Freitag, 11. Januar 2013

Der Geschriebene Stein

Der Geschriebene Stein, noch unscharf im Hintergrund der felsigen Abhänge des Glungezers.
 Mitte der siebziger Jahre habe hat mein Vater auf einen „Standardbergtour“ um den Patscherkofel herum mit Blick ins Vikartal erwähnt, dass irgendwo da hinten der Geschriebene Stein wäre. Das sei ein große Felsklotz mit seltsamen eingemeißelten Zeichen. Er schlug vor, diese sehr lange Tour zu machen, wenn ich bergerfahrener und konditionsstärker bin. Retour könnten wir dann mit dem Postauto fahren. 
Um 1976, ich kann mich jedenfalls deutlich erinner, dass beim Abstieg durch Vikartal Dunkelheit und Gewitter aufkamen.
 Mit meinen damals bedingt durch den erst beginnenden Sachunterricht in der Volksschule spärlichen Kenntnissen der Geographie um Innsbruck dachte ich, dass der Geschriebene Stein irgendwo jenseits des Tuxer Hauptkammes im Zillertal stünde und gleich neben dem Stein einen Postautohaltestelle zu finden wäre. Mit der Zeit hat sich der Irrtum geklärt. Ich dachte nicht, dass mein Vater beim Blick ins Vikartal praktisch den Stein selbst schon im Blickfeld hatte – wenn auch sehr undeutlich, da man trotz der beträchtliche Größe des Objekts schon genau schauen muss. Mit der Postautostation meinte er die Haltestelle in Mühltal (Ellbögen) 

Es vergingen ca. 10 Jahre, bis wir die Tour wirklich durchführten. Der Zugang zum Geschriebene Stein ist nicht ganz einfach. Man muss umwegig oder aber ca. eineinhalb Kilometer durch wegloses Gelände gehen. 
So schlimm ist es nicht. Dieses Angeberphoto (ca. 1985) kann man bequem am Weg zum Glungezer aufnehmen
Tatsächlicher ist es weniger heroisch. Aber ein paar Blockfelder sind dabei. Wer gern Tempelhüpft, schafft das recht leicht.
Das Ziel, hier bei einem Besuch um 2010
Der Ort wirk sagenumwoben, wobei sich diesbezüglich nur dieser Eintrag in sagen.at findet. Immerhin wäre es also möglich, am Blauen See einen Goldschatz zu finden.....

 In jedem Fall macht man dabei ca. zu den 300 Metern Höhendifferenz zwischen Patscherkofel und Geschriebene Stein noch 400 – 500 „leere“ Höhenmeter da man einen Bergsturz nahe der Vikarspitze ober- oder unterhalb Umgehen muss. Die Variante unterhalb des Bergsturzes am Talboden des Vikartals ist auch heute noch Sperrgebiet, was aber von den Wanderern 10 Jahre nach dem letzten Großereignis ingnoriert wird. Der Überlieferung zufolge soll es sich bei den Zeichen am Geschriebenen Stein um Hofzeichen handeln. Möglicherwiese wurden so Weiderechte dokumentiert. Leider kommt man bei der Tour normalerweise um die Mittagszeit zum Stein – also ausgerechnet dann, wenn der Sonnenstand wenig Streiflicht produziert und somit die Zeichen kaum erkennbar sind. So ging es uns, als wir in den Achtzigerjahren die Tour machten; zudem war das Wetter diesig. 
Wenn man genau schaut, erkennt man ein gemeißeltes Lothringerkreuz. Es gibt noch andere Zeichen; dafür braucht man aber Streiflicht. Die Gravuren dürfte alle Neuzeitlich sein, auch wenn es unweit dieses Platzes Spuren prähistorische Nutzungen gibt (sie Dominik Markl SJ).
 Wegverlauf (reine Gehzeit 5-7 Stunden) Patscherkofelbahn 0km – Wegkreuzung Zirbenweg 3km - Wegkreuz Glungezer 5,8km (höchster Punkt, ca. 2400m ü.A.) - Abzweig in freie Gelände 6km - Geschriebener Stein 7,5km - Vikar Hochleger 9,7km - Meissnerhaus 11,9km (tiefster Punkt, ca. 1700m ü.A.) - Patscherkofelbahn 15,6 km 
zuzüglich 1,4km, wenn man zum Blauen See geht Zuzüglich ca. 1,5km, 
wenn man ab Meissnerhaus nach Mühltal geht. 
Blick von der Kreuzspitze in die Seegrube (der Mugel links ist der Patscherkofel), ca. 200m über dem Geschriebenen Stein. Diesen sieht man als größeren Schatten etwas links unterhalb der Bildmittte. In den siebziger Jahren gab es einmal Begehrlichkeiten, im Vikartal eine Schigebiet zu errichten. Nun ist es Landschaftsschutzgebeit - ob das allerdings allein hilft, wage ich zu bezweifeln.
 Aufgrund der langen Gehzeiten empfiehlt es sich eine Taschenlampe mitzunehmen. Mir ist es jedenfalls am häufigsten im Vikartal passiert, dass ich diese gebraucht habe…. Die folgende Karte zeigt den Tourverlauf von der Patscherkofelbahn aus – im Sommer geht sich die Tour knapp bemessen mit Hin und Retourfahrt per Seilbahn aus, da man ca. von 9h30-16h30 Zeit hat. Viele Zeit für Kontemplation hat man dabei allerdings nicht. Ein andere Tourvorschlag findet sich hier.


Ausschnitt aus TIRIS, historische Kartenwerke, AMS-Karte (Army-Map-Service,die ist hier noch am genauesten, obwohl ca. 60 Jahre alt)
Rot: Vorschlag für Aufstiegsroute auf markierten Wegen.

Schwarz/Grau: Weglose Varianten (tlw. Querung von Blockfeldern)

Blau: Abstecher zum Blauen See

Grün: Retourweg  über Meissnerhaus (wenn es am Geschriebene Stein bereits auf 13h zugeht kann man sich auch noch bis in den späten Nachmittag Zeit lassen, und sollte besser das Tal hinausgehen, letzter Bus um 21:23 ab Mühltal)

Gelb: Gefahrenzone Bergsturz, der grüne Weg quert auf ca. 200m das Gebiet und sollte zügig passiert werden
Hochtalidylle am Meissnerhaus (2012), hinten sieht man den Bergsturz, der die Umwege zum Geschriebenen Stein erzwingt.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Frohe Weihnachten

Sonntag, 16. Dezember 2012

Der Zahn der Zeit

Der Zahn der Zeit nagte: Morsche Pfostenhölzer.

Die später hinzugebaute Trafostation und die verschiedenen Materialien bei der Dachkonstruktion zeigten sich als Schwachpunkte bie denen Feuchtigkeitsschäden entstanden.
Innen noch ganz intakt .- doch das Odeur ließ zu Wünschen übrig.

Jänner 2009....das Haltestellenhäuschen am Lansersee verfällt zusehends. Ein Schicksal, vergleichbar mit dem von Schönruh, scheint unausweichlich. Ich habe mich damals telefonisch sowohl bei Denkmalamt als auch IVB erkundigt, ob man hier wohl etwas Ähnliches machen kann, wie beim Igler Bahnhof. Interessant war damals die Antwort des Denkmalamts, das erklärte, dass die IVB sich sehr wohl mit dem Amt abstimmt aber nicht auf Punkt und Beistrich nach denkmalschützerischen Grundsätzen vorgeht, da es sich ja um noch genutzt Betriebsgebäude handelt. Was ich hier gut finde, ist einerseits, dass das Denkmalamt darauf achtet, nicht zu abgehoben Ansprüche zu stellen, und damit den betroffen Besitzern die Freude am Erhalt verleidet und andererseits, dass der IVB diese Gebäude wohl ein Anliegen sind.
Und siehe da - mittlerweile sieht es so aus:

Künstlerische Freiheit der aktuellen Nutzung - man hat die Verschalung teilweise entfernt und eine schöne Veranda geschaffen! Der Dame im Vordergrund stört zwar das "Kackbraun" - doch finde ich dieses IVB einheitliche Farbwahl ganz in Ordnung - Vielleicht kann man ja bei nächsten Neuanstrich Lindgrün ausprobieren;-) Das alte Blaugrün war jedenfalls auch nicht idea, sodass Frabexperimente durchaus zu begrüßen sind.

Eine Eckbank bleibt erhalten - und der Blick aufs Feld
Der Gesamteindruck bleibt ähnlich dem alten Bestand.
somit bleibt nur Danke zu sagen, dass man diesen Zeitzeugen aus den Anfängen der Iglerbahn gerettet hat.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Ziemlich genau unter dem roten Kran sieht man einen Masten der Mittenwaldbahn. Dort befindet sich ab 14.12.2012 die vorläufige westliche Endstation.
Gesamtansicht des  Beobachtungsstandorts

Endstation Amras.
Die Straßenbahnlinie 3 auf einem Blick - von der Igler aus!
Die Photos wurde in Vorfreude im herbst aufgenommen.
Morgen ist es nun soweit.


Mittlerweile hat der Winter den Paschberg fest im Griff. Heute, am Vorabend der Inbetriebnahme der verlängerten Dreier endlich einmal wieder eine weihnachtlich besinnliche Fahrt.
Manch einen Straßenbahnfahrer graut schon vor morgen, wenn die Dreier in Langversion in Betrieb gehen wird (die Umlaufzeiten und dei weihnachtsstaubedingten Verspätungen lassen die Ruhezeiten gegen Null schrumpfen) – ganz im Gegensatz zu den Fahrgästen, die sich darauf wirklich freuen. Ich hoffe es wird trotzdem für alle Beteiligten schön. Und es bleibt ja noch die Igler als „Erholungslinie“, gleichermaßen für Fahrgäste und Fahrer.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Höttingerbild

Planötzenhof, heute morgen, Paschberg in Wolken.
Nun doch noch ein richtiges Winterphoto, bevor der Schee wieder verschwindet, was mir heute abend schon so erscheint. Glücklicherweise, ging sich dieser kruzfristig eingeschobenen Morgenspaziergang aus - sonst kommt die Adventstimmung wohl nie auf.

dazu noch passend der Widerschein der Kerzen....
 

Sonntag, 2. Dezember 2012

Optisches Phänomen: Halo

Das etwas andere Adventphoto: Halo über Ruckschrein (Ellbögen),am 1.12, Mittags.

Donnerstag, 29. November 2012

Das Phantom des Waldes



Das Phantom des Waldes 
(musste mal wieder sein;-, nun, da der Schnee kommt!?)

Samstag, 24. November 2012

Autobahneinhausung, Parkgestaltung

Blick von der Einhausung nach Amras.
Was passiert nun mit der Einhausung. Ehrlich gesagt find ich die Diskussion, wie die Einhausung zu gestalten ist, überflüssig. Es ginge lediglich darum, die versprochenen Wegverbindungen umzusetzen. Noch ist alles gesperrt,die Treppen sind nicht zuänglich, und man bewegt sich dort vermutlich illegal. Sträucher für die Bepflanzungen waren vor einigen Tagen bereits vorbereitet. Das mit dem Guerilliagardening wird wohl doch nichts ;-)
 
Der westlichste Zugang erfolgt in einem weitem Bogen von einer alten Treppe in der Stützmauer am Tummelplatzweg.

Vom Bichlweg aus kommt man momentan nur querfeldein rein.

In dieser Gegend müsste ein Weg runter gehen. Der fehlt aber noch.

Der bereits erwähnte westlichste Zugangsweg, Blickrichtung Tummelplatzweg

Und seine Fortführung zum Paschberg - die allerdings kaum bekannt ist (man muss nach ca. 50m die Aldranserstraße queren und dieser dann entweder 200m west- oder ostwärts folgen)

Freitag, 16. November 2012

Herbst im Schlosspark Ambras

Die Grotte im Herbstlaub
 Der Schlosspark im Herbst. Leider nehme ich mir auch immer weniger Zeit, wieder einmal die entlegenen Winkel zu besuchen. Seite den Unwettern der letzen Jahre sind Teile des Parks ständig gesperrt – was mich aber nun nicht davon abhielt mich ein wenig umzusehen.

Buchsbaumlabyrinth beim Spanischen Saal


Der  Lanserbach unterhalb von Schönruh, dort wo er in den Schlosspark fließt. Der weg dorthin ist gesperrt. Aber so schlimm sieht es nicht aus.  Allerdings ist der Quarzphyllit bröselig. Ich nehme an die Sperre ist wegen Steinschlaggefahr vorgenommen worden. Dagegen ist man natürlich nie gefeit.

Das stest geschlossen Tor zu den Aldranser Feldern, hat zur Folge, dass man über die Mauer klettern muss, wenn man hier abkürzen wollte.

Trotz der Schnitzerei lebt die Buche noch.

Der künstliche Wasserfall, der Wasser vom Sistranserbach erhält.

Unterhalb des Ferdinandhügels am östlichen Rand des Schlossparks

Birkenhain oberhalb des Schlosscafes.

Der Lanserbach hat zuletzt den linksufrigen Zugangsweg zu dieser Brücke unterspült
So sah es im Sommer aus

Irgendwie intakt - aber doch nicht sehr vertrauenserweckend.....

Die Geschiebesperre am Ende des Parks ist schon zu 2/3 gefüllt.

Samstag, 10. November 2012

 Trotz der wunderbaren Herbststimmung, war ich froh, wieder rechtzeitig aus dem Wald rauszukommen. Denn heute hat der Föhn ordentlich Kraft entfaltet. Einzelne Bäume standen schon bedrohlich schief und allenthalben sieht man verharzte Abplatzungen von Baumrinde am Schaft der Stämme (von früheren Stürmen), die anzeigen, welcher Baum der nächste sein könnte. Auf der Igler gehen die Erhaltungsarbeiten weiter. Nun sind die Oberleitungsmasten in der Kehre oberhalb von Tantegert dran. Sie stehen nicht wegen des Windes schief, sondern da sie erst einbetoniert werden.


Blick vom Sechseckturm beim Keuchengarten (Schlosspark Ambras) nach Schönruh

Noch macht alles eine etwas verwackelten Eindruck…..
Ein Köcherfundament für den Oberleitungsmast.

Rätselhafte „Land-Art“ entlang der Schotterbettung in der Kehre. Ich vermute, dass man mit diesen Ästen vermeiden will, dass gröbere Äste in den Wassergraben fallen und diesen blockieren. Oder aber sie sollen Wanderer und / oder Wild davon abhalten, die Gleisanlagen zu benutzen (das wäre aber kontraproduktiv, da dann als bequemster Raum ausgerechnet der eigentliche Fahrweg übrig bleibt, aber wenn man sich Gemeinderatsbeschlüsse wie den heute bereits an anderer Stelle kommentierten ansieht, leider auch nicht unwahrscheinlich).

Freitag, 26. Oktober 2012

Erste Straßenbahn in neuer Station Amras

Taaataaaa, die Tram ist da. Heute, pünktlich um 6h03. Ich bin ohne Wecker aufgewacht, um rechtzeitig bei der Haltestelle zu sein: 
 Die erste wirkliche Netzerweiterung seit 19685* (wenn man diverse Verlegungen der Trasse nicht einbezieht)!
*)ich beziehe mich mit der durchgstrichenen Zahl auf Verbücherungen von Grundstücken für die Tram, die offenbar etwas später erfolgten.
Der 6:05 Frühzug (er war dann ziemlich voll - aber mit regulären Passagieren, fast keinen Straßenbahnfans) kurz vor der Abfahrt in Amras.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Neue Straßenbahnendstation Amras

Huch! Philippine Welserstraße mit Straßenbahn.

Seit 1976 (mit zeitlich limitierten Variationen) gehe ich auf dem Weg in die Stadt die Philippine Welserstraße hinaus, um die Straßenbahnlinie 3 zu nehmen, die im Niemandsland auf den Feldern vor Amras endete. Mit den Jahren wurden die Flächen zugebaut. 

Erinnerungen aus Kindheit und Jugend: 
Frühmorgendliche Wanderung raus aus dem „Dorf“; oft mit starken, kalten Gegenwind. Im Frühsommer war es wohl angenehm ; doch ich habe nur in Erinnerung, dass ich meist halb blind vor Kälte bei der Straßenbahn ankam. Hoffen darauf, dass ein freundlicher Fahrer Dienst hat, der noch wartet wenn er Fahrgäste sieht und nicht demonstrativ wegfährt. Die Fahrpläne waren damals eher Richtschnüre. Heimweg meist zu Fuß, den die Straßenbahn blieb im Stau hängen und kam nur „Rudelweise“ alle 20-30 Minuten. Wenn sie kam „gstessen voll“. Reinzwängen und hoffen, das es ab dem scharfen Eck gemütlicher wird. Das Mitfahren in der Wendeschleife der Endhaltestelle Amras und das Aussteigen ohne Bahnsteig auf schlammigen oder staubigen Feld (je nach Wetterlage) noch in guter Erinnerung (heute denke ich "Ostblockcharme"). 
Die Thuje bei der Mormonenkirche, von der ich mir am Heimweg öfters Zweige abriss weil sie so gut riechen (hätte ich mir Gedanken über die Giftigkeit dieses Baums gemacht, hätte ich das wohl bleiben lassen). Es folgte unbebautes Feld, auf dem man im Winter meist südseitig auf einer ausgetretenen Spur im Schnee ging. Beim Trappschlössl (dort wo gegenüber die Raika steht) war man wieder im „Dorf“. 

Der ca. 10 minütige Weg (in meiner besten Zeit brauchte ich nur 4 Minuten) von und zur Straßenbahn als Aufwach- und Abschaltphase am Weg zur Schulem später zur Uni, aber doch irgendwie nervig. Den schön ist der Weg nie gewesen. 

Man hört immer wieder von Plänen, dass die Straßenbahn zum Dorfrand verlängert werden soll. Genaugenommen gab es die schon kurz nach der Fertigstellung der damaligen Endschleife. Mit den Jahren fährt die Straßenbahn regelmäßiger. Es wird von Ausbau gesprochen. Doch Mitte der 80´er Jahre zieht die damalige Stadtregierung vor der Autolobby den Schwanz ein und baut stattdessen O-Busse die nicht so stören (wer wenn stört war zu hinterfragen). 

Ich fahre in der Folge mit der Dreier in die Stadt und des öfteren mit der Igler heim – der Weg ist einfach schöner und geht (damals für mich wesentlich) bergab. Ich lerne den Paschberg genauer kennen. Wer weiß wann es wieder vernünftige Verkehrspolitik gibt. Da muss man durch. Im Wald ists auch schön. Mögen sonst die Verrückten herrschen.

Jahre vergehen. Jahrzehnte. Und mit einem Mal wendet sich das Blatt. Man spricht vom großen Straßenbahnausbau, der Regionalbahn – und auch Amras soll was abbekommen. Sicher –man hat sich arrangiert. Man ist älter, der lange Weg geht sich von allein (auch wenn längst nicht mehr so schnell). Man freut sich still, dass was weitergeht, wagt aber kaum zu hoffen. Dann wird es ganz konkret – und plötzlich gibt es wieder Verzögerungen. Gleichzeitig spricht man über den Ausbau der Graßmayrkreuzung. 

 Ich erinnere mich an eine Gespräch mit einer recht vernüftigen Nachbarin in der Tram. Sie: Mit der Straßenbahnverlängerungen wird’s wohl nichts. Ich: Ja. Leider. Sie: Aber es ist für unsere Altersgruppe ohnehin gesünder zu Fuß zu gehen. Ich: Aber solange man für einen nutzlosen Schwachsinn, wie die Graßmayrkreuzung zwanzigfach Geld hat, könnte man auch für etwas immerhin mittelmäßig nützliches Geld ausgeben. ….darauf etwas betretenes Schweigen. Sie kennt wohl ein paar Entscheidungsträger persönlich.

Es plätschert das Projekt dann so dahin (siehe meine Berichte hier, hier und hier). 
Und endlich geht es Ruckzuck. Es ist schon etwas unheimlich,  zu sehen, wie 35 Jahre Erwartetes entsteht. Hoffentlich war nicht nur das Wünschen Glück.

Heute, 23.10.2012, ca. 15:23 schiebt sich die erste Tram auf das frisch verlegte Gleis die 330 Meter näher nach Amras. Noch ist es nur nur eine Probefahrt, doch ab 26.10.2011, 11h00 wird es ernst

Ersteinfahrt in den Bahnhof Amras um ca. 15:32 (der zurecht als Bahnhof bezeichnet werden kann)
Das neue Dorfbild. Endlich ists wieder dörflicher. (Ich verbinde mit dem alten Dorf unter anderem einen Himmel voller Leitungsdrähte, da die Stromversorgung in den Siebzigern noch über Dachreiter erfolgte und an der Ecke Geyrstraße /Philippine Welserstraße ein klobiger Strommast stand an dem alle Häuser im Dorf wie an einem Spinnenetz hingen. Ich habe ehrlich gesagt den "Fortschritt" der Erdverlegung damals nicht verstanden, mir gefielen die Drähte, auf denen im Herbst etliche Vögel hockten. Und man fühlte sich zumindest strommäßig "verbunden")
Warum man allerdings insgesamt 6 (sechs) Weichen gebraucht hat, verstehe ich nicht ganz. - Nicht das ich mich über so eine tolle Anlage nicht freue.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Gleisbau

Kein Dentalinstrument sondern eine Eisenbahnschienenzange.
 Die Bauarbeiten auf der Linie 6 gehen der vorläufigen Vollendung entgegen. Nachdem die neuen Weichen die Sommermonate bereits im Wald "verbracht" haben, wurden sie nun in der Ausweiche Tantegert montiert. Gelichzeitg wurde deren Schotterbett erneuert (wie das Aushubmaterial zeigt, war der Schotter schon sehr stark verdichtet)

Gestern lag die westliche Weiche an Ort und Stelle. (Die östliche wurde bereits einige Tage früher versetzt)
Gleisbaurotte am 9.10. Morgens. Es sind noch einige alte Schotterhäufen zu entfernen.
Die am Abend noch da lagen. Die Weichenzungen sind übrigens noch mit Klemmen fixiert - d.h. erst wird nur das Nordgleis befahren.