Amras seit ca. 40 Jahren handelt.

Ich möchte hier den aktuellen Wert der Autobahneinhausung nicht in Frage stellen, aber die schrittweise Verlängerung der Linie 3 aus Innsbruck heraus in Richtung Amras erscheint mir gewichtiger, da dieses Projekt genau genommen schon begonnen, als es noch nicht einmal richtigen Autoverkehr gab und über die Jahrzehnte stetig umgesetzt wurde.

Im Bewusstsein des langfristigen Wertes der Verlängerung der Linie 3 und auch im Bewusstsein, dass das Folgende nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, allenfalls eine Geste ist, schlage ich folgendes vor.

Gibt es eine Möglichkeit, für die „Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 von der derzeitigen Endhaltestelle an den historischen Ortsrand von Amras“ steuerwirksam (sprich in der Einkommensteuererklärung bzw. Lohnsteuerausgleich absetzbar) zu spenden, würde ich gerne 1000 € - 2000 € gerne für das Vorhaben mitzahlen. - Vorausgesetzt der Baubeschluss ist verbindlich und, wie bereits gesagt, die steuerliche Absetzbarkeit ist gegeben.

Bitte, verstehen Sie das nicht als Anmaßung von Planungshoheit sondern als Bekräftigung des Interesses an diesem Projekt von einem Bürger, der das dann Gebaute auch nutzt.

mit freundlichen Grüßen



Soweit so gut.

Vielleicht wird sich der geschätzte Leser fragen, wie man sich so herablassen kann, für etwas, für das die öffentliche Hand jedenfalls aufkommen müsste (im Gegensatz z.B. zu Jugendolympiaden oder Fußball- EM´s) auch noch finanzielle Unterstützungen anzubieten?

Mir ist das aber ein Herzensanliegen, und daher denke ich, dass ein solcher Vorstoß legitim ist, zumal ich weiß, dass es höher prioritäre Streckenausbauten im Innsbrucker Straßenbahnnetz gibt und diese Streckenverlängerung zwar planerisch vernünftig, aber eher nicht erstgereiht ist. Zur Unterstreichung des Anliegens habe ich einen Betrag genannt, der für mich zwar schmerzhaft, bei steuerlicher Absetzbarkeit und Umlegung auf 40 Jahre (solange sollten die Gleisanlagen ohne wesentliche Sanierung schon halten) aber verkraftbar ist.

Was darf man sich für eine solche Anfrage erwarten? Ich persönlich hätte mir in etwa eine solche Antwort vorgestellt:

Sehr geehrter Herr…
Aufgrund vertraglicher Bindungen haben sich Verzögerungen in der Umsetzung der Verlängerung der Linie 3 ergeben, die für die Stadt Mehrkosten verursachen werden. Wir kommen gerne auf ihr Angebot zurück, wobei die steuerliche Absetzbarkeit leider für so ein Projekt nicht gegeben ist.
Die Spende könnte aber an die folgenden städtischen sozialen Einrichtungen überwiesen werden, sodass diese indirekt zu Nutzniesern der Straßenbahnverlängerung werden:………


Gekommen ist das folgende Schreiben, was immerhin eine Sachverhaltdarstellung ist, die für sich schon einiges aussagt. Die dezente textliche Umschiffung der „Begleitmusik“ zeigt jedoch meiner Meinung nach, dass man noch eher halbherzig bei der Sache ist:



Was zu Ehrenrettung der Stadt gesagt werden muss:

Die Fläche von der hier die Rede ist, ist das Grundstück 1644/3. Es ist Teil der Einlagezahl 498 und Nachschlagen im Grundbuch zeigt, dass aus diesem nicht ersichtlich ist, welchen Haken das Objekt der Begierde hat. Es gehört zwar der Stadt, aber man sieht selbst bei Nachforschungen in der Urkundensammlung nicht, dass dieses Eigentum beschränkt ist. Vielmehr sieht es so aus, als sei durch die am 26.2.1968 dauernde Besitz- und Objektsänderung der gegenwärtige Stand besiegelt worden.

Die folgenden Bilder zeigen die entsprechenden unverdächtigen Stellen der Urkundensammlung. Der Vertrag wird also nur wirksam, wenn einer der beiden Vertragspartner sich auch an die Sache erinnert:

Kurz nach dem Ende der olympischen Spiele in Grenoble hat man in Innsbruck immerhin 19 Jahre vor Grenoble Straßenbahnen gebaut.

Ein Teil der Liste von Besitzstandsänderungen im Jahr 1968.

Tatsächlich ist es auch heute Praxis und nach meinem Rechtsempfinden auch nachvollziehbar, dass bei Abtretungen und Übereignungen für bestimmte Zwecke dem Abtreter (und auf seine Rechtsnachfolger wirkend) ein später durch andere Zweckbestimmung erwachsender Gewinn weitergegeben wird.

Wenn die Stadt sich beim alten Eigentümer meldet, so spricht das für eine korrekte Vorgangsweise und eine gutes Archivierungssystem für die gemachten Verträge.

Was die Ehrenrettung aber relativiert ist, dass ein solcher Vertrag ohne Befristung verfasst wurde (das nehme ich jedenfalls an, da ansonsten wohl diese Sache nicht schlagend geworden wäre) und dass, wenn man der heutigen Zeitungsmeldung zum Pema-Areal glauben darf, schon öfter mal beim Straßen- bzw. Regionalbahnprojekt geschlampt wurde.

Es ist dazu übrigens anzumerken, dass seit 2007 (es wurde mit Ve1-2-101/6-16 vom 25.1.2007 eine Bausperrenerlassung der Stadt ausfsichtsbehördlich genehmigt) bekannt war, welchen Platzbedarf die Regionalbahntrasse hat, die Stadt aber in der umgekehrter Manier der Handel-Szene im "Leben des Brian" offenbar unbedingt ihre Position verschlechtern wollte. Sie käme nun trotz aller Dummheiten im Vorfeld noch leicht raus, da dem Erstkäufer immer bekannt war (das wird doch hoffentlich schriftlich dokumentiert sein!?), dass ein großer Teil des nördlichen Eckhauses für die Regionalbahntrasse zur Verfügung zu stellen ist. Der Käufer hat deshalb wahrscheinlich auch weniger für den Grundstückskauf zahlen müssen, als dies sonst der Fall gewesen wäre. Wenn nun die Stadt etwas teurer rückkauft, was sie zuvor wegen "Wertminderung durch anstehende Straßengrundabtretung" im Sonderangebot veräußerte(das nehme ich an), steht die Frage im Raum, welcher Deal da wirklich ablief....

Ich will da keine Namen nennen, die Personen wissen es schon selbst – aber ich hatte immer den Eindruck, dass das Straßenbahnprojekt im Gegensatz zu diversen Behübschungsprojekten als Kinderkram angesehen wurde. Mit Menschen, die so eine Einstellung haben, lässt sich leider nicht konstruktiv arbeiten.

Es ist die Frage zu stellen, ob nicht hier , wie auch in anderen Gemeinden (neinein, Innsbruck ist nur die Spitze dieses Eisbergs) das Wort "Planungshohlheit" die Verhältnisse treffender beschreibt?

Die Lage ist mit einem Wort hoffnungslos, aber nicht ernst. In diesem Sinn närrische Grüße.
Ob es noch Fortsetzungen gibt, wird sich weisen.