Sonntag, 17. Oktober 2021

Achtung: Cat Content! 
 
Ich habe auf der Terrasse eine Henkel-Gesundheitsliege stehen. Mittlerweile alt und etwas schäbig, aber robust. Wir haben uns schon länger gefragt, woher die weiße Angorahaaroptik kommt. 
Doch kein Alterungsprozess. Eine der Sharing-Katzen haart stark. 
Sie ist halbzahm - d.h. man kann sich auf ca. 2 bis 3 m nähern. An dem Tag hätte ich mich wirklich gerne in die Liege gehaut, aber die Katze geht natürlich vor. Ich hab mich bei offener Terrasentür in die Couch gelümmelt - mit Katzenblick.

Sonntag, 10. Oktober 2021

Rechts vom Turm der Pestkapelle in Silz sieht man am oberen Ende der Felswand ein Kreuz. Das Gelände des aussichtsreiche aber kaum exponierten Wegs, der dorthin führt sieht schlimmer aus als es ist. Es eignet sich auch für mäßig Schwindelfreie, wie z.B. mich. Ich habe es als Wandertip hier mit einer Abstiegsvariante nach Haiming beschrieben.

Montag, 4. Oktober 2021

Als wär´ die Zeit irgendwann zwischen 1920 und 1950 stehen geblieben. Dieser Eindruck währt nur kurz. Wendet man den Blick auf den Gegenhang hat einen die Gegenwart wieder. 
 
Wer dorthin möchte, muss den Wuzlschellweg gehen. 
 
Recherchiert man den Namen, geangt man auf Sagen.at. Etymologisch scheint sich demnach "schell" von helle = Schlucht (oder vielleicht auch Höll?) abzuleiten. Der Wuzel soll ein Gespenst sein. Genausogut könnte es natürlich sein, das in dieser Gegend allerhand Bodenmaterial (der gute alte Quarzphylit) und Bäume bei diversen Hangrutschen auch heute noch heruntergewuzelt werden. 
 
Wuzln bedeutet nämlich auch Zwirbeln, Verdrehen oder Wergeln = Wälzen. 
 
Verwandte von uns hatten eine Katze, genannt Wizele. Da hieß es dann immer "Wizele tua di wergla" kombinierte mit einer Bauchgraulhandbewegung und schwups wälzte sich die Katze am Boden. 
 
Zurück nach Wuzlschell. Wo ist das nun? Dazu muss man Wurzelschell googeln. Die Tourismusverbände machen nämlich aus den alten Flurnamen leichter Verdauliches für fremde Zungen: So wie aus dem Hartkaser in Ellmau der Hartkaiser wurde, wurde aus dem Wuzl die Wurzel. 
 
Der Wuzlschellschweg ist Teil eines umfangreichen, mittlerweile sehr gut gepflegten und beschilderten Wanderwegenetzes in den Gemeinden Wattens und Wattenberg zu beiden Seiten des Wattentales. Es wurden die alten Hof- und Viehtriebwege verwendet, die meist den gliedernden Heckenzügen zwischen den steilen Wiesen folgen. Kulinarische Herzstücke sind dabei auch zu finden: Außer dem Gasthof Vögelsberg gibt es in Wattenberg in der Volksschule einen netten Bauernladen mit saisonalen Produkten, der die ganze Woche zwischen 7 und 20 geöffnet ist.

Freitag, 24. September 2021

Da ich es genieße, wenn es Gelegenheiten gibt, nicht nur in Fußgängerzonen gemütlich mitten in der Straße sich zu bewegen und die Hausfassaden zu betrachten bin ich in letzter Zeit recht häufig bei CM und FFF mit unterwegs gewesen. FFF und vor allem CM haben in Innsbruck nach meinem Eindruck weniger Zulauf als anderswo. Warum ist das so? Ich tippe auf typische Tiroler Eigenschaften, die ich teilweise auch an mir selbst beobachte. Sie lässt sich auf einige Sprüche verdichten: Wo viel Leut sind, ist nix los. Die Mehrheit ist meist im Irrtum (im Gegensatz zu: Esst Sch..... Millionen Fliegen können sich nicht irren) Der Teufel sch....t immer zum großen Haufen. Da geh I nit hin, da sein eh nur Deitsche. Letzteren Satz hör ich meist, wenn ich versuche, Leute zum Mitmachen zu gewinnen. Die ersten drei Sprüche sind mir selbst wohlbekannt. Danke den Deutschen, die da mehr Verantwortung vorleben.

Sonntag, 19. September 2021

Nicht viel tut sich bei der Iglerbahn. 
 
Die Stadtregierung ist blockiert. Wesentlicher Handlungsinhalt der meisten Parteien ist momentan: Welche Beschlüsse müssen wie gefasst werden, dass nur Blödsinn rauskommt, der den Grünen in die Schuhe geschoben werden kann. Das bindet viel Kraft auf beiden Seiten. 
 
Ich erwarte mir für die nächsten 2 Jahre nichts. Immerhin habe ich aber schon 10 Parteien gefunden, die ich nicht wählen werde. 
 
Die Iglerbahn fährt weiterhin außerhalb der Ferien nur an Wochenenden. Es scheint mir aber, dass die Nutzung wieder wächst, wobei ich nur einen geringen Teil dazu beitrage. Nicht, dass ich nicht mehr am Paschberg unterwegs wäre...aber selten(er)zu den Fahrzeiten.

Mittwoch, 15. September 2021

Entkernt und abrasiert steht die alte Raika in der Adamgasse da - und siehe da - trotz dieser brutalen Handhabe hat das brutalistische Bauwerk nicht darunter gelitten. Das neue Raiqa wird einen Großteil der Grundstruktur nutzen und man darf annehmen, dass die nachhaltige Pose, die man bei der Entscheidung einnahm, in dem man ein Teil der Substanz erhält, sich künftig bezahlt machen wird. Natürlich ist das nicht genau das, was man mit dem Erhalt brutalistischer Gebäude meint. Aber wenn sich das bewährt und in der Umsetzung überzeugt kann es ein neu interpretiertes Weiterleben solcher Gebäude erleichtern. Traurig bin ich dennoch, dass der alte Brunnen im Hof mit den petrolfarbenen Fließen, der orange Hochflorvelourteppich in der Schalterhalle und die bombastischen Lampen schon lange vor diesem Umbau entfernt wurden. Und ich vermisse die futuristische Rohrpostanlage, die nicht wieder aufgebaut wird.

Freitag, 3. September 2021

Was berichtet man vom Sommerurlaub, radelnd vom Brenner nach Wien? Aus den entlegenen Winkeln des Lesachtals, wo Brot gemacht wird, dass den ganzen Urlaub hält?. Mögliche Bezüge zwischen Arnoldsteiner Schrot-Türmen, der im Geiltaler Heimatmusem dokumentierten Dreckapotheke zur Anwendung von Kot und Urin, Cornelius Koligs Kottürmen und dem wohl als Apotheose Jörg Haiders gedachten Herkulestempel in Dellach? 
 
 Dass etwas, was mit einem Donnerschlag (Pfarrkirche Oberwart) begann, doch etwas überkandidelt und detailverleibt (Steinhaus) endete? Dass der Radlpass von Slowenien her gefahren seinen Namen (obwohl ethymoligsch vermutlich anders zuzuordnen) zu recht trägt? Dass der Bahnhof Jobst-Hühnerbach ein Gleis, aber keinen Anschluss an das österreichische Bahnnetz hat? Dass Fürstenfeld nicht das ist, was es scheint (wenn man nur STS kannte)? Dass ich mehr Uhudler hätte trinken sollen, aber vermutlich dann nicht mehr so gut über diesen Wein sprechen würde? u.v.m. 
 
Ich begnüge mich mit dieser Impression des Ateliers von Walter Pichler, das unweit von St. Martin a.d.Raab versteckt ist. Warum ich es poste? Ich konnte noch immer nicht rekonstruieren, wie ich in Jennersdorf draufkam. Ich habe mich nur sehr randlich mit Pichler befasst - eben so, wie es im Studium umrisshaft vermittelt wurde. Irgendwie meinte ich wohl diese Gegend würde zu ihm passen. Jedenfalls fiel mir sein Name irgendwann bei Radeln auf Jennersdorf zu ein. Am Folgetag haben wir beginnend beim Künstlerdorf in St. Martin uns durchgefragt. Der Künstler war eher scheu und man achtet wohl auch heute noch seine Privatsphäre, daher waren die Hinweise stets etwas vage. Das Photo habe ich von der Straße aus in das zaunlose Grundstück hinein gemacht, ich hätte mich auch nicht näher ran getraut.

Montag, 16. August 2021

Wer die Werke von Paul Flora kennt, wird sich möglicherweise an "Huhn in heroischer Landschaft" erinnert fühlen. Das hier ist eine der Nürnberger Hüttenkatzen. Offenbar recht umtriebig. Am Vortag war sie auf dem Weg zu Simmingjöchl und wurde im Paradies aufgegriffen. An diesem Tag reichte es nur bis nahe der Bsuchalm. Wandern mit nasser Katze am Arm ist recht fein, besonders, wenn sie schnurrt - eine Win/Win Situation, da die Katze sich dabei trocknen kann.

Sonntag, 8. August 2021

So. Es gibt also auch Standseilbahnen im südöstlichen Mittelgebirge. Ob diese noch was anders außer Waschbetonplatten transportiert, war nicht ersichtlich (mir ist es immer ein Rätsel, wenn bei Fahrzeugen Steinbodenbeläge verwendet werden; immerhin geht es hier doch um Gewichtsersparnis). Gesehen am Mayrweg 7a in Aldrans.

Freitag, 30. Juli 2021

Das kommt davon, wenn man bei einem kleinen "Betriebsausflug" nicht sagt, fahrt schon mal nach Hause, ich gehe lieber noch ein Stück, hinein in das wildeste Unwetter seit langem. Wanderung von Bad Häring westwärts. Erste Front mit wenige dicken Tropfen mit Unterkunft in Viehunterstand (ohne Kühe)...dann im Laufschritt weiter durch dunklen Wald, draußen war es dann ebenso dunkel. Zuletzt dann eine halbe Stunde bei starkem Hagel unweit des Grattenbergls in einem Carport stehend. Wie es richtig heftig wurde, fährt ein Auto rein, ich wollte mich schon entschuldigen, dass ich mich hier einquartiert habe, doch die Fahrerin war in der selben Situation und wollte mich um Erlaubnis fragen hier bis zum ende des Hagels zu parken. Dann also zwei Illegale in fremden Carport. Hernach noch ein Spaziergang durch es etwas verwüstetes, verschlammtes und dampfendes Wörgl; gefühlt halbmetertiefe Lacken (hab ich nicht ausprobiert). Die Kollegen traf ich dann wieder im währende dieser Zeit trockenen Innsbruck im Cafe.

Donnerstag, 29. Juli 2021

Seit einiger Zeit habe ich bei Bergwanderungen im Hochsommer fast immer Neoprenebadehaube und Schwimmbrille dabei. Denn es ist recht lustig, nach dem schweißtreibenden Teil der Wanderung (hier gerade im Gange, wie der "Bodenbelag" unter der Gamslauerspitze zeigt; Ziel ist die Seegrube im Vikartal) möglichst an Ort und Stelle einzuweichen. Da ich aber immer sehen will, wohin ich trete und allfällige Seeungeheuer im Auge behalten möchte, muss der Kopf unter Wasser. Und nachdem ich vor einiger Zeit zum Glück rechtzeitig drauf kam, dass eine Unterkühlung des Kopfes blöder ausgehen kann, als ein kalter Bauch, nun also dieses Accessoire - Photos mit Haube werden möglichst nicht in Umlauf gesetzt. Da heißt es kühlen Kopf bewahren ;-)

Samstag, 24. Juli 2021

Seit einiger Zeit komme ich nun öfter ins Pitztal, dem "norwegischsten" Tal Tirols. Nicht wegen der Namen, sonst wäre der Photosstandord in Piøsmøs, eher weils ein wenig ans Romsdal (allerdings ohnen Bahnstrecke)erinnert. Welches ist der markantestet Gipfel lm im Tal? Da scheinen sich die Geister zu scheiden. Für mich ist´s der Sturpen. Das ist der Berg in der Mitte, der oben gekappt zu sein scheint. Auf dem Berg gibt es ein ca. 2000m² großes vergleichsweise nur leicht geneigtes Plateau- allerdings mit dem Problem, dass die Bergflanken an der flachsten Stelle ca. 40° steil sind. Vorerst begnüge ich mich damit, dort nur von unten rauf zu schauen. Einmal im Jahr spielt oben die Musikkapelle von St. Leonhard. Die gehen zu Fuß rauf (!)

Montag, 19. Juli 2021

Da meint man Igls zu kennen und dann findet man diesen Platz hier am Weg zum Kurpark. Die Bank kann man in gewisserweise mit dem Prädikat "aussichtsreich" versehen. Nur an solche lauschigen Platze sind das eben ganz andere Aussichten.

Montag, 12. Juli 2021

Es gibt Menschen, die behaupten, ich ginge nur auf Berge, um mir von oben Straßenbahnen anzusehen. Ich schwöre, dass das hier nicht das einzige Bild von der Wanderung auf die Neunerspitze ist.

Montag, 5. Juli 2021

Corona hat das Auge für die kleinen Dinge des Lebens geschärft. Die Bank wurde wohl ein Opfer eines Backenstreiches. Bei der Blechstärke der Seitenteile keine unwesentliche Einwirkung. Ich stelle mir nun (also nicht am 5.7.2021) gerade die Wirkung einer solchen Maßregelung auf manche Staatenlenker vor. Angemessen wärs. Es stimmt zudem milde. 
Und ich meine explizit mit meinen Andeutungen keine "Maßnahmen".

Freitag, 2. Juli 2021

Gute Architektur muss nicht teuer sein ;-) Ein Offspring des Neubaus des Polizeizentrums in Innsbruck ist die Wasserhaltung der Baugrube. Rohrleitungen, die sich hier um den Hofgarten herum ziehen um das Wasser in den Inn zu entlassen. Ein wenig erinnert das an diesen nostalgischen Bildschirmschoner.

Samstag, 19. Juni 2021

Die Erinnerung an diese Kurz-vor-Mitsommerabend ist auch heute, 9 Monate später, evident. Wanderung bei beginnendem Gewitter über den Perlsteinsteig von der Patscherkofelbahnmittelstation zur Lanseralm und weiter, begleitet vom Grollen am Glungezer und im Vikartal in Richtung Issboden und Boscheben. Ein Jäger saß bei tiefstehender Sonne im Hochstand am Weg zum Sistranser Schützenkreuz, dahinter schwarz der Hochwald und noch schwärzer die Wolken. Ich kann mich noch erinnern, dass ich ihn gegrüßt hab, aber er war schon ziemlich weggetreten - sei es von der schönen Stimmung, Ansitztrunk oder weil er sich geärgert hat, dass bei dem Wetter zu später Stunde (21h) noch Wanderer unterwegs sind. Ich hoffe ich habe ihm nicht den Bock verscheucht, wobei es wohl eher unwaidmännisch wäre ins Gegenlicht zu schießen - da hätt er mich möglicherweise erwischt. Das Wetter kam dann nicht. Grollend wich es zurück, obwohl ich eher nicht mutig voranschritt. Nachher noch kurze Einkehr im Gipfelrestaurant und Enttarnung meines guten Gewissens hergezeigten Impfpasses. Es stellte sich heraus, dass der impfende Arzt versehentlich nicht das Impfdatum beim Impfdatum eintrug, sondern das Ausstelldatum.

Mittwoch, 16. Juni 2021

Hätte man mir gesagt, dass es in Tirol ein Quelle gäbe, wo das Wasser aus einer Felswand wie aus einem Wasserhahn herausrinnt hätte ich vor dem 16.6.2021, 13:28 vermutlich gesagt: "In der Fugelbibel gibt es so ein nettes Bildchen von der Szene, als Moses auf den Stein schlägt." Tatsächlich gibt es so etwas zwischen Tumpen und Farst. Ich habe es nachher in OSM kartiert und mir gedacht, ich nenn es "spaßeshlaber" Mosesbrunnen - bis ich draufkam, dass die Gegend in der Flurnamenerhebung (TIRIS) ohnedies so heißt. Da kann man sagen, dass der Mosesbrunnen in Umhausen vom tatsächlichen Platz nur ablenkt. Wer zu dem Platz wandern möchte....es ist nicht ganz leicht.

Donnerstag, 10. Juni 2021

Es ist ja nicht so, dass in letzter Zeit nichts passiert wäre. Ich denke, es wäre an der Zeit wieder einmal zu bloggen. Ob ich dabei bleiben werde - wer weiß. Ich beabsichtige anhand einzelner Photos, die ich nun "ausgrabe" eine Art Chronik vom letzten Eintrag am 6.6.2021 herzustellen. Ob das mit dem Rückdatieren auf das jeweilige Aufnahmedatum funktioniert, kann ich erst nach der Veröffentlichung dieses ersten Posts (tatsächlich vom 26.3.2022) sagen.

Das  Bild oben zeigt einen Schnappschuss am 10.6.2021 vom Gegenüber des mittleren rechten Seitenaltars der Jesuitenkirche.  

Dargestellt ist die Auffindung und Bergung der Notre Dame de Foy in dem kleinen gleichnamigen Ort östlich von Dinant. Es handelte sich um eine Marienstatue, die in einer Eiche eingewachsen war. 
 
Selbst wenn der Gegenstand ein säkularer ist, sind solche in Bäume eingewachsene Dinge eigenartig berührend. Ich habe vor einigen Jahren einen größeren Wurzelstock im Garten ausgehoben und festgestellt, dass der Baum wohl in seiner Jugend einen größeren Stein "umarmte". Als dieser nach langer schwerer Arbeit aus dem verschlungenen toten Stock fiel schien es, als wärs sein Herz gewesen. Ob sich da ein heidnisches Motiv uminterpretiert in neue Zeiten fortsetzte?
 
Eine Kopie der damals geborgenden Muttergottesstatue steht in Innsbruck und inspirierte lt. Homepage der Jesuitenkirche in Innsbruck zum Marienlied "Maria breit den Mantel aus"

Sonntag, 6. Juni 2021

Charles Sheeler hätte wahrscheinlich seine Freude mit dieser Perspektive. 
 
Nicht nur die Perspektive, sondern auch das Gebäude vermittelt einen sehr präzisen Eindruck und es macht aus einem vormaligen Unort einen Ort, was in dieser Gegend schon von Können zeugt. 
 
War schon der Bau interessant, bei dem die mäßig attraktive aber nicht so schlechte Substanz der frühen Achtzigerjahre erhalten und umgeformt wurde, so ist nun vor allem der Aufgang zu dem emporgehobenen Platz zwischen den einzelnen Trakten ein Erlebnis und bietet nun viele Aus- und Durchblicke. Auch auf den versteckten großen Schulgarten.
Interessant ist, dass man von dem Gebäude mit der Treppe im Westen förmlich angelockt wird. Ob das Absicht auch der Schulleitung  war, weiß ich nicht. Architekten wollen das immer erreichen, die Bauherren nicht immer in gleichem Maße. Wenn es nicht geglückt wäre, muss man "Eingang" draufschreiben. Vielleicht ist es hier eine Geste, die an die Schüler der Übungsschule innerhalb der pht gerichtet ist.

Fazit

Was am Plan eher fad und, gelinde gesagt, unterkühlt ausschaut, muss nicht zwangsweise gebaut so sein. Das beweist dieses Projekt recht gut.
Jetzt kann der Raum zeigen, ob er Pädagoge ist. Die Chancen sind gut.

Mittwoch, 19. Mai 2021

 

Die Externsteine des Paschbergs finden sich an einem verschwiegenen, dennoch höllisch lauten Plätzchen, nämlich im Steilhang ders großen Talzuschubs oberhalb der Villerstraße im Wald des Stifts Wilten. Irgendwann werden sie purzeln. Nicht zuletzt deshalb hat man die Iglerbahn ostwärts um dieser Malaise weit herum trassiert,  auch wenn gerade hier der direkte Weg nach Igls verläuft.
 
Jüngst wurde auf Innsbruck erinnert mit http://innsbruck-erinnert.at/naherholung/ die seltsame Namensgebung von Tanteget bis 1901 erwähnt: Teutoburgerwald
 
Ich zitiere meinen eigenen Kommentar dazu: 
 
Ich habe auch schon verschiedene Theorien zur Herkunft dieser Namengebung gewälzt. 
 
Es ist m.M. nach möglich, dass Josef Riehl den Namen dieser Station selbst vorgeschlagen hat. Als touristische Bahn konzipiert, wurde vielleicht daran gedacht, im Gast bereits bekannte positive besetzte Assoziationen zu wecken. 
 
Der echte Teutoburgerwald könnte im Paschberg eine verkleinerte Entsprechung finden. Mögen auch Sehenswürdigkeiten wie die Externsteine oder die Dörenther Klippen für den Kenner unverwechselbar sein, so mag man doch gewissen Parallelen zu den im Walde verborgenen jähen Klippen erkennen, die sich etwas westlich von Tantegert in einer Verwerfungsfuge vom Lanserkopf bis zur Autobahnabfahrt Innsbruck Mitte ziehen. 
 
Auch hatte Riehls Familie Wurzeln in Mitteldeutschland (ein Bruder war Philosophieprofessor in Berlin und der erste Auftraggeber von Mies v. d. Rohe), sodass z.B. Bezüge zum Teutoburgerwald bereits bestanden haben könnten, also gar nicht ursächlich touristisches Kalkül sonder tatsächliche Empfindung zugrunde lag. 
 
Es ergeben sich noch weiter Bezüge die allerdings vage bleiben: Es gab oder gibt (?) eine Direktzugverbindung Innsbruck-Münster. Innsbruck bekam gebrauchte Straßenbahnwagen aus Bielefeld. Beide Orte sind ungefähr eine halbe Stunde vom Teutoburgerwald entfernt und werben mit diesem Naherholungsgebiet. 
 
Wie kommt man auf die Idee solche Verbindungen zu schaffen und solche Geschäfte abzuschließen? Wahrscheinlich gibt es persönliche Bezüge, die in den Akten* nicht erwähnenswert waren aber doch den Ausschlag gaben… 
 
*) wobei ich bis dato nie recherchiert habe, vielleicht findet man dazu ja was
 
Und nun stoße ich noch zufällig beim Suchen nach dem Begriff Waldstraßenbahn (der neuen Werbelinie für die Iglerbahn) auf die mir bis dato unbekannte Straßenbahn Paderborn, die auch eine Straßenbahnlinie zu den Externsteinen betrieb. 
 
Die Iglerbahn wurde aber wesentlich früher als die Straßenbahn zu den Externsteinen gebaut.



 

Sonntag, 25. April 2021

Kürzlich habe ich auf http://innsbruck-erinnert.at/dieser-blick-auf-die-stadt/  , den Glungezer betreffend vom "Kamel" gelesen. Ich nehme an, dass es diese Formation hier ist. 

Warum ich das hier poste? 
Am 9.4. wurde in Igls ein Projekt präsentiert, in dem es i.W. darum geht, durch Attraktionen den Paschberg und die Iglerbahn zu beleben. 6 Riesen sollen im Wald verteilt entlang der Linie 6 einen Erlebnispfad begleiten.

Natürlich stellen sich Fragen, die dort ausführlich aber nicht abschließend diskutert wurden:
 
Braucht Natur Extras, damit man sie wahrnimmt?
Ist das wirklich Kunst (Arte-Sella oder Angel of the North wird´s nicht, daher warf die Frage Benno Erhard auf)?
Was wird das kosten und wer zahlts?
Wie interagieren die Riesen mit der Iglerbahn (sind es z.B. modellbahnspielende Riesen)?

Noch ist das Ganze ein grober Gedanke, der visuell auch nur grob skizziert wurde. Der Gedanke gefällt mir. 
Sicher:  Es ist ein Folly, wie es z.B. auch die Paschbergbrücke der Brennerautobahn ist. 
Die Umsetzung mag zwar keine Kunst sein, aber so wie die Grobskizzen aussahen, kann man von solidem Kunsthandwerk sprechen. Irgendwo auf halbe Wege zwischen dem Kamel oben und figurativer Darstellung.
 
Sicher: Natur braucht eigentlich nichts. Aber ich persönlich erfreue mich an allen möglichen menschlichen Hinterlassensschaften, die Natur einen Maßstab geben. Meine Eltern haben in den 80´er Jahren ein Vortrag von Karl Häupl besucht. Als sie zurückkamen meinten sie, dass der Vortrag mir gefallen hätte: Es ging um Norwegen, das häufige Motiv seiner Gemälde; allerdings war fast auf jedem Photo ein Hochspannungsmast drauf. Häupl dürfte das eher kritisch verstanden haben (zumindest, wenn ich seine Texte lese); ich freu´ mich hingegen über solche Maste an entlegenen Stellen (wie z.B. am Schmalzkopf in Nauders, oder auch in der Telemark).

Der Weg dorthin ist noch ein längerer. Vielleicht sind die Hochspannungsmasten am Lanserkopf schon genug Riesen, zumal diese bei Föhn Töne von sich geben, wie einst die Memnonkolosse?

Aber es ist schön, dass sich auch andere um den Paschberg Gedanken machen.

Montag, 19. April 2021

 
Seit wann dies wohl hier liegt? War es ein Unfall oder Müllentsorgung? 
 
Die Karrosserie, mehr ist nicht übrig, dürfte 1940 bis 1950 gebaut worden sein. Der Weg , auf dem man dorthin kommt, ist  kaum mehr begangen, aber im Frühjahr gut zu erkennen. Er führt zwischen dem Sillschluchtsteig und der Iglerstraße auf halber Höhe den Hang entlang und dürfte der alten Karrenweg vom Lemmenhof zum Gluirschhof sein. 
Auf der historischen Landkarte von Carl Urban, 1840, Maßstab 1:14400, erkennt man den Wegverlauf , so gut, wie man ihn derzeit ohne Belaubung vom Bergisel aus auch erkennen kann.
Auf halbem weg zwischen Glurischhof (Vill-Sill-Steig) und dem Autowrack blockiert ein umgestürzter Baum den Weg. Dieser war aber so morsch, dass er sich in gemütlicher Kleinarbeit beiseiteräumen ließ.

Freitag, 5. Februar 2021

Aus gegebenem Anlass mal was rein Berufliches. 
Wens interessiert. 
Die meisten bekommen Narkolepsieanfälle :-/

Freitag, 22. Januar 2021

So richtig will mir das bloggen nicht in die Gänge kommen. 
Also zwei Photos vor und während des große Schnees, vielleicht entsteht dazu ja ein Text:
 
1) ein Blick vom Patscherkofel aufs Sparberegg und nach Amras (9.1.2021). Mit zwei Straßenbahnen im Blickfeld.
 
2) eine Impression der Iglerstrecke bei der Station Tummelplatz (14.1.2021), am ersten verschneiten Werktag. Da fuhr offenbar der Frühkurs erstaunlicherweise noch und lies die Räumspur hinter sich. Später wurde es dann immer schlechter mit dem Nahverkehr. Ins Büro und retour ging ich der Einfachkeit halber am nächsten Tag zu Fuß (wir haben noch alternierenden Lockdown Schichtdienst zweier isolierter Gruppen). Warum man die Straßen für die Autos räumte, beim ÖV und bei den Fußwegen aber Schlendrian walten lies, ist mir nicht klar, hätte mich aber weiter nicht gestört, weil es ja absehbar vorübergeht, wenn nicht solche Nachrichten (wie jedes Jahr) zu lesen wären: 
 
Keine leichten Zeiten für Autofahrer https://www.tt.com/artikel/30773415/gut-zu-wissen-so-ist-man-bei-glaette-und-schneefahrbahn-sicher-unterwegs 
 
Das hat mich veranlasst einen Leserbrief zu schreiben, der wohl in der Rundablage landete. Wäre er abgedruckt worden hätts wahrscheinlich nur zur Eskalation beigetragen (das Fahrrad s.u. habe ich in meinem Leserbrief bewusst nicht genannt).

 "Bei derartigen Schneemassen kann man sich nicht erwarten, dass der Verkehr reibungslos abläuft. Allen die in Gemeinden und als verpflichtete Anrainer schneeräumen daher zuerst ein großes Dankeschön. Ein „aber“ ist allerdings hinzuzusetzen: Schneeräumung müsste zuerst auf Schienenstrecken, Straßen mit öffentlichem Personennahverkehr und auf Gehwegen erfolgen. Das Auto sollte nun vernünftigerweise die nächsten 2 bis 3 Wochen in der Garage bleiben. Da aber Vernunft in der Verkehrspolitik noch immer ein rares Gut zu sein scheint, sind die Prioritäten etwas verschoben. Die Bahn fährt zum Teil nicht und muss auf die Straße ausweichen (!), die Autobahn ist hingegen leidlich geräumt. Die Zeiten sind also allenfalls für Öffi-Nutzer schwer."
 
 
 
Wie auch immer. Jetzt schmilzt der Schnee und es tut weh, dass er wieder fast weg ist. Die Öffis fahren langsam wieder normal. Beim übrigen KFZ Verkehr ging das Irrenhaus des Rumfurzenmüssens schon 2 Tage früher los, weshalb ich mich auch wieder aufs Rad geschwungen hab (Allen die einem Radfahrvebrot bei Schnee das Wort reden: ich hätte schon aufs Rad verzichtet, wenn nur die Tram gefahren wäre und alles andere -v.a. PKWs ruhen hätte dürfen). Vom Lockdon merkt man ohnehin nichts - außer einem eklatanten Mangel an Kultur, der aber gerade den Autofahrern sicher nicht auffällt.
 
 
***
 
 
3) zum Abschluss noch, damit Winterstimmung aufkommt, die auch sicher noch im Umland zu haben ist, eine recht frische Impression aus dem mit dem ÖV von Innsbruck leicht erreichbaren Kleinvermunttal, wo man mit Langlaufschiern in nordischer Einsamkeit auf die Bielerhöhe gleiten kann (Blick über den Staudamm auf die Schattenspitzen).
 

 

Freitag, 18. Dezember 2020

 
Und wieder einmal zitiere ich mich selbst
 
Am 2.11. zeigte mir Karl Klotz vom Tummelplatzverein das Gedenkkreuz, das sich nun für Maridl Steixner in die Kreuze der anderen Gefallenen einreiht. 
 
Als ich nach dem Tode meines Vaters den Grabstein unserer Familiengrabstätte erneuern ließ meinte meine Mutter, ich sollte die Inschrift des alten Grabsteines nicht unverändert übernehmen. So stehen heute dort nicht mehr "durch Bombenangriff" sondern nur mehr ihre Lebensdaten. Für meine Mutter war das ein wenig der Versuch, das Geschehene ruhen zu lassen und auch ich fand den Zusatz auf einem normalen Friedhof etwas unpassend.
 
Umsomehr hat es mich berührt und würde es wohl auch meine Mutter, dass Maridl nun als eine Stellvertreterin der zivilen Opfer dieses Krieges am Tummelplatz Erwähnung findet. Normalerweise ist das Türchen am Kreuz geschlossen, so sieht man dann nur das Portraitphoto einer jungen Frau, die so gar nicht in das Ambiente drumherum zu passen scheint.

Maridl war ein aufgeweckete, humorvolle und intelligente junge Frau. Meine Mutter hat ihre ältere "quasi"- Schwester (d.h. Cousine) immer geliebt (auch wenn sie sich manchmal über sie ordentlich geärgert hat, da sie in allem meist geschickter war); aus den Erzählungen, die mittlerweile leider auch in meinem Gedächtnis verblassen, schien sie mir die Hoffnung der ganzen Familie auf bessere Zeiten zu sein. 
 
Maridl half meiner Mutter in der Schule, denn sie konnte gut Rechnen und war sprachlich talentiert, was es ihr schließlich auch ermöglichte, in Bozen zu arbeiten. Im Herbst 1943 kehrte sie jedoch zurück, da die dort bereits einsetzenden Bombenangriffe nichts Gutes erwarten liesen. Schließlich erwies sich das jedoch nur als Umweg.

Ihr Tod, 5 Tage nach ihrem 18 Geburtstag,  machte mit ihrer Familie das, was sich millionenfach zutrug und zuträgt. Er vernichtete Hoffnungen, vernichtete junges Leben und überschattete Nachkriegsjahre, in dem selbst offensichtliche Freuden mit schlechtem Gewissen genossen wurden. 
 
Auch ich habe noch unscharfe kindliche Erinnerungen an die vier Schwestern meiner Großmutter die unter dieser "Amputation" litten und die stark irrtiert waren, als meine Mutter es trotzdem 24 Jahre später wagte, in diese Situation hinein (sic) neues Leben zu setzen. 
 
Ich persönlich kann mich nur daran erinnern, dass mich alle herzlich mochten - ich merkte aber auch die psychische Belastung für meine Mutter, die wohl die Zwischentöne, da während 50% ihrer Lebenszeit  eingelernt, mehr mitbekam. 
 
Es mag das auch mit ein Grund sein, 
dass ich auf dem Sterbbildchen meiner Mutter "Du brauchst dich nicht mehr zu fürchten und bist fern von Schrecken; er kommt an dich nicht heran" (aus Jesaia 54,14) schreiben lies, denn mir schien, dass in nicht ganz zwei Jahren damals eine Angst fürs ganze Leben eingeimpft wurde.
 
 

Manchmal frage ich mich, ob die Erbsünde nicht auch eine Erbangst ist. Wer, weiß wieviel Angst in dieser Kriegsgeneration gespeichert war. Nur mehr wenige aus dieser Zeit leben. Die Angst scheint aber nicht weniger zu werden. Immerhin bewog die Angst von damals keinen neuen Krieg zu beginnen; was wir mit der Angst von heute machen, wird sich weisen.

Dienstag, 15. Dezember 2020

Heute vor 77 Jahren im Haus Erlerstraße 15:

   
 
Wir haben eben das Mittagessen beendet, als mein Bruder Johann mit dem Ruf “Flieger” zum Fenster in der Speiskammer stürzt. Da schießt auch schon die Flak. Nun renne ich ebenfalls zum Fenster. Anfangs sehe ich außer ein paar braunschwarzen Rauchwölkchen nichts, dann aber, hoch droben im Südosten silbrig glänzende Flugzeuge. 
 
Im selben Augenblick entfernte dumpfe Detonationen. Das könnten Bomben sein, denke ich und laufe ins Zimmer, um Papa und Mama zu warnen, die dort mit dem Einpacken der Sachen beschäftigt sind. (Ergänzung 1955: Ich zweifle heute doch, ob es wirklich Bombenexplosionen waren, denn ich habe diese Detonationen, verglichen mit anderen als sehr sehr schwach in Erinnerung.)
 
 “Wir kommen schon, schau nur, daß Du einmal hinunterkommst!” Also nehme ich Schuhe und Mantel und folge Johann in den Keller. Gleich hinter mir kommt Mama. Ich bin gerade auf der Stiege zwischen 1. Stock und Parterre, als einige dumpfe, aber nicht einmal so laute Einschläge das ganze Haus erzittern lassen, sodaß ich mit der freien Hand unwillkürlich nach der Mauer taste. Gleichzeitig ein unangenehmer Druck in den Ohren, das Stiegenhausfenster vor mir zersplittert und die Luft ist im Nu voll Staub. Mit Nachbarn und einigen verstörten Passanten stehen wir nun vor verschlossener Kellertür — niemand hat in der Aufregung daran gedacht, einen Schlüssel mitzunehmen. 
 
Nun erst kommt Herr Konzert, auf dem Arm einen seiner beiden Buben, und sperrt auf. Da im Keller kein Licht brennt, springe ich schnell in die Wohnung hinauf, um eine Taschenlampe zu holen. Die Türen stehen alle sperrangelweit offen. In der Küche hat der Luftdruck die Kamindeckel abgehoben, alles ist voll Ruß. Papa läuft ganz kopflos in der Wohnung umher, und Tante Toni sitzt laut betend auf ihrem Luftschutzkoffer. Die beiden sind überhaupt nicht aus der Wohnung herausgekommen! Endlich finde ich in Tonis Zimmer die Taschenlampe. Jetzt aber noch schnell einen Blick auf die Straße. — Mir verschlägt es den Atem. Das Witting-Haus hat einen Treffer erhalten! Die halbe Vorderfront ist aufgerissen, auf der Straße ein Berg von Schutt und Balken. Trotzdem denke ich noch immer nicht ernstlich an einen richtigen Angriff, sondern eher an einen Notwurf. Ein Gang durch die Stadt belehrt mich aber bald eines Besseren!
 
Am gleichen Nachmittag noch einmal Fliegeralarm. Wie wir später erfuhren, war vor dem Angriff rechtzeitig Alarm gegeben worden, aber wir hatten das Signal anscheinend überhört.
 
 Alarm: 11.00 Uhr 
Wetter: Strahlend blauer Himmel, leichter Dunst. 
 Zeit: Beginn 12.55 Uhr, Dauer nach meiner Schätzung kaum 1 Minute 
Flugzeuge: Nach einer amerikanischen Rundfunkmeldung “ein starker Verband Fliegender Festungen”.  48 viermot. Bomber 
 Bomben: 40 schwere, 140 mittelschwere Sprengbomben, 24 Blindgänger 
 

 
 
Treffer: Café “Weiß”, Hauptbahnhof (Gleisanlagen und Ankunftshalle, letztere mußte später gesprengt werden), Unterberger-Haus, Meinhardstraße, Boznerplatz (Konradapotheke), Jesuitenkirche, Hochhaus, Kochstraße, Frauenanger (Priester-Villa), Gaswerk, Lokalbahnendstation, Rhombergfabrik (Pradl) Erlerstraße, Seilergasse, Anatom. Institut, Westbahnhof, Volltreffer in Straßenbahnzug vor dem Westbahnhof (Hotel Veldidena). Der rückwärtige Teil des Kaufhauses “Kraus” (ehemals Bauer & Schwarz) brannte noch im Lauf des Nachmittags völlig aus und das Haus Erlerstrasse 14 (Schneiderei Lawatsch) wurde von den Parteien schon geräumt, da ein Übergreifen des Feuers befürchtet wurde. 
 
Bemerkungen: Der amerikanische Rundfunk meldete zum Angriff auf Innsbruck: “Ein starker Verband von Fliegenden Festungen bombardierte heute Mittag Innsbruck. Alle Flugzeuge kehrten zurück.” 
 
Auszug aus dem Tagebuch meines Vaters (damals 16 Jahre alt). Das Tagebuch ist seit 9.4.2019 digtalisiert im Stadtachriv Innsbruck evident - ebenso, wie die englische Übersetzung von Kristina Cosumano
 

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259 Tote lt.  Liste im Tagebuch (auch so in Wikipedia) 
281 Tote lt. Volksbote vom 6.3.1947
262 Tote (lt. Tiroler Tageszeitung 14.12.1963).

Sonntag, 6. Dezember 2020

Hochwasser am Paschberg. 
 
Nicht so schlimm, dass der Schintertalbach vor der Verrohrung in Armas übergegangen wäre - aber immerhin so, dass alles normalerweise trockenen Senken als Bäche anspringen. Auch der Bach vom Moor Tantegert herunter rauschte wieder wie 2017 kräftig und erodierte den Steig von Tantegert zum Tummelplatz weiter. 
 
Immerhin mündet dieses Gerinne nicht in den Schintertalbach ein, sondern rinnt weiter westlich bei den alten Hohlwegen vor dem Tummelplatz runter, beim alten Tummelplatzweg unter der Igler hindurch, um dann in eine Verrohruung bei der Landesstraße zu verwinden. 
 
 Beim Briefträgersee, dem kleinen Ausgleichsbecken unter dem Ententeich, merkt man heute jedenfalls, dass der Schintertalbach ein Wildbach ist und des zusätzliches Zuflusses von Tantegerter Moor (lt. Wikipedia entspringt der Bach am Moor; ich sehe das nicht so, da der Bachverlauf im Gebiet unterhalb des Golfplatzes bereist stark ausgeprägt ist) nicht bedarf um Eindruck zu schinden:
 
Der Bach erodiert stellenweise die Ufer und bildet andernorts, wie hier, Alluvialbereiche.
 
 
Der Blick geht hier durch die typischen dezenten Schlossparkgeländer, die im Laufe der letzten Jahre beginnend beim Teich im Keuchengarten montiert wurden. 
 
Sie entstehen nach einem Entwurf (aus dem Jahr 2011) des kürzlich verstorbenen Architekten Hanno Schlögl
 
Ein überständiger Flansch der T-Profil Stützstäbe ist oben umgebogen (links sieht man das ganz gut) , um an der zugänglichen Seite keine scharfe Kanten zu zeigen. Die Drahtnetzfüllungen sind vorgespannt, indem die jeweiligen Endstäbe mit ein L-Profil  verstärkt und diagonal abgestrebt sind.  Die Konstruktion wirkt mit ihren Details ein wenig als wäre sie aus der Seefahrt oder der Oberleitungsmontagetechnik uminterpretiert. 
 
So ergibt sich ein vollwertiges Geländer, ohne dass dieses massiv wirkt. Man sieht den Geländern auch ohne Kenntis der Vorgeschichte an, dass sich hier der Entwerfer einiges dabei gedacht hat und nicht nur einfach etwas hingestellt hat, um dem Gesetz (Absturzsicherung) genüge zu tun.

Dienstag, 24. November 2020

Hoffen wir es hilft! 
Und daher nun ständig bei den Paschbergthemen-Homepages zuoberst verlinkt!
Blick aus der Iglerbahn auf die Lanserfelder in der Nähe der Station Mühlsee


Kaum zu glauben. Lockdown und die Iglerbahn fährt (10-15h am Wochenende, und der Schienenpolierkurs an Werktagen früh). 
Interessanterweise waren nun einzelne Kurse voller als gewohnt (ich hatte einen mit knapp weniger als 10 Fahrgästen; bei mehr wäre ich zu Fuß gegangen - schon wegen der +4Tage Vorsichtsfrist). 
 
Wenn man etwas nicht soll, dann wird es gleich interessanter. 
Wobei so ganz klar ist mir nicht mehr, was man nicht soll, wenn ich mir die vollen Parkplätze im Mittelgebirge oder anderswo ansehe: 
Es ist  nicht wirklich vernünftig, schön isoliert mit dem Auto zu fahren, um sich dann auf Grüßgottwegen zu scharen - mag man auch Bulkbildungen vermeiden. Da ist eine  Wanderung auf abseitigen Pfaden, die es ja am Paschberg zuhauf gibt mit anschließender Öffinutzung (nach Maßgabe der vorhandenen Plätze) doch besser.

Freitag, 20. November 2020

 
K1
 
Am 14.11., ca. 8:45 war ich nun auch dran; davor stand ich brav mit meinem Fahrrad in der Wartereihe. Zwei Autos vor mir auch ein Fußgängerin. Aber der Reihe nach:

Ich kannte es ja schon vom Hörensagen. Die ominösen Anrufe aus irgendwelchen Arbeitsbesprechungen bei denen einem mitgeteilt wird "nur zu dir gsagt" das ein Coronafall in der Runde war, man aber selbstverständlich nicht gemeldet wird, aber nun bitte sicherheitshalber sich isolieren sollte und seinen Gesundheitszustand beobachten soll. Privat gezahlter Coronatest bei Symptomen. Der Betroffenen beobachtet dann...und wartet, aber ob der Betroffene die 10 bis 14 Tage Quarantänefrist auch abwartet?

Nun erhielt ich am 11.11. auch so einen Anruf. Pflichtschuldigst wurde auch ich gefragt, ob ich als Kontaktperson angegeben werden will. Nachdem ich wusste, dass meine Kontaktperson höchstwahrscheinlich auch Opfer des im vorigen Absatz beschrieben Vorgangs war (und die beschwerdelose Zeit evt. unterschätzt hat) und ich mich ohnhin schon ärgerte, warum das alles immer auf so persönlicher und informeller Ebene abgewickelt werden muss, wenn es doch besser auf behördlich anonymen Wege wäre, habe ich darauf insistiert, mich als möglichen Kontakt melden zu lassen.

Wenn wir immer "nur zu dir gsagt" weitermachen, werden wir das nie in den Griff bekommen.

Es vergingen dann kaum vier Stunden bis mein Stoppcorona-App aufleuchtete und mich in eine 10 tägige Quarantäne wies. Da ich ohnehin an diesem Tag im Homeoffice arbeitete, blieb mir nur meine Partnerin vor ihrer Rückkehr von der Arbeit zu warnen, damit wir im Haus von Anfang an einen großen Bogen um uns machen würden (schon seltsam, aber für 10 Tage auch recht lustig "getrennt von Tisch und Bett" durchzuziehen).
 
  Die Meldung im Büro führte dann zu Verunsicherung - mir schien die Frage im Raum: du nimmst also das App wirklich ernst? Na jedenfalls ernster als ein "nur zu dir gsagt" mochte ich da fast sagen.
 
Zwei Tage später, am Freitag dem 13.(!), klingelt abends das Telefon und ein Jurist des Magistrats Innsbruck kündigte mir den Absonderungsbescheid an. Zugleich trug er mir auf, mich ehestens zum Coronatest zu begeben, wozu ein QR-Code Link an mich gesendet wird. 
 
Er senkte seine Stimme "haben sie ein Auto" und ich ahnte schon was käme und es hätte mich gereizt, zu fragen ob man, um Corona zu bekommen, ein Auto braucht. 
Stattdesssen antwortete ich: "Ja schon, aber muss ich jetzt deshalb mit dem deppaten Gratten vorfahren?" Bequemer wärs schon mit dem Rad." 
Das wurde mir fernmündlich zugebilligt - aber mit der Warnung dass es sehr kalt dort sei. Naja - das ist Sitzen im stehenden Auto auch.

Am folgenden Tag (Samstagfrüh, 14.11.) gings dann in die Warteschlange und nach 50 Minuten war alles erledigt. Kaum dauerlaufende Motoren von Autos, freundliches Personal, alles recht entspannt. 
 
Interessanterweise darf man aber mit dem Rad nicht durch das Testgebäude fahren, sondern muss Außen parken, reingehen, nach Testabnahme retourgehen und Außen herumfahren bzw. das Rad über eine Gerümpelabstellfläche tragen. Was es damit auf sich hat, erschloss sich mir nicht. Aber um das vor Ort diskutieren schien mir das auch nicht sonderlich relevant. Gesetze sind Gesetze, Regeln sind Regeln und haben ja nur zufällig manchmal etwas mit Gerechtigkeit und Logik zu tun, in den meisten Fällen sind es nur Kompromisse. 
Immerhin musste die Fußgängerin vor mir ihre Schuhe nicht ausziehen und vor dem Haus parken ;-)
 
Am selben Tag abends die vorläufige Entwarnung:  Negativ
 
Natürlich gleich an die Kollegen, die schon davon erfahren hatten, weitergleitet, v.a. an meinen Kontakt, der Gewissenbisse hatte, die ich ihm aber gleich ausredete. Die hätte er nur haben müssen, hätte er mich nicht gemeldet.

Interessant natürlich die Reaktion mancher: Negativ, dann sehen wir uns am Montag wieder in der Arbeit? Darauf ich "eine negatives Testgebnis vermag nicht die bescheidgemäße Quarantänezeit aufzuheben"

Doch wo ist der Bescheid? Nun der wurde am 13.11. von der Behörde mündlich ausgesprochen.

Am 15.11. kam er dann auch per Mail. Dort konnte ich dann schwarz auf weiß lesen, 
dass man nur mit dem Auto zum Test darf (!), 
dass ein negativer Test die Quarntäezeit nicht abkürzt (logisch, denn der Virus könnte trotzdem noch ausbrechen und sich nur vor dem Teststäbchen quasi geduckt haben), 
und dass die Behörde empfiehlt noch die 14 statt beschiedenen 10 Tage Quarantäne voll zumachen (logisch unter dem Aspekt der Sicherheit: if anything can go wrong it does).

So bleibt mir noch der 20.11. formaljuristisch durchzuhalten und als technische Fleißaufgabe mich möglichst weitere vier Tage von Kontakten fernzuhalten, was man nun im Lockdown ja ohnehin tun soll.

Soweit also meine Corona-Geschichte (die kein Einzelschicksal ist). Ich hoffe es bleibt bei dieser einen Erfahrung und ich habe auch was daraus gelernt. 
 
Mein Fazit: 
nur zu euch gsagt: Nicht gemeinsam mittagessen! 
Ich hatte mich lange Zeit aus logischer Überlegungen eigenbrötlerisch zurückgezogen und dachte mir just an dem Tag, aus dem Bauch heraus, es einmal anders zu machen.
 
Man sieht auch hier: Die Gründe, die zu Plessuren oder lethalerem führen könnten, sind meist lächerlich und hätten von einem selbst verhindert werden können.

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Damit wird die Zeit intensiven Bloggens wieder ein Ende haben!
 
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Text als Vorleistung für den 19.11. geschrieben am 17.11., das ist ungefähr die Zeitspanne zu meinen Kontakt, die es bei meinem Vorgänger zum Ausbruch brauchte (vermutlich). Update am 20.11. bis jetzt ist nix passiert - außer dass mein Corona-App die Quarantäne schon heute früh für beendet erklärt hätte. Maßgebend ist natürlich weiterhin der Bescheid.

 
 


 
 




Donnerstag, 19. November 2020

Wie angekündigt endet heute Mitternacht die alte Paschberghomepage
 Damit man sie nochmals so ansehen kann, wie sie programmiert war, ist dieser Link gesetzt damit man auch ab 20.11.2020 noch in Erinnerung schwelgen kann.
 
Das war´s!
 
 
 Und weil es nicht nur mir so geht, habe ich auch gleich das Werk eines pensionierten Arbeitskollegen, Peter Stumreich, ebenfalls mit einem Filmchen gewürdigt:
 
Die beiden o.a. Homepagelinks führen natürlich ins Leere. Aber hoffen darf man ja, dass es doch nicht geschehen ist.

Update 24.11.2020:
Wie ich heute früh erfahren habe, starb am 19.11.2020 Peter Stumreich
So mag der obige Link zur Alpentransversale ein kleines Memoriam an ihn sein.

Mittwoch, 18. November 2020


Für den Paschberg ein Nebenschauplatz. Aber doch auch ähnliche Probleme, wie für die Iglerbahn. Anfang des Jahre rief der Betriebsleiter einen Förderverein ins Leben, dessen Zweck es ist, Geld nur für den Fahrbetrieb aber nicht für die Konkursmasse zu lukrieren. 
 
Denn das Konkursverfahren für die Bahn läuft. Möge nach diesem vielerlei verwirrenden Jahr alles zu einer besseren Zukunft auferstehen.
 
Die Tausender sind im Schornstein ein Dampflok jedenfalls besser aufgehoben als im Landesstraßenbudget, meine ich.

Dienstag, 17. November 2020


Warum ich so viel blogge? 
In gewisser Weise als abendliche Lockdown - Zeitvertreib. 
 
Diese Reihe hat aber einen anderen Anlass und sollte spätestens Samstag beendet sein: 
 
Dann gibt es die Auflösung. Derweil möge es der Unterhaltung dienen. Neulich (vor dem Lockdown natürlich) war ich mit meinem schon ziemlich ausgewachsenen Patenkind in den Kristallwelten. Sehr exklusiv, wenn man dort wo sonst täglich tausende Inder, Chinesen etc. durchgeschleust werden, nur ca. zu fünft unterwegs ist. 
 
Zu hoffen ist, dass bald wieder bessere Tage kommen, auch wenn ich dann dort nicht mehr hingehen werde. Aber wie sagte ein guter Freund von mir: Wenn alle so ein Konsumverhalten hätten wie wir, dann wäre das ganz Jahr Lockdown.