Freitag, 20. Februar 2015

Exkurs: Orgelbau

2 oktavige Kleinorgel inkl. Halbtönen, mit Stechermechanik, ca. 50/70/25cm, Jan/Feb 2015

Das ist fesselnder als das Internet. 
Und da das Freizeitbudget begrenzt ist, ging im Jänner und Februar mit "ihr" mehr Zeit drauf. 

Man kann sogar richtig darauf spielen (no na, sonst hätte ich diese Bastelei nicht versucht), wobei die Töne für professionelle Musiker eine Qual sein dürften. Der Gelb-Grüne Zebrastreifen mit den Notenbezeichnungen ist abnehmbar; der ist nur für mich.

Begonnen hat das ganze eher beiläufig, als ich für einen Freundin bei den Innsbrucker Blockflötentagen 2013 fotographierte.

Besonders fasziniert haben mich dabei die zerlegbaren Bassflöten der Innsbrucker Musikschule - die so gar nicht "schönen" Musikinstrumenten ähnlich sind. 
Das erinnerte mich wiederum an die eckigen Holzpfeifen einer Orgel, die mir immer optisch besonders gefallen haben - eben , weil sie nicht rund sind, sonderen eher wie Gebäude aussehen.

Nachdem Weihnachtszeit, wie schon im letzten Eintrag gesagt, Bastelzeit ist, habe ich dann aus reiner Neugier das zu bauen versucht, was ich in Volksschulbastelstunden nie zusammengebracht habe  - Pfeifchen. 

Das Internet ist voll von Tips dazu und macht es leicht, sich reinzuwagen. 

Letztendlich bin ich bei einer Bauanleitung von Jan Boersma gelandet, der anschauliche Zeichnungen zu den Konstruktionsprinzipien zeigt und auch einfache (frei) und kompliziertere (zu kaufen) Bauanleitungen liefert.


von l. n. r. Monsterpfeife aus MDF (kommt gut bei Kindern an, die Lärm machen wollen), Funktionsmodell Taste mit Stechermechanik, Oktavorgel nach Bauanleitung von Herrn Boersma mit gedackten Pfeifen
Das Ergebnis der Verarbeitung von Holzresten war im Jänner/Februar 2014 diese Sammlung von Musikinstrumenten. Leider habe ich es mit der Exaktheit der Fertigung nicht so wirklich - daher waren die Pfeifen trotz Dackung kaum zu stimmen und letztendlich hörte man den schönsten Ton, wenn man alle Tasten gleichzeitig drückt (dann klingt sie wie eine US -Güterzuglok). Außerdem war die Luftzufuhr zu eng -und damit die Reibungsverluste vom Gebläse zur Windlade zu hoch, sodass bei konstanter Luftzufuhr aus einem Gebläs eher ein Röcheln zu hören war. 

Ich habe mich im Laufe des vergangenen Jahres dann gelegentlich mit Mensuren befasst und diesen Mensurenrechner gefunden. Mit dessen Hilfe habe ich eine Mensur für 3 Oktaven abgestimmt auf die Verwendung handelsüblicher Sperrholzstärken durchgerechnet.

Anfang Jänner 2015  ging es dann mit guten Vorsätzen los. Praktisch ohne genauen Plan ausgenommen der Mensurentabelle. 
Entschieden habe ich mich für zwei Oktaven. Auf die Dackung habe ich verzichtet und die Pfeifen einfach auf die tonwirksamen Länge zugeschnitten - mit der Gefahr, dass sie etwas falsch klingen. Statt einer Seilzugmechnaik, die von meinen beiden linken Händen zuviel Fingerfertigkeit verlangt, habe ich nun eine Stechermechanik gebaut, bei der die Windlade unter der Tastatur liegt. 

Ein paar Impressionen vom Bau:
6.1.2015 Orgelpfeifenanfertigung...

16.1.2015 wie groß muss den nun Pfeifenstock und Windlade sein?

16.1.2015 Kanzellen fräsen; die müssen absolut dicht sein, sonst pfeift die Orgel aus dem letzten Loch (kommt der Spruch aus dem Orgelbau?)

23.1.2015 Die Ventile an Kanzellen und Pfeifenstock geklebt. Das Lammleder dafür hatte ich bereits letztes Jahr für die Kleinorgel bei der Gerberei Schatz (ein Besuch wert!) in Pill gekauft.

27.1.2015 So funktioniert die Stechermechanik. Der Luftverlust ist gering, wenn man Stäbchen mit kleinem Druchmesser nimmt und den Andruckpunkt noch auf dem Lammleder anordnet - dann dichtet nämlich das Ventil zugleich das Stecherloch ab und Luft kann nur ein wenig beim Drücken der Taste entweichen. Ist der Durchmesser der Stecher zu groß, fliegen einem die Tasten um die Ohren, solbald man Luft zuführt (auch ein solches Model habe ich versucht)

8.2.2015 das Gehäuse aus den Seitenteilen mit Maßwerken wird zusammengebaut. Das Maßwerkkonstruieren und -fräsen hat so ca. sieben Abende beansprucht - eine meditative Tätigkeit, freihändig gefräst - sieht so aus als hätte Ironimus gotische Fenster gezeichnet.
14.2.2015 Erste Tests; mit Gebläse (im Würfel), Pfeifen eingesteckt, Gehäuse noch ohne Abdeckung


14.2.2015 Fuzelarbeit zum Schluss: Aufkleben von Reitern unter den Tasten, die verhindern, dass die Tasten von den Stechern abrutschen und sich gegenseitig Verkeilen. (Professionisten Fräsen Führungsschlitze in stärkere Tasten und schlagen Klaviaturstifte als Führung ein - da muss man aber sehr genau arbeiten und kann die Taste nicht wie hier mit Kleber am Reiter in Postion schieben, bis es passt.


Am Aschermittwoch war die "Maschine" im Prinzip fertig.

Ein Test mit dem Altenberger Walffahrtslied (heute) hat gezeigt, dass das zweite c eine Nuance falsch (Professionisten werden sagen grauenhaft) klingt - aber ich erkannte die Melodie beim "Eintippen" im Zweifinger-Adler-Ssuchsystem prinzipiell wieder.

P.S. und zur Ehrenrettung des Internets das mich in letzter Zeit wenig sah: Wären nicht so viele Anleitungen, Lehrvideos u.ä. online, hätte ich mich kaum daran gewagt, so etwas über das  o.g. Pfeifchenexperiment hinaus zu probieren. 

Ein Dank allen, die wertvolle Tips online stellen!
Hier noch ein Überblick der für mich wichtigsten:
Jan Boersma 
Drehorgelbauer
Äolsflöten
Orgelbautechnik mit Detailskizzen
Stechermechanik eines Portativs
Mathias Wandels Homepage mit wertvollen handwerklichen Tips und Ideen (eine Orgel ist auch dabei)


Donnerstag, 22. Januar 2015

Blogpause

Die ultimative Blogfaulheit. Ich denke, das wird noch bis Lichtmess so gehen. Derweil zur Unterhaltung....

Eine vorweihnachtlichen Radtour mit Paschbergblick

Sonnenaufgang überm Glungezer (23.12.2014, vom Canisiusweg aus)

Kurzes Schneeintermezzo in Amras: Snowboarden auf der Schlossparktreppe (30.12.2014)

Weihnachtszeit ist Bastelzeit: Wenn die Motorsäge erklingt, bekommt der Computer Konkurrenz ;-). Mittlerweile ist allerdings das Kleinsägewerk eingemottet, bis es wieder ausreichend warm ist.


Sonnenaufgang überm Glungezer (2.1.2015, von Amras aus)


Sonnenaufgang überm Glungezer (14.1.2015, von der Graßmayrkreuzung aus)

Dienstag, 30. Dezember 2014

Schöne Feiertage und guten Rutsch... 

Freitag, 19. Dezember 2014

Christbaum-Bondage

Weihnachten

Aus der Christbaum-Bondage Szene: gesehen auf der Igler Art
Ich reihe das in meine kurze Liste der  "besten Werbesprüche" ein: 
"Wolle von lebenden Schafen!"
und meinen Ableitung daraus
"Milch von lebenden Kühen"

Dienstag, 25. November 2014

Herbstnebel

In den letzten zwei Tagen hatte ich Gelegenheit ausgiebig am Paschberg zu wandern. Dazu gibt es ein paar Impressionen (nur mit dem Handy geschossen, daher Kleinformat): In the last two days I had the opportunity to do some extensive hiking on the Paschberg. Here are a few impressions from those hikes (in small format as they were taken from a mobile phone):



Tag 1

Moosbaum bei der Poltenhütte
A moss-covered tree near the Poltenhütte.

Am Villerkopf

Schalenstein dortselbst
A cup marking in a stone on the Viller Kopf.

...und natürlich konnte ich mich bei Steinmandeln nicht zurückhalten
naturally, I could not resist a bit of “cairning”

Tag 2

Die Iglerstrecke im Nebel. Leider musste ich pünktlich um 9 h asm Grillhof sein. Das würde sich zwar mit der Bahn gut ausgehen - aber nur, wenn sich diese auch exakt an den Fahrplan hält. Meine letzte Erfahrung war aber wieder 10 Minute Verspätung. Sei´s drum. einen Morgenwanderung ist auch nicht schlecht.
The path to Igls under fog. I had to be at the Grillhof (government educationa center in nearby Vill) at 9 AM sharp. Theoretically I could have taken the train — but only if it were running on time, and lately there have been 10 minute delays. Never mind, a morning walk’s not so bad either.

Oberhalb des Tummeplatzes. Der Nebel wird dichter.
Above the Tummelplatz (war memorial site). The fog is getting thicker.

Am alten Paschbergweg von Tantegert aus zum Oberen Gang Weg: Deutlich sieht man die alte Pflasterung im Steilstück des Hohlwegs
On the old Paschberg path uphill from Tantegert:  one can see clearly the old pavement in this steep section of this sunken road.

Nahe der Poltehütte. Innsbruck würde man hier gut sehen. So aber nur Nebel (noch dichter)
Near the Poltenhütte. From here one normally has a nice view of Innsbruck, but today it’s only fog.

Kurz vor dem Grillhof. Es sind noch Steigerungen der Nebeldichte möglich.
Just before the Grillhof Center, even more fog.

Am Villerkopf: Ein Steinmännchen des vorigen Tages hat überlebt.
At the Viller Kopf: the “stone man” survived the night.

Mittwoch, 5. November 2014

Allerheiligen

Herbstliche Wiesen am Mühltal

Ein Allerheiligenspaziergang. 
Es fällt mir häufig um diese Zeit wieder ein. 
Als ich mit meinem Vater vor etlichen Jahren einmal auf den Ampasser Kirchhügel wanderte, kam er bei der schönen Sonnenlage des Friedhofs beinahe ins Schwärmen, dass so ein Platz wohl der ideale wäre, wenn es dann einmal soweit ist. Und gleichzeitig fühle ich, wenn ich heute an das auch recht sonnig aber nicht in Ampass gelegene Grab trete, dass mir dieser Platz - wie eigentlich jedes Grab sagt "Den/Die du suchst, ist nicht hier (unten)".
Daher nun eine paar Impressionen aus der Gegend.

A Walk on All Saints Day.

I am reminded of something often at this time of year. Once, years ago, on a walk with my father up to the hilltop church in Ampass, he was especially taken with the its sunny graveyard. This would be the ideal place, he said, when the time comes. And along with this memory comes the distinct feeling, when I visit his actual grave (which is, while sunny, not in Ampass), that this place — like every grave — says: “The one you are looking for is not here.”



Herzsee

Wasserfall des Herztalbachs von Maria im Wald aus gesehen
Waterfall from the Herztal brook, seen from Maria im Wald.
 

....nun haben sich die Kühe wieder beruhigt. ......the cows have calmed down now.

Kirche Ampass mit sonnigem Friedhof. Ampass church with its sunny graveyard.

Pfarrtal

Alter Widum von Ampass: Der Widum spielt übrigens eine Hauptrolle in einer alten Doktoarbeit eines Grafen von Trapp, indem er das Gebäude mit einer gewaltigen Blitzschutzanlage ausstattete; das Bild davon müsste in Schloß Friedberg in Volders ausgestellt sein. Old parish hall in Ampass: this building played a leading role in a doctoral thesis by one Count von Trapp, in which he outfitted the structure with a giant lightening protection device; an image of it may be found in Friedberg Castle in Volders.

Und hier noch eine ca. drei Jahrzehnte alte garantiert antiquarische Aufnahme aus der Gegend. In closing, a vintage shot, three decades old, of the area.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Vom Paschberg in die Sillschlucht

Zum Nationalfeiertag eine kleine Paschbergwanderung.... 

Der Knöterich auf der Autobahneinhausung gedeiht

Steingesicht auf dem Steig vom Bederlungerweg zur Poltenhütte

Beim Schalenstein; man beachte die fortgeschrittene Bemoosung seit 2011.

Am Poltenweg zwischen Poltenhütte und Vill: Buche in Bombenkrater? Wahrscheinlich handelt es sich hier eher um Grundbrüche des Rutschhanges in dem die Villerstraße verläuft. Dort ungefähr begann ein Weg, der heute von oben aufgrund der Hangrutschungen nicht mehr zugänglich ist. Er führte in dieses Gebiet.

Wigwam nördlich von Vill

Zwsichen Poltenweg und Lemmenhof (Sillwerk): Lieblich. Tatsächlich aber recht exponiert.

Am nördlichen Rad des Rutschhanges, ca. 50 Höhenmeter über Villerstraße. Hier sagen Fuchs und Hase sich gute Nacht.

Vielleicht gerade deshalb Spuren reger Bautätigkeit. Der nächste Wigwam.

Und hier kommt des Wasser aus dem Quarzphyllit des Rutschhangs raus: In der Sillschlucht. In zwei Monaten wird es dann wohl so aussehen.

Freitag, 24. Oktober 2014

Iglerbahn - Patscherkofelbahn

Zwar wird eifrigst saniert und die Igler wird bald in voller Länge einen neuen Oberbau haben - doch ist nicht klar, wohin die Reise geht...

Wie man in der Presse nachlesen kann, tauchen nun so langsam die verdeckten Mängel des „Geschäfts“ um die Patscherkofelbahn auf. Es ist daher notwendig, die Angelegenheit ins rechte Licht zu rücken. 

Im östlichen und westlichen Mittelgebirge existieren insgesamt vier Seilbahnen: Glungezerbahn, Patscherkofelbahn, Muttereralmbahn und Götznerbahn. Wer die Bahnen benützt hat, dem wird, sofern er zu jenen gehört, die mit dem öffentlichen Verkehrsmittel anreisen, aufgefallen sein, dass man in der Nebensaison mit den regulären Verkehrsmitteln nur zur Patscherkofelbahn direkt hinkommt. Sowohl Glungezerbahn, Mutteralmbahn als auch Götznerbahn liegen hingegen etwas abseits der Bahn- und Bustrassen. Es sind dort in der Zeit, in der keine Sonderlinienverbindungen u.ä. bestehen, ca. 40 bis 80 Höhenmeter zu überwinden, um zur „Aufstiegshilfe“ zu gelangen. 

Einzig allein die Patscherkofelbahn ist nicht mit diesem Nachteil geschlagen. Diese führt genau zum historischen Endpunkt der Buslinie J. Der Höhenunterschied zur Linie 6 (Igler ) beträgt ca. 30 Höhenmeter. 

Woher kommt es, dass diese „Aufstiegshilfen“ ohne Aufstiegshilfen nicht direkt zugänglich sind? 

Betrachtet man eine ÖK - Karte, so erkennt man den Verlauf größerer Hochspannungsleitungen. Die große Verbundleitung in Tulfes und die ÖBB-Leitung in Igls, Mutters und Götzens bilden einen Kordon um das Mittelgebirge, das sich bald als Hindernis für die Entwicklung von solchen Seilbahnen entpuppte. Nur im Falle der Patscherkofelbahn fielen Bau der Leitung und Bau der Seilbahn gerade so zusammen, dass man sie koordinierte. Davon zeugt das Kreuzungsbauwerk mit der ÖBB-Leitung am Golfplatz bei der Heiligwasserwiese. 

Als gelernter Innsbrucker ist man auch damit aufgewachsen, dass die Patscherkofelbahn eine Fehlkonstruktion sei. Die Teilung in zwei Sektionen und der lange Flachteil seien seilbahntechnisch nicht optimal. Nun gibt es allerdings auch neugebaute seilbahntechnisch nicht optimale Lösungen, wie z.B. die Hungerburgbahn von der man sich aber (zu recht oder nicht sei dahin gestellt) aufgrund der besonderen Trasse bestimmte Entwicklungsimpulse erwartet hat. 

Nun möchte man eine seilbahntechnisch optimale Trasse für die Patscherkofelbahn realisieren – also nur eine Bahn im Steilen und den Flachteil streichen. Nun – der J –Bus fährt, seit man die Sesselbahn Olympiaexpress errichtet hat, auch dorthin. Man könnte also meinen es wäre 
egal. 

Sieht man sich aber die Studie von Grischconsulta an, so wird man feststellen, dass auch dort die Mängel der Erreichbarkeit mit leistungsfähigeren Verkehrsmitteln thematisiert wurden. Aus diesem Grunde wurde eine verbesserte Verbindung von der. ca. 80m tiefer gelegenen Stubaitalbahn zur Muttereralmbahn eingefordert. 

Diskutiert man nun, die Patscherkofelbahn in eine im Vergleich zur früher schlechter zu erreichende Aufstiegshilfe umzuwandeln, so muss gleichzeitig auch dieser Mangel behoben werden. 

Es ist daher an der Zeit die Mottenkiste mit den Projekten zur Verlängerung der Iglerbahn zu öffnen. 

Lange Jahre –bis Anfang der 90ér war im Flächenwidmungsplan Igls die Verlängerung der Iglerbahn auf den Dorfplatz vermerkt. Die Strecke wäre dort geplant gewesen, wo derzeit der Fußweg vom Dorfplatz zum Bahnhof verläuft. Damit hätte man zwar den Höhenunterschied zur Patscherkofelbahntalstation nur auf ca. 20m reduziert – jedoch wäre die Gehweglänge erheblich reduziert worden. 

1983 hat Herr Erich Kern im Rahmen seiner Diplomarbeit am Eisenbahnbauinstitut Mehrer Trassenvarianten zur nähern Heranführung der Iglerbahn an Aldrans und Lans sowie zur Verlängerung zum Badhaus (= Olympiaexpress Talstation) untersucht. 

Darüber hinaus wurde Studien zur Trassenführung aufgrund der aktuellen baulichen Entwicklung verfasst. 

Wenn man nun die Patscherkofelbahn komplett neu konzipieren möchte sind auch diese Projekte einzubeziehen. 

Der Plan auf Basis eine Tiris-Luftbildes zeigt das Verlängerungsprojekt nach Igls (schwarz), die Trassenvarianten der Diplomarbeit von Herrn Kern über Aldrans und Lans (Rot, Hellblau) und eine Trassenvarianten von Tantegert über Lans mit Verlängerung zum Badhaus. Diese Trassenvarianten wurden übrigens mit 4% Steigung und 40m Mindestradius geplant. Darüber hinaus habe ich noch Trassenvarianten eingetragen, die aus meiner Sicht nach heutigen Gesichtspunkten (größerer Steigungen möglich – bis 6%) mit überlegt werden sollten (dünne Line in Dunkelblau).

 Abschließend möchte ich eine Bemerkung zur Variantenplanungspraxis anbringen. In meiner HTL-Zeit war es so, dass man im Rahmen von Übungsarbeiten stets Variantenplanungen vorlegen musste. Die Praxis dieser Anwendung diente aber meist nicht der Wahrheitssuche, sondern dem Abarbeiten des vorgeschriebenen Arbeitspensums, da i.A. der Lehrer ziemlich genaue Eckpunkte der zu wählenden Planung vorgab und man dann noch zur Übung ein paar denkbar unrealistische „Alternativen“ dazugab und dort (oh Wunder!) deren Unbrauchbarkeit deutlich nachweisen konnte. Für die Ausbildung ist dieser Kunstgriff durchaus legitim – allerding habe ich den Eindruck, dass viele neue Projekte eher diesem alten HTL-Standard entsprechen. So kommt es dann auch, dass in Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren die Suche nach dem besten Projekt stark in den Hintergrund tritt (und gerade dafür wäre dieses Verfahren gedacht). 

Ich wage daher die Aufgabenstellung, die hinter noch verschlossen Türen ausgemacht wird, so zu mutmaßen: 
  • Gewollt ist ein Neubau des Olympiaexpress von der Römerstraße aus. 
  • Gewollt ist eine gute Erreichbarkeit mit dem Auto. 
  • Beim öffentlichen Verkehr muss nichts gemacht werden, es fährt ja schon der Bus.

  • Die Igler wird künftig nur mehr Samstags / Sonntags fahren. 

Dafür sind bei den Variantenuntersuchungen folgende Dinge zu berücksichtigen: 
  • Niedrigste Risikoaufschläge für den Neubau der Seilbahn. 
  • Höchste Risikoaufschläge für die Sanierung des bestehenden Seilbahn. 

  • Optimistische Nachweise der Umwegrentabilität der Erreichbarkeit mit dem Auto.
  •  Optimistische Nachweise der Umwegrentabilität der Erreichbarkeit mit dem Bus wie er derzeit ist. 
  • Pessimistische Nachweise der Umwegrentabilität der Erreichbarkeit mit der Iglerbahn.
  •  Pessimistische Nachweise der Umwegrentabilität der Erreichbarkeit mit der Iglerbahn im Falle des Ausbaus/Verlängerung. 

…..so wird man dann schon zu dem Ergebnis kommen, für das die Presse nun den stimmungsmäßigen Boden bereitet.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Tourismuswerbung für die Iglerbahn

Panorama-Straßenbahn 6 
Auf Grund von Gleisbauarbeiten von 15.9. bis 31.10. 2014 Schienenersatzverkehr mit Bussen über Innsbruck - Schloß Ambras - Aldrans - Lans - Igls. Die Linie 6 (Innsbrucker Mittelgebirgsbahn) ist 1900 von der Stadt Innsbruck gebaut worden. Von der Endhaltestelle der Linie 1 Bergisel ausgehend schlängelt sich die oft liebevoll „Waldstraßenbahn“ genannte Linie durch die Wälder oberhalb von Innsbruck bis auf das Mittelgebirgsplateau und weiter bis zum Innsbrucker Stadtteil Igls. Die Linie 6 verkehrt täglich zwischen 6:00 und 18:00 Uhr, zwischen Mai und Oktober bis ca. 20:00 Uhr. Die Abfahrten in Bergisel sind jeweils zur 17. Minute, die Abfahrten in Igls zur 48. Minute. Die Linie benötigt für den Betrieb einen Kurs, da ihre Umlaufszeit genau 1 Stunde beträgt. Die Strecke ist komplett eingleisig, nur in Tantegert befindet sich eine Ausweiche, die einen Halbstundentakt möglich machen würde. 
Quelle (dort auch drei nette Photos): http://www.innsbruck.info/lans/erleben/highlights-in-lans/panorama-strassenbahn-6.html 

Wie lange ist das wohl schon online? 
Interessant ist der Schlusssatz, der in einer Tourismusinformation eher nichts zu suchen hat, sondern eher vom Toursimusverband verhandelt werden müsste. "Die Strecke ist komplett eingleisig, nur in Tantegert befindet sich eine Ausweiche, die einen Halbstundentakt möglich machen würde." 

Man Könnte natürlich auch reinschreiben: "Die Strecke ist mit dem Straßenbahnnetz der Stadt verbunden, also könnten Fahrzeuge durchgehend von der Innenstadt ins Mittelgebirge fahren." 

Interessant ist auch, dass man in Lans die Bahn kennt, wohingegen sie in Aldrans oder Igls keine Erwähnung wert ist. Aber ich will nicht weiter lästern. 

Immerhin wird die Bahn irgendwo beworben. Und man weiß wenigstens in Lans, dass sie momentan nicht fährt - im Gegensatz z.B. zur Igler Patscherkofelbahn, die an sonnigen Wochenenden wegen schlechten Wetters geschlossen ist - weil es am Nachmittag regnen könnte - was sich aber der Onlinepräsentation der Feriendörfer oder des Webauftritts der Seilbahn selbst (wenn man ein einziges Onlinephoto so bezeichnen darf) so nicht entnehmen lässt...

Montag, 13. Oktober 2014

Der Kinderberg

...und unbewusst sucht man überall nach "Kinderbergen", wie hier, unweit von Alcaniz
One can subconsciously look for “Kinderbergs” everywhere, such as here, not far from Alcaniz.

 Der „Kinderberg“

Die Erinnerung daran ist schon ziemlich verblasst. Trotzdem bleibt sie im Hinterkopf – und immer wenn ich daran vorbeiging habe ich an eine mittlerweile mehr als 40 Jahre zurückliegende Zeit als unscharfe Erinnerung gespürt. 

Nur wenige Meter nördlich der Station Lans / Sistrans der Iglerbahn tritt eine Felsplatte zutage, die sich über einen Höhenunterschied von kaum mehr als 5 Metern erstreckt. Die Felsplatte ist wohl ein Rest eines Gletscherschliffes und somit ein (sehr) kleinern Abklatsch der Lanserkopfs. 

Anfang der Siebzigerjahre hatte sie den Namen „Kinderberg“, zumindest habe ich ihn ihr damals gegeben. Meine Mutter hat mich nämlich damals häufig in die Iglerbahn gepackt und fuhr mit mir bis Lans hoch, wo sie sich auf den damals am Fuße des Felsen ausgestellten Bänken ausruht, während ich auf der Felsplatte zu Klettern probierte. Die Zeit in der der „Kinderberg“ bevorzugter Spielplatz war, wird sich wohl nur auf einen eng begrenzten Zeitraum vom Kindergarten bis Anfang Volksschule erstreckt haben. 

Und dann wanderte der Platz immer mehr ins Unbewusste ab. Da war er zwar noch und auch der Begriff ist nie gänzlich außer Gebrauch gekommen; doch letztendlich habe ich mich kaum noch darum gekümmert. Vor ein oder zwei Jahren bin ich eher zufällig von der Rück(Nord)seite ins Areal gekommen, um festzustellen, dass der Berg um einiges weiter nach hinten ragte als das Ende der Felsplatte – und sich dort noch einige mittlerweile überwucherte Bänke finden. 

 Diesen Samstag habe ich dem Platz bewusst einen Besuch abgestattet. Die Felsplatte ist großteils von Kreuzdorn, Cotoneaster u.ä. überwuchert. Eigentlich deutet nichts mehr auf die intensive Nutzungen der Siebzigerjahre (auch andere Kinder spielten natürlich dort) hin. Die Natur hat nun wohl schon 40 Jahre Ruhe. 



The memory of it has faded somewhat. Nevertheless a fragment of it remains in the back of my mind — and it always returns, a cloudy memory from 40 years back, each time I pass this way.

Just a few meters north of the Lans/Sistrans station on the Igler Railway, one will find a rock slab on a hill rising hardly more than 5 meters high. This slab is what remained from the glaciers cutting the rock, and is in this sense a (very) small version of the Lanser Kopf.

In the early 70s it was called the “Kinderberg”, or at least that’s the name that I’d given it. My mother often took me for a ride on the train up to Lans, where she would rest on a park bench at the base of the rock, while I tried to climb it. The “Kinderberg” was my favorite play area for a short time period between Kindergarten and the beginning of elementary school.

And then the place was eventually forgotten. It was still there, of course, and its name didn’t fall out of use entirely; but ultimately I paid no more attention to it. A year or two ago I came to it from the north side by chance, and found that the hill protrudes a bit further back than the end of the slab — as well as some benches overgrown with weeds.

This past Saturday I went up to pay the hill a visit. The rock is mostly overgrown with
buckthorn and cotoneaster. There is no sign of its being intensely used in the 70s (as I was not the only child who played there). Nature has had 40 years of peace.


 


Eine Bank steht noch da (früher war die Bänke rot)
One of the benches is still there (they were red then)

Die Felsplatte sieht man nur mehr von Oben...The rock slab is more visible from above.

Eine der verschwindenden Bänke im Dickicht dahinter. One of the vanished benches buried in a thicket.

Blick vom Seerosenweiher her kommend Richtung Lans, rechts im Gebüsch ist der "Kinderberg". The view from the “Seerosenweiher” in the direction of Lans; to the right in the foliage is the “Kinderberg”.

Sonntag, 31. August 2014

Gedanken zu einem Spätsommerspaziergang

Ein Spätsommermorgen: Rinnerbichl (links) und Paschberg - Lanserkopf (rechts)

Die Themen des Sommers?

This summer topics: Fanatic Bergbahn Cows (Copyright: Marcellina)

Kühe. Cows.

Es war schon etwas auffällig, die Häufung an Zwischenfällen in diesem Sommer. Meine persönlichen Erfahrungen: Beschwichtigendes Reden. Nie aus dem „Toten Winkel“ an ein Tier heran treten (Menschen mögen das ja auch nicht). Wenn das Tier mal zu forsch auftritt – sich größer machen, indem man die Hände zusammengefaltet hoch hält (probiert habe ich das erst zweimal, einmal bei einem Norikerpferd und einmal bei einer Kuh. Da hat es funktioniert.). Und wenn gar nichts anders hilft ein kräftiger Schlag mit einem Stecken zwischen die Augen (das halten sie schon aus, untereinandner machen sie das ja auch häufig). Keinesfalls sollte man einen Kuh bei den Hörnern nehmen ;-) 
 

Tales from the far side: Steinkasernalm, Voldertal.

Im Übrigen – alle die mit Kühen beruflich zu tun haben, sagen, dass Kühe mitunter „Sauviecher“ sein können. Einer Kuh den Rücken zudrehen sollte man daher erst, wenn man sich aus deren unmittelbaren Aktionsbereich entfernt hat. Und wer denkt, dass das schrecklichste Kühe sind, sollte eine Stampede von Schafen, Ziegen oder Gänsen erleben. Auch nicht harmlos. 

The number of cow-related incidents this summer has been striking. Tips from personal experience: Placating speech; Never approaching an animal from its “blind spot” (people don’t like this either); When an animal appears suddenly, making oneself appear larger by raising one’s arms with hands folded (I tried this twice, once with a Noriker horse and once with a cow. It worked.) When all else fails, a strong whack between the eyes (they can take it, they do this to each other all the time). Under no circumstance should one take a cow by the horns (that’s for bulls). 
Incidentally, anyone who works with cows will tell you that they sometimes can be nasty beasts. You should only turn your back on a cow at a safe distance. And if you think cows are dangerous, you should see a stampede by sheep, goats or geese. Not exactly harmless either.


Seilbahnzusammenschlüsse. Ropeway combinations.

Um Innsbruck gibt es mehrere (kompliziert betrachtet) oder eine einzige (vereinfacht) Baustelle. Die Bergbahnen um die Stadt sind wirtschaftlich marode. Lediglich die Nordkettenbahn steht gut da, aber wohl auch nur, da sie eine Blackbox in Bezug auf die tatsächlich bei Baum entstanden Kosten ist. Was tut man mit Einrichtungen, die zweifelsohne für die Naherholung zweckmäßig sind, aber nach Geboten der Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit betrieben und erhalten werden sollten? Man bläht sie auf – und zwar in der größtmöglichen und dabei unbefriedigendsten Version. 

Beispiele gefällig? 

Bei der Patscherkofelbahn denkt man an einen gänzlichen Neubau – aber möglichst weit weg vom Hauptsiedlungsgebiet, dort wo jetzt der Olex im Nirgendwo beginnt. Dass man, wenn man schon mit diesem Projekt kommt, auch die Verlängerunge der Iglerbahn (das Projekt dazu gibt es seit ca. 30 Jahren) miteinrechnen muss wird aber ignoriert. 

„Nur durch dieses Projekt werden die Kalkkögel dem Bürger zugänglich gemacht.“ - so ähnlich stand es in einer Werbeeinschaltung für den Zusammenschluss Lizum Schlick. Wem es nicht gelingt, Hoadlbahn und Birgitzköpfllift im Sommer zusammen zu betreiben um den Wanderweg zu Füßen der Kalkkögel für den Normalverbaucher-Bergtouristen bequem erreichbar zu machen demgegenüber sind auch Zweifel angebracht, das mit den bisher wohl kaum gedachten flankierenden Maßnahmen zu solch einem Projekt wirklich ein Näherbringen der Bergwelt gelingt. 


Es gibt sie noch, die Seilbahn-Ikonen. Z.b. Karrenbahn in Dornbirn.

Solange die Damen/Herren in den Tourismusverbänden nur dem den Weg bereiten, was schon Aldous Huxley in der „Schönen neuen Welt“ bezüglich Sport angekreidet hat, darf man sich wohl keine Verkehrsbauwerke erwarten, die die Erhabenheit der Berge kontrapunktieren und inszenieren oder sich, wenn das nicht möglich ist, dezent zurücknehmen. Denn wer dort nichts sieht außer Cashflow, kann auch nichts schaffen, das dem Ort zuträglich ist. Man kann diese Liste sicher noch verlängern – sei es mit Muttereralm, Serlesliften, Ranggerköpfllift oder Glungezerlift. Überall warten Projekte in den Schubladen, die dereinst, wenn endlich der Schutzstatus der Kalkkögel gefallen ist, wohl eins nach dem anderen auf Kosten der öffentlichen Hand zu realisieren wären, wobei stets die Wahl auf jene Projektvariante bevorzugt wird, die die teuerste mit der größten (nie sich erfüllenden) Versprechung ist. Merke: Nur Produkte, die Bedürfnisse schaffen, sind es werde produziert zu werden. 

Around Innsbruck there are several (the complicated version) or one single (the simple version) construction site. The cable cars around the city are economically ailing. Only the Nordkettenbahn is doing well, but probably because it's just a black box (in the engineering sense) with respect to the actual costs. What does one do with recreational facilities are undoubtedly useful, but must be operated and maintained in accordance with the laws of economy and expediency? They are bloated – in the greatest possible and most unsatisfactory way.


A completely new construction for the Patscherkofelbahnis being considered - but far from the main residential area, out by Olex (restaurant near the bobsled run), in the middle of nowhere. That one must also factor in an extension of the Igler Railway (a project which has existed for about 30 years) is ignored, however.

"Only through this project will the Kalkkögel (mountain rainge) be made accessible to the citizens." - something like this appeared in an advertisement for the merger of the Lizum and Schlick ski areas. Those who do not succeed in bringing the Hoadlbahn and Birgitzköpfllift operations together in summer, in order to make the trail at the foot of Kalkkögel more easily accessible for normal users / mountain tourists, also raise doubts that such a project, with its til-now-ignored accompanying issues, will be successful in really making the mountains more accessible.


As long as the ladies and gentlemen of the tourism associations only prepare the way for what Aldous Huxley has already pointed out in "Brave New World" regarding sports, one must probably not expect traffic structures which counterpoint or frame the grandeur of the mountains (or when this is not possible, blend in discreetly). Because those who sees nothing there except cash flow cannot create anything conducive to the place. The cable cars to the Mutterer Alm, the Serles, Ranggerköpfl or Glungezer may all be added to this list. All around there are projects, waiting in drawers, which, when the protected status of Kalkkögel finally falls away one day, will probably be realised one by one, at the expense of the public, whereby the preferred projects will be the most expensive and with the largest (never be fulfilled) promise. Note: Only products which create need are worth being produced.


 


Fanatismus. Fanatism.

Da könnte man zwar auch gleich bei Schlick / Lizum weitermachen und die gegnerischen Parteien betrachten, doch ich meine natürlich die Begleitmusik des Sommers mit abgeschnittenen Köpfen und ähnlichem. Drehen wir die Zeit zurück – sagen wir bis 1550 - und betrachten, wie wir (bzw. unsere Ahnen) uns damals so aufgeführt haben. Die Geschichte zeigt, wie eng verwoben gemäßigte und extremistische Elemente sind. Sie zeigt, wie widersprüchlich exemplarische Biographien sind. 

Marienkapelle auf der Stiftsalm im Voldertal. Die ganze Gegend hier trägt mit ihrer sakralen Architektur den Stempel der besagten Zeit. Kenner werden am zuckerbäckerartigen Dekor die gestaltende Hand von Hyppolit Guarinoni, eines zeitgenössischen „Extremisten“ erkennen. St. Mary's Chapel on the Stiftsalm in Voldertal.  With its religious architecture, the whole region wears the stamp of its era. Connoisseurs will recognize, in the  "gingerbread" decorative style, the formative hand of Hyppolit Guarinoni, a contemporary "extremist".

Wie soll man beispielsweise Karl Borromäus bewerten – nach dem, was er Gutes tat (und was wohl zur Heiligsprechung geführt hat) oder nach seiner Rolle in Misox? Ein Rädchen im damaligen Getriebe. Ein Getriebe, das ohne Unterlass wegen Nichtigkeiten (aus heutiger europäischer Sicht) vorzeitige Todesfälle produzierte. Die Marginalisierung von Religion in Europa hat wohl nicht zuletzt in dieser Zeit ihre Wurzel. In diesem Sinne erweisen Fanatiker, die vor den letzten Dingen nicht zurückschrecken, nur dem Satan einen Dienst.

One could carry on with Schlick / Lizum and observe the opposing parties, but of course I am referring to the accompanying music of summer with severed heads and the like. Let's turn back time - let's say 1550 - and look at how we (or our ancestors) behaved. History shows how closely intertwined moderate and extremist elements can be. It shows that exemplary biographies can be contradictory.

How does one for example judge St. Charles Borromeo? By the good that he did (which led to his canonization) or by his role in the political events at Misox (witch burnings at Val Mesolcina, 1583)? A cog in the gears of that time. A process driven without cease by nullities (from today's European perspective) which led to premature deaths. The marginalization of religion in Europe  probably has its roots in this time. In this sense the fanatics, who do not shy from the Last Days, render service only to Satan.