Freitag, 20. November 2020

 
K1
 
Am 14.11., ca. 8:45 war ich nun auch dran; davor stand ich brav mit meinem Fahrrad in der Wartereihe. Zwei Autos vor mir auch ein Fußgängerin. Aber der Reihe nach:

Ich kannte es ja schon vom Hörensagen. Die ominösen Anrufe aus irgendwelchen Arbeitsbesprechungen bei denen einem mitgeteilt wird "nur zu dir gsagt" das ein Coronafall in der Runde war, man aber selbstverständlich nicht gemeldet wird, aber nun bitte sicherheitshalber sich isolieren sollte und seinen Gesundheitszustand beobachten soll. Privat gezahlter Coronatest bei Symptomen. Der Betroffenen beobachtet dann...und wartet, aber ob der Betroffene die 10 bis 14 Tage Quarantänefrist auch abwartet?

Nun erhielt ich am 11.11. auch so einen Anruf. Pflichtschuldigst wurde auch ich gefragt, ob ich als Kontaktperson angegeben werden will. Nachdem ich wusste, dass meine Kontaktperson höchstwahrscheinlich auch Opfer des im vorigen Absatz beschrieben Vorgangs war (und die beschwerdelose Zeit evt. unterschätzt hat) und ich mich ohnhin schon ärgerte, warum das alles immer auf so persönlicher und informeller Ebene abgewickelt werden muss, wenn es doch besser auf behördlich anonymen Wege wäre, habe ich darauf insistiert, mich als möglichen Kontakt melden zu lassen.

Wenn wir immer "nur zu dir gsagt" weitermachen, werden wir das nie in den Griff bekommen.

Es vergingen dann kaum vier Stunden bis mein Stoppcorona-App aufleuchtete und mich in eine 10 tägige Quarantäne wies. Da ich ohnehin an diesem Tag im Homeoffice arbeitete, blieb mir nur meine Partnerin vor ihrer Rückkehr von der Arbeit zu warnen, damit wir im Haus von Anfang an einen großen Bogen um uns machen würden (schon seltsam, aber für 10 Tage auch recht lustig "getrennt von Tisch und Bett" durchzuziehen).
 
  Die Meldung im Büro führte dann zu Verunsicherung - mir schien die Frage im Raum: du nimmst also das App wirklich ernst? Na jedenfalls ernster als ein "nur zu dir gsagt" mochte ich da fast sagen.
 
Zwei Tage später, am Freitag dem 13.(!), klingelt abends das Telefon und ein Jurist des Magistrats Innsbruck kündigte mir den Absonderungsbescheid an. Zugleich trug er mir auf, mich ehestens zum Coronatest zu begeben, wozu ein QR-Code Link an mich gesendet wird. 
 
Er senkte seine Stimme "haben sie ein Auto" und ich ahnte schon was käme und es hätte mich gereizt, zu fragen ob man, um Corona zu bekommen, ein Auto braucht. 
Stattdesssen antwortete ich: "Ja schon, aber muss ich jetzt deshalb mit dem deppaten Gratten vorfahren?" Bequemer wärs schon mit dem Rad." 
Das wurde mir fernmündlich zugebilligt - aber mit der Warnung dass es sehr kalt dort sei. Naja - das ist Sitzen im stehenden Auto auch.

Am folgenden Tag (Samstagfrüh, 14.11.) gings dann in die Warteschlange und nach 50 Minuten war alles erledigt. Kaum dauerlaufende Motoren von Autos, freundliches Personal, alles recht entspannt. 
 
Interessanterweise darf man aber mit dem Rad nicht durch das Testgebäude fahren, sondern muss Außen parken, reingehen, nach Testabnahme retourgehen und Außen herumfahren bzw. das Rad über eine Gerümpelabstellfläche tragen. Was es damit auf sich hat, erschloss sich mir nicht. Aber um das vor Ort diskutieren schien mir das auch nicht sonderlich relevant. Gesetze sind Gesetze, Regeln sind Regeln und haben ja nur zufällig manchmal etwas mit Gerechtigkeit und Logik zu tun, in den meisten Fällen sind es nur Kompromisse. 
Immerhin musste die Fußgängerin vor mir ihre Schuhe nicht ausziehen und vor dem Haus parken ;-)
 
Am selben Tag abends die vorläufige Entwarnung:  Negativ
 
Natürlich gleich an die Kollegen, die schon davon erfahren hatten, weitergleitet, v.a. an meinen Kontakt, der Gewissenbisse hatte, die ich ihm aber gleich ausredete. Die hätte er nur haben müssen, hätte er mich nicht gemeldet.

Interessant natürlich die Reaktion mancher: Negativ, dann sehen wir uns am Montag wieder in der Arbeit? Darauf ich "eine negatives Testgebnis vermag nicht die bescheidgemäße Quarantänezeit aufzuheben"

Doch wo ist der Bescheid? Nun der wurde am 13.11. von der Behörde mündlich ausgesprochen.

Am 15.11. kam er dann auch per Mail. Dort konnte ich dann schwarz auf weiß lesen, 
dass man nur mit dem Auto zum Test darf (!), 
dass ein negativer Test die Quarntäezeit nicht abkürzt (logisch, denn der Virus könnte trotzdem noch ausbrechen und sich nur vor dem Teststäbchen quasi geduckt haben), 
und dass die Behörde empfiehlt noch die 14 statt beschiedenen 10 Tage Quarantäne voll zumachen (logisch unter dem Aspekt der Sicherheit: if anything can go wrong it does).

So bleibt mir noch der 20.11. formaljuristisch durchzuhalten und als technische Fleißaufgabe mich möglichst weitere vier Tage von Kontakten fernzuhalten, was man nun im Lockdown ja ohnehin tun soll.

Soweit also meine Corona-Geschichte (die kein Einzelschicksal ist). Ich hoffe es bleibt bei dieser einen Erfahrung und ich habe auch was daraus gelernt. 
 
Mein Fazit: 
nur zu euch gsagt: Nicht gemeinsam mittagessen! 
Ich hatte mich lange Zeit aus logischer Überlegungen eigenbrötlerisch zurückgezogen und dachte mir just an dem Tag, aus dem Bauch heraus, es einmal anders zu machen.
 
Man sieht auch hier: Die Gründe, die zu Plessuren oder lethalerem führen könnten, sind meist lächerlich und hätten von einem selbst verhindert werden können.

***
Damit wird die Zeit intensiven Bloggens wieder ein Ende haben!
 
***

Text als Vorleistung für den 19.11. geschrieben am 17.11., das ist ungefähr die Zeitspanne zu meinen Kontakt, die es bei meinem Vorgänger zum Ausbruch brauchte (vermutlich). Update am 20.11. bis jetzt ist nix passiert - außer dass mein Corona-App die Quarantäne schon heute früh für beendet erklärt hätte. Maßgebend ist natürlich weiterhin der Bescheid.

 
 


 
 




Donnerstag, 19. November 2020

Wie angekündigt endet heute Mitternacht die alte Paschberghomepage
 Damit man sie nochmals so ansehen kann, wie sie programmiert war, ist dieser Link gesetzt damit man auch ab 20.11.2020 noch in Erinnerung schwelgen kann.
 
Das war´s!
 
 
 Und weil es nicht nur mir so geht, habe ich auch gleich das Werk eines pensionierten Arbeitskollegen, Peter Stumreich, ebenfalls mit einem Filmchen gewürdigt:
 
Die beiden o.a. Homepagelinks führen natürlich ins Leere. Aber hoffen darf man ja, dass es doch nicht geschehen ist.

Update 24.11.2020:
Wie ich heute früh erfahren habe, starb am 19.11.2020 Peter Stumreich
So mag der obige Link zur Alpentransversale ein kleines Memoriam an ihn sein.

Mittwoch, 18. November 2020


Für den Paschberg ein Nebenschauplatz. Aber doch auch ähnliche Probleme, wie für die Iglerbahn. Anfang des Jahre rief der Betriebsleiter einen Förderverein ins Leben, dessen Zweck es ist, Geld nur für den Fahrbetrieb aber nicht für die Konkursmasse zu lukrieren. 
 
Denn das Konkursverfahren für die Bahn läuft. Möge nach diesem vielerlei verwirrenden Jahr alles zu einer besseren Zukunft auferstehen.
 
Die Tausender sind im Schornstein ein Dampflok jedenfalls besser aufgehoben als im Landesstraßenbudget, meine ich.

Dienstag, 17. November 2020


Warum ich so viel blogge? 
In gewisser Weise als abendliche Lockdown - Zeitvertreib. 
 
Diese Reihe hat aber einen anderen Anlass und sollte spätestens Samstag beendet sein: 
 
Dann gibt es die Auflösung. Derweil möge es der Unterhaltung dienen. Neulich (vor dem Lockdown natürlich) war ich mit meinem schon ziemlich ausgewachsenen Patenkind in den Kristallwelten. Sehr exklusiv, wenn man dort wo sonst täglich tausende Inder, Chinesen etc. durchgeschleust werden, nur ca. zu fünft unterwegs ist. 
 
Zu hoffen ist, dass bald wieder bessere Tage kommen, auch wenn ich dann dort nicht mehr hingehen werde. Aber wie sagte ein guter Freund von mir: Wenn alle so ein Konsumverhalten hätten wie wir, dann wäre das ganz Jahr Lockdown.

Montag, 16. November 2020

 
Ich höre sie fast täglich im Wald herumpfeifen, auch wenn sie keine Fahrgäste transportiert. 
Hier ein Rückblick an den Beginn dieses Bilderbuchherbstes (Oktober) der für vieles Coronabedingtes entschädigt. Ob ich heute (Erscheinungsdatum 16.11.) noch mehr dazu zu schreiben imstande oder willens bin, als ich heute (12.11.) vorbereitet habe, wird sich weisen.

Sonntag, 15. November 2020


Diesen Plätzchen habe ich kürzlich entdeckt und mit dem Prädikat "schönster Forstwegwendeplatz" einem Freund geschickt, der die Gegend kennt. Da kann man nur hoffen, dass dort nicht bald ein Jagdhütte steht. Ein Schelm, wer dem Froststraßenbau böse Absichten unterstellt. Die Ortskundigen werden den Platz zu deuten wissen (der Berg spricht für sich)
 
Die wohl im Coronalockdown reinplanierte Waldautobahn habe ich in OSM schon gemappt; sie ist eine Verlängerung eines bereits früher angefangenen Weges um gerade noch nicht 500m - damit man auch ja keine Bewilligung nach dem Tiroler Naturschutzgesetz §6 braucht (das nennt man dann Best-practice). 
 
Mountainbiker dürften sie schon entdeckt haben, denn die Steige drum herum habe schon stellenweise Downhillvariationen bekommen, was mir wiederum den Zugang ca. 600 Höhenmeter tiefer erstaunlicherweise erleichterte.

Samstag, 14. November 2020


Ist das nun so, wie man es machen sollte? 
 
Das Photo zeigt ein Detail der Baustelle für den neuen Umsteigeknoten zwischen S- und Regionalbahn in Neurum. Rechts vorne sieht man die Bestandsleitung der Fernwärmeachse Hall-Innsbruck, die nun hier in einem Bogen südwärts der künftigen Haltestelle herum gelegt wird  (die silbernen Rohre rechts -äh links- hinten sind ein Provisorium um Arbeitsraum für den Bau der neuen Unterführung zwischen Metro und Rum zu bekommen). 
 
Die Fernwärmeleitung wurde dort erst kürzlich mit dem Ausbau der Hallerstraße so gelegt. Kürzlich? Das ist auch schon wieder zehn Jahre her.
 
Dass die Regionalbahn hier fahren wird, wusste man schon 2006. Warum muss man nun heute umbauen? Darüber gibt die Chronolgie Auskunft:
 
Zuerst wurde ein Maßnahmenstudie für einen machbare Regionalbahntrasse Völs bis Hall erstellt.
Dafür wurden u.a. verschiedene Lagevarianten von Haltestellen analysiert. 
 
Wie so oft ging es mit dem Straßenbau schneller als mit der öffentlichen Verkehr. Gleichzeitig sollte die Fernwärme gelegt werden, wenn möglich nicht unter der geplanten Bahntrasse. Daher musste fixiert werden, wo die vorläufige Endhaltestelle (es sollte ja weiter ostwärts gehen) hinkäme. 
 
Da im Bereich der Haltestelle Neurum noch andere Zwangspunkte liegen (ein verohrter Bachlauf), wurde beschlossen die Haltestelle auf der südseite der Hallerstraße zu errichten, da ohnehin eine neue barrierefreie Unterführung zwischen Rum und Metromarkt notwendig wäre. Außerdem könnte man bei der Lage südlich der Hallerstraße leichter nach Osten weiterbauen.
 
Kurz darauf wurde der Bau der Regionalbahn bis Rum politisch beschlossen, aber die Erweiterung bis Hall vorläufig ausgesetzt.
 
Es gingen nun Jahre des Regionalbahnbaus in Innbruck vorüber, politische Konstellationen haben sich geändert. 
 
Es wird nun nicht nur mehr Frage gestellt, wie man es realsieren kann, ohne die Autofahrer zu stören, sondern, wie es für die Fahrgäste am besten geeignet wäre.
 
Es wurde auch hier umgeplant, denn Bahn an Bahn ist sicher praktischer.
 
Nur leider liegt nun als Relikt der alten Entscheidung die Fernwäremleitung drunter.
 
Und das nächste Ungemach lässt nicht lange auf sich warten: Zwar wurde die Regionalbahnerweiterung nach Hall vor ungefähr einer Dekade gestrichen; nun könnte man sie sich aber wohl wieder vorstellen. Allerdings wird, wie ich gehört habe, am Ostende des vorläufigen neuen Endbahnhofs ein Unterwerk zur Stromversorgung der Bahn errichtet. Das wird in 10 Jahren dann wieder versetzt werden müssen.
Von der Lage der Hallerstraße, den Ausgleichsflächen zwischen Straße und Bahn rede ich noch gar nicht.

Kürzlich hatte ich mit einem Kollegen darüber ein recht heftige Diskussion. Fazit "gute  Planung" hätte das vermieden. Als Planer meinen ich das auch. Eigentlich.
 
Aber bei den vielen gute Planungen (allgemein verständlich und tradierbar), die ich gesehen habe, schleicht sich für mich der Verdacht ein, dass Planung erst Widerspruch weckt, der vorher gar nicht da war und Legionen auf den Plan ruft, diesen zu manipulieren. 
 
Rom, die ewige Stadt besteht aus etlichen ineinander verschränkten guten Planungen, deren Realisierungen man anmerkt, das sie wieder von anderen Planungen bewusst zerstört oder zumindest in Frage gestellt wurden.
Ich gebe zu, dass dieser Vergleich etwas hinkt. Ich meine ihn nur sinngemäß.

Freitag, 13. November 2020

 

Neulich, am letzten Freitag, setzt sich der Paschberg in Szene, so als wollte er sagen: "Ich bin auch noch da!"
Ja, schon. Doch wie man sieht braucht es auch mal Distanz um zu erkennen, was man an ihm hat: Blick von den Thaurer/Rumer Feldern nach Schloß Ambras und Lanserkopf, dahinter Kalkkögle und Nockspitze.

Donnerstag, 12. November 2020


Die Wahrscheinlichkeit, dass der Weg hier eine Bahnstrecke querte, ist gering. Denn gekürzten Bahnschranken kann man ca. 100m östlich des Arzler Horns bestaunen. Er "sperrt" den Weg zu einer komplett mit Blech verkleideten grün gestrichenen Hütte mit akkurat geschnittener Fichtenhecke: Einem perfekten Hideaway - wäre nicht der Bahnschranken, der mich eher gelockt als abgeschreckt hat ;-) 

Sonntag, 1. November 2020

Wenn man mit dem GPS Daten kartieren möchte, so erkennt man dessen Grenzen vor allem in engen Tälern, an Felswänden oder dort wo man exakte Punktlage gerne hätte, um z.B. Abzweigepunkte, die vor Ort schwer erkennbar sind, eindeutiger zu machen. Leider muss man sich mit einer Ungenauigkeit von ca. 30m zufrieden geben, die natürlich in schwierigem Gelände darüber entscheidet, ob man ober oder unter einer Felswand steht (alos nie "blind" mit dem GPS gehen!). 
 
Wollte man die Punkte exakt bekommen, so müsste man schon mit 5 bis 10 Minuten Mittelung pro Punkt rechnen (ideale Verhältnisse vorausgesetzt, und nicht am Fuße einer Wand stehend, die 50% der theoretisch sichtbaren Satelliten abdeckt; hab ich bisher nur bei einem Grundstücksgrenzpunkt probiert, da funktionierte es ganz gut und ich machte Jausenpause, während das GSP arbeitete).
 
Der Screenshot oben zeigt JOSM, einen Mapping-Editor für OSM mit hinterlegtem TIRIS Laserscan:
 
Es sind einige graue Tracks eingezeichnet, die noch nicht offiziell gemappt sind; das nervöse Liniengeflecht in Rot zeigt meine Suchgänge als GPS Tracks am Fuße der Felswände und auch oberhalb. Dort wo sich die Linien  besonders stark verdichten (3), gibt es einen Steig (oder so was ähnliches), der von unten bis auf ca. 5 Höhenmeter an die Kanzel mit dem Scheibensignal heranführt, ob man diese letzen fünf Meter klettern muss oder seitlich in leichtere Gefilde nördlich aussteigen kann, wagte ich noch nicht zu klären, denn dafür müsste ich ums Eck steigen, was auf schmalem teils moosigen Felsband nicht so meine Sache ist. Immehrin kam ich bei dritten Versuch so weit, dass ich anhand von Photos den Standort unterm dem Scheibensignal identifizieren konnte. Ich habe zumindest mal den Zugang dorthin etwas verbessert und trage somit zu den zwei "in Bau befindlichen" - einer Downhillstrecke (2) und einem Steig (1) - noch einen dritten (3) etwas südlich bei.

Samstag, 31. Oktober 2020


Was es mit dem Becken einige Meter südlich des Bergisel-Autobahntunnels auf sich hat, weiß ich noch nicht. Es war aus meiner Sicht immer schon da. Und es ist schon auf dem Luftbild des Jahres 1940 erkennbar. Ein Schwimmbad? Am Grundriss sieht man jedenfalls, dass von Norden her ein Treppe ins Becken führte.Mittlerweile prangt auch hier das gefräßige Gesicht, das man allenthalben in Innsbruck sieht und das hier im Waldesschatten besonders heraussticht.

Montag, 26. Oktober 2020

Durch einen glücklichen Zufall kam ich gestern Abend in den Genuss eines biedermeierlichen Konzerts im Tirol Panorama, in dem Werke der Komponisten Diabelli, Krähmer, Schubert und Gänsbacher aufgeführt wurden. 
 
Die mit Csakan und Gitarre, sowie zuletzt bei Gänsbacher auch mit Hobel und Schleifstein begleiteten vorwiegenden Gesangsstücke konnte man sich gut in geselliger Runde bei einem Ausflug zur „Breiten Föhre“ vorstellen (aus heutiger Sicht eine Biedermeier-Ikone) . Verbunden mit den Coronaregeln, die einen ein solches Konzert nunmehr in geräumiger Weite vom Einzelplatz aus genießen lassen, hatte ich beim Zuhören beinahe ein schlechtes Gewissen, bei einem anspruchsvollen Konzert einmal so bequem zu sitzen, wie es wohl damals im Biedermeier nur Kaiser Franz I/II zugestanden worden wäre. 
 
Dementsprechend deutete ich auch das von Schubert für die Namenstagfeier seines Vaters Franz komponierte Terzett (ich lese die Titel der jeweils gespielte Stücke im Programm grundsätzlich erst im Nachhinein, damit ich die Chance habe es anders zu verstehen, als es möglicherweise gemeint war;-) als Huldigung des damals im Amte befindlichen Kaisers Franz, was mir auch passend erschein, da sich bei der Musik auch gleich Szenen vor dem inneren Augen entwickelten, die im Wienerwald oder am Ostrong (bevorzugtes Wandergebiet von Kaiser Franz) angesiedelt sein könnten. 
 
 
Laimbach am Ostrong, ortsansicht
Laimbach am Ostrong, die dazu passende Musik wäre z.B Krähmer: Rondeau Hongrois . Leider nicht in der Qualität, in der ichs hören, durfte im www zu finden.
 
Vielleicht auch am Paschberg, auch wenn dort die Föhren nicht so breit sind…. 
…und irgendwie passt der Biedermeier als geheime Sehnsucht der Österreicher auch gut zu unserem Nationalfeiertag.

Freitag, 23. Oktober 2020

Das Katzenbründl 
 
Vor einiger Zeit hatte ich eine Sammlung altösterreichische Ausgaben der ÖIAZ in Händen und blätterte darin. Leider habe ich mir weder Ausgabennummer noch Autor von dem Artikel der mir ins Auge sprang notiert:
 
Darin ging es um die Lindwurmquelle "bei" Laibach.
 
 Diese Quelle hat eine stark unregelmäßige Schüttung und in dem Artikel wurde die Funktionsweise der Schüttung so bechrieben, dass eine Karsthöhlung sich langsam mit Wasser füllt, die über eine Art Syphon entwässert. Dieser Syphon setzt tief in der Höhlung an und steigt hernach in einen fast gleich hohen Syphonbogen wie Höhe der Höhlung an. Wenn nun die Höhlung sich langsam füllt und bis zum Syphonbogen steigt, so beginnt das Wasser zuerst in der Stärke zu rinnen, in der der Zufluss zur Höhlung ebenfalls stattfindet. Läuft Höhlung und Siphon voll hat man einen Saugheber und dann wird die gesamt Höhlung in einem Satz ausgesaugt bis der Siphon wieder Luft bekommt und damit die Wassersäule darin abreißt.
 
Um etwas über die Quelle im www zu erfahren, musste ich slowenisch googlen. "Potok" kannte ich zwar schon; der "Lintvern" musste erst nachgeschlagen werden - auch wenn der Begriff auf slowenisch so verständlich ist, wei z.B. auch die "Zligrofi" (= Schlutzkrapfen; gerne gedenke ich meines einwöchigen Urlaubs in Idria vor etlichen Jahren). Zum deutschen Begriff Lindwurmquelle findet man verständlicherweise nur Einträge vor 1918, vermutlich auch auf dem ÖIAZ-Betrag fußend.

Film zur Quellschüttung der Potok Lintvern (Geduld, nach ca. 30 Sekunden wirds interessant)
 
 
Wieso aber trägt dieser Blogeintrag die Überschrift "Das Katzenbründl"?
 
Das Katzenbründl befindet sich wenige Meter unterhalb des Weges von der Hungerburg nach Gramart. Es hat nichts mit Katzen zu tun, sondern ist eine Verballhornung des Wortes Kessel. Und dieser Kessel dürfte zusammen mit der Ableitung zu einem ähnlichen Phänomen führen, wie im slowenischen Beispiel. 
 
wem mein Kommentar zu lange ist, einfach ab Minute 2 einschalten.
 
Am Katzenbründl begann die erste Trinkwasserleitung Innsbrucks, die ursprüglich 1485 errichtet wurde; ob sie damals schon so konstruiert wurde oder das unbeabsichtigt war?

Die Funktionsweise einer im Fachjargon sogenannten "intermittierenden Quelle" ist hier, oder hier, als Querschnitt illustriert. Vielleicht wurd beim Katzenbründl die Leitung von der Quellstube zum Ausfluß mit Gegensteigungen verlegt, die einen Siphon verursachen?

Dienstag, 20. Oktober 2020

 

Die Lanserkopf-Ostwand. Nur wenige haben sie in den letzte Jahren so erblickt. 
 
Ich bin da zwar auch mal rumgeschloffen, damals aber in undurchdringlichem Dickicht. Zwar war zu merken, dass die Wand hoch ist; aber so beeindruckend erschien sie mir nicht.
 
 Nun hat sich der Wald gelichtet und OSM-User Hungerburg* hat dort was entdeckt, das gerade hier nicht vorenthalten werden soll:
 
 Am Fuße der Ostwand entsteht ein neuer Weg. Ziemlich aufwändig gegraben. Mit Fallholz tlw. stabilisert. Höllisch steil. Ich tippe auf eine Downhillstrecke. Zum Wandern mäßig prickelnd - aber allein wegen der Umgebung empfehlenswert. Der gebaute Weg wurde von oben in etwa beim Freileitungsmasten kurz vor der Steilwand begonnen (dort ist niedergetretenes Brombeer und Springkrautgestrüpp zu sehen) und nutzt ein steiles Felsband um die ersten ca. 7 Höhenmeter zur überwinden. Vor der Felswand im Photo wendet sich der Weg dann nach Nordosten und geht gleich steil weiter bergab um dort vorläufig im Dickicht zu enden. 
 
Ich wage eine Progonose: Rauskommen könnte der Weg schlussendlich bei der Paschbergkapelle; dort gibt es schon eine gut von Wanderern und Downhillern gleichermaßen genutzte Abkürzung rauf zum Lanserkopfweg, in die diese Strecke einbinden könnte.
 
*)Hungerburg ist überhaupt fast immer schneller beim Entdecken als ich; manchmal denke ich dass er einen Art Bilokationsfähigkeit (mit Augenzwinkerer**) haben muss - aber bei näherer Betrachtung stellt sich nun beim Mappen der Wege auf OSM  heraus, das wir zwei verschiedene*** Wege entdeckten. Dieser Blogeintrag wird also wohl nicht der letzte diesbezügliche bleiben.

*)Ein moderne Variante der Bilokation könnte man ohnehin in unserem Umgang mit digitalen Hilfsmitteln sehen. Sei es Citrix um den Bürocomputer von zuhaus aus seinem Büroschlaf aufzuwecken, sei es die Gespräche bei denen alle Teilnehmer im Handy rumstöbern (ich nheme mich da gar nicht aus) und also zugleich hier (naja) und am Weltball verstreut sind. Das nur OT.

***)Die zwei verscheinden Wege könnten allerdings Indiz für eine andere oder weitere Möglichkeit der Nutzung sein. Beide Wege führen nämlich vom Lanserkopf zum Fuß der Ostwand. Soll ein neues Klettergebiet, wie schon bestehend am Villerkopf, erschlossen werden? Ich hatte ja schon einmal zu dem Thema auf Anfrage geschrieben.

Samstag, 17. Oktober 2020


 
Dieser Schlüssellochblick* zum Turm Pfarrkirche Mils tut sich auf, wenn man am Eingang der Borgiaskapelle in Tulfes / Volderwald nordwärts schaut. Eine „Ley-line“, bei der man vielleicht in Mils, aber ziemlich sicher nicht am Standort der Borgiaskapelle Schalensteine finden wird. 
 
Die Borgiaskapelle wurde nicht im Gedenken an den gleichnamigen Renaissancepapst sondern an einen wesentlich asketischer lebenden Verwandten, dem Hl. Franz von Borgia (bzw. Borja; Biographie hier noch etwas detaillierter) errichtet.
 
Dieser wird u.a. auch als Patron gegen Erdbeben verehrt: Ob die Errichtung der Kapelle auch mit der Heimsuchung von Hall durch ein Erdbeben wenige Jahre zuvor zu tun hat ist unklar. 
 
*)Den Begriff Schlüssellochblick kannte ich in diesem Kontext noch nicht. Unserer Pfarrer hat diesen Vergleich gezogen:  buco della serratura
 
Übrigens findet sich auf Youtube ein Film über die frisch renovierte Kapelle (und auch einige andere kirchliche Bauten, wie z.B. Amras) auf dem Youtube-Kanal des Stiftes Wilten. Das war auch der ursrprüngliche Anlass, meine Aufzeichnungen darüber zu sichten.

Sonntag, 11. Oktober 2020

Ein Stückchen "Italianità" auf der Igler. 
 

Lange Zeit  kannte ich das nur aus Italien und leider habe ich mir nie wirklich den Kopf zerbrochen geschweige denn gefragt, warum die Italiener ihre Schienen weiß anmalen. 
 
Ich hätte sie ja beinahe im Verdacht gehabt, dass sie das nur tun, weils ähnlich fesch ausschaut, wie die weißen Bandeliers der Carabinieri - oder weil man so auf den helleren Gleisen in der Nacht Hindernisse besser sieht. Die Italiener tragen i.Ü. das Weiß dick und recht breit auf, also auch auf Schwellen und Schotter
 
Seit Sommer 2019 ist nun auch für mich klar, dass weiße Schienen kühler bleiben. Was man ja auch z.B. beim vielleicht nicht für jeden auf der Hand liegenden Vergleich zwischen unserem Landhausplatz (weißer Beton) und dem Stadtplatz von Randazzo (dunklerTrachyt, ausgerechnet in einer eher warmen Gegend) merkt. 
 
Klimawandel sei Dank wandert nun dieses mediterrane Merkmal über die Alpen auch zu uns. Die ÖBB hats vorgemacht
 
Nun also auch auf der Igler und zwar da, wo selbst nach Neuschotterung und Gleisgeometriekorrektur an den ersten warmen Tagen die Bahn aus den Schienen zu springen schien, da sich die Schienen ordentlich reckten. Hoffen wir es hilft. 
 
Die weiße Farbe soll ca. 5° Temperaturreduktion  bringen. Bei Stahl macht das auf 100m ca. 6mm aus. Bei Schienenstoßlücken von ca. 1-2cm alle ca. 30m (was längst nicht mehr überall so ist, da mehr Schienen durchgehend geschweißt werden) kann das schon an heißen Tagen die Betriebssicherheit deutlich verlängern.
 
Jetzt noch die Pericolo-Morte-Totenköpfe und die Kletterschutzbleche an den Oberleitungsmasten; dann könnte man meinen, dass in Tantegert der Zug nach Casella abfährt.;-)

P.S. Zwar ist mir meine vormalige Wissenslücke etwas peinlich; allerdings scheint mir das selbst in Italien der Zweck der "rotaie bianche" in facheinschlägigen Foren z.T. widersprüchlich diskutiert wurde: Wenn man etwas tiefer in die Materie einsteigt, dann ist die flächige Weißfärbung, die man in Italien bisher i.d.R. sah, eine Kalkung zur Desinfektion der Geleise im Bahnhofsbereich die vor allem Abwässer aus alten Waggontoiletten binden soll und eher unbeabsichtigt auch kühlt.

Freitag, 9. Oktober 2020

Besser ein Blog, der aber richtig. Planung, richtig herum lebt, aber was ich da gelegentlich noch zu sagen habe, verlinke ich nun hier.
 
Der Anlass für den Umstieg kommt nicht von ungefähr. Heute reizt mich den RH Bericht zur Traunseetram durchzulesen. erschütternd? Vernichtend?. Was bedeutet es für die Iglerbahn? 
 
Wenn man länger im Rechnungshofbericht liest, entdeckt man sicher begründete Ansprüche des RH, die aber extrapoliert auf die sonstige Verkehrspolitik Folgen haben müssten, die geeignet wären, jedes Straßenbauprojekt von vorneherein scheitern zu lassen. 
Das wär mir ja durchaus recht. 
 
Wie man aber auch anderswo sieht, ist die sogenannte standardisierte Bewertung (die der RH indirekt anspricht) auch manuplierbar indem man schwer herleitbaren indrekten Nutzen von Projekten monetär positv zu verbrämen sucht. so habe ich meinen Zweifel, dass das so ausgeht, wie ich es mir vorstelle. Wahrscheinlich sind doch die meisten Entscheidungsträger zuerst Autofahrer und erst dann das, was ihre eigentliche Aufgabe wäre.
 
Hier in gebotener Kürze meine Ausführungen zu einzelnen Aussagen des Berichts zum weiterdenken:



Montag, 5. Oktober 2020

 
 
Roppen. Der ruppig klingende Ortsname wird Bahnreisenden insofern ein Begriff sein, als kurz nach Verlassen von Ötztal Bahnhof westwärts die Bahnstrecke kurvenreicher wird und man häufiger im Wagen das Dröhnen vernimmt, wenn Radien befahren werden, bei denen noch der Spurkranz zum Einsatz kommt. Drüber hinaus scheint Roppen ein weißer Fleck auf der Landkarte - selbst wenn man auch manchmal beruflich dort zu tun hatte. Merkwürdig geschichtslos erscheint der Ort und man muss im Netz schon länger suchen, bis man dazu etwas findet.
 
Im Gegensatz zum virtuellen Eindruck ist nämlich der Eindruck vor Ort ein gänzlich anderer – nämlich der einer gehörigen Basis an Geschichte auf der dieser Ort steht. So sieht man den zusammengewürfelten alten, vielfach mit Neubauten überformten, Häusern noch gut die Vergangenheit und wohl z.T. auch Gegenwart der Realteilung an, die so typisch für das Oberland ist. Hier ist die Erinnerung an Besitzteilungen die quer durch die Mus-Pfanne gingen noch baulich präsent. 
 
Das Photo zeigt ein Blick vom Ortszentrum auf die Pfarrkirche, am Weg eines Wochenendeausflugs von Roppen zur Maisalm. 
 
Roppen ist, wie es scheint auch eher unbekannt als Wanderziel. Zwar geht der Inntalradweg durch, aber die Gasthöfe, die es wohl noch vor 30 Jahren gab, sind großteils verschwunden. Die Roppener Innschlucht als Raftingparadies tangiert den historische Ort nur. So bleibt das Aha-Erlebnis, wenn man in der zentral gelegenen S-Bahnhaltestelle aussteigt und nach wenigen Minuten in diesem verwinkelten Ortskern steht. Auf dem Weg von der Bahn zum Ort meint man Roppen hätte zwei Kirchen. Defakto ist aber die „Kirche“ bei der Bahn nur typlogisch ein solche, tatsächlich handelt es sich um eines der alten denkmalgeschützten Umspannwerke der Arlbergbahn (in Zirl gibt es auch ein solches), von denen sich die ÖBB wohl wünscht, dass sie besser heute als morgen einstürzen. 
 
Markant ist in Roppen selbst die Bruder Klauskapelle am Burschl, einem Hügel mit Felswand direkt runter zum Inn. Südlich des Inn hingegen ist die Topographie unspezifisch. Hier wandert man auf steilen Pfaden, die wohl längst vergessen und allenfalls bei Schwammerlsuchern noch in Gebrauch sind, an den Flanken des Leonhardsbachs bergan in eine Waldwildnis, die nur wenige dafür aber umso beindruckendere Tiefblicke ins Tal zulässt. Nach 1000 Höhenmetern stellt man fest, dass man noch immer im Wald steht und noch gleichviel Höhenmeter zu überwinden wären damit sich der Blick lichtet. Immerhin gibt es dann aber die Maisalm, die einen Aussichtsbalkon für Imst und Umgebung bietet. 
 
Die Gegend ist hier beinah lieblich; Menschen begegnen einem aber fast keine. Das mag daran liegen, dass die Wege z.T. sehr breite Forststraßen sind und einen die spärlich vorhandenen Steige im Unklaren lassen, wohin sie führen. Warum ist das hier so? Ich vermute, da ein Großteil der Flächen südlich von Roppen ab einer Höhe von ca. 1400m Seehöhe den Bundesforsten gehört und wohl durch die daraus resultierende flächige Waldbewirtschaftung die eher aus kleinbäuerlich geprägten Landschaften bekannten Steige hier wenig Bestand haben können zumal es an kleinteiligen Zielen im Gebirge hier eher fehlt. Ganz erklärt diese Theorie jedoch den Eindruck nicht; denn zwischen 1400m und Talboden erstrecken sich sehr wohl Teilwaldflächen. 
 
Ein wenig wirkt die Situation im Wald so als hätte man hier eine ostösterreichische Situation in den Westen verpflanzt: Gesäuse oder Reichraminger Hintergebirge lassen grüßen! Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich dort in diesem Sommer war und nun der Blick für solche Dinge auch bei uns geschärft ist. 
 
Kurz bevor ich als Jugendlicher das erste Mal auf einem Ausflug weiter westlich als Stams (ca. 1982) kam, unter anderem auch durch Roppen, hatte die mir damals noch unbekannte große Holzbringungsseilbahn der Bundesforste von Roppen in die Wälder unter der Maisalm bereits ihren Betrieb eingestellt. Diese Sehenswürdigkeit kann man in Roppen leider nicht mehr bestaunen.

Samstag, 3. Oktober 2020

2.10.2020 Arbeitszug oberhalb des Tummelpatzes
Der Sommer ist vorbei, Schule - oder was davon übrig ist - beginnt,  nun fährt sie nur mehr sehr, sehr selten. Dafür begegnet man dem Bauzug z.B. gestern am windumtoßten Paschberg, der die Strecke akribisch freischneidet (hier oberhalb des Tummelplatzes). Sieht nun wie 7km Golfrasen aus. 
Derweil wird ca. 300m Höhenmeter weiter, dort wo kein Lüftchen weht, der Parkplatz der Patscherkofelbahn vergrößert; wobei allerdings die Seilbahn nicht fährt. Föhn.

Dienstag, 4. August 2020

Baldige Auflassung der Homepage www.paschberg.gmxhome.de

Kreuz auf Satteineser Alpe
Man könnte natürlich auch was weniger Endliches auf ein Kreuz schreiben. Beim Aufnehmen dieses Photos diskutierte ich noch mit meinem Freund darüber. Hier passt es nun aber ganz gut und schon beinahe genau auf die Jahreszahl. Und ja. Auch ich habe den Spruch auf dem Kreuz im Blog bisher  nicht ein- sondern sogar zweimal verwendet.


Eine Ära, die 2002 begann, geht zu Ende.

Nun ja.


Eigentlich ging diese schon im Spätsommer 2008 zu Ende. Seit damals warte ich www.paschberg.gmxhome.de nicht mehr. GMX beendet bald diesen Service und die Website wird ins Internetnirvana verschwinden:

Wir kündigen anlässlich der Abschaltung von GMX Home Ihren Webspace mit Ihrem Subdomain-Namen paschberg.gmxhome.de zum 19.‍11.‍20‍20.

Der Verheißung ewigen Lebens wird also das Internet wie so vieles nicht gerecht; da wären schon Keilschrifttafeln besser ;-).
Geblogt wird eigentlich schon kaum mehr. Facebook und Twitter habe ich bisher ignoriert und das Interesse der Welt verlagert sich wohl schon woanders hin.
Wie lange wird es wohl www.paschberg.blogspot.com noch geben?
Mein Blogengagement schwächelt auch schon länger.

Und so werden wohl Homepages und Blogs von heute die "Tagebücher" werden, die uns zu unseren Lebzeiten, offline gespeichert, Erinnerungsstütze bleiben und die von den Folgegenerationen zumeist (glücklicherweise?) entsorgt werden.

Für alle Interessierten  habe ich den Inhalt der alten Homepage lokal kopiert und als Zip file zum persönlichen Download  bereitgestellt. Ob das österreichische Webarchiv die Seite für speicherungswürdig hält, wird sich weisen. Soweit ich bisher getestet habe, funktioniert nach dem Download und Dekomprimieren das Java-Applet "onmouseover" nicht u.U. mehr, aber das schmerzt nur optisch etwas.

Immerhin war meine Homepage seit April 2002 online. Das Fazit dieser Jahre: Die Onlinepräsenz hat einige wertvolle Kontakte ermöglicht. Es war eine nette und letzte Fingerübung im schon obsoleten HTML-Programmieren. Die thematische Arbeit daran hat das Interesse an Landschaft, Geschichte, Geologie, Hodologie (ob es das Wort nun wirklich im Zusammenhang mit physischer Geographie gibt, ist mir noch immer nicht klar) und allem was damit verbunden ist über die Jahre bei mir merklich verstärkt. Mag auch wesentlicher der Einfluss meines Berufs sein, so sind diese Lebenswelten doch kommunizierede Gefäße.

Die Homepage war auch schicksalshaft. Hätte ich damals nicht den Email-Link dort notiert gehabt , hätte mich Telefonmuffel meine Partnerin ohne Email möglicherweise nie erwischt. Also hängt auch ein Stück Lebensgeschichte daran, sodass man vielleicht alles, was sonst drauf steht, als Brimborium betrachten könnte: Die Homepage hat ihre Schuldigkeit getan. Die Homepage kann gehen. (die politisch inkorrekte Spruchvorlage kennt noch jeder).

Schlussendlich ist die Homepage auch, das habe ich nun beim Revuepassieren der Inhalte bemerkt, eine Dokumentation des eigenen Vergessens: Was man schon so alles geschrieben hat im Leben, wie oft man sich wiederholt hat,  was man schon einmal gewusst hat und was wieder vom Lauf der Zeit verschüttet wurde.


Eine Textprobe von damals im vergleichsweise jungen Internet mit dem wohl etwas anachronistischen Text habe ich nun hier reinkopiert:

Mai 2002
Langsam wird die Natur wieder freundlicher - und auch der Paschberg erwacht aus seinem Dornröschenschlaf. Deutlich sieht man das auch an der steigenden Besucherzahl an Wochenenden. Am letzten Aprilsonntag waren die Triebwagen der Igler so voll, daß Sitzplätze nur mehr schwer zu finden waren. Wer sich öfter das ganze Jahr über in diesem Innsbrucker Naherholungsgebiet wird wissen, daß dies das untrügliche Zeichen für das Nahen des Sommers ist. Rechtzeitig dazu konnten die Grundzüge der Homepage "Paschberg" fertig gestellt werden. Die Hauptmenüpunkte "Der Berg", "Editorial" und "Impressum" sind im wesentlichen vollständig. Auch ein Beitrag zur Igler ist im Hauptmenüpunkt "Die Pfade - Bahn" enthalten. Sehen sie bitte selbst.... Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der Lektüre und hoffe, daß auch Sie mit Hilfe dieser Präsentation an diesem Naherholungsgebiet Interesse und Freude finden werden. Sollten Sie mich schon im Mai gefunden haben, ohne meine URL zu kennen, so habe ich das den Suchmaschinen zu verdanken. Sie finden Links zu einigen der Anbieter im Impressum.

Sonntag, 17. Mai 2020

"Grenzgänge" am Paschberg

Für "Hungerburg" ein paar Impressionen vom Mittleren Gang:
Zur Erklärung für andere Leser 


Screenshot TIRIS
Es gibt am
Paschberg mehrer historische Grenzgänge. 


Das sind so in etwa gerade Peillinien denen entlang die Aufeilung der Parzallenstreifen vollzogen wurde (wohl bei der Gemeindereform 1848, als aus Nutzungrechten im ärarischen Wald Eigemtum wurde) . 

Mir wurde bei einer Begehung gesagt, dass der mit rotem Pfeil markierte der Mittlere Gang sei und ungefähr dort entlang ein entsprechender Zugangsteig verläuft. De fakto ist dieser Steig im Westen südlich des tatsächlichen Gangs, im Osten hingegen fällt er mit dem parzellierten alten Forstweg zusammen.

Auch der Oberer Gang Weg verläuft nicht am Oberen Gang; der echte ist nämlich die Grenze zu Lans.

Der Untere Gang ist die Aldranserstraße

Der genaue Beobachter wird schon merken, dass auf dem Katasterausschnitt vier Gänge enthalten sind (Die Parzellierung der Bahntrasse muss für diese Betrachtung ignoriert werden). Ob also der Mittlere Gang seinen Namen zurecht trägt, werde ich den Förster fragen müssen. Es kann sein, das sich damit der Blog und der OSM-Eintrag noch ändert.

Von Westen beginnend: Stich vom Tummelplatz rauf zum Bederlungerweg (Blick nach Süden), der mittlere Gang geht bei der Buche links ab

durch eine kleine Dickung in den Kahlschalg bei der Straßenbahnkehre unterhalb von Tantegert.

weniger erkennbar, zu finden und momentan auch nicht brombeergefährdet

definiv kein wege sondern nur eine Schleifspur ist dieser Stich runter zum Tummelplatz

nochmals ein par meter zurückgegangen; das ist der Grund für die Schleifspur; den mittleren Gang sieht man aber noch gut

dann geht es am Fuße des Bahndamms weiter ostwärts

trotzdem gehe ich nochmals die 150m retour, um die Igler schnappzuschießen, da sie mit eifrigem Pfeifen auf sich aufmerksam gemacht hat

wo war ich stehen geblieben? - ah ja, 150m weiter östlich.... der Weg teilt sich in zwei Wege die im Abstand  von ca. 20m verlaufen (ein Hinweis auf den Sprung zwischen tatsähclichem gang und weiter nördlich verlaufenden alten Forstweg) sich aber weiter östlich treffen. Eingetragen habe ich nur einen

Der nördliche scheint der Grenzgang zu sein. Hier wurde jedenfalls einen Grenzmarke gesetzt

eingie Meter weiter sieht der Weg so aus (Blick nach Westen)

Der weitere Weg ostwärts ist nicht zu verfehlen; auch die nächste Dickung ist gut zu passieren, zumal das östliche Ende des Wegs bei der Einmündung in die Forstmeilenlaufstrecke  Forstwegbreite hat.

Freitag, 15. Mai 2020

Mißverständisse um Quellen in der Sillschlucht

Ich mappe ein wenig auf OSM. Kürzlich stolperte ich bei einer Wanderung in der Sillschlucht über die doch nicht * Simathquelle – oder besser - über deren Nichtexistenz in der aktuellen OSM Kartenversion.

Im Mappingeditor kann man wie in Wikipedia die Änderungshistorie nachlesen. Die Quelle war deaktiviert, indem davor ein „Disused“ Tag gestellt war. Da war ich verwundert, da ich meinte sie sei meist in Betrieb, da ich eben die andere Quelle damit meinte.

*) Ich habe sie beim Entrag zuerst fälschlich als Simathquelle bezeichnet. Mapper Hungerburg hat mich auf den Irrtum aufmerksam gemacht. Ich hatte mich um 500m vertan. "Meine" namenlose Quelle entspringt an einern Felswand am Abstiegs zu  der Sandbank mit der illegalen Ansiedlung, südlich unterhalb des Hauses "Inge".

Diese namenlose Quelle ist eine Art Kalktuffquelle; eine sehr kleine Version des wachsenden Felsens in Bayern oder der Dripping Well in Knaresborough. Chemiker werden wahrscheinlich Unterschiede erkennen. Für mein Auge sieht es aber gleich aus.

Googelt man die in der Nähe liegende Simathquelle findet man vor allem Unterlagen zum Brennertunnel. 

z.B das Umweltverträglichkeitsgutachten im Auftrag des Bmvit vom 26.9.2008 inkl. Zusammenfassung TEIL 7: EXKURS 

 Auszüge davon, in denen in diesem Gutachten Simathquelle vorkommt:


Die beobachteten Chemismen wären typisch für Gebiete, in denen die Fließsysteme hauptsächlich mit schwach löslichen Silikatgesteinen interagieren. Seltener beobachte man Quellen, für die eine Wechselwirkung mit karbonatischen Gesteinen wahrscheinlicher sei. Einige Quellen würden eine höhere Alkalizusammensetzung und eine höhere Salinität aufweisen, in erster Linie aufgrund von Verunreinigungsphänomenen. Es seien dies die Quellen 41 und 45 (Painsquelle, bzw. Simathquelle) und untergeordnet die Quellen 32 und 64 (Altequelle Goambichl Einlaufbecken, bzw. Marxenlochquelle). Diese Quellen würdengegenüber den restlichen einen Über-schuss an Chloriden und teilweise an Natrium zeigen. Dies sei auf eine Verunreinigung mit NaCl zurückzuführen, welches als Streusalz diene.
 
 Auf jeden Fall sollte es sich um Systeme mit geringen Durchflußmengen handeln, sowohl wegen des niedrigen hydraulischen Gradienten in diesem Sektor, als auch aufgrund der ziemlich unkontinuierlichen Durchlässigkeit. Dies habe der Vortrieb des Inntal-Tunnels gezeigt, bei dem einige karbonatische Lagen mit geringen stationären Zuflussmengen aufgetreten seien. Das mögliche Vorhandensein dieser Systeme werde vor allem dadurch deutlich, dass Wässer des Typs HCO3-Ca oder selten HCO3-Ca-Mg mit einem höheren geochemischen Reifegrad vorhanden seien. Repräsentativ für diese Art Wässer seien zum Beispiel die Quellen S0041 (Painsquelle), S0045 (Simathquelle), S0046-47 (Poltenquellen), S01012 und S1058. 

 Einzig die Simathquelle gebe einen Hinweis darauf, dass in diesem Bereich der Bergwasserspiegel knapp (ca. 3-4 m) über der Sill an die Oberfläche ausstreiche.

Zusammenfassend sei festgestellt worden, dass keine betonangreifenden Wässer auffielen. Beurteilung der Betonagressivität nach ÖNORM B 4710-1 im Portalbereich Innsbruck: Quarzphyllit: -SO42-: IN-B-30/05 63,5 mg/l -pH-Wert: IN-B-30/05 7,78 -CO2: nicht untersucht -NH4+: Simathquelle 0,08 mg/l -Mg2+: Simathquelle 42,5 mg/l 

 In Übereinstimmung mit den Projektanten kann eine Beeinträchtigung der nachfolgenden Quellfassungen nicht ausgeschlossen werden Tschuggenquelle, Simathquelle, Paschbergquellen, Untere und obere Poltenquelle, Sinelerbrunnenquelle (alte Quelle Goambichl), Neue Quelle Kroitsch 1 und 2, Wieserbrunnenquelle, Painsquelle 

 Es kann also sein, dass sowohl die Simath- alsauch diese namenlose Quelle durch die Tunnelbaumaßnahmen oder auch schon früher (was ich eher vermute) temporär versiegten. Bei meinen Besuchen rann bei der namenlosen Quelle fast immer Wasser raus.


Wie man sieht, sintert der Quellabfluss auf

Die versiegte Simathquelle selbst ist mir wahrscheinlich nie (!) aufgefallen obwohl sie gefasst ist.

Text am 25.7.2020 aktualisert